Ihr Lieben,
Ich bin in meiner Beziehung an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiter weiß.
Zur Vorgeschichte: Im Mai diesen Jahren habe ich mich nach fast fünf Jahren Beziehung schweren Herzens von meinem damaligen Freund getrennt. Es war eine schöne Beziehung und eine Partnerschaft, die man sich nur wünschen kann. Dennoch ist die Liebe selbst leider irgendwann verloren gegangen und zumindest bei mir wurden freundschaftliche Gefühle daraus. Vor allem körperlich lief nichts mehr, weder fühle ich mich von ihm als Mann noch angezogen, noch fühlte ich mich als Frau noch begehrt. Obwohl er mir als Mensch über alles ging wollte ich nicht bis ans Ende meiner Tage in einer solchen Beziehung verweilen und wünschte mir nicht nur das Gefühl zu haben geliebt zu werden, sondern auch selbst wieder jemanden zu lieben.
Ein paar Wochen zuvor hatte ich auch einen anderen Mann näher kennen gelernt und Gefühle für ihn entwickelt. Wir trafen uns öfter und es kam schließlich auch zum Kuss. Für mich damals ein Zeichen, dass die Partnerschaft am Ende war. Ich fühlte mich elend und erleichtert zugleich, da ich mir endlich meiner Gefühle klar wurde. Ich bin ein ausgesprochen loyaler Mensch und stehe 1000%ig hinter meinem Partner und meiner Beziehung. Ich war und bin überzeugt, dass mir innerhalb einer intakten Beziehung so etwas nie „passiert“ wäre. Dies war der Zeitpunkt, als ich mich voll und ganz zur Trennung entschlossen und diese auch durchgezogen habe.
Nahtlos ging ich in die neue Partnerschaft über. Keine ideale Ausgangssituation, im Nachhinein betrachtet hätte etwas Abstand von allem wohl nicht geschadet. Ich denke trotzdem, dass man die Dinge nehmen muss wie sie kommen und dass eben nicht immer alles perfekt läuft. Wir hatten anfangs an vielen Baustellen zu arbeiten – gemeinsam und auch jeder mit sich selbst und mit seinem Vorleben. Mit dem Kopf im Prinzip immer noch in der vergangenen Beziehung fiel mir diese Umstellung mehr als schwer. Es war ein komplett anderes Leben mit einem komplett anderen Menschen, von einem Tag auf den anderen.
Ich habe nun aber langsam doch das Gefühl, dass sich alles etwas beruhigt und wir immer mehr zueinander finden. Ich fühle mich wohl in der Beziehung und mit ihm an meiner Seite, würde aber nicht behaupten schon komplett mit der vergangenen Beziehung abgeschlossen zu haben. Es ist ein emotionales Auf und Ab, denn natürlich habe ich nicht nur Schlechtes zurück gelassen.
Mein eigentliches Problem betrifft nun aber die neue Beziehung. Grob zusammen gefasst bin ich mir nicht sicher, wie ernst er es mit mir und der Beziehung wirklich meint. Und so hart das auch klingen mag, ich habe keine Kraft und Lust mehr mich auf so etwas einzulassen. Nach all dem was passiert ist wünsche ich mir Halt und Sicherheit, etwas Ganzes oder eben gar nichts. Ich musste sehr stark sein in der letzten Zeit, und kann und will solche Situationen einfach nicht mehr verkraften.
Mein Freund ist auf den ersten Blick ein sehr trockener Mensch, obwohl wir uns von Anfang an sehr gut verstanden haben und irgendwie eine Verbindung hatten, zeigt er nur sehr wenig Emotionen und ich glaube es fällt ihm grundsätzlich schwer Vertrauen zu fassen. Er hat selbst in der Vergangenheit schon einige Enttäuschungen verkraften müssen. Ich bin und war mir sicher, dass das Ganze nicht nur von mir sondern eben auch von ihm aus Zeit braucht und alles schon werden wird. Natürlich ist die Vorgeschichte nicht einfach und natürlich weckt diese auch in ihm Unsicherheiten und Zweifel.
Es ist so, dass ich in sein (wie mir vorkommt) eigentliches Leben kaum integriert bin. Unter der Woche ist er hier in der Stadt, am Wochenende fährt er so gut wie immer in seine Heimat zu Freunden und Familie oder für ein paar Tage weg zum Skifahren etc. Seit wir zusammen sind haben wir nur ein paar Wochenenden zusammen verbracht, sehen uns sonst vielleicht zwei oder dreimal unter der Woche. Einerseits hätte ich gerne mehr von ihm, andererseits genieße ich auch die Zeit alleine mit mir selbst, da ich dies ja lange nicht so hatte.
So entstand bei mir aber immer mehr das Gefühl, dass er im Grunde in zwei Welten lebt. Die eine hier mit mir und dann eben die andere, in der ich mich irgendwie ausgeschlossen fühle. Er fragt mich nie ob ich mitfahren will, sein Umfeld kennen zu lernen und ein Teil davon zu werden. Wenn man jemanden liebt und überzeugt von der Beziehung ist, dann ist es doch eigentlich ein Bedürfnis den anderen dabei haben zu wollen und in sein Leben zu integrieren. Oder bilde ich mir das ein?! Ganz aktuell auch diesbezüglich ein Beispiel, das mir einen ordentlichen Stich versetzt hat: Neulich beim Essen meinte ich, dass ich langsam meinen Urlaubsplan fürs nächste Jahr abgeben müsse. Und er darauf: Ach, das habe ich schon längst gemacht. Schön dachte ich mir, du hast deinen ganzen Jahresurlaub geplant, ohne vorher ein Wort mit mir darüber zu sprechen. Wie soll ich das denn nun verstehen?!
Außerdem haben wir zwischen unseren Treffen kaum Kontakt, er meldet sich selten, manchmal tagelang gar nicht und ich dann (aus Trotz) halt auch nicht. Liebe Nachrichten gibt es kaum, alles ist sehr trocken und sachlich. Keine „Gute Nacht“, keine „Ich vermiss dich“. Überwinde ich mich und schreibe ein paar nette Worte schickt er höchstens ein „:-*“ zurück. Das kränkt mich schon sehr, wobei mir schon auch bewusst ist, dass Menschen eben unterschiedlich sind und ihre Zuneigung auf unterschiedliche Art und Weise ausdrücken.
Das Alles führt dazu, dass ich mir manchmal eher wie eine Affäre vorkomme, als eben die neue Partnerin zu sein. Ich habe nun mal das Bedürfnis den Mann, mit dem ich zusammen bin, auch nach außen hin an meiner Seite zu wissen.
Vielleicht zweifelt er selbst aber auch daran, wie ernst es nun mir ist um selbst nicht verletzt zu werden und geht die Sache daher so vorsichtig an. Oder ist es für ihn alles so selbstverständlich, dass es keinerlei „Beweise „ braucht und sich sowieso alles mit der Zeit ergeben wird? Ich weiß keinen Rat mehr und bin sehr verwirrt. Ich hab mir selbst auch immer schon schwer getan Probleme und Gefühle anzusprechen und schlucke lieber alles als es rauszulassen. Ich weiß nicht mit welchen Worten ich ihn darauf ansprechen soll, ohne dass ein falscher Eindruck entsteht.
Vielen Dank vorab für die Ratschläge & liebe Grüße,
J.
Ich bin in meiner Beziehung an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiter weiß.
Zur Vorgeschichte: Im Mai diesen Jahren habe ich mich nach fast fünf Jahren Beziehung schweren Herzens von meinem damaligen Freund getrennt. Es war eine schöne Beziehung und eine Partnerschaft, die man sich nur wünschen kann. Dennoch ist die Liebe selbst leider irgendwann verloren gegangen und zumindest bei mir wurden freundschaftliche Gefühle daraus. Vor allem körperlich lief nichts mehr, weder fühle ich mich von ihm als Mann noch angezogen, noch fühlte ich mich als Frau noch begehrt. Obwohl er mir als Mensch über alles ging wollte ich nicht bis ans Ende meiner Tage in einer solchen Beziehung verweilen und wünschte mir nicht nur das Gefühl zu haben geliebt zu werden, sondern auch selbst wieder jemanden zu lieben.
Ein paar Wochen zuvor hatte ich auch einen anderen Mann näher kennen gelernt und Gefühle für ihn entwickelt. Wir trafen uns öfter und es kam schließlich auch zum Kuss. Für mich damals ein Zeichen, dass die Partnerschaft am Ende war. Ich fühlte mich elend und erleichtert zugleich, da ich mir endlich meiner Gefühle klar wurde. Ich bin ein ausgesprochen loyaler Mensch und stehe 1000%ig hinter meinem Partner und meiner Beziehung. Ich war und bin überzeugt, dass mir innerhalb einer intakten Beziehung so etwas nie „passiert“ wäre. Dies war der Zeitpunkt, als ich mich voll und ganz zur Trennung entschlossen und diese auch durchgezogen habe.
Nahtlos ging ich in die neue Partnerschaft über. Keine ideale Ausgangssituation, im Nachhinein betrachtet hätte etwas Abstand von allem wohl nicht geschadet. Ich denke trotzdem, dass man die Dinge nehmen muss wie sie kommen und dass eben nicht immer alles perfekt läuft. Wir hatten anfangs an vielen Baustellen zu arbeiten – gemeinsam und auch jeder mit sich selbst und mit seinem Vorleben. Mit dem Kopf im Prinzip immer noch in der vergangenen Beziehung fiel mir diese Umstellung mehr als schwer. Es war ein komplett anderes Leben mit einem komplett anderen Menschen, von einem Tag auf den anderen.
Ich habe nun aber langsam doch das Gefühl, dass sich alles etwas beruhigt und wir immer mehr zueinander finden. Ich fühle mich wohl in der Beziehung und mit ihm an meiner Seite, würde aber nicht behaupten schon komplett mit der vergangenen Beziehung abgeschlossen zu haben. Es ist ein emotionales Auf und Ab, denn natürlich habe ich nicht nur Schlechtes zurück gelassen.
Mein eigentliches Problem betrifft nun aber die neue Beziehung. Grob zusammen gefasst bin ich mir nicht sicher, wie ernst er es mit mir und der Beziehung wirklich meint. Und so hart das auch klingen mag, ich habe keine Kraft und Lust mehr mich auf so etwas einzulassen. Nach all dem was passiert ist wünsche ich mir Halt und Sicherheit, etwas Ganzes oder eben gar nichts. Ich musste sehr stark sein in der letzten Zeit, und kann und will solche Situationen einfach nicht mehr verkraften.
Mein Freund ist auf den ersten Blick ein sehr trockener Mensch, obwohl wir uns von Anfang an sehr gut verstanden haben und irgendwie eine Verbindung hatten, zeigt er nur sehr wenig Emotionen und ich glaube es fällt ihm grundsätzlich schwer Vertrauen zu fassen. Er hat selbst in der Vergangenheit schon einige Enttäuschungen verkraften müssen. Ich bin und war mir sicher, dass das Ganze nicht nur von mir sondern eben auch von ihm aus Zeit braucht und alles schon werden wird. Natürlich ist die Vorgeschichte nicht einfach und natürlich weckt diese auch in ihm Unsicherheiten und Zweifel.
Es ist so, dass ich in sein (wie mir vorkommt) eigentliches Leben kaum integriert bin. Unter der Woche ist er hier in der Stadt, am Wochenende fährt er so gut wie immer in seine Heimat zu Freunden und Familie oder für ein paar Tage weg zum Skifahren etc. Seit wir zusammen sind haben wir nur ein paar Wochenenden zusammen verbracht, sehen uns sonst vielleicht zwei oder dreimal unter der Woche. Einerseits hätte ich gerne mehr von ihm, andererseits genieße ich auch die Zeit alleine mit mir selbst, da ich dies ja lange nicht so hatte.
So entstand bei mir aber immer mehr das Gefühl, dass er im Grunde in zwei Welten lebt. Die eine hier mit mir und dann eben die andere, in der ich mich irgendwie ausgeschlossen fühle. Er fragt mich nie ob ich mitfahren will, sein Umfeld kennen zu lernen und ein Teil davon zu werden. Wenn man jemanden liebt und überzeugt von der Beziehung ist, dann ist es doch eigentlich ein Bedürfnis den anderen dabei haben zu wollen und in sein Leben zu integrieren. Oder bilde ich mir das ein?! Ganz aktuell auch diesbezüglich ein Beispiel, das mir einen ordentlichen Stich versetzt hat: Neulich beim Essen meinte ich, dass ich langsam meinen Urlaubsplan fürs nächste Jahr abgeben müsse. Und er darauf: Ach, das habe ich schon längst gemacht. Schön dachte ich mir, du hast deinen ganzen Jahresurlaub geplant, ohne vorher ein Wort mit mir darüber zu sprechen. Wie soll ich das denn nun verstehen?!
Außerdem haben wir zwischen unseren Treffen kaum Kontakt, er meldet sich selten, manchmal tagelang gar nicht und ich dann (aus Trotz) halt auch nicht. Liebe Nachrichten gibt es kaum, alles ist sehr trocken und sachlich. Keine „Gute Nacht“, keine „Ich vermiss dich“. Überwinde ich mich und schreibe ein paar nette Worte schickt er höchstens ein „:-*“ zurück. Das kränkt mich schon sehr, wobei mir schon auch bewusst ist, dass Menschen eben unterschiedlich sind und ihre Zuneigung auf unterschiedliche Art und Weise ausdrücken.
Das Alles führt dazu, dass ich mir manchmal eher wie eine Affäre vorkomme, als eben die neue Partnerin zu sein. Ich habe nun mal das Bedürfnis den Mann, mit dem ich zusammen bin, auch nach außen hin an meiner Seite zu wissen.
Vielleicht zweifelt er selbst aber auch daran, wie ernst es nun mir ist um selbst nicht verletzt zu werden und geht die Sache daher so vorsichtig an. Oder ist es für ihn alles so selbstverständlich, dass es keinerlei „Beweise „ braucht und sich sowieso alles mit der Zeit ergeben wird? Ich weiß keinen Rat mehr und bin sehr verwirrt. Ich hab mir selbst auch immer schon schwer getan Probleme und Gefühle anzusprechen und schlucke lieber alles als es rauszulassen. Ich weiß nicht mit welchen Worten ich ihn darauf ansprechen soll, ohne dass ein falscher Eindruck entsteht.
Vielen Dank vorab für die Ratschläge & liebe Grüße,
J.