Ich bringe hier mal ein update.
Habe mich dazu entschlossen um meine Frau zu kämpfen und wende dafür eine psychologische Strategie an.
Ich danke euch für eure Empfehlungen, auch wenn ihr meint ich würde um mein unnötiges Dreirad kämpfen. Das hat meiner Meinung nichts mit fehlendem Stolz zu tun, sondern nur mit Liebe. Mit meiner rationalen Entschlossenheit, lieber noch alles versuchen zu wollen, solange noch Hoffnung besteht. Und die sehe ich! Kraft habe ich auch.
Nach aussen habe ich die Auflösung der Beziehung akzeptiert. Sie komplett losgelassen. Ich gebe mich den Umständen entsprechend fröhlich und unternehme viel mit Freunden. Achte dabei darauf, dass es zum Teil Freunde sind die sie auch kennt, damit sie mitbekommt was ich alle mache.
Ich sporte viel, bin jetzt fast so fit wieder wie mit Anfang 30. Immerhin, mein Sixpack ist wieder da! Ernähre mich gesund, komme beruflich gut voran. Flirte, Lebe, werde wieder atraktiv.
~Update~
Nun ist Weihnachten erst einmal vorbei.
Ich war also tatsächlich mit meiner (ex)Frau und meinen Kindern, bei ihren Eltern. Alles war soweit OK. Ich habe mich sehr gut im Griff gehabt und beging keinen einzigen Fehler. Mein Sportprogramm habe ich weiterbetrieben, sogar über die Feiertage, war super aufmerksam und freundlich allen dortigen Menschen gegenüber, die ja nichts wissen. Ihr gegenüber freundlich wie zur Bäckerei-Fachverkäuferin an Feiertagen.
Das hat deutlich gewirkt! Wir hatten ein längeres Abendgespräch am 26.12. (Das gleiche Zimmer und Bett geteilt wie in allen Jahren zuvor) Das Gespräch verlief gut. Ich habe mich nicht provozieren lassen, bleib die ganze Zeit ruhig und gelassen. Sie sagte mir, dass sei es toll fände wie ich meinen Sport durchziehe, dass ich mich super bemühen würde dort bei ihren Eltern. Die Male zuvor dort, habe ich mich auch zusehender zurückgezogen. Ich sagte ihr, dass ich mich auch zum ersten Mal seit langer Zeit, dort nicht so fühlen würde, als ob ich ständig etwas falsch machen würde. Und mich deshalb auch sehr wohl fühlen würde.
Ja eins dieser, unserer ständigen Missverständnisse.
Natürlich hat sie mir wieder Sachen aus der Nase gezogen, die ich eigentlich für mich behalten wollte, jedenfalls zum Teil. Z.B. konnte sie mir entlocken, warum ich so gelassen mit der ganzen Situation umgehen kann.
Mein Antwort: Ich habe schon länger keinen wirklichen Kummer mehr. Es gehe mir zunehmend besser. Es mache mich nur zornig, dass ich spüre wie, dass was ich all die Jahre erhalten und behütet habe, das Akzeptieren von Dingen, die man am anderen nicht mag, weil man diese Person auch mit Fehlern liebt, jetzt so langsam stirbt. Mit Zorn könne ich eben besser umgehen, als mit Traurigkeit. Nun sähe ich sie in anderem Licht. Viel mehr mit all den negativen Eigenschaften und Makeln, die jeder Mensch so hat, die man seinem Partner zu Liebe eben bewusst übersieht.
Sie wollte natürlich wissen, was das bei ihr so ist. Das zu erzählen sei mir zu intim.
Ihre Antwort: Sowas zu erzählen sei doch aber wichtig in einer Freundschaft.
Meine Entgegnung: Ich würde ja Freundschaft nicht akzeptieren. Ohne Kinder wären wir ja ohnehin getrennt, da würden sich solche Gespräche auch gar nicht ergeben. Außerdem habe ich kein Interesse sie zu verletzen.
Sie : Verletzen, wieso das denn? Das wolle sie genauer wissen.
Ich: Nun gut dann sage ich eine Sache die ich zugleich als lächerlich empfind und mich auch ärgert. Sie habe sich in den letzen Jahren so sehr körperlich verändert, durch den extrem vielen Sport, das ausschweifende Leben, auch in ihren Gesten und Ausstrahlung, dass ich sie deutlich weniger Attraktiv finde. Zu dürr, fast knochig, klar super in Form aber eben zu wenig fraulich, für meinen Geschmack. Und das alles um noch zu sehen was denn so noch geht. (Midlife-Crisis)
Sie: Das würde ich lächerlich finden? Das sei jetzt gemein. Es sei fies, dass ich ihr damit eins reindrücken wolle.
Meine Antwort: Das sei ja eben nicht meine Intension gewesen. Ich wollte ja gar nichts von diesen veränderten Wahrnehmungen im Detail ausplaudern, weil ich wusste, dass es schmerzhaft sein würde.
Am nächsten Morgen habe ich mich entschuldigt, in der Form, dass es die Art sei, in der ich sie jetzt wahrnehme, dass ich das bedauere, das aber die Folgen zu sein scheinen, dass ich sie so nach und nach von ihrem (meinem) Podest herunterhebe. Schade drum! Es sei wirklich nicht mein Bestreben ihr weh zu tun. Das haben wir leider viel zu lange getan, aus Stolz und Trotz.
Wir haben dann noch eine Weile an den Händen haltend uns unterhalten, wie wir unsere Kinder aus dieser verkorksten Situation am heilsten raus bekommen.
Wir hatten dann am 27.12. unsere gemeinsame 7 stündige Rückfahrt. Die Kinder bleiben noch dort und fahren kurz vor Schulbegin im Januar mit der Tante im Zug zurück.
Die Rückfahrt war aus meiner Sicht ein großer Schritt in Richtung Rückeroberung!
Ich hatte die gesamte Fahrt, die Situation unter Kontrolle. War eindeutig in der Position mit mehr Kraft, ohne damit zu bestimmen.
Wir haben viele Fehler der vergangenen Jahre analysiert. Wo ich durch meine Ignorante Art vieles verdorben habe, wo sie mich einfach falsch angepackt hat, auch zum Teil absichtlich. Wo wir uns beide einfach falsch verhalten haben und den anderen im Stich gelassen haben. Sie hatte dann eine ganze Zeitlang sehr damit zu kämpfen, dass sich so schuldig fühle, die Kinder, die ganze Beziehung so zu beenden, die Kinder zu verlieren (zumindest viel Zeit mit ihnen), dass sie doch schon so viel Zeit mit ihren verloren habe, all die Abende wo sie nicht da war. Aber sie war doch so unglücklich. Die Kinder brauchten sie doch gar nicht. Haben einen rausgeschickt. Ich habe da mein Leben geführt, sie musste da raus. Ja sie habe mich da irgendwo schon aufgegeben.
Ich denke ich konnte ihr viel Schuldgefühl nehmen. Das hat und viele andere Dinge dieser Fahrt und meine gesamten Veränderungen haben sie sehr zum Nachdenken gebracht. Mehrmals gab es Situation in der ich eindeutig verstehen konnte. „Ach wär ich (sie) nicht verliebt, würden wir nur zu gerne einen Neuanfang versuchen und uns so viel mehr Mühe geben“. Einmal sogar in deutlichen Worten auf meine Behauptung: „Wärst Du nicht verliebt, würden wir es nochmal miteinander versuchen“! Sie: „Ja, verdammt Ja“. Dann hat sie wieder geweint.
Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Ich konnte sie in so fern trösten, dass ich überlegen war. Ich sagte ihr, wir haben doch gar keine andere Wahl. Du liebst diesen Anderen nun mal. Das lässt sich nicht ändern und ich kann es sowieso nicht. Ich bin nicht böse und ich verurteile dich deshalb auch nicht. Das akzeptiere ich. Nur müssen wir uns nun mal trennen, denn so, unter diesen Umständen, würde ein Neustart nicht funktionieren und ich würde sie so ohnehin nicht zurück wollen.
Es gab noch einige sehr positive Augenblicke, in denen ihr sehr deutlich wurde, um wie viel Attraktiver ich geworden bin. Ich glaube nicht, dass ich mir da was einbilde.
Sie hat auch wiederholt versucht über ihn zu reden, was ich sehr geschickt durch Themenwechsel unterbunden habe. Kurz mitgemacht, dann der Wechsel.
Wir sind dann in Berlin angekommen und so verbleiben, dass sie nun wie von mir prophezeit, ab dem 28.12. – 05.01. weg ist, ich die Wohnung für mich habe. (gut sturmfreie Bude J), da musste sie schlucken, ich mich melde wenn es wegen der Kinder was gibt. Ich wollte nicht zu sehr nachbohren, dass sie ja ihre Kinder auch selbst anrufen könne. Und ich mir für Sylvester etwas einfallen lasse, wie wir den Kindern und Großeltern dort gemeinsam einen guten Rutsch wünschen kann, ohne dass wir zusammen sind. Da hatte sie keine Idee. Ich wollte ihr meinen Vorschlag noch nicht da sagen. Werde sie mit der Konferenzschaltung an Sylvester überraschen, wenn ich wahnsinnig gutgelaunt von meiner Party aus anrufe.
Zuhause angekommen habe ich mich erst einmal geduscht. Da hat sie sich auch geschickt ins Bad gemogelt und schon während des ganzen Duschens sich mit mir unterhalten. Ich habe sehr wohl bemerkt, dass meine Nähe gesucht hat, ihr aber bewusst war, dass ich nichts mit ihr anfangen würde, sie aber dennoch nicht los lassen kam. Schon ganz angenehm, von der eigenen (Ex)(Frau) so begehrt zu werden. Was für eine schräge Situation
Am 28.12 gegen Mittag haben wir uns verabschiedet. Sie war hin und hergerissen, hat ständig etwas vergessen. Nach einem Arzttermin kommt sie dann nicht mehr zurück, bis die Kinder fast wieder sind. Sie hat das bis zum letzen Moment raus gezögert. Kam immer wieder nochmal ins Zimmer. Ich denke sie wollte eine Umarmung oder sogar geküsst werden. Ich habe sie dann quasi zur Tür hinausgeschoben. Ihr einen guten Rutsch und viel Spaß gewünscht. Sie sagte dann noch: „Du wirst bestimmt auch Spaß haben, geht du heute noch schwimmen?“. „Ja, das mache ich, und ich werde viel Spaß haben, bestimmt“! Tschüs.
So, ich fühle mich tatsächlich ziemlich gut. Ich habe die Kontrolle, werde mich nur in Kinderangelegenheiten melden und zu Sylvester. Werde viel Freunde in den nächsten Tagen kontaktieren, die auch mit ihr und dem Anderen was unternehmen werden. So bekommt sie mit was ich mache. Sie ist Nachdenklich. Das ist gut.
Heute 29.12. kam sie kurz vorbei um unser Auto zurück zu bringen, ihr Fahrad und ein paar Sachen abzuholen. Dabei hat sie mir gleich mitgeteilt, dass sie weiss, dass ich gestern in dieser Lokation am Kickern war und mit 3 Frauen geflirtet hätte. Mit süffisantem Lächeln, dass mir aber etwas gespielt vorkam. Kann aber Einbildung sein.
Das seltsame ist, dass ich keine Ahnung habe wer ihr das erzählt hat. (Soviel zu: Die Welt ist ein Dorf).
Witzig ist allerdings, dass die drei mit mir geflirtet haben und dass meine Kickerpartnerin und ich, uns köstlichst amüsiert haben wie die drei sich angestellt haben. Hmm, das muss dann über Umwege irgendwie anders bei ihr angekommen sein und ich hab es nicht korrigiert. Fehler : Ja / Nein? Keine Ahnung.
Viele Bekannte wissen ja auch noch gar nicht, dass meine Beziehung beendet ist. Da musste das mal gleich weitergeleitet werden. Nehme ich an. Und ich kenne halt auch nicht alle ihre Bekannten.
Sie hat sich wieder zig mal verabschiedet, nochmal was vergessen, wieder etwas geholt, Fahrrad Kette noch mal schnell geölt.. und und und.
Hat mich ausgefragt, was ich denn Sylvester mache. Ich hab ihr gesagt, dass ich bei den oder bei den Freunden sein werden, bin dort zum Essen eingeladen. Zum Feuerwerk werde ich dann mit Freunden auf einem Hügel im Park sein, wo man nicht so beschossen wird und was sehen kann. Bin also gut verplant und habe nicht gefragt was sie wohl so machen wird.
Dann kam nochmal die Frage, wie wir es anstellen gemeinsam die Kinder anzurufen. Dafür müssen wir uns dann ja irgendwo treffen. Ist nicht so toll kurz vor Mitternacht an Sylvester durch Berlin zu radeln. Ich sagte ich hätte mir was überlegt, hab aber jetzt keine Lust das zu erklären, sie soll sich überraschen lassen. Wir bräuchten uns nicht vorher noch mal zu sehen.
Das wollte sie genauer wissen. Offensichtlich hat sie befürchtet, ich würde über das Ziel hinaus schiessen.
Ich hab ihr erklärt, dass ich das nicht in Ordnung finde, denn immerhin hätte ich mich an jede Abmachung, die wir zum Wohle der Kinder getroffen haben, immer gehalten. Sie solle mir einfach mal etwas vertrauen. Damit war sie dann auch einverstanden und hat sich tatsächlich entschuldigt. Und noch mal Tschüss gesagt und mich umarmt. Das war aber ziemlich einseitig und wurde von mir nicht besonders erwidert. Guten Rutsch Umarmung halt.
~Update Ende~
Ja, ich denke auch ich bin auf dem richtigen Weg. Ich kann nur hoffen, dass der Andere irgendwann mal einen faux pas begeht. Einfach einen Feheler macht. Sonst kann ich nur noch so weitermachen und abwarten.
Soll da mal der Alltag einziehen und die Schmetterlinge aus dem Bauch verschwinden. Aber das wird wohl in 1,5 Wochen noch nicht passieren....
Danke
Cactus