Ist meine Ehe glücklich? Rettbar? Oder ist die Neue Frau mein Weg?

Dabei
6 Dez 2011
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#1
Seid mir gegrüßt,

natürlich weiß ich auch gerade nicht, wie und wo ich am besten anfange. Eventuell merkt man, dass ich schwer meine Gedanken ordnen kann. Also lege ich einfach los. Ich bin froh, wenn das hier jemand interessiert liest und etwas dazu schreibt.
Es würde mich nicht wundern, wenn ich mit meiner Geschichte polarisiere.

Ich bin seit über fünf Jahren mit einer wundervollen Frau zusammen. Wir haben dieses Jahr sogar geheiratet. Ich war überzeugt, dass sie diejenige ist, mit der ich eine Familie gründen und alt werden möchte. Vor allem nach der Hochzeit fühlte ich mich ihr verbundener, als je zuvor. Wir haben auch bereits so viele Höhen und Tiefen durch, dass es nichts hätte geben sollen, was daran rüttelt. Lediglich ein Problem schlich sich schon am Anfang ein und zog sich wie eine Spirale nach unten.

Tatsache ist, dass wir am Anfang unserer Beziehung wirklich viel und guten Sex hatten. Ich dachte in den ersten Wochen sogar, sie sei nymphoman, da sie so oft sagte (damals am Telefon oder im Chat, da sie noch in einer anderen Stadt wohnte), wie sehr sie mich will. Wobei sich natürlich nicht bestätigte, dass sie nymphoman war
. Vor allem, wenn wir längere Zeit zusammen waren, nahm ihre Lust, die sie mir vorher aus der Ferne vorgeschwärmt hatte, schnell ab. Als wir dann nach einem halben Jahr zusammenzogen, fing die Spirale an und bis heute lies es immer mehr nach. Dazu kam eine Krise durch meine längere Arbeitslosigkeit und schwerwiegende finanzielle Probleme, wodurch sie verständlicherweise komplett die Lust an irgendwelchen sexuellen Aktivitäten verlor. Wie gesagt, es ist nachvollziehbar.

Nun stehe ich seit über einem Jahr wieder in einem tollen neuen Arbeitsverhältnis, aber Sex hatten wir in den letzten Monaten fast gar nicht mehr. Geschweige denn, dass meine Frau mir irgendeine Art von Leidenschaft entgegengebracht hat. Ich blicke also auf eine lange Zeit zurück, in der ich, was den Sex anbelangt, immer wieder abgewiesen wurde und den brennenden Schmerz in meiner Brust runtergeschluckt habe, in der Hoffnung, dass es sich wieder ändern wird. Diese Hoffnung hielt, auch als wir gar keinen Sex mehr hatten. Aber es tat weh. Denn ich empfand von anfang an eine sehr sehr tiefe Liebe zu meiner Frau. Und Fakt ist, dass wir ansich wie füreinander geschaffen sind. Wir können wunderbar miteinander reden und haben beide einen so derart ausgeprägten Humor, dass es an eine Macke grenzt *lach*. Abgesehen davon ist sie wunderschön. Es war demnach also alles in Ordnung, bis auf den fehlenden Sex. So dachte ich.

Nun habe ich aber vor ein paar Wochen plötzlich eine Kollegin aus unserem Haus näher kennengelernt auf einer Fortbildung. Nennen wir sie Z. Eigentlich waren wir beide nicht der Typ für den anderen, aber wir mochten uns. Am Anfang war es Freundschaft. Wir verstanden uns so verdammt gut... es war wirklich eine Seelenverwandtschaft. So sehr war ich schon lange mit niemandem mehr auf einer Wellenlänge. Ich entwickelte eine Art ungezwungene Zuneigung zu ihr. Das war ok und schadete niemandem. Auch, dass wir ab und zu aneinandergekuschelt dastanden, schoben wir eher auf unsere lockere Art und den Alkohol *lach*.

Fakt ist, dass ich früher nie alleine mit Freunden etwas unternommen habe, oder mal spontan zu meinen ("eigenen") Freunden gefahren bin. Wir hatten ja schließlich auch mittlerweile gemeinsame Freunde. Meine Frau und ich haben immer alles zusammen unternommen, was auch wirklich schön war
. Wenn ich jedoch angedeutet hatte, mich doch mal mit jemandem alleine zu treffen, was kaum vorkam, kamen in ihr so starke Ängste hoch, dass ihre Reaktion mir gegenüber so schlimm ausfiel, dass ich mich emotional erpresst gefühlt und ein Treffen alleine gleich sein gelassen habe. Darüber hatten sie und ich auch geredet. Sie sah es ein, wenn ich sagte, ein gewisser Freiraum könne nur gut sein für uns als Individuen und unsere Partnerschaft. Jedoch trat der "Ernstfall" nie ein. Bis jetzt.

Derzeit verstehe ich mich mit einer Gruppe Kolleginnen (ich arbeite fast nur mit Frauen zusammen) so gut, dass wir auch mal nach der Arbeit spontan etwas in der Stadt getrunken und gequatscht haben. Als ich nach Hause kam, sah ich immer, dass meine Frau damit überhaupt nicht umgehen konnte. Sie erklärte mir, dass sie sich in ihrem Leben noch nie gut alleine beschäftigen konnte. Sie hat immer mit jemandem zusammengewohnt und empfand es als selbstverständlich, mit dem Partner alles zusammen zu machen. Die Angst vor der Konfrontation mit ihr selbst alleine war groß. Auf emotionaler Eben fühlte ich mich durch ihre abweisende Art eingeengt, hatte ich doch nur etwas getan, wozu ich für mich Lust hatte, weil es mir gut tat. Ich verstand nicht, dass ich mich vor ihr so rechtfertigen sollte. Auch vor dem Hintergrund, dass alte Kontakte und Freundschaften eingeschlafen waren und ich auch durch die oben beschriebene Krise lange Zeit keine Lust hatte, etwas zu unternehmen. Ich hatte endlich das Gefühl, meine Seele könnte wieder aufblühen und wollte dies auch geschehen lassen. Und plötzlich sah ich, dass meine Frau dies zwar irgendwie versteht, aber nicht damit umgehen kann. Sie verhielt sich, als würde ich sie seit Monaten vernachlässigen, dabei war es nicht mal ein Monat, an dem ich mal etwas mit anderen unternommen hatte.

Zurück zu der Kollegin Z, die ich näher kennengelernt hatte. Mittlerweile hatten wir abends oft gechattet und verstanden uns immer besser. Auch wenn wir uns auf Arbeit kurz sahen, freuten wir uns wie die Schneekönige. Wir genossen es, so gute Freunde zu sein. Eine kleine Verliebtheit schlich sich ein. Wir genossen diesen Zustand, denn er war frei von irgendwelchen Zielen oder Erwartungen.

Dann an einem Wochenende, es ist nicht lange her, waren meine Frau, zwei ihrer Bekannten und ich in einem Club feiern, was wir bisher auch so nicht gemacht hatten. Ich war mit ihren Bekannten nicht ganz auf einer Wellenlänge, aber wir verstanden uns gut. Ich hatte meine Kolleginnen gefragt, ob sie auch zu der Party kommen würden. Eine kam (Z). Darüber war ich sehr froh. Meine Freude darüber schien jedoch meine Frau zu irritieren. Dann, als wir im Freien rauchen waren, machte ich etwas für meine Frau schwerwiegendes. Ich nahm ohne Zögern eine Zigarette an. Dazu muss ich sagen, dass meine Frau vor 2,5 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und mich solange bequatscht hatte, bis ich es auch tat. Wobei ich nie so ein starker und langjähriger Raucher war, wie sie. Und nun fühlte sie sich demoralisiert, weil ich vor ihr rauchte. Und ich kann es ihr nicht einmal verübeln. Ich hätte feinfühliger sein können.

Aber ich merkte in diesem Moment, was ich eigentlich schon länger unbewusst versuchte: Ich versuchte mir meinen Freiraum zu erkämpfen und wusste, dass meine Frau da einfach durch müsste. Genauso wie ich, denn ich bekam ja seit jeher ihre Reaktionen ab. Diese sah in der Zigarettensituation so aus, dass sie wie ein Kind neben allen anderen schwieg und schmollte und jeder von den Anwesenden davon peinlich berührt war. Der nächste ungewohnte "Fauxpas" meinerseits war der, dass ich, als meine Frau und ihre Bekannten gehen wollten, noch im Club bleiben wollte. Meine Frau drehte sich nahezu wortlos um und ging. Es war ein kaltes Erlebnis. Ich hatte damit gerechnet, dass sie es als ungewohnt empfinden würde. Aber damit hatte sie mich negativ überrascht.

Z und ich unterhielten uns noch eine Weile darüber. Sie empfand die Situation als sehr unangenehm und kindisch. Zum Glück konnten wir das Thema irgendwann wechseln. Der Abend war dann noch sehr entspannt. Ich kam morgens nach Hause und machte gleich für alle Frühstück.

Das war der Zeitpunkt, an dem Z gemerkt hatte, dass sie ebenso etwas für mich empfand und dauernd an mich denken musste, wie sie mir vor kurzem erzählte. Ich glaube, erst ab dieser Nacht fing es wirklich mit dem Chatten an. Seit dieser Nacht im Club hatten wir nahezu jeden Abend Chat-Kontakt. Stundenlang. Wir schickten uns Musikvideos und hörten "zusammen" Musik. Hatte sie vorher auch noch nie gemacht, geschweige denn überhaupt dieses Medium so stark genutzt. Und seitdem haben wir uns auch heimlich getroffen. Sie könnte zwar problemloser weg, da ihre Partnerschaft (sie ist auch verheiratet) lockerer läuft, aber bei mir geht das nicht, da ich halt sonst nie weggegangen war. Als sie krank war und ich auch einen Tag ausfiel (wirklich zufällig), besuchte ich sie zuhause. Wir tranken Tee, redeten viel und kuschelten miteinander. Wir küssten uns auch, jedoch noch sehr zaghaft.

Bei einem Chat letzten Freitag, ging es Z nicht so gut. Da sie nicht weit weg wohnt, bot ich ihr an, dass wir uns treffen könnten. Sie freute sich natürlich. Ich ging zu meiner Frau und sagte ihr, ich würde mich mit Z treffen, da sie redebedarf habe (ich ging bewusst in diese Offensive und merkte wieder, wie ich versuchte mir dadurch Freiraum zu verschaffen). Meine Frau wusste zu diesem Zeitpunkt, dass ich auch am Tag darauf schon abends weggehen wollte, weil dies bereits länger geplant war. Ich entfachte damit eine Diskussion, die in unserem ersten wirklichen Streit endete. Thema: Ich vernachlässige meine Frau seit gefühlten 100 Jahren, weil ich mich in einem Zeitraum von 3-4 Wochen nach Jahren der Abstinenz alleine mit anderen Menschen getroffen habe und dies jetzt wieder mache. Nun hatte ich auch Redebedarf, konnte letztendlich den Streit mit meiner Frau wieder in ein partnerschaftliches Gespräch lenken und fuhr zu Z.

Wir gingen lange ungestört spazieren und redeten über unsere Gefühle und wie seeeehr wir uns mögen. Wir küssten uns später im Auto recht innig. Es war schön, in allem, was sie mir zeigte, diese Leidenschaft zu sehen... zu fühlen. Ich merkte immer mehr, dass ich schon lange etwas vermisst hatte in meinem Leben. Allerdings hatte ich auch Angst in eine Art Gefühlsfalle zu tappen, da jetzt alles so neu und aufregend war. Eventuell belog mich das Gefühl. Vielleicht war es einfach nur anders, neu... zumindest war es unbeschreiblich belebend. Und wenn in meiner Ehe alles stimmen würde, was ich vorher immer gedacht hatte, dann wäre ich nicht von außen "angreifbar" gewesen. Aber nun war ich mittendrin und ich bemerkte, dass die Gefühle zu meiner Frau schwinden. Weggetrieben auch durch ihre Reaktionen in letzter Zeit. Es war wirklich wie psychische... emotionale Erpressung. Und ich kannte es irgendwie aus der Vergangenheit und hatte mich dem meist gefügt. Jetzt sah... fühlte ich Z... diese Frau...

Wie gesagt war ich einen Tag später auch unterwegs. Und ich gebe es zu, Z war dabei und es war nicht geplant, dass jemand anders hinzu kommt. Wir hatten uns das vorgenommen, weil wir bisher viel zu sehr von der virtuellen Welt abhängig waren, was zwar auch schön, auf Dauer aber ziemlich öde ist. Ihr und mir ist es wichtig, den Mensch vor sich zu haben. Und da wir es kaum noch ausgehalten hatten uns mal richtig lange und nur zu zweit in echt und live zu treffen, taten wir dies.
Wir waren erst in einer ziemlich coolen Bar und tranken etwas. Dann machten wir uns nach vielleicht 2 Stunden auf den Weg in einen Club. Unterwegs kuschelte sie sich an mich und wir küssten uns.

In dem Club war die Hölle los. Die Location, die Leute und die Musik... es war wie in einem Tarantino Film. Wir standen an der Bar, ganz eng beisammen und streichelten und liebkosten uns. Sie roch soooo angenehm und ihre Berührungen taten so gut. Und wir küssten uns immer heftiger... wir hätten uns an der Bar zwischen den Menschen fast ausziehen können, so ineinander vertieft waren wir. Dann gingen wir tanzen. Hatte ich lange nicht mehr getan! Aber es war so schön. Und wir haben auf der Tanzfläche echt unseren eigenen Erotikfilm gemacht. Wir konnten so dermaßen GARNICHT voneinander lassen... es ist unglaublich. Und diese Leidenschaft... ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals solch eine Leidenschaft erlebt habe. Ein so starkes sich-auf-den-anderen-einlassen. Sie küsste mich so innig, biss mich, fuhr mir mit den Fingern so wollend unter das Shirt...... ich kann diese Momente gerade nicht mit simplen Schriftzeichen beschreiben. Ich denke, ihr wisst, was ich sagen will.

Nach Stunden saßen wir in der mittlerweile leeren Lounge nebenan und waren so glücklich, so nah... aber auch müde genug, um zu gehen. Kurzerhand entschieden wir uns, um noch Zeit füreinander zu haben, den langen Heimweg zu Fuß anzutreten. Und er dauerte sehr lange. Wir blieben immer wieder auf dem fahl beleuchteten Gehweg stehen, küssten uns, zogen uns fast aus, redeten und lachten wieder zusammen (sie kann so schön lachen), drängten uns wieder an Häuserwände um uns noch wilder zu küssen, zu beißen... ich bekomme eine Gänsehaut nach der anderen, während ich das hier schreibe.

Wir hatten uns mittlerweile lange eingestanden, das wir uns lieben, zumindest schwer verliebt sind, jeden Tag von früh bis spät aneinander denken, uns zutiefst vermissen, wenn wir nicht beieinander sind (also fast immer) und uns sogar eine Partnerschaft vorstellen könnten und ob es sich lohnen würde, wenn man denkt, man könnte die geilste (schönste) Zeit in seinem Leben verpassen.

Und jetzt komme ich nach diesem langen Text endlich zu dem Punkt: Was soll ich tun?

Meine Frau möchte heute Abend über meine Veränderung reden und wie sehr sie damit überhaupt nicht zurecht kommt.

Und ich überlege, ob ich meine vor kurzem noch glückliche Ehe aufgeben kann, oder ob ich am Ende einen Fehler mache, wie ihn schon viele gemacht haben, die plötzlich merkten, der/die Neue ist auch nicht so toll. Denn dann hat man am Ende alles verloren. Oder lohnt sich wenigstens der Versuch? Wäre Z nicht gewesen, würde ich mich früher oder später nicht eh trennen? Schließlich war ich angreifbar. Und warum sollte ich vielleicht an dem, was ich habe festhalten? Geht das überhaupt noch? Können die Gefühle wiederkehren, diese starke Liebe und Vertrautheit zu meiner Frau? Oder bin ich über die Schwelle bereits längst drüber?

Ist meine Ehe glücklich? Rettbar? Sollte ich abwarten, ob sich die Wogen glätten und ich eventuell wieder klarer sehe? Oder ist die Neue Frau mein Weg?

Oh man...

Ihr könnt mir ruhig Fragen stellen. Bestimmt habe ich vieles nicht ganz ausgeführt.
Liebe Grüße und danke fürs Lesen!
 
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Dabei
11 Jul 2011
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#2
Hey...
du hast auf jedenfall die größte Angst deiner Frau bestätigt...du gehst ihr fremd... außerdem hast du doch freiräume gehst alleine feiern etc...
Wenn deine Frau eifersüchtig ist hat das ja wahrscheinlich auch nen Grund?!
Hast du denn versucht sie zu verführen??
Hattet ihr Abwechslungsreichen sex?

Klar kannst du die Ehe retten...das kommt halt auf deine Gefühle an... wenn du sicher bist deine Frau nicht mehr wirklich zu lieben, dann solltest du ihr die Wahrheit sagen und schluss machen...
wenn da noch viele Gefühle sind, dann musst du zuerst den Kontakt zu deiner Kollegin abbrechen...
Welche dich meiner Meinung nach z. B. an der Stelle wo deine Frau gegangen ist manupuliert hat...wenn ich weiß da steht ein verheirateter Mann vor mir, dann mache ich ihm seine Frau gut nicht schlecht... zu sagen wie kindisch, steht ihr nicht zu... hmm...
Du musst dir wirklich überlegen was du möchtest....wenn du deiner Frau die Wahrheit sagst, wird alles was du dir deiner Meinung nach erkämpft hast 20 mal zurückgehen...du hast ihr vertrauen missbraucht...vll will sie dich auch nicht mehr zurück...

Möchte deine Kollegin das ihrem Mann sagen??
Glücklich ist deine Ehe nicht wirklich (aber ich kenne auch keine wirklich glückliche Ehe!)
ihr habt viele dinge noch nicht geklärt....und du hast abwechslung gesucht...
Ob du eher glücklich oder unglücklich mit ihr bist, das ist ne Gefühlssache....
Versuche klarheit in deine Gedanken zu bringen...schreib dir listen etc... du denkst ja jetzt schon das deine Gedanken konfus sind...
Oder versuch dir Zeit zu verschaffen aber kpl. ohne Frauen vll. kannst du dann richtig in dich gehen und nachdenken...!
 
Dabei
6 Dez 2011
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#3
Hey :)

Ja, das habe ich getan mit dem Fremdgehen. Ich hätte es mir vorher nie im Leben denken können. Im Moment greift einfach alles ineinander in meinem Leben.

Ich habe meine Frau oft versucht zu verführen. Ich habe sie immer angehimmelt, immer Leidenschaft für sie empfunden. Auch als wir garkeinen Sex mehr hatten. Aber irgendwann dieses Jahr, fing plötzlich auch meine Leidenschaft an zu schwinden und ich hatte das erste Mal keine Lust mehr auf meine Frau. Als hätte ich resigniert. Es war mir unheimlich und unerklärbar.

Dass Z meine Frau schlecht gemacht hat, klingt wirklich so. Aber wenn man dabei war, war es wirklich nicht erwachsen von meiner Frau so zu reagieren. Ich weiß, dass man nicht aus seiner Haut kann. Keine Sorge. Aber es war echt heftig. Wir sind ja keine 14 Jahre mehr jung. ;) Und da ging es wirklich nur um das, was ich gerade tun wollte. Eine Rauchen und länger bleiben. Ich gehe sonst nie feiern!!

Ich habe das Gefühl, dass meine Kollegin es ihrem Mann auch gerne sagen würde.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#4
Naja klar ist doch Du holst Dir bei Deiner Kollegin das was Du bei Deiner Frau nicht mehr bekommst.Hast Du sie denn mal gefragt warum sie kein Bock mehr auf Sex hat?Und die wichtigste Frage ist und bleibt,liebst Du Deine Frau überhaupt noch?
 
Dabei
6 Dez 2011
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#5
@ Meli: Hi. Natürlich passiert so etwas nur, wenn man plötzlich merkt, dass man immer etwas vermisst hat. Da hast du Recht. Ich bin mitnichten stolz darauf, glaub mir. Und ja, wir hatten schon ewige Gespräche über das Thema. Ich denke, es lag an der oben beschriebenen Krise. Und sie hat mir selber mal gesagt, dass sie irgendwie ihr Selbstvertrauen in dieser Sache verloren hat, es aber mir und sich selbst nicht erklären kann. Das ist jetzt sehr kurz gefasst von mir. Wie gesagt gab es viele lange Gespräche.

@ Spaßnase: Hi. Ich war noch nie auf diesem Forum. Deswegen verstehe ich deine Bemerkung mit dem anderen Namen nicht. Und nein, ich geile mich mit Sicherheit an nichts auf. Ich habe den Text vorhin so geschrieben, wie ich es gefühlt habe. Wenn lange Texte und Ehrlichkeit verpöhnt sind, dann ist das sehr schade. Ich habe lediglich versucht nicht zu jammern und auf diese Art drücke ich mich nunmal aus. Vielleicht verstehst du meinen Standpunkt. Hilfe brauche ich trotzdem. Da machen misverständliche Anschuldigungen nichts besser. Liebe Grüße :)
 
Dabei
31 Jul 2011
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#6
Und trotzdem hast Du nicht die Frage beantwortet ob Du Deine Frau noch liebst.
 
Dabei
6 Dez 2011
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#7
Und trotzdem hast Du nicht die Frage beantwortet ob Du Deine Frau noch liebst.
Verzeih. Ist untern Tisch gerutscht.

Das ist der Punkt, an dem ich derzeit unsicher bin. Ich stelle mir tausendmal die Frage, ob mich das Neue und Aufregende blendet, oder ob ich tatsächlich jemanden kennengelernt habe, mit dem sich ein "zweiter Anlauf" lohnt. Ich war mir bis vor kurzem so sicher, dass ich alles richtig gemacht habe und meine Frau liebe. Im Moment bin ich emotional etwas distanziert und das bringt mich so sehr durcheinander, dass es den ganzen Tag brennt in meiner Brust.

Es ist Liebe. Aber ich weiß nicht, wie stark sie ist und wie ich weitermachen soll....... ich kann es nicht besser beschreiben.

PS: Jetzt hab ich gesehen, dass dieser "Spaßnase" hier nur solche Kommentare abgegeben hat und gesperrt wurde. *lach*
Es gibt Hoffnung. :)
 
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Dabei
31 Jul 2011
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#8
Also ich rate dann ja mal ganz gerne dazu wenn man nicht weiss was es noch ist erst mal Abstand zu nehmen.Von beiden damit Du raus finden kannst was Du eigentlich willst.Willst Du Deine Frau verlassen und mit der Neuen was anfangen,oder lieber Deine Ehe versuchen zu retten. Du musst für Dich raus finden was Du willst und ich finde das geht am besten wenn Du erstmal garkeinen kontakt hast.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#9
.........Das ist der Punkt, an dem ich derzeit unsicher bin. Ich stelle mir tausendmal die Frage, ob mich das Neue und Aufregende blendet, oder ob ich tatsächlich jemanden kennengelernt habe, mit dem sich ein "zweiter Anlauf" lohnt........
Ja, diesen Fragen mußt du dich jetzt stellen. Hat sich deine Frau geändert? Oder, wie ich eher vermute, so wie du es beschreibst, dass sich deine Frau nicht wirklich geändert hat, sonder dass sich nur das Bild, das du dir von ihr gemacht hast, geändert hat. Dass sie schon immer so war und du diese Seiten bisher nicht gesehen hast.

In jedem Fall mußt du das erst mal klären, bevor du dich auf was neues einläßt. Es ist nie gut, sich auf was neues einzulassen, bevor das alte geklärt und beendet ist. Auch auf die Gefahr hin, dass du plötzlich keine von beiden hast.

Wenn du solche Sachen machst, produzierst du auch dein eigenes Risiko. Und bedenke auch, dass du die Neue viel zu wenig kennst um beurteilen zu können, was aus einer Beziehung werden könnte.
 
Dabei
6 Dez 2011
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#10
Ansich ein guter Tipp (danke!! :) ). Wird natürlich nochmal schwer, wenn ich das durchziehen wollen würde. Vor allem, da wir ja zusammen wohnen. Und Z ist meine Kollegin, die ich zwar nicht immer sehe, aber öfter.

Das sollte es mir wert sein. Ich denke, es ist wirklich wichtig, dass ich weiß, was ich will. Im Moment wüsste ich es, aber ich habe Angst vor einem vorschnellen Fehler, nur weil mein Herz gerade etwas Neues entdeckt hat und ich zusehen muss, was mit mir passiert.
 
Dabei
6 Dez 2011
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#11
Ja, diesen Fragen mußt du dich jetzt stellen. Hat sich deine Frau geändert? Oder, wie ich eher vermute, so wie du es beschreibst, dass sich deine Frau nicht wirklich geändert hat, sonder dass sich nur das Bild, das du dir von ihr gemacht hast, geändert hat. Dass sie schon immer so war und du diese Seiten bisher nicht gesehen hast.

In jedem Fall mußt du das erst mal klären, bevor du dich auf was neues einläßt. Es ist nie gut, sich auf was neues einzulassen, bevor das alte geklärt und beendet ist. Auch auf die Gefahr hin, dass du plötzlich keine von beiden hast.

Wenn du solche Sachen machst, produzierst du auch dein eigenes Risiko. Und bedenke auch, dass du die Neue viel zu wenig kennst um beurteilen zu können, was aus einer Beziehung werden könnte.
Es ist schon so, dass sie immer so war, es aber jetzt erst ans Tageslicht rückt, da nun der "Ernstfall" eingetreten ist und ich wieder etwas Freiraum brauche. Dass ich zeitgleich noch diese Gefühle zu Z entwickelt habe, ist natürlich schwierig für mich.

Klar kenne ich die neue Frau weniger. Schon gar nicht auf Dauer und im Alltag. Aber es ist auch mehr, als nur eine schnelle Geschichte. Und ob es sich lohnt herauszufinden, ob eine neue Beziehung schöner wäre, wurmt mich gerade dauerhaft.
 
Dabei
6 Dez 2011
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#13
Mir ist auf jeden Fall in den letzten Tagen einiges aufgefallen, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist. Ich wollte es irgendwie nie sehen.

Ich habe übersehen, wie oft mich meine Frau eigentlich emotional erpresst hat, gerade dann, wenn es darum ging auch nur ein kleines Bisschen Freiheit für mich zu haben. Wenn ich mich mit jemandem alleine treffen wollte, Kollege oder Kollegin, so war ihre Reaktion jedesmal für mich so kränkend (da ich mich eben dummerweise beeinflussen lassen habe), dass ich es mit dem Treffen gelassen habe. Das mussten nicht immer Worte sein. Es reichte die schlechte Laune, wenn sie schmollte und schwieg. Oder dieser Seufzer mit dem passenden Blick, der mir Schuldgefühle machte. Meine Frau wollte immer alles mit mir zusammen machen, da sie es am schönsten fand und es für sie normal ist. Wirklich alles. Zuhause, unterwegs, bei Freunden. Auch wenn es neue Freunde waren, die ich eher für mich gehabt hätte.

Ich erkenne jetzt, wie sehr ich mich selbst zurückgenommen habe und dadurch jegliche Freiheit, Spontanität und Lebens-/Herzensfreude aufgegeben habe. Ich dachte, ich tu es für die Liebe und den Frieden. Es ist kaum verwunderlich, dass im Moment mit einem Knall alles hervorbricht, dass meine Seele zur Zeit so explodiert. Kein Wunder. Und dass ich ihr momentan alles so direkt sage und nicht von meinem Weg abschweife, ist nicht der falsche weg, ist nicht egoistisch. Ich habe in den letzten Wochen zu mir selbst gestanden und meinen Standpunkt direkt vertreten. Nur so kann ich mich doch selbst annehmen. Ich kann für ihre Gefühle nichts.

Für die meisten klingt das hart und löst Proteste aus. Aber ich habe mich damit befasst. Auch mit Literatur. Und ich erkenne immer wieder, dass ich nichts verbrochen habe.

Ich hatte mit Z gestern abend im Auto nach der abendlichen Betriebsberatung unserer Arbeit ein langes Gespräch. Wir hatten so sehr Redebedarf... persönlich... mit Blickkontakt und allem, was ein Chat niemals hergeben kann. Wir sind uns einig darüber, dass unser beider Gefühle sehr durcheinander sind, aber unendlich stark zueinander tendieren. Im Herzen weiß ich, was ich jetzt am liebsten entscheiden würde, aber ich habe wie gesagt die Angst durch meine Hormone geblendet zu sein. Auf der anderen Seite habe ich derzeit - unabhängig von Z - keine Lust wieder in mein altes Muster zu verfallen, nur damit meine Ehe hält. Und meine Frau, so lieb und aufopferungsvoll sie auch ist, wird auch nach Jahren nicht aus ihrem Muster herauskommen. :(

Im Übrigen hat meine Frau gestern eine andere Kollegin angeschrieben, wann denn unsere Betriebsberatung zuende war und ihr auch erzählt, dass es bei uns Schwierigkeiten gibt, worauf die Kollegin Z anrief und fragte, was sie und ich abends noch gemacht haben. Ziemlich kontrollmäßig. Auch wenn es mich nicht verwundert. Aber Kontrolle aus Angst (meine Frau hat viele Ängste) war ebenfalls ein Thema, welches mich bei meiner Frau eingeengt hat. Wieder ein Zeichen dafür, dass meine derzeitige Reaktion nicht verwunderlich sein dürfte.

Warum merkt man so vieles so spät? :( Ich war immer überzeugt, glücklich zu sein. Mein Bruder meinte gestern zu mir, es war nur eine Frage der Zeit, bis ich aus meiner "Gutbürgerlichkeit" erwachen und ausbrechen würde.
 
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Dabei
21 Okt 2011
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#14
Respekt, das klingt alles sehr durchdacht. Die Gefahr, der Du Dich aussetzt ist, dass die Geschichte eigentlich verboten ist und daher so reizvoll. Nur wie lange hält dieses Gefühl an und was macht Z? Sie ist auch verheiratet.

Zu Beginn warst Du ja in Deiner Beziehung glücklich....und jetzt kommt heraus, dass Du Dich zurückgenommen hast.

Hast Du schon mal über ein Paartherapie unter professioneller Anleitung nachgedacht, für Dich und Deine Frau? Die Frage ist, ob das nch was bringt, da Du ja auch sehr an Z. hängst! Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen.

Vielleicht wäre es dann auch vorher sinnvoll, zu beichten, dass Du mit Z. rumgehauen:mrgreen:hast. Hattest Du mit Z. auch Sex? Warum Du das getan hast kannst Du ja gut begründen udn damit muss Deine Frau klarkommen.

Was hälst Du davon?
 
Dabei
6 Dez 2011
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#15
Hi :)

Nun, ich denke auf jeden Fall ununterbrochen über all die millionen Dinge nach, die mir einfallen. Das ist voll anstrengend (und wahrscheinlich sinnlos). Mein Hirn will es sich andauernd logisch erklären und sucht eine Lösung.

Ja, ich war glücklich. Jetzt merke ich plötzlich, was ich vermisst habe. Mit einem Knall ist es wieder da. So, wie ich früher (eventuell abgeschwächt) schon einmal war, bevor ich "ruhig" geworden bin.

Der Gedanke über eine Paartherapie kam mir. Aber so wie ich mich gerade fühle, will ich es eventuell gar nicht. Das hätten wir wahrscheinlich viel eher machen sollen. Oder ich hätte Z nicht treffen dürfen, dann wäre ich ja nur auf meine beziehungsinternen Probleme konzentriert. Nun ist Z aber da. Sie ist auch verheiratet und dachte vor Wochen noch, dass ihr dort nichts fehlt. Nun äußert sie sich jedoch so, dass sie eigentlich machen könnte, was sie will und - wenn sie augenblicklich auf ihr Herz hört - jederzeit ausziehen könnte (wenn da nicht auch noch die Ehe auf dem Papier wäre).

Eine Beichte wäre der Gnadenschuss. Da bin ich mir sicher. Sex hatte ich mit Z nicht in dem Sinne, dass wir Geschlechtsverkehr hatten, wenn man Sex darauf reduzieren möchte. Obwohl uns dazu eigentlich nur noch die Gelegenheit gefehlt hat. Wenn man Sex aber so interpretiert, dass man nicht mehr von sich lassen kann, sich voller Verlangen berührt, streichelt, beißt, küsst usw... dann hatten wir Sex.
 
Dabei
21 Okt 2011
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#16
Wie war es in der Anfangszeit mit Deiner Frau. War es da nicht so wie mit Z. jetzt? Ich glaube einfach, dass das mit Z. nach einer gewissen Zeit sich auch wieder einschleift...und wie gut kennst Du Z.? Kennst Du Sie aus dem Alltag, oder weißt Du wie es wäre mit ihr zusammen zu wohnen? Klar Risiken gibt es immer....aber willst Du diese eingehen.....?

Ein Vorteil ist natürlich, dass Du mit Deiner Frau noch keiner Kinder (und auch kein gemeinsames Haus???) abt, sodass im Notfall eine recht "einfache" Scheidung möglich wäre.....okay die steuerliche Zusammenveranlagung fällt weg, aber das sollte verkaftbar sein:mrgreen:
 
Dabei
6 Dez 2011
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#17
Das ist es ja eben. Auf der einen Seite war ich in meine Frau am Anfang (selbstverständlich) auch sehr verliebt. Das gehört einfach zum Anfang dazu.

Wobei ich auch da noch nie diese Leidenschaft von ihr erfahren habe, wie ich es derzeit mit Z in nur so kurzer Zeit und wenigen längeren Treffen erfahren durfte. Und eigentlich war das bisher gar nichts (siehe ihre Aussage unten). Trotzdem war es bereits so schön.

Sexuell hatten meine Frau und ich viel zu tun in den ersten Monaten (trotzdem mit weniger Leidenschaft). Aber das ließ bei meiner Frau nach nur einem halben Jahr bereits merkbar nach. Und es ging immer weiter... immer mehr weg, bis bereits nach den ersten Jahren nichts mehr da war. Was ist, wenn Z immer so ein leidenschatlicher Mensch ist? Ich habe mit ihr auch darüber geredet. Z meinte: "So bin ich. Immer. Und was wir bis jetzt hatten, war eigentlich noch gar nichts." Damit hat sie Recht.

Ich verstehe, dass mein Herz solche Sehnsüchte verspürt, da es mir so lange fehlte und weh tat. Dazu kommt auch, dass Z und ich uns emotional so sehr nah sind, so gut kommunizieren können. Es geht also nicht nur um das Körperliche. Und sie ist emotional, geistig, seelisch so reif und mit beiden Beinen auf dem Boden. Sie ist ein sehr spiritueller Mensch, wie ich auch. Mit viel Wissensdurst. Das fasziniert mich. Meine Frau handelt oft wie ein naives Mädchen und ich erkenne keine Reifung. Da ich mich selbst weiterentwickelt habe, ist das natürlich auch ein Knackpunkt.

Wie Z im Alltag ist, werde ich unter den gegebenen Umständen nie erfahren, würde es aber gerne wissen. Daher meine Überlegung, ob es das Wagnis wert ist. Denn wäre ich Single, hätte ich es schließlich schon längst gewagt mich darauf einzulassen.

Jepp, wir haben keine Kinder und kein Haus, lediglich eine Wohnung und eine Ehe.
 
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Dabei
21 Okt 2011
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#18
Und die Lust ließ bei meiner Frau nach nur einem halben Jahr bereits merkbar nach. Und es ging immer weiter... immer mehr weg, bis bereits nach den ersten Jahren nichts mehr da war. Was ist, wenn Z immer so ein leidenschatlicher Mensch ist? Ich habe mit ihr auch darüber geredet. Z meinte: "So bin ich. Immer. Und was wir bis jetzt hatten, war eigentlich noch gar nichts." Damit hat sie Recht.
Ich gehe mal davon aus, dass Deine Frau nicht Deine erste Beziehung ist. Dann müsstest Du Doch wissen, dass es zu Anfang immer viel ist und hinterher weniger wird. Und Z hat damit eben nicht recht. Während ich z.B. in meiner letztem Beziehung die ersten 5 Monate mehr als 10 mal die Woche Sex hatte musst ich mich hinterher mit nur noch 3-4mal zufriedengeben. Bei Deiner Frau ist es natrülich extrem ausgeprägt...glaubst Du wirklich dass es mit Z so weitergeht wie es jetzt ist? Vielleucht ist der Sex mit ihr grottig? Und dann? Besser schlechten Sex als gar keinen Sex?
 
Dabei
6 Dez 2011
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#19
Richtig. Man darf mich nicht falsch verstehen. Ich weiß, dass die Anfangszeit immer die Hochphase ist, bei der es am heißesten hergeht. Dass das nicht so bleibt, ist mit bewusst. Da mache ich mir keine Illusionen.

Wenn Z im Bett so leidenschaftlich ist, wie neulich, als wir unterwegs waren, dann holla die Waldfee. Ob es vielleicht auch das Gegenteil ist, habe ich bisher nicht herausgefunden. Aber wie gesagt, ich will es derzeit auch nicht nur darauf beschränken. Der Eindruck soll nicht entstehen. Wichtig ist es mir natürlich dennoch.

Nur 3-4 mal pro Woche ist um ein vielfaches mehr, als dass, was ich die letzten Monate und Jährchen hatte. ;) Da wäre ich vielleicht sogar zufrieden mit, wenn dann der Sex auch noch gut ist und nicht nur plumpes hin und her bewegen. :081:
 
Dabei
6 Dez 2011
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#23
Hehehe, nee. Aber ich arbeite mit Menschen und da ist Selbstreflexion ein wichtiger Punkt. :)

Ich fühl mich so dumm. Ich habe diesen Sommer erst geheiratet. Aber ich kann diesen momentanen Prozess nicht beeinflussen. Worauf warte ich? Kann ich verantworten, dass meine Frau noch mehr Liebeskummer bekommt? Sie weiß ja mittlerweile, dass ich mir meiner Gefühle unsicher bin. Und natürlich ist sie voller Angst und am Boden zerstört. :(
 
Dabei
6 Dez 2011
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#24
Ich habe heute ein sehr reifes Gespräch mit guten Freunden geführt. Diese Menschen verstehen meine derzeitige Entwicklung und finden sie alles andere als ungewöhnlich.

Mir gehen im Moment zwei Dinge sehr durch den Kopf, die gerade sehr präsent sind und in der Vergangenheit fehlten. Auf der einen Seite war es Leidenschaft, die auf der Strecke blieb. Und ich rede hier nicht von prophanem Rumvögeln (nicht mal das hatten wir mehr gemacht :( ), sondern von etwas, dass auf zwischenmenschlicher und emotionaler Ebene stattfindet. Man kann es grob Seelensex nennen. Und auch, wenn ich mit Z nicht geschlafen habe, hatten wir dieses starke Erlebnis bereits. Das hatte ich noch nie. Wenn es uns lediglich ums Vögeln gegangen wäre, hätten wir das auch längst am Anfang gemacht haben können und die Sache wäre gut gewesen. Aber es entstand ja alles auf dieser Seelenebene. Und andere Dinge einer Partnerschaft, die ich jetzt mit meiner Frau hatte, kann ich auch mit ihr oder anderen Menschen haben. Und dazu sogar das, was mir gefehlt hat. Dieses starke Wollen, als könnte man jemanden auffressen. Dadurch, dass dies so stark von Z kam, habe auch ich mich zum ersten Mal in meinem Leben so krass geöffnet und gehen lassen. Das war von meiner Persönlichkeit eine ganz neue Tür, die da aufging.

Auf der anderen Seite ist es wirklich die Enge in der Beziehung zu meiner Frau, die mir erst durch mehrere Menschen in den letzten Monaten bewusst wurde. Ich hatte mich seit Jahren niemandem mehr geöffnet und schmorte in meinem eigenen Saft. Vielleicht dachte ich deshalb immer, ich würde alles richtig machen. Aber letztendlich habe ich mich durch emotionale Erpressungen von Seiten meiner Frau immer zurückgenommen. Ich will sie nicht verurteilen. Sie wurde ihr Leben lang so konditioniert. Sie kann nicht anders. Aber auch, wenn sie jetzt sagt, sie will an sich arbeiten, kann sie einen Prozess, der Jahre dauert und eigenen Erfahrungen derart bedarf, nicht in wenigen Wochen vollziehen. Falls sie überhaupt jemals so weit kommt. Darauf möchte ich eigentlich nicht warten.

Ich denke... nein, fühle... dass ich, wenn ich mich weder auf Vergangenheit und Zukunft, sondern lediglich auf die Gegenwart konzentriere, mittlerweile weiß, was ich will. Und das tu ich auch nicht für Z. Ich tu es für mich. Ob aus Z und mir dann immer noch etwas wird, ist eine ganz andere Geschichte. Und ich bin froh, dass ich es gerade so locker sehen kann.

Das Gespräch heute war wie ein kleines Wunder. Noch heute früh ging es mir vor Gedanken so schlecht, dass ich auf Arbeit fast gekotzt hätte und nur noch blass durch die Gegend wankte.
 
Dabei
22 Mai 2010
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#25
Boah ich glaubs nicht was ich hier lese. Ich mein ihr beide wart glücklich und jetzt redest du von Erpressung? Sry das mit der Erpressung kling eher nach einer Rechtfertigung für deine Taten, für deine anfänglichen Turteleien.... klar kann ich verstehen, dass nach 7 Jahren was neues reizt, aber dafür dann die Frau verantwortlich machen mit der du vorallem glücklich zusammengelebt ahst. Ne, das ist echt mies. Ich wundere mich das dies hier keiner so ausspricht, sondern drum herum redet.

Ich wette mir dir, ist die Verliebtheit mit Z erst einmal weg, dann wars das mit der Partnerschaft zu Z. Du sagtest es doch, ihr seit zu verschieden.

Naja ich kann hier viel reden, oder die anderen, du nimmst sowieso nur das an was du auch hören willst. Bye bye

PS: Wobei ich doch gerne wissen würde wie's nun steht... oder warte schreib in 2 Jahren rein :) Dann bin ich mal gespannt ob ich mich geirrt hab......
 
Dabei
6 Dez 2011
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#26
Nein, ich mache sie nicht verantwortlich. Ich habe lediglich über das geschrieben, was passiert ist und ich vorher für mich selber ausgeblendet habe. Wenn also jemand verantwortlich ist, dann bin ich das.

Das es manche so lesen und verstehen werden, war mir vorher bewusst. Ich ahnte ja bereits am Anfang, dass es polarisieren wird, was ich hier schreibe. Mehr als ehrlich darüber berichten, was in mir gerade vorgeht, kann ich nicht. Alles andere wäre gelogen und beschönigt.

Es ist einiges passiert, aber ich habe gerade mehr als wenig Kraft alles zu berichten. Danke aber für deine ehrliche Meinung.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#27
Mich wundert ja nur - nach allem, was ich hier nun gelesen habe -, warum du deine Frau überhaupt geheiratet hast. :shock:
Es gab keine Leidenschaft, keinen Individualismus - aber man heiratet mal eben.

Manchmal frage ich mich, warum so dermaßen viele Menschen auf diesem Planeten so unglaublich blind und naiv durch ihr Leben laufen - und ja, auch du gehörst dazu, Dan! Warum werden Ehen geschlossen, am besten noch Kinder gezeugt, wenn klar ist, dass die Beziehung überhaupt nicht so läuft, als dass eine solche Entscheidung gerechtfertigt wäre?
Du wirst doch schon nach einigen Monaten Beziehung gemerkt haben, dass eure Lebensmodelle stark differieren - allein schon der Umstand, dass deine Frau immer alles ausschließlich mit ihrem Partner erleben möchte, muss dir doch schon früher aufgefallen sein.

Nein, verstehen kann ich das alles nicht. Und was Z betrifft: nun, Garantien gibt es nicht. Eure "Liebe" wird durch den Reiz des Verbotenen maßgeblich genährt, das dürfte klar sein. Wären eure Ehen nicht und ihr würdet einander "ganz normal" daten, wäre euer Verhältnis zueinander vermutlich anders. Das ist jedenfalls die Erfahrung, die ich in meinem Leben gemacht habe.

Ich kann dir nur raten, dich von deiner Frau zu trennen oder aber ihr reinen Wein einzuschenken. Du hast sie mit Z betrogen, dass dafür kein Geschlechtsverkehr notwendig ist, weißt du schließlich selbst.
 
Dabei
6 Dez 2011
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#28
Das ist die Frage, die mir in naher Zukunft noch oft begegnen wird.

Vielleicht habe ich mich auf das konzentriert, was schön war. Denn wann ist schon alles scheiße in einer Partnerschaft? Aber man übersieht schlechtes oft, denkt, dass alles ok ist oder wieder besser wird. Und ich habe bei der Hochzeit meine Entscheidung so getroffen, weil es in diesem Moment für mich klar war.

Was glaubst du, wie durcheinander ich bin, dass jetzt alles so gekommen ist? Meinst du, ich hätte vor Monaten damit gerechnet? Manchmal tun sich unerwartet Türen auf. Das hat nicht nur etwas mit Z zu tun. Was sie betrifft, bestimmt wäre es auch etwas anders gewesen, wenn wir uns unter anderen Umständen gedatet hätten. Aber ob wir uns dann nicht ineinander verliebt hätten?

Im Übrigen habe ich mit meiner Frau geredet. Sehr lange, sehr ehrlich. Und auch dabei habe ich gemerkt, dass ich derzeit an keine Zukunft glaube. Das Gespräch lief also darauf hinaus, dass wir uns trennen. Mittlerweile sagt sie, nachdem sie nun auch eine Woche bei Freunden übernachtet hat, sie hätte vieles eingesehen. Ihre Ängste hätten viel dazu geführt, immer auf mich aufpassen zu müssen, nicht loslassen zu können und auch sich selbst zurückzunehmen in vielen Situationen, wie auch ich es getan habe. Die Woche "alleine" tat ihr aber sehr gut. Sie denkt, dass sie auf dem richtigen Weg ist, auch wenn er sehr lang sein wird, was ihre Ängste betrifft.

Wer weiß (ich nicht), ob es ohne eine neue Frau in meinem Leben anders wäre und ich es weiterhin versuchen würde, daran zu arbeiten, was unsere Partnerschaft ausmacht. Aber ich habe im Moment Angst in alte Gewohnheitsmuster zurück zu fallen, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und mir eine neue Chance entgehen zu lassen. Den Fehler habe ich in meiner vorigen Beziehung gemacht, die nach 7,5 Jahren zuende war. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es sich lohnen würde. Aber mein Herz hat mich immer wieder dasselbe fühlen lassen. Soll ich nicht darauf hören? Soll ich mich von meinen Gedanken und der Logik versklaven lassen?

Ich habe neulich eine schöne Seite geschickt bekommen: http://www.marcandangel.com/2011/12/11/30-things-to-stop-doing-to-yourself/
Da trifft so viel auf meinen derzeitigen Zustand zu und auf das, was ich mir wünsche.

Nie werde ich diese Situation gänzlich erklären können. Schon gar nicht nur per Text. :( Dass unsere Lebens-/Liebesmodelle differieren, habe ich anfangs nicht immer gemerkt. Das ist es ja. Es war ja auch so vieles schön an unserer Partnerschaft!
Und wenn ich blind und naiv war, dann sollte ich jetzt damit aufhören. Oder wann? Vielleicht bin ich ja jetzt blind? Aber das ist eben der Umstand, dass ich gerade das mache, was mir nicht mein Verstand diktiert. Ich kann diesen Lebensdurst nicht erklären.
 
Dabei
12 Dez 2011
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#29
Großartige Geschichte, schade, dass ich sie jetzt erst lese... ich denke, ungeachtet von Z. haben deine Frau und du das Richtige getan. Ihr seit jetzt offen für einen Neuanfang, so oder so. Irgendwie ist das ein schönes Ergebnis.
 
Dabei
6 Dez 2011
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#30
Eigentlich ist es ein schönes Ergebnis. Nur, dass sie mir heute gesagt hat, dass sie lieber um unsere Ehe/Partnerschaft kämpft und es nicht so einfach hinnehmen will. Und sie gibt sich alle Mühe vor mir nicht leidend dazustehen.

Ihre Gefühle sind mir ja um himmels Willen alles andere als egal. Wie heißt es woanders: "Jeder einzelne Mensch, den man verletzt hat, wiegt ein Mühlstein." Es geht mir so elend dabei, sie zu verletzen, indem ich unser gemeinsames Leben aufgebe und alles, was sie mit mir noch vor hatte. :(

Übrigens...
Ich wette mir dir, ist die Verliebtheit mit Z erst einmal weg, dann wars das mit der Partnerschaft zu Z. Du sagtest es doch, ihr seit zu verschieden.
Dass das auch passieren kann, weiß ich. Aber manchmal muss man Risiken auf sich nehmen, auch wenn man alles verliert. Dafür gewinnt man auch Neues. Und Z ist nur EIN Grund, der vor kurzem zu meinem Gefühlschaos hinzu kam.

Sollte ich nur, weil das mit Z eventuell irgendwann auch in die Hose gehen kann, vorher bereits auf das Risiko verzichten? Darauf, es zu wagen? Was wäre, wenn ich das tu und Z und ich eigentlich glücklich geworden wären? Du merkst, man kann eine ewige Kopfgeburt daraus machen. Wenn man so denkt, dürfte man überhaupt keine Partnerschaft mehr eingehen. Dennoch habe ich natürlich darüber nachgedacht. Aber alles Denken hilft ja nichts.

Im Moment habe ich nicht den Eindruck, dass wir zu verschieden sind. Wir hatten in den letzten Tagen eine tolle Zeit. Und wenn wir es doch sind, mal sehen, wo mich das Leben dann hinführt.

In erster Linie habe ich diese Entscheidung jetzt für mich getroffen. Nicht für Z. Sie ist schließlich auch in einer Ehe, auch wenn diese ihr nicht mehr viel zu geben scheint und sie den ganzen Tag an mich denkt. Sie kann ja jetzt nicht sagen, dass sie auch plötzlich auszieht. Schwupp, machs gut Ehemann. Wobei sie, seitdem ich mich getrennt habe, plötzlich in der Situation ist, ernster darüber nachzudenken, was sie nun für sich tut und was sie will. Wenn es doch eines Tages so kommen sollte und wir etwas gemeinsames aufbauen, dann ist das toll. Ich bin auch guter Dinge diesbezüglich. Aber jetzt kann echt alles passieren.

Ohne blöd dastehen zu wollen, aber das ist ein aufregender Zustand, wenn man nicht mehr weiß, was einen erwartet.
 
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