Nun ich denke, es gibt (leider?) kein allgemeingültiges Erfolgsrezept für eine ausgewogene und glückliche Beziehung. Was bei den einen 50 Jahre funktioniert, klappt beim nächsten Paar keine 2 Monate. Ich denke, Du meinst das sicherlich eher subjektiv. Wobei einige Eckpeile und Grundmauern für eine Mehrheit der Menschen sehr ähnlich ausfällt.
Bei mir / uns funktioniert es, weil wir über alles reden können und auch tun, sei es vielleicht noch so benal oder unbequem. Vertrauen ist dabei absolut elementar, auch wenn ich gelegendlich noch an Eifersuchtsmarotten arbeiten muss, die im Vergleich zu einigen Jahren aber sehr stark nachgelassen haben. Die Zeit nährt da das Vertrauen.
Viele werden jetzt die Hände über den Kopf schlagen weil es Privatsphäre ist, aber meine Frau & Ich handhaben es so: Wir haben zwar getrennte Konten (Übersicht), aber jeder hat Zugriff auf beide Konten. Es gibt da keine finanziellen Geheimnisse oder schwarze Kassen. Auch was das Handy betrifft: Sie sind nicht mit Passwort geschützt und liegen offen rum. Keiner kontrolliert aber den anderen sondern muss vielleicht mal reinschauen, wenn der andere grad wieder Fußball guckt ^^ Das was ich mit Kollegen und Freunden schreibe ist im Grunde so gewöhnlich... das liest sich freiwillig der Partner nicht einmal durch. Glaube kaum das meine Frau Interesse hat, die neusten Sport, Auto und IT News nachzulesen.
Toleranz ist auch ganz wichtig. Meine Frau und ich haben natürlich auch unterschiedliche Interessen und dies verknüpfen wir mit dem Aspekt Freiheiten. Jeder hat Zeit für sich und braucht mal Auszeit von Haus und Hof.
Reden emfpinde ich letztlich als A und O, denn sonst wird die Beziehung stetig untergraben und das ganze Gebilde stürzt wie ein Kartenhaus ein. Es ist ja schönes Hollywood Kino, wenn man Wünsche von den Augen ablesen kann. Hin und wieder sind Gespräche aber unverzichtbar und allzuoft können Dinge schon im Keim erstickt werden, die sich sonst richtig aufblähen und viel Unheil anrichten.
Die Liebe das Partners nicht als Gott gegeben hinnehmen. Selbst etwas dafür tun und sich hier und da mal was ausdenken, das den Alltag sprengt.
Liebe des Lebens klingt wie die Memoiren im Herbst des Lebens. Wenn ich in einer Doku ein 90jähriges Paar sehe, die über 70 Jahre verheiratet sind und immer noch Händchen halten oder sich einen Kuss geben, dann beschreibt es das wohl am ehesten. Ich finde das eine romantische Vorstellung, auf so ein langes Leben zurück blicken zu können - gemeinsam.