Gemiensame Wohnung, nun getrennte Zimmer? HILFE!

Dabei
19 Feb 2008
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77
#1
Hallo ihr lieben :)

Es wird sehr lang, also warne ich euch schon mal vor^^

Ich habe folgendes Problem. Ich bin mit meinem Freund jetzt über 4 Jahre zusammen und wir sind im Oktober 2015 zusammengezogen. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht ganz freiwilig mit ihm zusammengezogen bin, ich habe mich unter Druck setzen lassen, von ihm und von seiner Mutter (zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe). Ich habe schweren Herzens meinen Bezirk verlassen und bin in seinen Bezirk gezogen. Wir leben beide in Berlin und die ganze Stadt lag zwischen uns, 1 1/2 Std, Fahrweg, wir hatten eine Wochenendbeziehung. Ich hatte riesige Angst vor dem Umzug, ich wollte meine Wohnung am liebsten behalten und hatte immer wieder Panik mit körperlichen Symptomen. Bei mir hatten sich vor Angst an den Armen die Haare aufgestellt (ist teilweise heute noch so). Ich habe ihm das alles gesagt wie ich mich damit gefühlt habe und das ich damals gehofft hatte, dass noch irgendwas dazwischen kommt und wir die Wohnung nicht bekommen. Es ging damals alles über 3 Ecken, seine Mutter ist mit unseren Hauswarten schon seit Jahren befreundet und die haben ihr gesagt, dass die Wohnung hier frei wird. War natürlich ein gefundenes Fressen und sie hatte ihn angerufen und ihm das gesagt. Danach hat sie mit mir gesprochen, da bin ich schon unsicher geworden und mein Freund meinte ich solle entscheiden. Wir sind an dem Abend noch essen gegangen und ich hatte ihm dann gesagt, das ich nicht in seinen Bezirk ziehen will, das es mir noch zu früh ist, weil vorher etwas vorgefallen ist zwischen uns, was ich aber nicht näher erläutern will. Ich war zu dem Zeitpunkt noch sehr verletzt dadurch. Er fing dann an zu diskutieren und meinte das das eine gute Gelegenheit ist und es schwierig werden würde eine andere Wohnung zu bekommen und das ich ihm zu lange brauche (ein Monat ist seit dem Vorfall gerade mal vergangen). Tja, das war das Todesurteil sozusagen, ich bin eingeknickt und nun sitze ich hier in einer Bude in der ich mich nicht zu 100% wohlfühle. Er weiß das ich den Gedanken im Hinterkopf behalte, wieder auszuziehen und das schon seit Anfang an. Meine Familie und Freunde sind nicht mal eben um die Ecke, sondern über eine Stunde entfernt. Während er seine Leute hier hat. Er hatte dann auch zugegeben, dass es nicht ganz gerecht war, wie es abgelaufen ist. Toll, hilft mir aber auch nicht weiter.

Nun ist das letzte Jahr so verlaufen, dass es bei mir immer wieder Phasen der totalen Verzweiflung und der Hoffnung gab. Zwischenzeitlich dachte ich auch "Mensch jetzt wirds ein zu Hause." weil wir uns doch ganz gut eingespielt haben und auch nicht viel streiten. Es will und will aber kein richtiges zu Hause für mich werden denn jetzt habe ich ein Problem mit dem Wohnzimmer. Es hat sich langsam eingeschlichen, ich hatte im April diesen Jahres angefangen ein Online-Spiel zu spielen und damit man sich nicht immer auf der Pelle hockt, bin ich ins Schlafzimmer gegangen und habe dort gespielt, während er im WZ sein Ding machen konnte. Irgendwann kam von ihm die Frage ob wir uns nicht trennen sollen, weil ich ja nur noch mein Ding mache (da wars schon zu viel aber noch nicht zu spät). Nun hat es sich aber leider so entwickelt, dass ich das Gefühl habe dort nur für eine gewisse Zeit von ihm geduldet zu werden. Ich habe in dem letzten viertel Jahr dieses Zimmer größtenteils gemieden, weil ich das Gefühl habe ich darf dort nicht sein. Er hat in diesem Zimmer die absolute Herrschaft mittlerweile, das würde er so nie sagen aber ich merke das.

Es gibt auch noch ein paar andere Ereignisse die dazu geführt haben, weswegen ich mich so fühle. Zum Beispiel habe ich noch einen PC und den wollte ich eines schönen Tages im WZ auftsellen. Ich hatte mich riesig gefreut und alles aufgebaut. Er saß da und war nicht begeistert und meinte dann ob er nicht seinen Kumpel anrufen soll und gehen soll, wenn ich mich da jetzt beschäftige. Ich bin aus allen Wolken gefallen und wollte alles wieder rückgängig machen, ich habe den PC nichtmal eingeschaltet. Ihm tats dann plötzlich Leid und er wollte mich dazu überreden den PC doch anzuschalten, ich hatte dann aber wirklich keine Lust mehr dazu.

Genauso ist es so eine Sache mit dem gemeinsamen Aufstehen. Ich habe ihn im Juli mit zu mir in die Firma geholt, weil er seinen Job verloren hatte, dadurch haben wir oft die selben Arbeitszeiten. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich ihm im Weg bin wenn wir gemeinsam aufstehen. Wir haben das auch des öfteren so gemacht und waren uns nie im Weg, deswegen habe ich das nicht verstanden. Ich brauche maximal 10 Minuten im Badezimmer, wobei er eine Stunde braucht. Wenn ich gesagt habe ich fange dann und dann an, dann kam des öfteren "Äääähhh ich auch." in einem Ton, wo ich mir meinen Teil gedacht habe. Ich habe mich dann so eingestellt, dass ich immer erst dann aufgestanden bin wenn er gegangen ist, habe eine halbe Stunde später angefangen als er. Das hat mich noch mehr gefrustet und wenn wir doch gemeinsam aufstehen, meide ich das WZ immer, er kann sich noch schön auf die Couch legen und ich gehe in die Küche. Als er noch seinen alten Job hatte, war das kein Problem, da bin ich auch immer ins WZ gegangen und habe dort noch eine geraucht.

Vor ca. drei Wochen ist es dann aus mir rausgeplatzt und ich habe ihm gesagt wie ich mich fühle. Das ich das Gefühl habe, dass wir eine WG sind, dass ich mich in diesem Zimmer nicht wohl fühle, dass ich mich dort nicht frei bewegen kann weil ich das Gefühl habe er hätte mir Regeln aufgestellt und das ich ausziehen muss, wenns nicht besser wird. Er meinte es sei nicht so und ich müsse mich wieder daran gewöhnen und öfter dort sein. Leider hat es an meinem Gefühl nichts geändert und vor einer Woche hatte ich so die Schnauze voll, dass ich meine ganzen Staubfänger aus dem Zimmer entfernt habe, ich wollte nur da raus, Kapitel schliessen und mich im SZ einrichten. Mein Zeug steht mittlerweile wieder da, nachdem wir nochmal darüber geredet haben und am Wochenende war auch alles i.O. ich dachte jetzt wirds endlich wieder so wie es vorher war. Aber nein, leider Irrtum. Gestern Abend kam wieder dieses Gefühl hoch, wir hatten auf der Couch gelegen und das Fernsehprogramm hat mich nicht so interessiert. Er war am rumzappen und ich habe mit meinem Handy gespielt. Dann kam die Frage von ihm "Spielst jetzt mit deinem Handy?" ich sagte "Ja, du zappst ja nur rum." wir hatten keine Idee was wir gucken könnten und ich habe gesagt "Ich gehe dann mal besser." und war weg. 1 1/2 Stunden später bin ich nochmal zu ihm gegangen und er war am zocken. Ist ja völlig okay, ich habe mich dann nur wieder gefragt, wieso er das nicht schon gemacht hat, als ich noch da war. Wäre ja kein Problem gewesen, haben wir doch früher auch so gemacht. Aber nein, ich habe immer das Gefühl ich störe ihn dann. Hatte auch schon mal den Vorschlag gemacht, dass ich doch mit meinem Laptop auch da meins machen kann, während er spielt. Das wollte er nicht, ich würde nur dazwischenreden und überhaupt fand ers blöd (ich habe ihn nie vollgetextet wenn er gespielt hat, aber gut). Jetzt wollte ich letzte Woche nochmal den Versuch starten, habe ihn gefragt ob das okay wäre, er hatte nichts dagegen, war aber sehr zurückhaltend mit der Antwort. Ich hab mich während der Umsetzung dann anders entschieden und es doch nicht gemacht, weil es sich so falsch angefühlt hat. Das Thema aufstehen hatten wir auch nochmal, ich habe ein paar Frühdienste übernommen um das zu umgehen, er meinte er könnte auch auf mich zugehen und einen Kompromiss machen. Nur leider glaube ich ihm das nicht, eben wegen diesen ganzen Eindrücken. Ich weiß nicht mehr weiter, ich heule in letzter Zeit viel und fühl mich eingesperrt, so als hätte ich mich von einer 2 Zimmer Wohnung auf 1 Zimmer verkleinert. Ihm war es auch nicht egal, dass ich mein Zeug rausgeräumt habe, habe gemerkt das ihn das getroffen hat. Er meinte mein Kram sollte nicht weniger sondern mehr werden. Ja okay, aber wozu? Ich kann doch da eh nicht so machen und tun wie ich will, er dagegen schon. Ich weiß nicht weiter und schlafe deswegen auch schlecht. Ich werde mitten in der Nacht wach und er ist nicht da. Die Gedanken kreisen dann um dieses Thema und ich warte auf ihn, ich gehe nur noch alleine ins Bett und es kotzt mich an. Das habe ich ihm auch gesagt, er arbeitet daran, das glaube ich ihm auch. Gestern kam er erstaunlich früh ins Bett :)

Ich hatte, wie gesagt, schon einmal den Vorschlag gemacht wieder getrennt zu wohnen, er meinte ganz alternativlos, dass dann auch die ganze Beziehung vorbei wäre. Halte ich für Schwachsinn aber okay. Ich weiß in dieser Wohnung hier werde ich nicht den ganzen Rest meines Lebens verbringen, ich möchte aber mit ihm zusammen bleiben und das macht mich fertig, weil ich einfach nicht weiter weiß.

Danke fürs Lesen und vllt. habt ihr ein paar Tipps für mich wie ichs besser machen kann. Ich will endlich wieder den Kopf frei kriegen. Ich muss noch dazu sagen, dass wir uns sehr lieben, aber das zusammenleben ist leider nicht so einfach, mein Freund meinte schon lange vorher, dass es hier keine getrennten Zimmer gibt ohne das ich dieses Thema überhaupt angesprochen habe. Mein Gefühl sagt mir aber leider was anderes und er macht auch einen ganz anderen Eindruck, nämlich als wäre es doch so. Ich denke oft, dass ich total abhängig von ihm geworden bin und das ist garnicht gut:(

LG an alle und nochmal danke^^
 
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Dabei
10 Aug 2015
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#2
Also ganz ehrlich - ich glaube nicht, dass die Wohnung das Problem ist !
Was für eine Beziehung führt ihr eigentlich. Es sieht so aus, als dass ihr nebeneinander herlebt aber eigentlich keine Beziehung habt.

Zitat"Tja, das war das Todesurteil sozusagen"

Naja - harte Worte - ich glaube, dass ihr einfach nicht zusammen passt. Das fällt beim zusammenleben auf und Dir ist es aufgefallen.
Du weisst, dass es so nicht weitergehen kann. Ich vermute einfach, dass Du die Wohnung vorschiebst, denn eigentlich ist euer Beziehung am Ende.

Du solltest Dich ernsthaft hinterfragen: Ist das der Partner mit dem ich zusammen sein will? Wo liegt das wirkliche Problem?
Wie werde ICH glücklich? Andere Wohnung? Beziehung beenden? Frei werden für was neues?

Du hast aus meiner Sicht einiges aufzuarbeiten und ich glaube es steht ne Trennung ins Haus.
Schieb die Wohnung nicht als Grund vor - die ist nicht das Problem.
 
Dabei
24 Nov 2016
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#3
Also mein Eindruck beim Lesen war, dass du viel zu sehr auf ihn achtest. Das stört dann dich selbst dabei,
dir im wahrsten Sinne des Wortes Raum für dich zu nehmen. Und er merkt - vllt. unbewusst -, dass du deine
Aktivitäten von seinen abhängig machst.
Du reagierst quasi zu sehr auf das, was er tut.
Lenkst dich durch ihn von dir selbst ab.
Ganz viel von dem, was du schreibst, hab ich ganz ähnlich erlebt.
Mir ist bei mir z. B. so eine Kleinigkeit aufgefallen,
und zwar, dass ich meinen Partner immer
angeschaut habe, wenn ich den Raum betreten/
verlassen habe und auch wenn wir uns im gleichen Zimmer aufgehalten haben. Sozusagen um immer ein
"Update" von ihm zu machen.
So viel Aufmerksamkeit war auf
ihn gerichtet.
Es kann nicht sein, dass er diesen Raum für sich
beansprucht. Er nutzt ihn einfach nur viel selbstverständlicher als du. Du nimmst dich zu sehr zurück.
Du kannst dir diesen Raum ganz genauso zu eigen machen.
Versuche doch mal es dir einfach mega gemütlich
im Wohnzimmer zu machen. Wirklich nur für dich.
Egal was dein Freund macht. Und am besten
wird er dann auf dich aufmerksam und mag sich
dazugesellen, wer weiß. ;-) Männer mögen es,
wenn sie Gemütlichkeit und Zufriedenheit vorfinden. haha
Wenn du dir Raum gibst und es schaffst mal wirklich
DA zu sein. Anzunehmen dort jetzt zu wohnen -
DU wohnst dort. ;-) Und dich in dieses Gefühl hinein
entspannst. Dann wirst du entspannter und
euer Zusammenleben bestimmt lockerer.
Vielleicht helfen die meine Gedanken dazu ja!
Grüße :)
 
Dabei
19 Feb 2008
Beiträge
77
#4
Vielen Dank für die Antworten :)
Ich halte mich mittlerweile mehr im WZ auf, jetzt schon die zweite Woche und ich muss sagen es ist besser geworden. Mein Freund hält mich auch regelrecht dort fest^^ Ich hatte die letzten zwei Tage wieder den Spleen zu verschwinden, weil ich mich dort wieder nicht so wohl gefühlt habe. Er hat sofort drauf reagiert und meinte das er sich jetzt dran gewöhnt hat, dass wir mehr zusammenhocken als vorher. Er meinte ich kann gehen, wenn ich zum Beispiel mein Spiel spielen will, aber nicht wenn ich dieses Gefühl habe, dann sollte ich erst recht bleiben. War auch genau richtig so, wir haben uns viel unterhalten und viel gekuschelt, es ist einfach schön gerade. Wir gehen auch wieder gemeinsam ins Bett und haben eine Nacht zusammen im WZ verbracht. Ich habe jetzt ganz deutlich gemerkt, dass mir extrem seine Nähe gefehlt hat und das hat das Ganze u.a. ausgelöst.

@kolibri: Eine Kollegin von mir hat mir auch empfohlen es so zu machen. Ich denke auch das das eine gute Idee ist, allerdings fällt es mir noch wahnsinnig schwer, es als selbstverständlich zu sehen und dort meins zu machen. Denn ich habe leider auch gemerkt, dass es sehr von ihm abhängt wie ich mich hier fühle. Und das Gefühl, dass er in diesem Zimmer die Regeln aufstellt, ist leider nicht weg und das passt mir natürlich nicht. Wir arbeiten aber weiter daran und ich hoffe das ich bald nicht mehr darüber nachdenken muss.
 
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