Richtig erkannt, ein Gespräch wird mehr und mehr zum Selbstgespräch, je länger es dauert. Was ich dann später sage ist immer weniger "zündend" und so wird das Gespräch beendet.
Mir fällt nur ein einziges, längeres Gespräch mit einer Frau ein, das liegt aber jetzt gute 1 1/3 Jahre zurück. Da war ich von einem Kollegen zu einem großen Fest eingeladen worden und habe schon vorher und auch da dann leider zu viel getrunken, weil der Abend bis kurz vor Ende deprimierend laut und langweilig war. Im letzten Moment durch Zufall sind wir "aneinander" geraten und haben über ihre Arbeit gesprochen. Die war sogar sehr offen zu mir und hat vertraulich über Gefühle bei und nach der Arbeit gesprochen - wohlgemerkt arbeitet die viel mit Menschen und muss sich vieles anhören. Wegen dem Alkohol habe ich mich so stark bemüht, nichts dummes zu sagen und mich so angestrengt, noch normal und nett zu wirken, dass dann kein Nummern-Austausch, geschweige denn Namen genannt wurden. War ein großer Fehler.
Nein, mein Tagesablauf ist total unspektakulär. Angenommen, jemand aus der Nachbarschaft wird ermordet, dann wäre ich der letzte, den man verdächtigen würde, es gibt eben nicht viel über mich zu erzählen.
Was mich ja stört, ist, dass es mich paradoxerweise eben nicht allzu sehr stört. Wo andere ein totales Geltungsbedürfnis haben und jedes Wochenende feiern und unter Leute müssen, noch auf der Arbeit erzählen, dass sie am Wochenende wieder richtig viel gef**** haben (solche hatten wir in der Ausbildung dabei, kein Witz), ist das bei mir eventuell alles zu wenig ausgeprägt. Ob ich zu selbstlos bin weiß ich nicht. Was du ansprichst, dass man irgendwann vielleicht mal die 80 Lebensjahre voll macht und sein Leben überdenkt, sollte ja eigentlich genau der Denkansatz sein und abendlicher Frust, wo der Verdacht nahe liegt, dass das vom permanenten Allein sein kommt, sollte Anreiz sein, das endlich aktiv zu ändern. Nur reicht mir beängstigenderweise die Leistung auf der Arbeit, das Anhäufen von Wissen bei Kaffee und das Hören unglaublich schlechter Musik aus den 80er Jahren für den Nachmittags-Rausch. Nach der Arbeit habe ich gute 3 Stunden, etwas zu tun, das Mathematik-Lernen ist wichtig für einen Studienbeginn im nächsten Jahr (quasi wichtige Vorarbeit), danach esse ich zu Abend, sehe fern und der Tag ist vorüber.
Fotografie im freien ist ja Teil meiner Freizeit. Da begegnen mir sogar Leute. Habe ich heute auch gemacht, mit dem Fazit, dass man alte Menschen, verzogene Kinder mit Silvester-Krachern und losem Mundwerk und Arbeitslose trifft, die um 15:00 schon die Bierflaschen aufmachen.
Wenn du übrigens so offen zu anderen bist und sie einfach ansprechen kannst, um sie zu fotografieren, dann bist du eine Seltenheit.
Mir fällt nur ein einziges, längeres Gespräch mit einer Frau ein, das liegt aber jetzt gute 1 1/3 Jahre zurück. Da war ich von einem Kollegen zu einem großen Fest eingeladen worden und habe schon vorher und auch da dann leider zu viel getrunken, weil der Abend bis kurz vor Ende deprimierend laut und langweilig war. Im letzten Moment durch Zufall sind wir "aneinander" geraten und haben über ihre Arbeit gesprochen. Die war sogar sehr offen zu mir und hat vertraulich über Gefühle bei und nach der Arbeit gesprochen - wohlgemerkt arbeitet die viel mit Menschen und muss sich vieles anhören. Wegen dem Alkohol habe ich mich so stark bemüht, nichts dummes zu sagen und mich so angestrengt, noch normal und nett zu wirken, dass dann kein Nummern-Austausch, geschweige denn Namen genannt wurden. War ein großer Fehler.
Nein, mein Tagesablauf ist total unspektakulär. Angenommen, jemand aus der Nachbarschaft wird ermordet, dann wäre ich der letzte, den man verdächtigen würde, es gibt eben nicht viel über mich zu erzählen.
Was mich ja stört, ist, dass es mich paradoxerweise eben nicht allzu sehr stört. Wo andere ein totales Geltungsbedürfnis haben und jedes Wochenende feiern und unter Leute müssen, noch auf der Arbeit erzählen, dass sie am Wochenende wieder richtig viel gef**** haben (solche hatten wir in der Ausbildung dabei, kein Witz), ist das bei mir eventuell alles zu wenig ausgeprägt. Ob ich zu selbstlos bin weiß ich nicht. Was du ansprichst, dass man irgendwann vielleicht mal die 80 Lebensjahre voll macht und sein Leben überdenkt, sollte ja eigentlich genau der Denkansatz sein und abendlicher Frust, wo der Verdacht nahe liegt, dass das vom permanenten Allein sein kommt, sollte Anreiz sein, das endlich aktiv zu ändern. Nur reicht mir beängstigenderweise die Leistung auf der Arbeit, das Anhäufen von Wissen bei Kaffee und das Hören unglaublich schlechter Musik aus den 80er Jahren für den Nachmittags-Rausch. Nach der Arbeit habe ich gute 3 Stunden, etwas zu tun, das Mathematik-Lernen ist wichtig für einen Studienbeginn im nächsten Jahr (quasi wichtige Vorarbeit), danach esse ich zu Abend, sehe fern und der Tag ist vorüber.
Fotografie im freien ist ja Teil meiner Freizeit. Da begegnen mir sogar Leute. Habe ich heute auch gemacht, mit dem Fazit, dass man alte Menschen, verzogene Kinder mit Silvester-Krachern und losem Mundwerk und Arbeitslose trifft, die um 15:00 schon die Bierflaschen aufmachen.
Wenn du übrigens so offen zu anderen bist und sie einfach ansprechen kannst, um sie zu fotografieren, dann bist du eine Seltenheit.
ICH finde auch, dass du überheblich bist und zu meiner Zeit hätte man über dich gelacht. Junge Menschen wollen kein geschwollenes Reden und keine Ausdrucksweise für die manche das Wörterbuch benötigen und diese sind deswegen nicht dumm.
NICHT der IQ macht einen intelligent, sondern das Leben und wenn ich jetzt dich vergleiche als ich 21 war, dann muss ich sagen, dass du schon tot bist bevor du zum Leben angefangen hast. Mann bin ich froh, dass ich barfuss bei strömenden Regen, tanzend durchs Dorf bin. Es war die schönste ZEit in meinem Leben, weil ich unabhängig, ungeformt, jung, draufgängerisch, motiviert und vor allem voller Leben war.
Weißt du eigentlich wie das ist, wenn man mit einem Lächeln auf den Lippen einschläft und das Leben spürt?
Ich würde dir dringend raten etwas gegen deine Einstellung zu tun und deine Lebensweise ein wenig ändern, damit du später mal sagen kannst, weißt du noch ...