War total plausibel, Frau Stern. Und kann ich total nachempfinden.
Im übrigen muss ich mal anmerken, dass meine Freundschaften ohne diesen Erwartungsdruck viel besser sind. Soll heißen, ich glaube, ich würde beispielsweise nicht so oft mit meiner Freundin, die jetzt in einer anderen Stadt wohnt, telefonieren und sie nicht mit mir, wenn wir es "müssten". So weiß irgendwie jeder, wenn die andere anruft, will sie gerade und freut sich drauf und ist dann tatsächlich auch da und nicht in Gedanken irgendwo anders. Sollte es doch mal unpassend sein, wenn einer anruft, verabreden wir uns auf irgendwann später, wenn das, was auch immer die eine tut, erledigt ist. Ähnlich läuft es auch mit Treffen. Ich find das total entspannt und schön so, weil man weiß, dass man sich sehen und treffen will, wenn man es tut und nicht eben aus Pflichtbewusstsein tut oder weil man den anderen nicht vor den Kopf stoßen möchte.
Im Grunde läuft meine "Liebesbeziehung" zu Max genauso. Und auch da fangen die Probleme eigentlich erst dann an, wenn Erwartungen kommen und man mehr will. Irgendwie sind wir an der Stelle gerade beide, nur leider sind unsere "Erwartungen" nicht deckungsgleich. Aber mal gucken, was draus wird. Ich meine, unsere Beziehung hat schon so einiges durchgestanden und überlebt. Erstmal wüßte ich nicht, warum es diesmal anders sein sollte. Eben weil wir sie ja bisher beide aus freien Stücken aufrecht erhalten haben. Irgendwie finde ich es beruhigend, das zu wissen. Allerdings ist für mich schon durchaus nachvollziehbar, dass gerade wenn es um Liebesbeziehungen geht, man das auch anders handhaben und ne Erwartungs- und Anspruchshaltung haben kann. Ich seh da also "meine" Methode nicht als das Optimum für alle an. Aber was Freundschaften angeht, denke ich schon, dass man sich und seinen Freunden einen Gefallen tut, wenn man da locker lässt - und eben doch zusammen hält.