Freundschaft

Dabei
18 Dez 2009
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#31
Also meint ihr, ich sehe es zu rosarot, wenn ich behaupte, JEDER hat die Anlagen und die Fähigleiten, menschliche Zuwendungen zu geben, nur manche tun es nicht, weil sie nicht wollen, oder können damit nicht um?
 
Dabei
25 Apr 2009
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#32
Das ist nicht rosarot und ich glaube ja auch trotzdem, dass jeder Mensch Zuneigung geben kann. Jede/r aber so, wie erworben. Ich glaube nämlich, dass die Summe der Erfahrungen, das Zeigen der Gefühle prägt. Ist bei mir ja auch die Frage, warum ich gerade die Freundinnen angezogen habe, die mich nahezu vereinnahmt haben und äußerst gerne von mir genommen haben. Ich habe mich leider nie getraut, mal eine Grenze zu ziehen, um mich zu schützen und wollte niemals meine damaligen Freundinnen verletzen.
Ich fühlte mich einfach komplett fremdbestimmt und habe dazu geneigt, lieber mich zu vergessen, als eine Freundin zu enttäuschen. War ein Fehler.
Ich schaffe mir jetzt lieber von vornherein eine gewisse Distanz und ziehe sofort eine Grenze, wenn ich spüre, dass mich jemand so gänzlich vereinnahmen möchte. Das ertrage ich nicht mehr. Ich möchte Freundschaften, die zwar emotional eng sind, aber nicht heißt, dass ich einen Melde- und Sehzwang habe. Davon mal abgesehen, nimmt mich mein Beruf sehr ein und ich bin auch mal froh, wenn ich weiß, dass dort jemand ist, ich mich aber nicht gezwungen fühlen muss, partout jeden Samstag was zu unternehmen. Ich hoffe, dass ich das irgendwie plausibel erklären konnte.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#33
War total plausibel, Frau Stern. Und kann ich total nachempfinden.
Im übrigen muss ich mal anmerken, dass meine Freundschaften ohne diesen Erwartungsdruck viel besser sind. Soll heißen, ich glaube, ich würde beispielsweise nicht so oft mit meiner Freundin, die jetzt in einer anderen Stadt wohnt, telefonieren und sie nicht mit mir, wenn wir es "müssten". So weiß irgendwie jeder, wenn die andere anruft, will sie gerade und freut sich drauf und ist dann tatsächlich auch da und nicht in Gedanken irgendwo anders. Sollte es doch mal unpassend sein, wenn einer anruft, verabreden wir uns auf irgendwann später, wenn das, was auch immer die eine tut, erledigt ist. Ähnlich läuft es auch mit Treffen. Ich find das total entspannt und schön so, weil man weiß, dass man sich sehen und treffen will, wenn man es tut und nicht eben aus Pflichtbewusstsein tut oder weil man den anderen nicht vor den Kopf stoßen möchte.

Im Grunde läuft meine "Liebesbeziehung" zu Max genauso. Und auch da fangen die Probleme eigentlich erst dann an, wenn Erwartungen kommen und man mehr will. Irgendwie sind wir an der Stelle gerade beide, nur leider sind unsere "Erwartungen" nicht deckungsgleich. Aber mal gucken, was draus wird. Ich meine, unsere Beziehung hat schon so einiges durchgestanden und überlebt. Erstmal wüßte ich nicht, warum es diesmal anders sein sollte. Eben weil wir sie ja bisher beide aus freien Stücken aufrecht erhalten haben. Irgendwie finde ich es beruhigend, das zu wissen. Allerdings ist für mich schon durchaus nachvollziehbar, dass gerade wenn es um Liebesbeziehungen geht, man das auch anders handhaben und ne Erwartungs- und Anspruchshaltung haben kann. Ich seh da also "meine" Methode nicht als das Optimum für alle an. Aber was Freundschaften angeht, denke ich schon, dass man sich und seinen Freunden einen Gefallen tut, wenn man da locker lässt - und eben doch zusammen hält.
 
Dabei
2 Apr 2010
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#34
Also einfach mal so: Wenn ich an Freundschaft denke, denke ich an Dirk Matthis (Jan federer in Großstadtrevir) und seinen Kumpel, den Barkeeper. Deswegen sind meine Freunde auch meine dicken ;)
 

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