Erfahrungen damit eine Pflegeeinrichtung zu finden?

Dabei
6 Mrz 2013
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7.832
#31
Hm. So als Außenstehende, also was dein Leben angeht, nicht was solche Situationen angeht, finde ich diese Schilderung/ dasVerhalten deines Vaters nicht wahnsinnig dramatisch.
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen,dass das nun inzwischen eine längere Vorgeschichte hat und du einfach grundgenervt davon bist, dass du mit seinem Leben gerade so intensiv konfrontiert bist. Und dann nervt so ziemlich alles.
Jetzt hab ich keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll.
Jetzt in Bezug auf diese konkrete Geschichte oder deinem Vater gegenüber generell?

Was die konkrete Geschichte angeht: So lassen. Ich glaub nicht dass es eine Essenseinladung im Januar gibt, und wenn, dann gibt es sie halt.
Was deinen Vater generell angeht: Ich wäre auch grundgenervt, wenn ich jeden Tag mit Vater oder Mutter telefonieren MÜSSTE, damit sich der Betreffende nicht langweilt. Ich hab immer aufgepasst, dass sowas gar nicht erst einreisst. Es war daher immer klar dass ich einen aufreibenden Job habe und untertags nicht zur Verfügung stehe. Es hat dann schon so das eine oder andere Familienritual gegeben, das auch ich schön fand, aber eben nichts Tägliches. Es ist nicht so einfach, tägliche Telefonrituale abzustellen. Am besten klappt das noch, wenn man zB beruflich unterwegs ist. Oder dann mal bei einer mehrtägigen Bergtour. Oder tagsüber was Wichtiges machen muss und abends mit Freunden in der Kneipe sitzt. Dann sagt man mal "morgen können wir nicht telefonieren, weil ...", irgendwann mal schafft man es ohne Ankündigung, und so könntest du es schaffen, dieses Ritual auszudünnen.
 
Dabei
7 Sep 2023
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#32
dass er sich auch einfach simpel bedanken kann und mein Freund auch nichts anderes erwarten würde, aber dass ich persönlich es angebrachter fände meinem Freund auch irgendetwas dafür zu geben
DU fändest es angebracht. Deinem Freund und deinem Vater aber erschien das nicht so wichtig? Habe ich das richtig verstanden?

Er telefonierte dann heute irgendwann mit meinem Freund und danach rief er mich an und sagte, er hätte sich nun persönlich bei ihm bedankt und gefragt, ob er sich irgendetwas wünschen würde, aber da meinem Freund nichts einfiel, hätten sie sich nun geeinigt, dass er ihn dann im Januar mal zum essen einladen würde.
Schön. Die beiden haben sich geeinigt. Dein Freund wollte offenbar nichts dafür haben, denn sonst wäre ihm ja wohl etwas eingefallen. Damit würde ich es bewenden lassen. Schließlich handelt es sich bei dieser Transaktion um deren Innenverhältnis, da bist du eigentlich gar nicht involviert (wenn man mal deinen Aufwand beim Transport nicht mit berücksichtigt). Oder bist du der Meinung, dass dein Freund eine schlechte Meinung von deinem Vater bekommen könnte, wegen mangelnder Großzügigkeit? In diesem Fall könnte ich dein Verhalten verstehen.

Jetzt hab ich keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll.
Meine Meinung: Lass es stecken. Das ist nicht dein Problem und nicht deine Baustelle. Wäre ich dein Vater (oder dein Freund), dann wäre ich persönlich angepisst von deinem Verhalten. Stell dir mal vor, du tust einer Freundin einen Gefallen, einfach so, ohne Hintergedanken, und eine dritte Partei mischt sich ein und bemängelt, dass sich deine Freundin für den Gefallen, den du ihr getan hast und für den du auch gar nichts willst, nicht angemessen erkenntlich gezeigt hat. Wie würdest du da reagieren?

Ich denke, zwischen dir und deinem Vater gibt es unter der Oberfläche noch irgendein anderes Problem. DAS solltest du angehen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#33
Mein Freund kam 10sek nachdem mein Vater und ich aufgelegt hatten in meine Wohnung. Ich hab ihm von unserem Telefonat erzählt und er hat gelacht und meinte "Was soll ich sagen? Ja, ich wünsche mir das und das? Macht doch keiner."
Er meinte aber auch, dass er es nicht für meinen Vater getan hat, sondern für mich, und dass er nicht enttäuscht oder verletzt ist, wenn mein Vater sich nur simpel bedankt, weil er von ihm sowieso nichts erwartet und es auch sowieso nicht für ihn getan hat.
Mein Freund hat ein sehr, sehr, sehr schlechtes Bild von meinem Vater.

Ich meinte zu meinem Freund "Glaubst du nicht, er hat absichtlich dich nach einem Wunsch gefragt statt mich zu fragen, damit er letztlich nichts tun muss aber ihm offiziell auch nicht grobe Undankbarkeit unterstellt werden kann?"
Da meinte er "Wenn er das so durchdacht hatte, ist er geistig fitter als ich bisher annahm."
Ich glaube das.
Ich glaube, die Fähigkeit, die mein Vater als aller, allerletztes verlieren wird, ist das heucheln.

Es ist ok, ich habe meinen Freund bereits nach dem Transport zum Essen eingeladen und ins Kino und ich werde ihm noch irgendwas dafür schenken.
Und von meinem Vater bin ich nicht enttäuscht, ich bin nur wütend, dass er nicht mal mit meinem Freund besser umgeht. Ich denke es wäre aus seiner Perspektive auch eigentlich strategisch klug sich n bisschen großzügiger zu verhalten.
Aber naja, so werden wir alle weiterhin von ihm halten, was wir bislang von ihm hielten.
 
Dabei
6 Feb 2017
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1.961
#34
Twin hat gesagt.:
Es ist nicht so einfach, tägliche Telefonrituale abzustellen. Am besten klappt das noch, wenn man zB beruflich unterwegs ist. Oder dann mal bei einer mehrtägigen Bergtour. Oder tagsüber was Wichtiges machen muss und abends mit Freunden in der Kneipe sitzt. Dann sagt man mal "morgen können wir nicht telefonieren, weil ...", irgendwann mal schafft man es ohne Ankündigung, und so könntest du es schaffen, dieses Ritual auszudünnen.
Dankeschön :) Ich hab das ehrlich gesagt bislang ziemlich verdrängt. Ich habe mir immer gesagt, solang er in der Horrorsituation bei sich zu Hause lebt, kann ich gerne täglich ein freundliches Gespräch mit ihm führen und dann, wenn er hier wohnt, überlege ich mir, wie ich das wieder reduziere.
Eine Freundin von mir meinte vor ein paar Tagen zu mir "Es ist krass, wenn ich mir überlege, wie gestresst du immer warst wenn er für ein Wochenende in die Stadt kam und du Zeit mit ihm verbringen musstest und jetzt akzeptierst du einfach, dass er in deine Straße ziehen wird."
Ich verdränge das alles, weil ich mir immer sage, dass mein minimalster Aufwand besser sein wird als das, was er bei sich zu Hause erlebt, weil ich niemals in der Lage wäre so menschenunwürdig mit irgendwem umzugehen. Auch nicht mit meinem Vater und erstrecht nicht, wenn er gehandicappt ist.
Und ich gebe mir wirklich viel Mühe momentan mit der Einrichtung seiner Wohnung.

Das einzige, was mich jetzt wirklich wütend gemacht hat, war dieser Umgang mit meinem Freund. Ich erwarte nicht viel von meinem Vater und ich fordere so gut wie nie irgendetwas von ihm ein. Hier hab ich es jetzt quasi gemacht, weil es mir wichtig gewesen wäre. Und alles, was er macht, ist mir einen Satz zu geben "Ich wollte dich nicht nach einer Idee fragen, weil ich dir nichts klauen wollte, was du ihm sonst schenken würdest."
Er hält mich einfach für komplett verblödet. Ich denke, er muss mich für den dümmsten Menschen auf diesem Planeten halten, sonst ergibt dieser Satz so absolut keinen Sinn.
 
Dabei
7 Sep 2023
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#35
Mein Freund hat ein sehr, sehr, sehr schlechtes Bild von meinem Vater.
Wenn du das verbessern wolltest, wäre es strategisch geschickt gewesen, die Frage einer Gegenleistung vorher mit deinem Vater zu klären. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass dir das nicht so wichtig ist. Du hast deine Meinung von deinem Vater (sicherlich irgendwo berechtigt), und da passt es natürlich, wenn er diese bestätigt. Sieht man schon daran:

Ich meinte zu meinem Freund "Glaubst du nicht, er hat absichtlich dich nach einem Wunsch gefragt statt mich zu fragen, damit er letztlich nichts tun muss aber ihm offiziell auch nicht grobe Undankbarkeit unterstellt werden kann?"
Damit hast du ihn vorsätzlich noch weiter in ein schlechtes Licht gerückt. Ich habe das Gefühl (musst nicht stimmen), dass du diese ganze Schenkaktion vor allem deswegen eingestielt hast, um deine Meinung bestätigt zu bekommen. Kann das sein?

Ich rate von so einer Mentalität ab. Meiner Meinung nach sollte man stets anderen Menschen Gelegenheit (und manchmal auch eine dezente kleine Hilfestellung) geben, ihre guten Seiten zu zeigen. Funktioniert natürlich nicht immer. Aber dann hat man es wenigstens versucht.

Nun wirst du sagen, dass du das oft genug getan hast. Mag sein, ich kann das nicht beurteilen; dennoch finde ich dein Verhalten im vorliegenden Fall, sagen wir mal, nicht wirklich super.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#36
Rote Tablette hat gesagt.:
Wenn du das verbessern wolltest, wäre es strategisch geschickt gewesen, die Frage einer Gegenleistung vorher mit deinem Vater zu klären.
Na klar, da wäre auch gut, wenn ich meine zwischendrin aufkommenden Sorgen und Ängste, wie mein Leben sich jetzt verändern wird, nicht mit meinem Partner besprechen würde. Deshalb

Rote Tablette hat gesagt.:
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass dir das nicht so wichtig ist.
stimmt das natürlich. Es geht mir bei der Sache nicht darum, dass ich denke, ein nettes Geschenk für die Gegenstände als Gegenleistung und dann würde mein Freund ihn sicherlich toll finden und mein Vater hätte schon mal eine Bezugsperson mehr in dieser Stadt.

Rote Tablette hat gesagt.:
Ich habe das Gefühl (musst nicht stimmen), dass du diese ganze Schenkaktion vor allem deswegen eingestielt hast, um deine Meinung bestätigt zu bekommen. Kann das sein?
Nicht ganz. Ich hatte im Vorfeld überlegt, dass ich mir noch überlegen müsste, wie ich mich bei meinem Freund dann revanchieren könnte dafür und hatte dann nicht weiter drüber nachgedacht. Erst bei der Tortur das die Stockwerke hochzutragen, dachte ich, dass es eigentlich auch okay wäre meinen Vater das revanchieren übernehmen zu lassen, weil er sonst ja die Möbel auch hätte neu kaufen müssen und einen Transport hätte zahlen müssen, und er da ja eigentlich nichts gegen haben könnte. Mein ursprünglicher Plan in dem Moment war aber noch, ihm am Telefon zu sagen, dass ich nach allem jetzt denken würde es wäre angebracht ihm etwas dafür zu geben und da er vermutlich kein Geld annehmen wird, ein Gutschein für die Saunalandschaft vielleicht eine gute Idee wäre. Und ich ärgere mich total, dass ich von diesem Plan abgewichen bin. Dass ich es stattdessen im Telefonat überhaupt nicht angesprochen habe und dann auf sein "Klasse, Danke an ihn!" auf mein Foto hin so gesnappt bin, dass ich die Aufforderung dann via WhatsApp ausgesprochen habe und aber auch gar nicht so bestimmt, wie ich es mir vorher vorgenommen habe, sondern ihm offen gelassen habe sich irgendwas in dem Spektrum zwischen "simpel bedanken" und "Gegenleistung" auszusuchen. Da habe ich auch schon überlegt, ob ich ihn da eigentlich testen wollte, oder was genau das war.

Rote Tablette hat gesagt.:
Ich rate von so einer Mentalität ab. Meiner Meinung nach sollte man stets anderen Menschen Gelegenheit (und manchmal auch eine dezente kleine Hilfestellung) geben, ihre guten Seiten zu zeigen. Funktioniert natürlich nicht immer. Aber dann hat man es wenigstens versucht.
Und diese Aktion jetzt zählt nicht als Verusch ihn seine guten Seiten zeigen zu lassen, weil... er null Möglichkeiten hatte darauf gut, lieb, großherzig, großzügig zu reagieren?

Rote Tablette hat gesagt.:
dennoch finde ich dein Verhalten im vorliegenden Fall, sagen wir mal, nicht wirklich super.
Ja, das habe ich mir schon gedacht, als du im Prinzip geschrieben hast, dass du deiner Frau eine Standpauke halten würdest (so stelle ich mir dein "angepisst sein" zumindest vor), wenn sie ihren Vater auffordern würde, sich für deine Gefallen ihm gegenüber erkenntlich zu zeigen. Gott sei Dank habe ich einen Freund, der es nicht als das große Verbrechen ansieht, als das du es empfinden würdest.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#37
Ich meinte zu meinem Freund "Glaubst du nicht, er hat absichtlich dich nach einem Wunsch gefragt statt mich zu fragen, damit er letztlich nichts tun muss aber ihm offiziell auch nicht grobe Undankbarkeit unterstellt werden kann?"
Da meinte er "Wenn er das so durchdacht hatte, ist er geistig fitter als ich bisher annahm."
Ich finde deinen Freund echt cool, und du denkst hier viel zu sehr um die Ecke.

Lass deinen Bericht über diesen "Vorfall" mal jemanden lesen, der keine Ahnung vom Verhältnis zwischen dir und deinem Vater hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass derjenige fragt: Und wo ist jetzt das Problem?
Du richtest gerade für deinen Vater eine Wohnung ein. Dein Freund hat 2 Dinge die er eh loswerden wollte, und er will dir helfen. Er wollte die Dinge weder dir noch deinem Vater noch sonstwem verkaufen. Dann schafft ihr diese Dinge zusammen mit anderen Dingen in die Wohnung. Du schreibst das deinem Vater und der schreibt eine freudige Nachricht daraufhin. Damit ist die Sache erledigt.
Stattdessen fängst du an, deinen Vater zu ermahnen, und so gerät das Ganze in Schieflage.

Ich denke, zwischen dir und deinem Vater gibt es unter der Oberfläche noch irgendein anderes Problem. DAS solltest du angehen.
Das sehe ich auch so. Verzettle dich doch nicht in solche Einzelsituationen. Zumal
Mein Freund hat ein sehr, sehr, sehr schlechtes Bild von meinem Vater.
Da wäre es doch eh egal, auf welche Art dein Vater sich bedankt hätte. Daran kannst du eh nichts ändern.

Und ich gebe mir wirklich viel Mühe momentan mit der Einrichtung seiner Wohnung.
Auch da würde ich mal einen Gang runterschalten. Du hast entschieden, dass es besser ist, er wohnt in deiner Nähe, denn dann hast du insgesamt weniger Aufwand beim Kümmern (kann man so sehen, kann man auch anders sehen, aber das ist jetzt rum ums Eck, also nicht mehr drüber nachdenken). Und dann würde ich an deiner Stelle exakt das Minimum machen, was dafür notwendig ist. Da passen von Freunden ausrangierte Gegenstände, die anscheinend kein Geld mehr auf dem Markt bringen (müssen) prima dazu. "Wirklich viel Mühe" würde ich mir da nicht geben.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#38
Also mein Problem ist, dass ich jetzt gerade sehr unmotiviert bin die nette, freundliche, hilfsbereite, gesprächsbereite Tochter zu sein, die ich die vergangenen Monate war. Und für mich geriet es nicht mit meiner Ermahnung in Schieflage, sondern für mich entstand die Schieflage bei seinem lässigen Danke. Und wenn ich das unkommentiert gelassen hätte, wäre ich innerlich trotzdem wütend gewesen, ich hätte dann vielleicht nur noch ein schlechtes Gewissen zeitgleich gehabt, sauer zu sein und ihm so überhaupt kein Anzeichen zu geben, warum. Aber ich wäre ähnlich unmotiviert mich unverändert freundlich ihm gegenüber zu verhalten, wie jetzt.
Und das ist mein Problem.

Ich verstehe, dass ihr mir sagen wollt, dass es mich nicht stören SOLLTE, dass er das halt sehr selbstverständlich behandelt und dass es mit mir auch anscheinend nichts zu tun hat. Aber für mich fühlt es sich anders an und ich werde dieses Gefühl auch nicht los, wenn ich mir eure Logik durchlese, dass weil es meinem Freund egal ist, es auch mir egal sein sollte.

Twin hat gesagt.:
Ich finde deinen Freund echt cool
Das finde ich auch :)
 
Dabei
6 Feb 2017
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#39
Twin hat gesagt.:
Du hast entschieden, dass es besser ist, er wohnt in deiner Nähe, denn dann hast du insgesamt weniger Aufwand beim Kümmern
Das ist so nicht ganz richtig. Die Dinge, die er mir zur Besichtigung geschickt hat, waren alle entweder in meiner Nähe oder in der Nähe meines Freundes. Ich habe stark auf ihn eingewirkt, das hier trotz der höheren Kosten zu nehmen, weil es das schönste und sympathischste war und es im Umfeld viele Möglichkeiten gibt (Bibliothek, Kino, Cafes, etc.), die vielleicht zur Eigenständigkeit inspirieren könnten. Aber das ist auch nebensächlich, warum genau er da jetzt wohnen wird, ich bereue die Entscheidung ja gar nicht.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#40
Also mein Problem ist, dass ich jetzt gerade sehr unmotiviert bin die nette, freundliche, hilfsbereite, gesprächsbereite Tochter zu sein, die ich die vergangenen Monate war.
Kann ich wie gesagt voll verstehen, daher empfehle ich dir ja, das stark runterzuschalten und nur das Nötigste zu machen.

wenn ich mir eure Logik durchlese, dass weil es meinem Freund egal ist, es auch mir egal sein sollte.
So ist zumindest nicht meine Logik. Ich finde den Vorfall nicht der Rede wert und dein Freund findet ihn offenbar auch nicht der Rede wert.
Ansonsten glaub ich dass es jetzt keinen Sinn macht, das weiter durchzukauen, und Gefühle kann man sowieso nicht wegargumentieren, ebensowenig muss man sich für seine Gefühle rechtfertigen.

und es im Umfeld viele Möglichkeiten gibt (Bibliothek, Kino, Cafes, etc.), die vielleicht zur Eigenständigkeit inspirieren könnten.
Auch ein guter Punkt.
 
Dabei
7 Sep 2023
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#41
Und diese Aktion jetzt zählt nicht als Verusch ihn seine guten Seiten zeigen zu lassen, weil... er null Möglichkeiten hatte darauf gut, lieb, großherzig, großzügig zu reagieren?
Die hatte er schon und hat sie nicht in dem Maße genutzt, wie es dir vorschwebte. Du allerdings hast diese Tatsache dann anschließend auch noch besonders betont.

Ja, das habe ich mir schon gedacht, als du im Prinzip geschrieben hast, dass du deiner Frau eine Standpauke halten würdest (so stelle ich mir dein "angepisst sein" zumindest vor), wenn sie ihren Vater auffordern würde, sich für deine Gefallen ihm gegenüber erkenntlich zu zeigen. Gott sei Dank habe ich einen Freund, der es nicht als das große Verbrechen ansieht, als das du es empfinden würdest.
Für eine Standpauke braucht es bei mir ein bisschen mehr (aber das ist ein hier eher unwichtiges Detail). Dass dein Freund (und anscheinend auch dein Vater) so entspannt ist, finde ich gut; beide scheinen mir deutlich entspannter als du, jedenfalls in dieser Angelegenheit. Kann es sein, dass du dir von dieser Schenkaktion für dich selbst mehr versprochen hast als dann nachher dabei herauskam und dich jetzt irgendwie übergangen fühlst?

Zwischen "sagen wir mal, nicht super" und "ein großes Verbrechen" ist übrigens schon noch ein Unterschied, findest du nicht?

Versteh mich recht, ich will hier gar nicht auf dir herumhacken oder dich in ein schlechtes Licht rücken. Ich möchte dir nur einen kleinen Denkanstoß geben, dein Verhalten, deine Motivationen und Einstellungen einmal zu überdenken ohne dich dabei von Erfahrungen und Meinungen aus der Vergangenheit einschränken zu lassen. Mehr will ich mir nicht anmaßen, denn natürlich kann ich mit meinen Einschätzungen auch daneben liegen. Schließlich kenne ich dich nicht und kann mir meine Meinung nur auf Grund meiner Interpretation deiner Beiträge hier bilden; sicherlich eine dürftige Grundlage.

Ich verstehe, dass ihr mir sagen wollt, dass es mich nicht stören SOLLTE, dass er das halt sehr selbstverständlich behandelt und dass es mit mir auch anscheinend nichts zu tun hat. Aber für mich fühlt es sich anders an
Schon klar. Klar auch, dass du es dir damit schwerer machst als es sein müsste.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#42
Es ist halt eine schwierige Situation mit dieser gemeinsamen Vergangenheit.
Ich vermute, es geht hier ja gar nicht um die Einrichtung und die Reaktion darauf an sich, es geht um vergangene Kränkungen, es geht um Verletzungen und unangenehme Situationen, die irgendwann mal passiert sind - plus, tägliche Anrufe, das zehrt halt super an den Nerven.
Es kann ja sein, dass dich das an irgendwas erinnert, was mal passiert ist? Oder ein "von ihr hätte er so ein Verhalten nicht geduldet"..Oder es halt einfach generell immer so stressig ist, wenn es um den Vater geht.
Hinzu kommt ja noch, dass man sich, wenn man so viel Mühe gibt, sich erhofft, dass es das irgendwie wert ist. Und das ist dann natürlich schwierig, wenn sich die Person, für die man sich die Mühe macht, nicht so reagiert wie man es sich erhofft.
So ein..verhalte dich mir und den Menschen, die ich liebe, doch bitte irgendwie cool...sonst ist alles, was ich mache, irgendwie sinnlos.
Würde das mit den täglichen Telefonaten irgendwie eindämmen. Dein Vater muss sich zusammenreißen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#43
Danke, ihr drei :)

Zufallsgenerator hat gesagt.:
Es kann ja sein, dass dich das an irgendwas erinnert, was mal passiert ist?
Ja, ich habe noch mal darüber nachgedacht, und es hatte sich glaube doch schon etwas angestaut. Am Abend vor dem Sofatransport habe ich bereits etwas frustriert meinen Eltern erzählt, dass mein Vater fauler geworden ist selbst Dinge zu organisieren und mir jetzt auch To Do's aufträgt, die er selbst erledigen könnte, wie beispielsweise Pflegedienste im Umfeld zu recherchieren. Ich habe ihn dann gefragt, warum er das nicht selbst macht und er meinte, weil ich ja so viel schneller wäre.
Dann vor ein paar Wochen hat er meine Mutter angerufen und ihr erzählt, dass er den Eindruck hat, dass ich gerade richtig Freude daran habe die Wohnung einzurichten und er glaubt, ich würde ganz gerne Möbel shoppen "solange es nicht mit dem eigenen Geld ist". Sie hat es mir erzählt und meinte ich solle ihm den Zahn mal ziehen, dass er denkt er würde eigentlich mir einen Gefallen tun. Ich hab mich dagegen entschieden, weil ich dachte, selbst wenn ist es vermutlich momentan der einzige Gefallen, den er irgendwem tun kann, will ich ihm das jetzt wirklich nehmen. Aber es hat mich trotzdem etwas verletzt, diese Darstellung als würde ich fröhlich sein Geld ausgeben, obwohl ich mir wirklich viel Mühe gegeben habe, mit dem Budget überhaupt auszukommen (und manches kriegt er zu Weihnachten, weil es nicht gereicht hat. Das weiß er natürlich nicht, aber naja).
Dann noch ein bisschen davor war eine Familienfeier, auf der er auch war und da hat er irgendwann laut am Tisch vor allen zu mir gesagt "Du bist ja auch so eine Allversöhnerin. Du musst immer unbedingt haben, dass es allen um dich herum gut geht." Es klang nicht, wie ein Kompliment. Ich meinte dann "Naja, ich zieh da halt nicht so viel draus, wenn es Leuten in meinem Umfeld schlecht geht." Und er meinte "Es geht ja nicht um schlecht gehen, aber diese Menschen aber dann auch immer keine richtige Meinung." Für meine Ohren klang es etwas verächtlich. Ich habe da dann nichts mehr gesagt, aber es kommt noch immer manchmal hoch, dass ich denke, ich spreche so viel nicht an, um ihn nicht zurückzuweisen und ihm positive Gefühle zu lassen, und er verachtet mich womöglich innerlich noch dafür.
Mein Freund sagt auch schon seit einiger Zeit, dass ich ihm die täglichen Anrufe verbieten soll, weil ich mich dadurch kontrolliert und gestresst fühle. Es ist ja auch immer dasselbe: "Was hast du gestern Abend noch gemacht? Und heute? Und was machst du heute Abend? Mit wem? Hast du schon ausprobiert, ob die Waschmaschine jetzt funktioniert? Und hast du die neue Lieferung schon von der Filiale abgeholt?" Usw.
Ich nehme es ihm ja gar nicht übel, es ist das spannendste was in seinem Leben gerade los ist, und ich verstehe auch dass er total aufgeregt ist.
Und das mit diesem für dumm gehalten werden ist ein tiefer sitzendes Problem. Einmal vor 10 Jahren hat er mir relativ radikal ins Gesicht gesagt, dass meine Brüder die intelligenten Kinder sind und ich "hatte ja nur immer gute Noten". Und Spitzen in die Richtung kommen immer wieder mal in seinem Humor durch. Witze, über die dann nur er lacht und ich sowas antworte, wie "Tut mir leid, bin halt nur eine Frau", woraufhin er dann aufklärt, dass es ja nur ein Scherz war. Ich sage mir selbst immer wieder, dass mir egal sein kann, was er denkt. Und ich sage mir auch immer wieder, dass ich ihm helfe, weil er Hilfe braucht und ich helfen kann. Und dass es sich an dieser Tatsache nichts verändert je nachdem, wie er sich verhält. Und er ist mir ja auch dankbar, auf seine Weise. Da bin ich mir zu 100% sicher.
Aber ja, kann jetzt nicht leugnen, trotzdem auch getriggert zu werden.
 
Dabei
7 Sep 2023
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#44
Es geht ja nicht um schlecht gehen, aber diese Menschen aber dann auch immer keine richtige Meinung.
Dieser Satz kein Verb. "haben"? Aber selbst dann erschließt sich mir der Sinn nicht.

Ich sage mir selbst immer wieder, dass mir egal sein kann, was er denkt. Und ich sage mir auch immer wieder, dass ich ihm helfe, weil er Hilfe braucht und ich helfen kann. Und dass es sich an dieser Tatsache nichts verändert je nachdem, wie er sich verhält. Und er ist mir ja auch dankbar, auf seine Weise. Da bin ich mir zu 100% sicher.
Das halte ich für eine vernünftige Einstellung. Habe ich mir (vor laaanger Zeit) meinem Vater gegenüber auch zugelegt; bei ihm waren's seine politischen Ansichten, die mir quer runtergingen. Ich habe ihn dann irgendwann einfach reden lassen und gar nicht erst versucht, mich inhaltlich mit dem auseinander zu setzen, was er da zum Besten gab. Dadurch kamen wir sehr viel besser miteinander aus.

Aber ja, kann jetzt nicht leugnen, trotzdem auch getriggert zu werden.
:)
 
Dabei
24 Sep 2017
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3.121
#45
[...]mein Vater fauler geworden ist selbst Dinge zu organisieren und mir jetzt auch To Do's aufträgt, die er selbst erledigen könnte, wie beispielsweise Pflegedienste im Umfeld zu recherchieren. Ich habe ihn dann gefragt, warum er das nicht selbst macht und er meinte, weil ich ja so viel schneller wäre.
Dann vor ein paar Wochen hat er meine Mutter angerufen und ihr erzählt, dass er den Eindruck hat, dass ich gerade richtig Freude daran habe die Wohnung einzurichten und er glaubt, ich würde ganz gerne Möbel shoppen "solange es nicht mit dem eigenen Geld ist". Sie hat es mir erzählt und meinte ich solle ihm den Zahn mal ziehen, dass er denkt er würde eigentlich mir einen Gefallen tun.
Mein erster Impuls war ja anzunehmen, dass er diese Witze reißt, weil es einfacher ist als zuzugeben, dass man bemerkt, dass man eine Last ist. Aber das glaube ich hier in dem Fall nicht, das ist ein klassisches "alles dreht sich um mich und meine Bedürfnisse müssen sofort erfüllt werden".
Es ist unangenehm, aber es stehen bei dir zwei Gespräche an, wenn du nicht willst, dass es so weitergeht. Zum einen muss deinem Vater klar sein, dass er eine Last ist und dass es zusätzliche Arbeit für dich ist, die du für ihn machst und dass er sich zusammenreißen muss, weil du sonst nicht mehr kannst (und das ist auch so. Hier muss mal die Luft geklärt werden, so gut es in einer Familie eben geht).
Zum anderen würde ich mal deine Mutter fragen, was das soll, dass sie diese Sachen von ihm erstmal so stehen lässt und dir dann sagt, du solltest ihm den Zahn ziehen für etwas, das er ihr gesagt hat und nicht dir. Deine Mutter hätte das übernehmen sollen, wenn sie sich unterstützen will, nicht dir noch mehr aufladen, das dich belastet....wtf
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.832
#46
Dann vor ein paar Wochen hat er meine Mutter angerufen und ihr erzählt, dass er den Eindruck hat, dass ich gerade richtig Freude daran habe die Wohnung einzurichten und er glaubt, ich würde ganz gerne Möbel shoppen "solange es nicht mit dem eigenen Geld ist".
Dann noch ein bisschen davor war eine Familienfeier, auf der er auch war und da hat er irgendwann laut am Tisch vor allen zu mir gesagt "Du bist ja auch so eine Allversöhnerin. Du musst immer unbedingt haben, dass es allen um dich herum gut geht." Es klang nicht, wie ein Kompliment.
inmal vor 10 Jahren hat er mir relativ radikal ins Gesicht gesagt, dass meine Brüder die intelligenten Kinder sind und ich "hatte ja nur immer gute Noten". Und Spitzen in die Richtung kommen immer wieder mal in seinem Humor durch. Witze, über die dann nur er lacht
Ich finde grad keinen Kotz-Smiley hier.
Das bestärkt mich in meinem Rat, deine Unterstützung für deinen Vater auf das Nötigste runterzufahren.
Ich sage mir selbst immer wieder, dass mir egal sein kann, was er denkt.
Es muss dir egal sein, denn ihm ist es ja auch egal, was du denkst.
 
Dabei
24 Sep 2017
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3.121
#47
Ich finde grad keinen Kotz-Smiley hier.
Hier
🤮🤮🤮
Was hat ihm das gebracht, das zu und über seine Tochter zu sagen?
Das bestärkt mich in meinem Rat, deine Unterstützung für deinen Vater auf das Nötigste runterzufahren.
Ich unterstütze jede Person, die sich entscheidet, den Kontakt zu Familienmitgliedern abzubrechen. Vor allem, wenn diese davon ausgehen, dass man sich selbstverständlich um sie kümmert und denen das auch egal ist, dass das alles eine Person übernimmt...
Es muss dir egal sein, denn ihm ist es ja auch egal, was du denkst.
Ihm ist es auf jeden Fall egal, ihm geht's um sich selbst.
 
Dabei
6 Feb 2017
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1.961
#48
Also kurz zur Vorwarnung, es kann sein, dass ich mich hier noch 10 mal im Kreis drehe, bevor ich mich sortiert habe und weiß, wie ich mich verhalten möchte.

Zufallsgenerator hat gesagt.:
das ist ein klassisches "alles dreht sich um mich und meine Bedürfnisse müssen sofort erfüllt werden"
Das kann nicht sein. Ich habe ja gesehen, wie er zu Hause behandelt wird, das kann nicht sein, dass er die Behandlung von mir als selbstverständlich ansieht. Also unabhängig von ihm, halte ich das allgemein für menschenunmöglich. Ich könnte mir vorstellen, dass er es genießt mir gegenüber keine permanente Demut und Reue äußern zu müssen, um den Haussegen gerade zu halten. Und da manchmal "übermütig" wird? Vielleicht so?

Zufallsgenerator hat gesagt.:
Mein erster Impuls war ja anzunehmen, dass er diese Witze reißt, weil es einfacher ist als zuzugeben, dass man bemerkt, dass man eine Last ist.
Er hat die Witze schon immer gemacht, auch die ganzen Jahre vor dem Schlaganfall. Er macht sie bevorzugt, wenn mein großer Bruder dabei ist. Was aber eigentlich auch keinen Sinn ergibt, weil auch mein großer Bruder darüber nicht lacht. Der guckt mich dann nur mit so einem "Willst du dich nicht wehren?"-Blick an, damit ich was sage.

Zufallsgenerator hat gesagt.:
Zum anderen würde ich mal deine Mutter fragen, was das soll, dass sie diese Sachen von ihm erstmal so stehen lässt und dir dann sagt, du solltest ihm den Zahn ziehen für etwas, das er ihr gesagt hat und nicht dir.
Sie hatte es nicht stehen lassen, sie hatte ihm gesagt, dass ich die Möbel ja nicht für mich kaufe und ja auch nur das kaufe, was er haben will, und sie nicht sieht, wo ich jetzt irgendetwas davon haben sollte. Sie hat es mir dann, glaube ich, weitererzählt, weil sie die Vorstellung nicht mochte, dass ich ihn fröhlich und gutmütig bediene, unwissend, wie er hinter meinem Rücken darüber spricht.

Twin hat gesagt.:
Das bestärkt mich in meinem Rat, deine Unterstützung für deinen Vater auf das Nötigste runterzufahren.
Ja, Twin, ich muss sagen, dass dein Beitrag #40 gestern erst große Erleichterung in mir ausgelöst hat und ich dachte "Ja, sie hat recht, es ist eigentlich gar nicht schlimm, wenn ich mich mehr zurücknehme, und weniger zu machen ist doch immer noch gut für ihn" usw. - und dann habe ich mir versucht vorzustellen, wie ich ihm sage, dass er die Anrufe etwas zurückfahren muss und es mir zu viel wird, und dann ist mir wieder direkt mein Herz gebrochen bei der Vorstellung, wie er dann auflegt und den Fernseher anschaltet, Fußball guckt und ganz alleine ist.

Rote Tablette hat gesagt.:
Zwischen "sagen wir mal, nicht super" und "ein großes Verbrechen" ist übrigens schon noch ein Unterschied, findest du nicht?
Hierzu wollte ich eigentlich noch was sagen, ich hatte nur gestern nicht die mentalen Kapazitäten. Ich habe ausgehend von deinen sonstigen Beiträgen in diesem Forum das Gefühl, dass es (wenn es auch nur "sagen wir mal, nicht super" war) untypisch wertend mir gegenüber war. Ich empfinde deine Beiträge sonst eher als nicht wertend, auch wenn es sich in den Themen um Lug, Trug, Sonstiges handelt. Und ich habe bis jetzt noch nicht richtig verstanden, was an meinem Verhalten genau das ausgelöst hat, außer dass ich wütend war und Bruchteile dieser Wut sichtbar wurden. Wie das in dem Moment genau passiert, kann ja immer kritisiert werden, da der ideale Zustand ist, gar nicht erst Wut zu empfinden. Hätte ich jetzt aber - ausgehend von deinen sonstigen Beiträgen - nicht erwartet, dass das als nötig erachtet wird.
Ich habe direkt nach dem Telefonat mit ihm und dem kurzen Gespräch mit meinem Freund in dieses Forum geschrieben. Ich habe nicht irrational alles rausgelassen und ich habe auch nicht in die WhatsApp-Gruppe mit meinen Freundinnen geschrieben, die das Verhältnis nun schon seit Jahren sehr gut kennen, und eher in die Kotz-Emoji-Richtung reagiert hätten. Ich gehe mal davon aus, dass du keine Tochter hast, da ich sonst eher Ratschläge in die Richtung "so würde ich mir wünschen, dass mir das eine Tochter kommuniziert" erwarten würde. Ich weiß nicht genau, aus welcher Perspektive du auf die Sache guckst, dass wirklich kein einziger Aspekt meines Verhaltens in der Situation für dich nachvollziehbar war. "Frauen, die sich ständig in fremde Angelegenheiten mischen und am Ende nur alles anstrengender für alle Beteiligten machen"? "Immer dieser künstlich generierte Stress"? Ich würde es nur gerne verstehen, weil ich mich - ausgehend von deinen sonstigen Beiträgen - unfair bewertet gefühlt habe. Was natürlich auch daran liegen kann, dass ich sonst nicht involviert bin und jetzt schon.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
3.121
#51
Das kann nicht sein. Ich habe ja gesehen, wie er zu Hause behandelt wird, das kann nicht sein, dass er die Behandlung von mir als selbstverständlich ansieht. Also unabhängig von ihm, halte ich das allgemein für menschenunmöglich. Ich könnte mir vorstellen, dass er es genießt mir gegenüber keine permanente Demut und Reue äußern zu müssen, um den Haussegen gerade zu halten. Und da manchmal "übermütig" wird? Vielleicht so?
Okay, das ist ja schön für ihn, dass er sich als Mensch gesehen fühlt - das gibt ihm aber nicht das Recht, über dich drüber zu laufen. Ich gebe zu, ich hätte das mit der Dankesnachricht jetzt auch ausreichend gefunden - aber du nicht und darum geht es ja. Du darfst jedoch jetzt nicht hoffen, dass er deine Gedanken lesen kann. Wenn ihr beide wollt, dass das funktioniert, dann müsst ihr ehrlich zueinander sein und ergründen, was genau denn gerade das Problem ist, also was hier wirklich stört und Fehlverhalten war und ob man daran arbeiten kann. Denn scheinbar scheint das hier einfach etwas zu sein, mit dem du die nächsten Jahre leben musst (und entscheiden und kommunizieren, wenn es dir zu viel wird):
Er hat die Witze schon immer gemacht, auch die ganzen Jahre vor dem Schlaganfall. Er macht sie bevorzugt, wenn mein großer Bruder dabei ist.
Weil, daran wirst du wohl nichts ändern können, er scheint es ja als eine Art ..weiß nicht, Zuneigung vielleicht nicht, aber so interne Familien Running Gags ..? zu sehen.
Sie hat es mir dann, glaube ich, weitererzählt, weil sie die Vorstellung nicht mochte, dass ich ihn fröhlich und gutmütig bediene, unwissend, wie er hinter meinem Rücken darüber spricht.
Okay, das ist gut, dann kann deine Mutter ja auch ab und zu etwas Vernunft in ihn reinreden. Und es tut ja auch gut, wenn sie Zeit mit ihm verbringt, wenn auch "nur" am Telefon.
dann ist mir wieder direkt mein Herz gebrochen bei der Vorstellung, wie er dann auflegt und den Fernseher anschaltet, Fußball guckt und ganz alleine ist.
Das kann ich verstehen, allerdings ist das weder für dich gut, noch für ihn.
Zumal er vielleicht auch die ein oder andere Freundschaft reaktivieren würde, wenn er weniger von deiner Zeit bekommt.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#52
Zufallsgenerator hat gesagt.:
Ich gebe zu, ich hätte das mit der Dankesnachricht jetzt auch ausreichend gefunden - aber du nicht und darum geht es ja. Du darfst jedoch jetzt nicht hoffen, dass er deine Gedanken lesen kann.
Genau, also ganz kurz noch mal zu dieser Einzelsituation, denn offensichtlich bin ich da ja weit vom Konsenz ab und mich stört sie heute immer noch. Mich hat das "Danke" gestört und ich wollte, dass er mehr macht. Für ihn war es vermutlich überraschend, da ich, wenn er sonst "Danke" schreibt oder sagt, immer reagiere a la "Ist doch gar kein Problem, habe ich gerne gemacht." Und jetzt quasi erst als es an meinen Freund gerichtet war, war ich ihm gegenüber der Ansicht da müsse mehr von ihm kommen. Ich kann verstehen, dass das verwirrt - so weit bin ich bei euch mitgekommen.
Was mich dann aber richtig wütend gemacht hat, war dieser "Umweg" um das Erfüllen meines Wunsches herum und vor allem die Aussage "Ich wollte dich nicht nach einer Idee für ihn fragen, weil ich dir nichts klauen wollte, was du ihm sonst schenken würdest." Das ist dieser Aspekt, in den ich es nicht schaffe mich hineinzuversetzen. Also wenn mir der Freund einer Freundin seine Sachen vermachen und bringen würde und die Freundin würde danach zu mir sagen "Ich denke etwas mehr als ein Dankeschön wäre schon angebracht", dann würde ich SOFORT nach Ideen fragen. Wenn die dann sehr umständlich oder teuer wären, würde ich vielleicht sagen, dass mir das gerade nicht möglich ist und ob uns vielleicht noch was anderes einfällt. Aber ich würde sofort reagieren auf so eine Weise "Oh, auf jeden Fall, da hätte ich auch selbst auf die Idee kommen können. Bin euch beiden auch wirklich dankbar. Hast du eine Idee, worüber er sich freuen könnte?"
Und deshalb bleibe ich da an der Stelle eben so hängen, dass ich denke - ok, nicht super schön von mir aufgefordert zu werden, ihm was zu schenken. Aber so unangenehm, dass man da irgendwie drumherummanövert und sich quatsch Ausreden überlegt, warum es so jetzt auch getan ist? Oder denkt er, wenn er jetzt anfängt meinem Freund was zu schenken, muss er am Ende mir auch noch was schenken? Das wäre aber wirklich nicht nötig, hätte er da jetzt so "Auf jeden Fall, gute Idee"-mäßig reagiert, wäre ich glaube ich wirklich wieder besser gelaunt gewesen.
Also kann mir noch mal jemand seine Perspektive erklären, die ich so überhaupt nicht checke?
 
Dabei
7 Sep 2023
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#53
Hi @idontknowaboutthis

Und ich habe bis jetzt noch nicht richtig verstanden, was an meinem Verhalten genau das ausgelöst hat, außer dass ich wütend war und Bruchteile dieser Wut sichtbar wurden.
Hätte ich jetzt aber - ausgehend von deinen sonstigen Beiträgen - nicht erwartet, dass das als nötig erachtet wird.
Ich gehe mal davon aus, dass hier mit "das" meine von dir als
empfundenen Äußerungen gemeint sind.

Sind sie wertend? Höchstens insoweit, als ich meine, dass sie Verhalten/Einstellungen deinerseits betreffen, die
- dein Verhältnis deinem Vater und deinem Freund gegenüber belasten, was nicht nötig wäre,
- deiner Einstellung ihnen gegenüber einen negativen Touch geben, von dem ich meine, dass er auch dich in unnötiger Weise belastet.
Und diese negativen Aspekte werte ich persönlich als negativ. Andere Leute mögen da anders drüber denken.

Ich möchte hiermit ausdrücklich nichts über dich "als Person" aussagen. Es geht mir lediglich um dein Verhalten und dessen mutmaßliche Folgen.

Falls das so nicht klar genug formuliert ist, lass es mich noch anders formulieren:

Wer mit einer negativen Grundhaltung in Dinge einsteigt, also z.B. "das wird nicht klappen", "von Person x ist nichts positives zu erwarten", der macht es sich unerfreulich und weil diese Grundhaltung unweigerlich ihren Niederschlag in den eigenen Handlungen, Kommunikationen und Haltungen findet, wird das Ding mit höherer Wahrscheinlichkeit auch negativ enden, als es bei einer positiven Grundhaltung der Fall gewesen wäre.

Mehr ist da nicht dahinter. Kein persönlicher Angriff beabsichtigt.

Interessant (und ins Bild passend) ist aber, dass du diese negative Grundhaltung ziemlich allgemein an den Tag zu legen scheinst, z.B. indem du dich leicht angegriffen fühlst. Siehe auch:

Na, offensichtlich ich. Ich brauche Probleme, anders fühle ich mich nicht wohl. (<- Ironie)
Mein seliger Vater hätte gesagt: "So reagiert eine beleidigte Leberwurst".
Ich frage: Wo nimmst du diese Aussage her? Obendrein noch, wo sie ziemlich sicher falsch ist, denn ich glaube nicht, dass du dich dabei wohlfühlst.
(Und ja, ich habe deine Ironie schon verstanden. Du kennst die Funktion von Ironie?)

Ich weiß nicht genau, aus welcher Perspektive du auf die Sache guckst, dass wirklich kein einziger Aspekt meines Verhaltens in der Situation für dich nachvollziehbar war.
Ich denke, ich kann dein Verhalten sehr gut nachvollziehen. Wir sind schließlich beide Menschen. Nur finde ich manches davon eben nicht zuträglich, und das habe ich zum Ausdruck gebracht. Selbstverständlich hast du mein Mitgefühl für alles Unrecht, das dir widerfahren sein mag - aber bringt dich das weiter?

"Frauen, die sich ständig in fremde Angelegenheiten mischen und am Ende nur alles anstrengender für alle Beteiligten machen"? "Immer dieser künstlich generierte Stress"
So was soll vorkommen.

Ich würde es nur gerne verstehen, weil ich mich - ausgehend von deinen sonstigen Beiträgen - unfair bewertet gefühlt habe.
"unfair bewertet". Geht es hier um den Vergleich meiner "Bewertung" deiner Person anderen Personen gegenüber? So was wie ein Wettbewerb: Wen findet Rote Tabelle am un/tollsten?

Ich möchte dir versichern, dass mir so etwas absolut fern liegt. Obwohl... der Gedanke ist amüsant, wenngleich (für mich zumindest) irgendwie abwegig. Was könnte jemandem an meiner Bewertung seiner Person liegen?

Was natürlich auch daran liegen kann, dass ich sonst nicht involviert bin und jetzt schon.
Gut möglich.
 
Dabei
7 Sep 2023
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#54
Also kann mir noch mal jemand seine Perspektive erklären, die ich so überhaupt nicht checke?
Meine Vermutung: Er hat dem Ganzen nicht so eine große Bedeutung beigemessen wie du und sah sich von daher nicht dazu veranlasst, sich weitere Gedanken darüber zu machen.

Oder: Er hat das als "Geschenk" aufgefasst und nicht als "Deal", d.h. eine Transaktion mit Gegenleistung.

In dieser Hinsicht sind Leute einfach verschieden gestrickt und es ist schwer, die abweichende Haltung des anderen wirklich zu verstehen. Und: Muss man das? Vielleicht reicht es ja auch, das einfach zur Kenntnis zu nehmen und beim eigenen Verhalten entsprechend zu berücksichtigen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#55
Rote Tablette hat gesagt.:
Sind sie wertend?
Kannst du gerne testen, indem du zu einer zufällig erwählten Person hingehst und ihr Verhalten (das kann ja neutrales Verhalten sein, weil es bei nicht wertenden Aussagen ja sowieso egal ist) mit "ich wäre angepisst" und "sagen wir mal, nicht super" in Verbindung bringst. Guck, wie sie auf deine wertfreien Aussagen reagiert. Zum Vergleich "merkwürdig", "mir noch unverständlich", "kontraproduktiv", ... - Natürlich waren deine Aussagen wertend und nicht auf die höfliche Weise.

Rote Tablette hat gesagt.:
Wer mit einer negativen Grundhaltung in Dinge einsteigt, also z.B. "das wird nicht klappen", "von Person x ist nichts positives zu erwarten", der macht es sich unerfreulich und weil diese Grundhaltung unweigerlich ihren Niederschlag in den eigenen Handlungen, Kommunikationen und Haltungen findet, wird das Ding mit höherer Wahrscheinlichkeit auch negativ enden, als es bei einer positiven Grundhaltung der Fall gewesen wäre.
Du meinst ich brauche Hermeneutisches Wohlwollen bei meinem Vater. Das kann ich annehmen. Warum sagst du das nicht einfach so.

Rote Tablette hat gesagt.:
"So reagiert eine beleidigte Leberwurst"
Großartiger Spruch für Beziehungsexperten und Diplomaten

Rote Tablette hat gesagt.:
(Und ja, ich habe deine Ironie schon verstanden. Du kennst die Funktion von Ironie?)
In dem Fall da oben sollte es dienen, auf den Mehrweit hinzuweisen, den der Beitrag auf den ich reagierte nicht gebracht hat. Weil die Frage rhetorisch gestellt war, keinerlei Antwort ersuchte und auch keinerlei Interesse an etwaigen Hintergründen hatte. (Oder ist das wieder zu pessimistisch und da steckte viel mehr drin).

Rote Tablette hat gesagt.:
"unfair bewertet". Geht es hier um den Vergleich meiner "Bewertung" deiner Person anderen Personen gegenüber? So was wie ein Wettbewerb: Wen findet Rote Tabelle am un/tollsten?
Erst mal nett, dass du dich selbst schon Rote Tabelle nennst. Und nein, einfach eine Einordnung deiner hier getätigten Aussagen in deine allgemein getätigten Aussagen. Das ist total normal, deshalb wird man ja bei manchen Menschen schon hellhörig wenn sie nur seufzen und bei anderen erst, wenn sie schimpfen.

Rote Tablette hat gesagt.:
Was könnte jemandem an meiner Bewertung seiner Person liegen?
Nicht viel, aber Menschen werten andere auch selten aus dem Grund, dass das den anderen so viel bedeutet.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#56
Was mich dann aber richtig wütend gemacht hat, war dieser "Umweg" um das Erfüllen meines Wunsches herum und vor allem die Aussage "Ich wollte dich nicht nach einer Idee für ihn fragen, weil ich dir nichts klauen wollte, was du ihm sonst schenken würdest."
Das verstehe ich leider immer noch nicht, aber ich fühle mit dir, dass es schwierig ist, so ein diffuses Gefühl zu beschreiben - und am Ende musst du auch (nochmal?) damit fertig werden, dass dein Vater nicht (mehr) der ist, den du in ihm gesehen hast und vielleicht war er das irgendwie auch nicht. Und das ist erstmal eine neutrale Sache, also dieser klarerer Blick auf eine Person und auch den Blick in die Zukunft, dass wir alle irgendwann schwächer werden, aber es schmerzt trotzdem, auch wenn dieses Bild, das man hatte, gar nicht so das Beste war. Zumindest war die Person irgendwie noch stark und jetzt stellt sich raus, dass da sehr viel Schwäche ist, nicht nur körperlich...
 
Dabei
7 Sep 2023
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#57
Du meinst ich brauche Hermeneutisches Wohlwollen bei meinem Vater. Das kann ich annehmen. Warum sagst du das nicht einfach so.
Das musste ich nachschauen: https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzip_der_wohlwollenden_Interpretation
Danke für den Hinweis. Das trifft es zum großen Teil, aber noch nicht ganz. Was noch fehlt, ist ein gewisses Moment des Stoizismus - seine Emotionen, vor allem die negativen, unter Kontrolle zu haben; sich nach Möglichkeit nicht zu ärgern; zu akzeptieren und angemessen zu berücksichtigen, dass man selbst und andere eben nicht perfekt sind; eine gewisse innere Ausgeglichenheit.

Ob das für ein zufriedenes Leben ausreichend ist, wage ich zu bezweifeln, aber es hilft jedenfalls, sich nicht triggern zu lassen, und das ist doch auch schon mal was gutes.

Großartiger Spruch für Beziehungsexperten und Diplomaten
Mein Alter war weder das eine noch das andere. Er drückte sich direkt aus (hallo @Landlady_bb). Aber auf seine Weise war er trotzdem eine gute Seele.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#58
Zufallsgenerator hat gesagt.:
Das verstehe ich leider immer noch nicht
Komplett verrückt. Ich habe es jetzt doch einer Freundin in einer Sprachnachricht erzählt und meinem großen Bruder am Telefon. Beide haben exakt reagiert wie ich, und sogar ohne mein Einwirken dieselbe Theorie (absichtlicher Anruf bei Freund, um nichts machen zu müssen) aufgestellt. Also entweder hängt es mit meinem sozialen Umfeld zusammen, oder man muss meinen Vater oder Freund (oder beide) kennen, und dann denkt man ähnlich. Naja.

Zufallsgenerator hat gesagt.:
aber ich fühle mit dir, dass es schwierig ist, so ein diffuses Gefühl zu beschreiben
Hier musste ich voll lachen. Die Formulierung hat richtig meinen Tag versüßt

Rote Tablette hat gesagt.:
Es hilft jedenfalls, sich nicht triggern zu lassen, und das ist doch auch schon mal was gutes.
Jaa, unterschreibe ich.

Ich liebe blumige Beschreibungen, wie "direkte" Person und "temperamentvolle" Person und jeder weiß, was gemeint ist. Ich liebe auch, wenn "direkte" Personen immer ganz "direkt" zu allen anderen sind, weil sie keine blumigen Formulierungen mögen, aber sich selbst immer blumig als "direkt" und "ehrlich" beschreiben. Wie heißt es in einem Taylor Swift Lyrics: So casually cruel in the name of being honest.
Twin ist auch direkt, aber anders. Nett und direkt.
Das soll aber über deinen Vater absolut keine Aussage treffen, da glaube ich dir alles zu 100%.

Dennoch die Frage: Was bedeutet für dich (oder andere hier) eine "gute Seele"? Kann man einzeln für sich eine gute Seele sein, oder beinhaltet es den Einfluss auf die Leben um einen herum?
 
Dabei
24 Sep 2017
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#59
Komplett verrückt. Ich habe es jetzt doch einer Freundin in einer Sprachnachricht erzählt und meinem großen Bruder am Telefon. Beide haben exakt reagiert wie ich, und sogar ohne mein Einwirken dieselbe Theorie (absichtlicher Anruf bei Freund, um nichts machen zu müssen) aufgestellt. Also entweder hängt es mit meinem sozialen Umfeld zusammen, oder man muss meinen Vater oder Freund (oder beide) kennen, und dann denkt man ähnlich. Naja.
Oh, dann waren da aber schon ähnliche Themen aufm Tisch, oder? So mit sich aus der Situation herauswinden? Warte mal, ich hab's entweder vergessen oder überlesen (keine Aufmerksamkeit mehr übrig heute), aber gibt es etwas, das du ihm gesagt haben könntest - also etwas Konkretes, das du deinem Vater geantwortet hättest, wenn er dich direkt gefragt hätte?
Ich liebe blumige Beschreibungen, wie "direkte" Person und "temperamentvolle" Person und jeder weiß, was gemeint ist. Ich liebe auch, wenn "direkte" Personen immer ganz "direkt" zu allen anderen sind, weil sie keine blumigen Formulierungen mögen, aber sich selbst immer blumig als "direkt" und "ehrlich" beschreiben.
Mir schaudert es auch immer vor Leuten mit so einer Selbstbeschreibung. Kann ich nicht ernst nehmen. Erklärt vielleicht einiges. Hm.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#60
Zufallsgenerator hat gesagt.:
Oh, dann waren da aber schon ähnliche Themen aufm Tisch, oder? So mit sich aus der Situation herauswinden?
Ja, wird ihm zumindest als Charaktereigentschaft nachgesagt. Und würde ich aus meiner Wahrnehmung und Erfahrung heraus so unterschreiben. Und zu meinem Freund muss man sagen, dass er hier sehr entspannt war, aber grundsätzlich damit strugglet, dass seine Gutmütigkeit oft ausgenutzt wird.

Zufallsgenerator hat gesagt.:
also etwas Konkretes, das du deinem Vater geantwortet hättest, wenn er dich direkt gefragt hätte?
Du meinst als Geschenk/Dankeschön? Ich hatte ihm gesagt, dass ich genug Ideen hätte und durchaus die ein oder andere entbehren könnte, dass mein Freund ja sowieso auch bald Geburtstag hat und ich eh am Ideen sammeln bin und dass, wenn er ihm etwas schenken wollen würde, ich ihm gerne etwas nennen könnte. Und er meinte, ne passt doch jetzt so.

Zufallsgenerator hat gesagt.:
Zumindest war die Person irgendwie noch stark und jetzt stellt sich raus, dass da sehr viel Schwäche ist, nicht nur körperlich...
Das ist voll interessant, aber jetzt wo du das so geschrieben hast, habe ich festgestellt, dass es bei mir genau andersherum ist. Ich habe ihn immer für einen (innerlich) sehr schwachen Menschen gehalten und bin jetzt positiv überrascht, dass er doch mehr Lebenswillen hat als ich angenommen hätte und sich jetzt sogar einen kompletten Neuanfang traut. Er wird mit 63 Jahren jetzt zum ersten Mal alleine wohnen und ich war mir immer sicher, dass er das niemals könnte, und allein zu sein für ihn das schlimmste auf der Welt ist. Also irgendwie kommt er mir jetzt tatsächlich "stärker" vor und ich bin ein Stück weit beeindruckt.
 

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