Ehrlichkeit in Beziehungen

Dabei
18 Dez 2009
Beiträge
2.945
#31
Ich dachte, auf diese Frage hättest Du schon die perfekte Antwort. Du weißt doch sonst immer alles, was so in die Richtung geht. War nicht böse gemeint. Ich will nur sagen, dass ich, wenn ich diese Frage hätte, mich vertrauensvoll an Dich gewandt hätte. Ich hab sie aber nicht. Ich habs halt einfach ausprobiert mit meinem Mann. Weil das schlechte Gewissen gedrückt hat. Also ihr im Forum habt mir klar gemacht, dass ich ihn mit in seiner Unselbständigkeit halte. Und mir ist klar, warum er überhaupt so ist - dank seiner Mama natürlich. Die wiederum mochte ich sehr, doch sie ist vor einem Jahr an Krebs gestorben. Ich betrachte es als nachträglichen Gefallen oder Geschenk an sie, meinen Mann nicht so unselbständig auf den Markt an die nächste Ersatz-Mami abzugeben. Ich bin sicher, er würde eine finden. Aber es zeichnet sich immer mehr ab, dass er es eigentlich auch ganz cool findet, keine Ersatz-Mami zu brauchen. Und wer weiß, wenn er erwachsen und selbständig ist, trifft er ja vielleicht tatsächlich nochmal ne Frau, bei der er lernt, wie Mann liebt. Das wird er mit/bei mir nicht mehr lernen.

Ich hab ne starke Motivation, es auf die Reihe zu kriegen, ihn nicht zu bemutteln. Vielleicht gehts deshalb ganz gut, auch wenn ich mich manchmal auch arg zusammen reißen muss. Dir würde es wohl selbst mit starkem Motiv noch schwerer fallen als mir: Du liebst ihn ja.

Aber einfach tun und versuchen, notfalls immer wieder, hilft da sicher weiter.
 
Dabei
18 Dez 2009
Beiträge
2.945
#32
Mir fällt nichtmal was ein wo ich meinen Partner mit anlügen könnte.
Klasse. Da bist Du ja ein grundehrlicher, charakterlich vermutlich einwandfreier Mensch.

Mir würde da was einfallen. Zum Beispiel "Nein" sagen, wenn er Dich fragt, ob er ab oder zugenommen hat oder ob das Shirt, dass er trägt, schrecklich aussieht. :mrgreen:
 
Dabei
9 Okt 2008
Beiträge
5.680
Alter
55
#33
Dir würde es wohl selbst mit starkem Motiv noch schwerer fallen als mir: Du liebst ihn ja.
Hilft aber nichts, ich muss die Kurve kriegen, weil ich sonst gehe, ich schaufel mir gerade mein eigenes Grab. Ich fange an den Lkw zu vermissen, da hatte ich Ruhe zum denken,..wenn das so weiter geht, werde ich irgendwann wieder auf Fernfahrt wollen, auch weil ich merke das hungrig und unangepasst besser ist als satt und alt.
Ich muss Ihm jetzt massiv in den ***** treten. ;)
Ich hätte gerne seine Mutter kennen gelernt aber die ist früh gestorben (hirntumor).
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#34
Da bin ich am Scheideweg,, ich wünschte nämlich es wäre anders, und ich war baff, ich dachte mir nichts dabei und hielt Ihm schwierige post unter die Nase, und erlebte wie hier jemand komplett und nicht nur einmal ausflippte, und mir wurde klar, das er von dem was da drin stand kein Wort begriff.
Ich will ihn keineswegs entmündigen, im Gegenteil, aber Rat weiss ich mir auch keinen, wie laß ich ihn die Post lesen, und verstehn, ohne vorher zu schummeln (sprich mich selbst kenntnis technisch ins beste Licht zu rücken) ????
Ihr geht immer davon aus, das euer Gegenüber so intelligent ist wie ihr selbst und ich denke spätestens da hinkt es.

Wir denken immer das andere in unseren Dimensionen denken, aber das kann ein fataler Irrtum sein !

Ich glaube kaum, dass es bei Deinem Mann ein Intelligenzproblem ist. So richtig unintelligente Menschen gibt es zwar, jedoch sind meines Erachtens die Meisten nur Denkfaul. Ihr macht beide eine Veränderung durch:

Dein Mann befindet sich zur Zeit in der Protestphase - wen wundert es, wenn er aus seiner Bequemlichkeit heraus gerissen wird. Aber das ist der richtige Weg.

Und bei Dir ist es wahrscheinlich der Helferdrang, der immer noch greift. Oder vielleicht aber auch, dass Du selbst noch eine Zeit brauchst, um ihm gewisse Sachen zuzutrauen und ihm nicht mehr über die Schulter schauen zu müssen.

Aber hey, Dein Kind wird erwachsen --- freu' Dich ;)


Klasse. Da bist Du ja ein grundehrlicher, charakterlich vermutlich einwandfreier Mensch.

Mir würde da was einfallen. Zum Beispiel "Nein" sagen, wenn er Dich fragt, ob er ab oder zugenommen hat oder ob das Shirt, dass er trägt, schrecklich aussieht. :mrgreen:
Ganz genau - die Banalitätsgrenze eben, auf gar keinen Fall jedoch die Schongrenze. Letztendlich sollte man nicht vergessen, dass man primär für sich selbst ehrlich sein sollte. Mehr noch, als für den Partner. Denn man kann sehr wohl den Partner, auch nach langjähriger Beziehung anlügen. Man verändert sich jedoch dabei und wird zum Junkie, dem wichtige Werte abhanden kommen. Wenn man ersteinmal zum notorischen Lügner und Heuchler geworden ist, oder seine Integrität verloren hat, kommt man sehr schwer wieder dort heraus. Unabhängig davon, ob der Partner das heraus bekommt oder nicht, verliert die Beziehung - gemäß dem Fall, man besitzt ein Minimum an moralischer Grundhaltung - für einen selbst immer mehr an Bedeutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
9 Okt 2008
Beiträge
5.680
Alter
55
#35
Aber hey, Dein Kind wird erwachsen --- freu' Dich ;)
Danke, es war auch schwerstarbeit ihm die t**** zu entziehn :)

Ich sehe ganz einfach das die Muster aus meiner Kindheit greifen, meine Mutter hat Non Stop gemeckert, aber nie konseqeunt "Nein" gesagt, sie lässt sich bis heute ausnutzen !
 
Dabei
18 Dez 2009
Beiträge
2.945
#36
Ich hätte gerne seine Mutter kennen gelernt aber die ist früh gestorben (hirntumor).
Schade. Die Mutter meines Mannes war ne ganz liebe, ein echer Engel quasi. So wie meine Mutter. So wie Deine Mutter. So wie Du. So wie ich. :mrgreen: Das Thema kennst Du doch. :lol:

Mach Dir klar, was es bedeutet, wenn Du so weitermachst - dann wird es Dir sicher leichter fallen, damit aufzuhören. Trau ihm zu, erwachsen und lebensfähig zu sein und zu werden. Am Ende habt ihr nach einigen Protestwellen einen neuen Verliebtheits-Frühling. Garantiert. Grins.
 
R

Ronja83

Gast
#39
Mir würde da was einfallen. Zum Beispiel "Nein" sagen, wenn er Dich fragt, ob er ab oder zugenommen hat oder ob das Shirt, dass er trägt, schrecklich aussieht. :mrgreen:
1) Merkt er doch selber das er zugenomme hat, sonst würde er mich ja wahrscheinlich gar nicht fragen und 2) ist das ne klassische situation wo man doch direkt merken würde wenn der andere lügt, zumal ich ihn da gar nicht anlügen würde, würd wohl eher nen Witz über seine Pfunde machen. Und mit dem Shirt...ich wär oftmals froh gewesen wenn ich was zu der Klamottenwahl hätte sagen dürfen:)
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#41
Ich sehe ganz einfach das die Muster aus meiner Kindheit greifen, meine Mutter hat Non Stop gemeckert, aber nie konseqeunt "Nein" gesagt, sie lässt sich bis heute ausnutzen !
Gut, dass Du daraus gelernt hast.

Denn inkonsequente Meckerfritzen sind nervtötende Opfer, die die egoistischen Täter zum Wahnsinn treiben. Zwei Extreme, doppelte Disharmonie.
Konsequente und besonnene Personen hingegen zeigen Limits, begegenen mit Respekt und Anspruch und schaffen, durch Weglass unnötiger Spannungen, Harmonie. Darüber hinaus bekommt der Partner immer das Bisschen Arschtritt, das ihn daran erinnert, dass er die Beziehung gefälligst mit zu entwickeln hat. 0 Opfer, 0 Täter - dafür Harmonie.


Oh, ganz schlechtes Beispiel. Da möchte ein Mann die Wahrheit, eine Frau dagegen die milde Lüge hören, glaube ich.
Kommt auch wieder darauf an. Ich bin froh, dass meine Freundin sogar auf authentisches Feedback besteht. Sie weist mich darauf hin, dass es ihr nur hilft, wieder auf dem Weg zu kommen, wenn man mit ihr Tacheles redet. Die überspringt einfach irgendwelche Frustphasen und sieht nur das Ziel, das umso näher ist, je schneller sie Feedback bekommt, wenn sie es selbst nicht bemerkt. Umgekehrt genau so. Sehr entspannend, wenn man keine Hemmungen haben muss, weil beide stets zielgerichtet denken.
 
Dabei
9 Okt 2008
Beiträge
5.680
Alter
55
#42
Denn inkonsequente Meckerfritzen sind nervtötende Opfer, die die egoistischen Täter zum Wahnsinn treiben. Zwei Extreme, doppelte Disharmonie.
*puh* das stimmt allerdings, genauso erlebe ich meine eltern, wobei er sich ja noch im recht sieht, und ich sage wäre das meiner würd der fliegen neu definieren ! *kotz*
 
Dabei
18 Dez 2009
Beiträge
2.945
#43
Denn inkonsequente Meckerfritzen sind nervtötende Opfer, die die egoistischen Täter zum Wahnsinn treiben. Zwei Extreme, doppelte Disharmonie.
Konsequente und besonnene Personen hingegen zeigen Limits, begegenen mit Respekt und Anspruch und schaffen, durch Weglass unnötiger Spannungen, Harmonie. Darüber hinaus bekommt der Partner immer das Bisschen Arschtritt, das ihn daran erinnert, dass er die Beziehung gefälligst mit zu entwickeln hat. 0 Opfer, 0 Täter - dafür Harmonie.
Fantastisch. Das hängen wir uns übers Bett, Api. ;)
 
Dabei
24 Apr 2008
Beiträge
2.485
#45
Ehrlich währt am längsten.....

Ich bin pauschal immer für die Wahrheit, denn keine unangenehme Wahrheit kann mehr verletzen, als eine schöne Lüge...

ABER ehrlich sein ist nicht nur nottwendig um vertrauen aufzuubauen und zu erhalten, ehrlich sein zu können setzt Vertrauen vorraus. Und da beginnt der Teufelskreis der Notlügen.
Also wir reden hier wirklich nur von harmlosen (Seitensprung=nicht harmlos!!!!) Notlügen. Richtige Lügen gehen für mich so oder so absolut gar nicht in einer Beziehung!

Wenn ich einem Menschen vertraue, dann vertraue ich auch darauf dass er mich fair behandelt und "bewertet". Wenn ich also zu dem stehen kann was ich tue brauche ich nur dann Notlügen, wenn Mistrauen herrscht oder ich den anderen in seiner Verletzlichkeit nicht ertragen kann. Denn "Angst" davor dem anderen weh zu tun, bei harmlosen Dingen die diese Art Notlügen hervorbringt kann man nur haben, wenn man mit der Reaktion des anderen nicht leben kann oder Angst hat vor "negativen" Konsequenzen für einen selber. Wenn ich weiss der andere will mir nichts böses, der andere glaubt mir und weiss um meine Zuneigung kann ich auch ehrlich sein. Und kann seine Ehrlichkeit nicht nur ertragen, sondern weiss sie zu schätzen. Nicht umsonst sagt man, dass man manche Wahrheit und Kritik nur ein von einem guten Freund als Wahrheit annehmen kann....

Warum hat man Angst den anderen zu verletzen? Nicht weil die Tränen des anderen so weh tun (und warum heult er/sie dann überhaupt wenn man nicht beleidigt, sondern nur die Wahrheit sagt?), sondern weil man nicht damit klar kommt "unschuldig" zum Täter gemacht zu werden. Weil man nicht darauf vertraut, dass der andere um eine Lösung des Problems bemüht ist, sondern erwartet (zu Recht?) das er/sie Streit vom Zaun brechen wird... oder einen als Reaktion auch zu verletzen versucht ... oder weil man fürchtet das der andere einem nicht glaubt (Folge von Notlügen) dass man es ehrlich und nicht böse meint... weil der andere dann beleidigte Leberwurst spielt .... weil der andere die eigene Meinung nicht respektiert und versuchen wird das letzte Wort zu haben.... etc.pp...

Im Grunde entstehen all die Notlügen eben doch weil man dem anderen als Mensch nicht, oder zumindest nicht auf den gegenseitigen Respekt vertraut. Und wenn man jemanden noch nicht lange kennt ist es schwer zu vertrauen. Den Sprung ins kalte Wasser traut sich kaum jemand weil die Gesellschaft es als "höflich" verkauft Fremde anzulügen. Und hat man erstmal angefangen mit Notlügen....und da man dazu neigt von sich auf andere zu schliessen glaubt man der andere benutzt ebenfalls Notlügen... und so schliesst sich schnell der Kreis der echtes volles Vertrauen verhindert und eine gefährliche Grenze zieht - bis hierhin vertraue ich und nicht weiter, bis hierhin ehrlich.... das geht dann eben nur noch dauerhaft gut, wenn beide so eine Grenze haben und wenigstens so ehrlich sind, dem anderen diese Grenze zu kommunizieren und die des jeweils anderen zu akzeptieren.
Dann kann man mit "dem Feind" im Bett liegen und irgendwann Vertrauen aufbauen, dass die Lügen auf beiden Seiten alle "harmlos und unbedeutend" sind und den Reiz des geheimnissvollen haben und nicht den Verdacht des verheimlichen.
 
Dabei
19 Mrz 2008
Beiträge
3.120
#46
Ich bin pauschal immer für die Wahrheit, denn keine unangenehme Wahrheit kann mehr verletzen, als eine schöne Lüge...
... wenn sie aufgedeckt wird?

Klingt plausibel, aber ist das wirklich so? Du sprachst den Seitensprung an. Ihn zu verheimlichen wird i.A. als milde Lüge gewertet. Wie auch immer, was ist tatsächlich verletzender daran, es selbst herauszufinden, als damit unmittelbar vom Partner konfrontiert zu werden? Man könnte aus der Lüge ableiten, dass der Partner emotional so treu ist, dass er die Beziehung nicht (ein zweites mal) gefährden wollte. Das ist nach einem solchen Ereignis vielleicht ein gnädiger Gedanke für den Betrogenen, unabhängig davon, wie wir mit der Erkenntnis umgehen.

Eine vermeintlich 'eiskalte' Abwendung durch die Offenbarung ist auch schwer verdaulich. Sie hinterlässt Fragen, gibt keinen zeitlichen Spielraum zwischen Seitensprung und Offenbarung. Dieser Spielraum ist die Nahrung für Gedanken. Wir erkennen den anderen in seiner ganzen Rolle, als Betrüger *und* als Partner.

Sicher, man kann Gegenargumente finden. So verloren wir Zeit, wenn wir uns am Ende tatsächlich trennen. Das mag auch eine Rolle spielen. Sicher kommt es auf den Einzelfall an.
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#47
@ Strassenkatze:

Du machst aus meiner Sicht den Denkfehler, anzunehmen, kleine Notlügen bestünden notgedrungen aus mangelndem Vertrauen, weil man sich zu wenig kennt, bzw. daraus resultierend nicht darauf vertraut, mit entsprechendem Respekt begegnet zu werden. Dem stimme ich Dir lediglich außerhalb einer Beziehung bei Fremden Menschen zu, mit denen man täglich nur flüchtig interagiert.

Innerhalb der Beziehung jedoch, spielen meiner Ansicht andere Gründe die entscheidende Rolle. Du lässt nämlich ganz außer Acht, dass sehr viele Menschen, die sich allzu gut kennen, dies vordergründig praktizieren. Das kann z.B. deswegen erfolgen, weil man weiß, dass der Gegenüber bei Dingen, die einem selbst unwichtig erscheinen, empfindlich reagiert. Sei es bei einer Frau, die den direkten Satz "Du bist aber dick geworden" nicht als sachliches Feedback, sondern als Beleidigung wertet (was eigentlich nur eine sachliche Wahrheit ist), oder ein Kerl, der keine Verniedlichungen abkann, die Frau aber hobbymäßig in der Glupschiesprache kommuniziert oder er für sie einfach metrosexuell rüber kommt. Und so etwas ist nicht mal die untere Grenze der Banalität. Es gibt Sachen, die derart unbedeutend sind, dass die Ehrlichkeit einfach völlig sinnfrei ist, für keinen einen Nutzen bringt, trotzdem z.B. Stress auslösen würde, weil nun einmal jeder seine Macken und Kanten hat. So etwas wird dann entweder ausgeschmückt (und damit ein Stückchen unwahr) beschreiben, oder eben ganz weg gelassen. Jedoch zu behaupten, dies könne man pauschal auf fehlendem Vertrauen zurück führen, halte ich für eine unwahre These.

Die Wahrheit muss einfach nur irgendeinen Sinn haben. Und wenn dieser Sinn nur daraus besteht, dem Partner auf den Zeiger zu gehen, oder in kleine empfindliche (trotzdem belanglose) Punkte seines Egos herum zu stochern, verschweigt man sie einfach besser.

Lügen spielen nicht nur in der Partnerschaft, sondern allgemein in der Gesellschaft eine wichtige Rolle, die in geeignetem Maße überhaupt erst die Interaktion möglich macht. Insbesondere, da die Grenze zwischen Wahrheit und Plumpheit, bzw. zwischen Wahrheit und Beleidigung fließend ist und für jeden individuell definiert ist. Würde jeder immer das sagen, was er gerade über jeden anderen denkt (ob jetzt in der Partnerschaft oder im Geschäftsleben, Urlaub, beim Ausgehen oder sonstwo) würde in kürzester Zeit das Chaos ausbrechen.


@DocBrown:

Ich hoffe, Du meinst Dein Geschriebenes nicht wirklich ernst. Von was reden wir hier? Jemand geht fremd und kümmert sich in dem moment einen Scheiß darum, ob durch das bisschen Sex alles an Vertrauen zerstört wird, was man langwierig aufgebaut hat, oder ob der Partner am Boden sein wird. Und dann willst Du dem betrogenen Part wirklich versuchen zu verkaufen, dass das Verschweigen mit fürsorglicher Schonhaltung zu tun hat? Ich bitte Dich....

Jemand, der fremd geht, lässt sein Egoismus in allen Facetten spielen. Sofern es je wieder einen Neuanfang geben kann, kann sich dieser doch nicht darauf aufbauen, dass der betrügende Part sich als emotionalen Mildtäter verkauft. Es spielt eine bezeichnende Rolle, dass der betrogene Partner bei solch einer Sache am Boden ist und ihn die volle Härte trifft. Damit die Entscheidung über zweite Chance oder Trennung unter wahren Gegebenheiten stattfindet. Schließlich hat man nicht einfach eine falsche Pizza gekauft, sondern die Basisregel für eine erfüllte monogame Beziehung gebrochen. Und da erachte ich es als finalen Todesstoß in Sachen Respekt, wenn jemand sein Teil nicht der Hose lassen konnte und sich dann, anstatt zumindest so viel Rückgrat zu zeigen, sich als offenen Charakterarsch zu bekennen, billig aus der Verantwortung/Konsequenz zu schleichen versucht, indem er dem Partner das Verschweigen einer Affäre nach einer getätigten Affäre immer noch als sorgenvollen Emotionalakt verkauft.

Ist ja auch genial: Ich poppe einfach fremd und verschweige es ihr. Wenn es unbemerkt bleibt, kann ich fröhlich weiter machen bzw. hatte ohne Konsequenzen meinen Spaß. Und falls sie es heraus findet, kann ich mich immer noch als Missionar verkaufen. Das könntest Du ausdrucken und als Bedienungsanleitung zum Fremdgehen verlegen lassen. Könnte ein Erfolg werden.

Die Person, die so etwas schluckt, hat es nicht anders verdient, als betrogen zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
19 Mrz 2008
Beiträge
3.120
#48
Ich hoffe, Du meinst Dein Geschriebenes nicht wirklich ernst. Von was reden wir hier?
Im Grunde indirekt von Einzelfällen, die als gemeinsamen Nenner den Umstand an sich haben. Löst man sich von der Fixierung auf den Nenner und betrachtet die ganze Wertemenge, kann zumindest ich nicht mehr erkennen, wann was verletzender sein soll.

[...] dem Partner das Verschweigen einer Affäre nach einer getätigten Affäre immer noch als sorgenvollen Emotionalakt verkauft.
Mir ging's um die Wahrnehmung des Betrogenen, nicht einer vermeintlichen Intention des Betrügers.
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#49
Im Grunde indirekt von Einzelfällen, die als gemeinsamen Nenner den Umstand an sich haben. Löst man sich von der Fixierung auf den Nenner und betrachtet die ganze Wertemenge, kann zumindest ich nicht mehr erkennen, wann was verletzender sein soll.
Mir ging's um die Wahrnehmung des Betrogenen, nicht einer vermeintlichen Intention des Betrügers.
Auf beide Zitate das selbe Feedback: Für den Betrogenen ist es hart und verletzend genug, wenn er das Fremdgehen mitbekommen muss. Man setzt in Sachen Respektlosigkeit und damit Verletzung des Partners aber noch ordentlich einen oben drauf, wenn man ihn mit irgendwelchen an den Haaren herbei gezogenen Gründen das Fremdgehen verschweigt. Denn es gibt 3 Fälle:

1) Man geht fremd und gesteht es. Die Reaktion kann die Trennung oder der Neuanfang sein. Aber selbst bei der Trennung wird der betrogene Partner dem Betrüger, bei aller Wut anerkennen, dass er zumindest die Eier und den moralischen Restrespekt hatte, dafür offen die Verantwortung und Konsequenz zu tragen.
--> Insofern: Enttäuschung, aber nicht Hass.

2) Fremdgehen und Verschweigen. Und wenn es heraus kommt, dazu bekennen. Die Reaktion ist, dass man den Partner noch weit mehr verletzt hat, als dass man nicht einmal so viel Reue und Verantwortung zeigte, es gleich zu beichten (und glaub mir, kein Betrogener wird das je anders sehen).
---> Größere Enttäuschung, größere Verletzung

3) Fremdgehen, Verschweigen und sich als Mildtäter dafür rechtfertigen. Damit verletzt Du den Partner, schleichst Dich aus der Verantwortung und verarscht ihn dann am Ende noch.
---> Dreifache Enttäuschung bzw. Verletzung, die zudem bei fast jedem Rachegedanken auslösen würde.


Ergo: Wie Du sagtest: Wichtig ist, wie es beim Gegenüber ankommt. Und abgesehen davon, dass der Fall eines egoistischen Fremdgängers, der sich in einen emotionalen Wohltäter verwandelt, in der Praxis mit nicht diskussionswürdiger Unwahrscheinlichkeit auftritt (und dies dem Betrogenen in aller Regel auch bewusst ist), wird es selbst in diesem absoluten Randfall nie anders als wie oben beschrieben beim Gegenüber ankommen, weil der augenscheinliche Regelfall, dass man nur billig davon kommen will, dem gegenüber steht.

Also besser, es erst gar nicht versuchen.
 
Dabei
19 Mrz 2008
Beiträge
3.120
#50
und glaub mir, kein Betrogener wird das je anders sehen
Ich bin nicht religiös ;).

Diese kleine Diskussion finde ich sehr interessant. Würdest Du die Zeit aufwenden wollen, meine alten Beiträge zu lesen, stießest Du auf einige Entsprechungen deiner Beiträge. Das Zulassen uerhörter Gedanken hat etwas mit gewonnenem Abstand zur Thematik zu tun.
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#51
Würdest Du die Zeit aufwenden wollen, meine alten Beiträge zu lesen, stießest Du auf einige Entsprechungen deiner Beiträge. Das Zulassen uerhörter Gedanken hat etwas mit gewonnenem Abstand zur Thematik zu tun.
Die bedeutende Frage ist in diesem Forum doch, was im Praxisfall weiter bringt. Ansonsten musst Du vorher bescheid geben, dass Du nur abseits real auftretender Gegebenheiten philosophieren willst.

Dann können wir ebenso gern darüber sinieren, ob es schlau ist, einem Stier, dem man gerade in die Klöten getreten hat, eine rote Pappnase aufzusetzen, um ihn vom Versuch, einen auf die Hörner zu nehmen, abzulenken, da es dazu führen könnte, dass er dabei versehentlich gegen einen Baum rennt und sich verletzt.
 
Dabei
18 Dez 2009
Beiträge
2.945
#52
Niedlich, das Doc über Einzelfälle schreibt und Corvinus meint, der Doc wolle allgemein philosophieren. Da seid ihr wohl nicht der selben Ansicht. Mich erinnert das an die Diskussion über Prinzipien. Es ist sinnvoll, Prinzipien zu haben. Keine Frage. Ist es aber auch sinnvoll, die in JEDEM Fall immer zu befolgen und durchsetzen zu wollen oder ist es sinnvoller, sie grundsätzlich zu befolgen und in besonderen Fällen Ausnahmen zu machen?

Diese Frage meine ich jetzt nicht bezogen auf Seitensprung beichten oder nicht, sondern ganz allgemein. Ich finde, die passt auch in diesen Thread und würde mich freuen, Meinungen dazu zu lesen. (Meinen persönlichen Hintergrund dazu kann ich auch preisgeben: mein Noch-&-bald-nicht-mehr-Mann ist ein ganz großartiger Prinzipienreiter. )
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#53
Er will nicht über einen Einzelfall diskutieren, sondern über einen absurden Fall, der in der Realität keine Verwendung findet und zudem noch in seiner Logik hinkt. Deswegen die eigentlich gar nicht subtile ironische Stier-Metapher.

Einzelfälle wären nämlich etwas Anderes. Insofern hast Du recht: Ich habe mich nicht an einer allgemeinen Philosophie gestört, sondern an dem hinkenden Beispiel, welches er zur Untermauerung seiner ansonsten richtigen These heran zog.

Und zu Deiner Frage:

Prinzipien sind meiner Ansicht nach wichtig, solang sie Sinn ergeben. Doch selbst dann sollte es nicht so weit gehen, dass man sich unter ihnen versklavt. Letztendlich lernt man stets dazu. Zu behaupten, man würde nie und unter keinen Umständen je von seinen Prinzipien abzuweichen, würde entweder bedeuten, dass man sich für Gott hält, der allwissend ist, oder unfähig ist, sich weiter zu entwickeln. Natürlich kann es auch bedeuten, dass man nicht gewillt ist, die Situation - trotz gerechtfertigter Grundlage - in seiner ganzen Komplexität zu erfassen. Zeitweiliges Hinterfragen der Prinzipien kann demnach nicht schaden.
 
Dabei
24 Apr 2008
Beiträge
2.485
#55
@ Strassenkatze:

Du machst aus meiner Sicht den Denkfehler, anzunehmen, kleine Notlügen bestünden notgedrungen aus mangelndem Vertrauen, weil man sich zu wenig kennt, bzw. daraus resultierend nicht darauf vertraut, mit entsprechendem Respekt begegnet zu werden. Dem stimme ich Dir lediglich außerhalb einer Beziehung bei Fremden Menschen zu, mit denen man täglich nur flüchtig interagiert.

Falsch nicht ich mache den Denkfehler, sondern DU!

Innerhalb der Beziehung jedoch, spielen meiner Ansicht andere Gründe die entscheidende Rolle. Du lässt nämlich ganz außer Acht, dass sehr viele Menschen, die sich allzu gut kennen, dies vordergründig praktizieren. Das kann z.B. deswegen erfolgen, weil man weiß, dass der Gegenüber bei Dingen, die einem selbst unwichtig erscheinen, empfindlich reagiert. Sei es bei einer Frau, die den direkten Satz "Du bist aber dick geworden" nicht als sachliches Feedback, sondern als Beleidigung wertet (was eigentlich nur eine sachliche Wahrheit ist), oder ein Kerl, der keine Verniedlichungen abkann, die Frau aber hobbymäßig in der Glupschiesprache kommuniziert oder er für sie einfach metrosexuell rüber kommt. ....
Aha, tut alles NIX zur Sache. Eine Notlüge ist etwas anderes, als JEDEN seiner Gedanken auszusprechen und mitzuteilen, selbst wenn er unnütz, überflüssig und unbedeutend ist und sogar schlechte Stimmung macht.
Wie mit dem "zu dick" - wenn es mir egal ist, dann muss ich es dem anderen nciht auf die Nase binden, wenn der andere fragt, muss er auch eine ehrliche Antwort bekommen, und wenn es letztlich estwas ist, dass mich stört, dann lüge ich nicht "neee Du bist ok. so", sondern sage die Wahrheit...
Denn letztlich bringst Du als Argumente gegen meine Aussage meine Argumente... :eusa_doh:... nur das Du es lächerlich machst, indem Du Notlügen als "nicht jeden Gedanken aussprechen" überinterpretierst und böswillige und launisches Streit suchen als normale menschliche Eigenschaft vorraussetzt. Für mich ist eine Notlüge aber etwas wo ich zu einer Aussage oder Stellungnahme "genötigt" bin und dann nicht die Wahrheit sage...

Und mag sein, dass Du das anders siehst, aber wenn ich einem Menschen vertraue, kann ich ihm gegenüber meine Gefühle offen zugeben.
Und nur wenn ich weiss er verheimlicht mir seine nicht und lügt mich nicht an, nur um Unstimmigkeiten oder Diskussionen aus dem Weg zu gehen, kann ich auch weiter vertrauen...
Wenn jemand wenn ihm was nicht passt gleich beleidigend wird und/oder die Gefühle des anderen nicht respektiert und deswegen lügen und schweigen muss, dann kann man dem auch nicht vertrauen...
Deine Interpretation der Notlügen ist ein Kindergartenreifes soziales Fehlverhalten der Partner ... und ja, so jemadem kann man auch nicht voll vertrauen, wenn man derartiges Verhalten erwartet....

@Lilia
Prinzipien die ohne Sinn und Verstand durchgezogen werden, nur des Prinzips wegen, taugen ja nunmal gar nichts, wenn man mehr als eines hat. Zur Prinzipientreue Ehrlichkeit könnte ja das Prinzip Rücksichtnahme kommen - und striktes unrefliektertes durchziehen eines der Pronzipien würde immer wieder ein anderes verletzen und einen im Grunde Handlungsunfähig machen, wenn man mehr als eine solche Wertvorstellung hat der man prinzipiell treu zu bleiben gedenkt...
 
Dabei
11 Feb 2010
Beiträge
72
#56
Un dieses Geschwafel von wegen "Harmonie erhalten" sorry, er hat keinen Bock sich mit Dir auseinanderzusetzen und wählt den Weg des geringsten Widerstands, ein Weichei der meint er ist Gott, /.../
:mrgreen::mrgreen: Schade! Gibt keinen Smiley mit Zaunpfahl zum winken. :mrgreen:
So is dat, wenn man früher den Puderzucker in den A**** geblasen bekam und Vadda och nix besser konnte als meckern.
 
Dabei
10 Mrz 2010
Beiträge
312
#57
Wie mit dem "zu dick" - wenn es mir egal ist, dann muss ich es dem anderen nciht auf die Nase binden, wenn der andere fragt, muss er auch eine ehrliche Antwort bekommen.
Sorry, mein Fehler. Falsch ausgedrückt. Was ich meinte war: Wenn mich etwas am Partner stört, mit dem ich im Gespräch/Kritik aber selbst sehr gut umgehen könnte, der Partner aber empfindlich reagiert (wo jeder seine Bereiche hat), wähle ich einen taktisch geschickten Weg, um dem Gegenüber nicht unnötig vor dem Kopf zu stoßen und besser zu ihm durch zu dringen, auch wenn durch die fehlende sachlich-kühle Direktheit zunächst ein Stück Wahrheit abhanden kommt. Jetzt klar?

Für mich ist eine Notlüge aber etwas wo ich zu einer Aussage oder Stellungnahme "genötigt" bin und dann nicht die Wahrheit sage...
Dann hast Du die Bedeutung der Notlüge nicht kapiert. Das "Not" von "Notlüge" bezieht sich nicht auf "genötigt", sondern auf "notwendig". Die Notlüge beschreibt die (aus subjektiver Sicht vorherrschende) Notwendigkeit (meist egoistischer Natur) einer Lüge als Behelf, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen.

Eine Notlüge ist somit aktives Mittel zum Zweck und nicht kein Defensivdeflektor.

Wenn man schon auf dem Putz haut, sollte man zumindest wissen, wovon man spricht.

Achja, Da Du "lächerlich" erwähnt hast: Weder Rotschrift noch jede andere Art der Penetranz verhelfen Dir zu mehr Gehör.
 
F

FallinfromHeaven

Gast
#58
bin "frisch angelogen" worden und kann jetzt nur sagen, ich werde jetzt empfindlicher denn je und glaube wirklich bald garnichts mehr...warscheinlich ist es wirklich so, dass man abwägen muss wie "groß" so eine Lüge ist aber mal ungelogen ;) was bringt diese Lügerei ?

Lügen um zu schützen ? Halte ich für sehr weit hergeholt, denn auch hier...wo ist die Grenze ?

Lieber werde ich schonungslos ehrlich mit knallharten Fakten konfrontiert und habe eine echte Chance mich Diesen zu stellen anstatt dann eventuell "hintenrum" Dinge rauszubekommen die mich "vermeindlich" schützen sollten...

wie sehr Lügen verletzen können erfahre ich gerade am eigenen Leib und ich möchte eigentlich nicht wissen was ich "nicht weiß" bzw. bisher nicht herausgefunden habe...

Enttäuscht - reicht nichtmal mehr....Lügen ist das Letzte !
 
Dabei
9 Okt 2008
Beiträge
5.680
Alter
55
#59
OT

Man kann auch diskutieren und nett bleiben, achtet da mal bitte drauf, der Ton wird nämlich zunehmend schärfer ! *wink*
 
Dabei
24 Apr 2008
Beiträge
2.485
#60
Dann hast Du die Bedeutung der Notlüge nicht kapiert. Das "Not" von "Notlüge" bezieht sich nicht auf "genötigt", sondern auf "notwendig".
Nun ich habe nicht behauptet man sei "genötigt" zu Lügen. Sondern dass man auf gewissen Weise genötigt ist eine Aussage zu irgendwas zu machen. Das kann dann noch immer die Wahrheit sein. daher - wie immer - wenn Du mir schon böswillig versuchst irgendwas zu unterstellen, dann mache es wenigstens so, das dabei nicht offenkundig sit, dass Du die Sachlage entweder nicht verstehst oder absichtlich (=bösqwillig in meinem Fall) verdrehst oder falsch verstehst, um mir am Zeug zu flicken...

Ist mir echt zu dämlich mit Dir zu diskutieren, denn Du scheinst nur ein ziel zu haben - Dich als allwissender und besser hinzustellen und zur Not auch andere durch falsche Unterstellungen herabzusetzen, damit Du der grosse Checker bist, der Gott weiss wie schlau ist und die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.

Der Ton, liebe Fylingapi, ist noch viel zu nett für derartige Möchtegern-Lehrer wie Corvinus. Zieht sich doch auch durch das gesamte Forum - überall wo er schreibt versucht er alle anderen als die Idioten hinzustellen durch gezielte Misinterpretation des gesagten...
 

Ähnliche Themen


Oben