Differenzen

Dabei
12 Aug 2010
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#1
So, nun mal zu meinen Problemen. Einige kennen mich hier vielleicht ja schon...

Ich bin schon lange mit meinem Freund zusammen (etwa 5 Jahre), wir sind verlobt und wohnen zusammen.

Wir beide studieren noch, wobei er (selber Studiengang) schon weiter ist als ich, er ist 3 Jahre älter.

Die ersten zwei Jahre der Beziehung haben wir so gut wie alles zusammen gemacht, ich war immer für ihn die oberste Priorität, er hat für mich alles stehen und liegen gelassen, ich für ihn genauso. Das wurde mit der Zeit weniger, die Beziehung bekam mehr Distanz. Ich konnte damit umgehen weil wir immer gemeinsame Zukunftspläne hatten, er sich mit mir Kinder wünschte, 2012 wollten wir heiraten.

Unser Studiengang ist so ziemlich einer der Lernintensivsten, wenn nicht sogar der Lernintensivste. Zuätzlich hat mein Verlobter noch zwei Jobs.

Wir machen so gut wie gar nichts mehr zusammen, wenn er mal nen Abend nichts zu tun hat, geht er meistens zum Sport. Verstehe ich ja auch, er sagt er braucht das als Ausgleich.

Das letzte Jahr war für mich überhaupt nicht befriedigend, auch der Grund warum ich mir hier angemeldet habe. Ich bin ein Familienmensch und auch ein Beziehungsmensch, die Nähe zu meinem Partner ist mir sehr wichtig. Hinzu kommt, dass unsere gemeinsamen Zukunftspläne für ihn nicht mehr wichtig erscheinen, es läuft dann eher so nach dem Motto "Ich hab jetzt erstmal andere Dinge im Kopf".

Ich liebe meinen Verlobten über alles, aber dieses Gefühl, dass mit ihm alles passt schwindet nach und nach. Er hat sich z.B. jetzt auch noch für eine zusätzliche universitäre Veranstaltung eingeschrieben, wieder 2 Std in der Woche weniger Zeit, ich will ihm ja nichts verbauen, aber zu Anfangszeiten hätte er die Zeit wohl lieber mit mir verbracht und diese Veranstaltung ist keineswegs Pflicht. (Er musste sich dort bewerben und nur eine Handvoll Studenten dürfen an dem Curriculum teilnehmen)

Ich frage mich zur Zeit ob er wirklich der Mann fürs Leben ist, wenn er erstmal im Beruf ist, seh ich ihn wahrscheinlich gar nicht mehr.

Wir hatten im letzten Jahr des öfteren Streit deswegen, auch weil unsere Beziehung halt ganz anders anfing. Außenstehende meinten immer wir würden zu viel zusammen machen, stimmte vielleicht auch, aber diese 180 Grad Wendung ist wohl auch nicht das Maß der Dinge.
Er sagt, er könne momentan keine Beziehungsdiskussionen gebrauchen und würde sich auch deshalb dann oft von mir distanzieren. Über die Heirat haben wir lange nicht mehr gesprochen, auch wenn für uns das Datum eigentlich stand.

Ich zweifle auch mehr und mehr an seinen großen Gefühlen für mich, er kann z.B. prima damit leben mich mal eine Woche nicht zu sehen, weil er dann ja "seine Sachen" erledigen kann.

Mit ihm reden zu wollen bringt zur Zeit gar nichts, er blockt direkt ab, habe keinen Nerv dafür. Früher hat er hingegen immer betont, dass ihm nichts wichtiger sei als wir.

Nachts ist er sehr liebevoll, hält mich meist die ganze Nacht im Arm und gibt mir auch das Gefühl, dass noch alles so ist wie früher, aber sobald der Wecker klingelt...

Habe ich zu hohe Erwartungen?

Danke für Antworten!
 
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Dabei
9 Okt 2008
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#2
Das ist der Weg den jede Beziehung nimmt, von der 1. Intensivität dem nur aufeinanderhocken hin zu dem abflauen.

Mein Mann und ich sind beide fest am arbeiten, wir sehn uns in der Früh kurz.......und am Abend oft nur 2 Stunden,
bevor einer von beiden wieder einschläft. Die tgl Zeit reicht einfach gar nicht für alles. Andererseits ist es schön, wenn man sich innerhalb
der Beziehung so weiterentwickeln kann, daraus lebt eine Beziehung. Das jeder machen kann was er meint und der Rückhalt daheim
einfach da ist.
Wenn es bei uns ne zeitlang stressig ist, weiß ich es kommen auch wieder andere Zeiten.

Ich würde nicht unbedingt sagen das deine Erwartungshaltung zu hoch ist, ich denke du bist wie viele Andere in deiner Lage einfach nur von der
Entwicklung überrascht. Aber deswegen ist eure Beziehung nicht auf nem schlechten Kurs oder unnormal. Eher sogar sehr normal.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#3
Hallo Joy!

Das am Anfang einer Beziehung alles anders ist, muss ich dir wohl nicht sagen oder? Da ist man frisch verliebt, hat die rosa- rote Brille auf und möchte jede Sekunde mit dem Anderen verbringen.
Natürlich kann dieser Zustand nicht ein Leben lang anhalten. Meist kann der eine Partner diesen "persönlichen Freiraum" (ich nenn das jetzt mal so) schneller und besser vollziehen und der andere bleibt noch länger an der Grenze zwischen rosa-rot und Freiraum stehen und weiß nicht was passiert.

Du schreibst er hat viel für das Studium zu tun. Er möchte also etwas erreichen und sein Studium so schnell es geht abschließen. Das ist doch eine gute Sache. Und das er die wenige Zeit, die ihm bleiben auch mal für seine Hobbys nutzen will ist verständlich- nur nicht schön für dich.
Vielleicht solltest du weniger von deinem Freund erwarten und nicht darauf warten, dass du nehmen kannst, sonder gib ihm was. Er braucht jetzt keine Diskussionen, keine Vorwürfe. Er braucht es jetzt, dass du ihm den Rücken frei hälst, Verständnis hast etc.
Es ist nun mal eine schwierige Zeit für euch. Vielleicht auch eine Probe- denn eine Ehe sollte man nur eingehen, wenn man nicht bei jeder Schwierigkeit das Handtuch schmeißt.

Er zeigt dir auch Nachts noch, dass er an dir hängt und dich liebt. Das ist doch schon sehr viel. Er könnte sich genauso gut weg drehen und dir sagen, dass er müde ist und einfach nur in Ruhe schlafen möchte.

Ich glaube auch, dass du noch mit einem Bein in der "rosa- rot Phase" stehst. Denn euer Umfeld sagt, dass ihr noch einiges zusammen unternehmt. Und wenn das ein Umfeld sagt, was nicht in jeder Sekunde bei euch ist, dann ist das eigentlich ein gutes Zeichen.
Gut, dein persönliches Befinden sieht anders aus. Für dich ist es zu wenig. Vielleicht solltest du dir wirklich mal vor Augen führen, wieviel Freizeit jeder von euch hat und was ihr nicht doch noch alles zusammen macht. Manchmal hilft das.

Da dein Freund viel um die Ohren hat, solltest du nachsichtig sein und ihm nicht noch mehr Stress machen. Denn dann distanziert er sich womöglich noch mehr. Koch ihm doch etwas wenn er nach Hause kommt, mach es gemütlich zu Hause, sodass er ausspannen kann, wenn er von der Uni und seinen 2 Jobs nach Hause kommt. Du musst wohl gerade etwas zurück stecken. Doch so ist das manchmal in einer Beziehung. irgendwann bist du vll in solch einer Situation, in der er dir dann unter die Arme greifen kann und dich unterstützt.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#4
Danke für deine Antwort flyingapi.
Ich denke auch, dass eine stabile Liebe eher im Hintergrund existieren sollte, und bin mir auch durchaus bewusst, dass der Alltag kein Zuckerschlecken ist, das es immer Durststrecken gibt wo man sich mit weniger zufrieden geben muss.

Was mich an der ganzen Sache nur so verunsichert ist, dass es ihm scheinbar nicht so geht, dass er seine spärliche Freizeit dann auch noch lieber mit anderen Dingen verbringt und dass es ihm scheinbar egal ist ob ich da bin oder nicht weil es ja keinen Einfluss auf seinen "Tagesablauf" nimmt.

Ich bin der Part in der Beziehung der dafür sorgt, dass überhaupt noch etwas gemeinsam gemacht wird, und sei es nur das "in einem Bett schlafen", ICH frag ihn wann er schlafen gehen will, richte mich nach ihm oder sage ihm, dass ich später nachkomme. Würde ich auf dem Sofa schlafen, hätte er wohl auch kein Problem damit.

Hinzu kommen Kleinigkeiten, er ist z.B. heute morgen um 7:30 aus dem Haus gegangen und kommt gegen 20 Uhr wieder, ich weiß dass er Mittags ne Stunde Pause hat und auch zwischen seinen Veranstaltungen immer mal ne Viertelstunde Zeit, auch weiß ich aber dass er sich bis heute Abend nicht bei mir melden wird, höchstens wenn ich ihn kontaktiere. Ich bin zur Zeit nur zuhause und lerne für mein Examen, das weiß er. Ist es zu verkrampft sich zu wünschen bzw die Anforderung zu stellen, der andere könne sich in 12-13 Std mal melden?

Auch dir Danke Sweety.
Erstmal..
Denn euer Umfeld sagt, dass ihr noch einiges zusammen unternehmt. Und wenn das ein Umfeld sagt, was nicht in jeder Sekunde bei euch ist, dann ist das eigentlich ein gutes Zeichen.
Das hast du falsch verstanden, früher hat unser Umfeld das gesagt. Unsere Beziehung wurde oft als "übertrieben" angesehen. Vielleicht fällt es mir deshalb auch jetzt so krass auf. Ich sehe es ja selbst so, dass wir in der Anfangszeit fast schon "Über-Verliebt" waren, aber in den letzten Monaten ist es wirklich so, dass wir noch maximal 3-4 Std in der Woche zusammen verbringen. Wir essen nicht mehr gemeinsam, weil er meist den ganzen Tag weg ist und sich abends mit seinem Essen meist vor den pc setzt um seine "Bürokram" noch zu erledigen. Wir frühstücken nicht zusammen, da er morgens meist nichts isst und oft schon um 6 aus dem Haus geht und die 3-4 Std in der Woche liegen wir meistens im Bett und schauen fern weil er ko von der Arbeit kommt und ich mich zu ihm lege...also ist das auch nicht wirklich Zeit die er sich nimmt. Was zusammen unternommen haben wir seit Ewigkeiten nicht mehr, da er meist auch um 11 im Bett liegt und generell auch kein wirkliches Interesse mehr am ausgehen hat:(

Ich würde ihm gern den Rücken mehr stärken, wenn ich nur irgendwie das Gefühl hätte es gäb da noch eine gemeinsame Basis, zur Zeit lebt er sein Leben als sei er ein Single. Er sagt zwar an seinen Gefühlen habe sich nichts geändert, aber wenn ich liebe dann vermisse ich doch auch, sehne mich nach Nähe und möchte gemeinsam Zeit mit meinem Partner verbringen.

Ich habe einfach das Gefühl die Beziehung existiert gar nicht mehr richtig. Er meinte z.B. vor ein paar Tagen zu mir: "Wir haben doch das Wochenende" (da muss er nur halbtags arbeiten) und gestern sagt er mir, dass er einem Freund versprochen hat am Samstag nach der Arbeit beim Fliesen verlegen zu helfen....danach wird dann wahrscheinlich noch nen Bierchen getrunken und er kommt erst abends wieder, am Sonntag heißt es dann bestimmt wieder: "Ich muss mal was für die Uni tun, ich hab das ganze WE gearbeitet und muss für Montag noch was vorbereiten"...
 
Dabei
19 Mai 2006
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#5
Würde ich auf dem Sofa schlafen, hätte er wohl auch kein Problem damit.
Das hätte meiner auch nicht :) Wenn der schläft, dann schläft er und bekommt das nicht mehr mit.

Ist es zu verkrampft sich zu wünschen bzw die Anforderung zu stellen, der andere könne sich in 12-13 Std mal melden?
Ja das finde ich schon. Mein Freund ist auf 24h Schicht. Und wir hören dann nicht immer was von einander. Ich muss mich melden. Von ihm kommt nichts. Er ist eben auf Arbeit und hat andere Dinge zu tun. Und er hätte genauso Zeit sich zu melden wie deiner.

Wir essen nicht mehr gemeinsam, weil er meist den ganzen Tag weg ist und sich abends mit seinem Essen meist vor den pc setzt um seine "Bürokram" noch zu erledigen.
Dann deck doch den Tisch mit ner Kerze. Richte an und ruf ihm zum gemeinsamen Essen. Selbst wenn es nur 15 Minuten dauert, die ihr zusammen sitzt.

die 3-4 Std in der Woche liegen wir meistens im Bett und schauen fern weil er ko von der Arbeit kommt und ich mich zu ihm lege...also ist das auch nicht wirklich Zeit die er sich nimmt. Was zusammen unternommen haben wir seit Ewigkeiten nicht mehr, da er meist auch um 11 im Bett liegt und generell auch kein wirkliches Interesse mehr am ausgehen hat:(
Naja gut, du sitzt zu Hause und lernst. Bist also recht stressfrei durch den Tag gekommen. Er war an der Uni und arbeiten, natürlich ist er ko und will ins Bett. Und ich finde, dass es dann selbstverständlich ist, dass du dich zu ihm legst, wenn du Zeit mit ihm verbringen willst.
Entweder ist er aus dem Alter raus indem er immer auf Rolle gehen muss (das ist bei meinem so, er ist 29) oder er ist bei dem ganzen Stress so froh mal zu Hause zu sein und er ist einfach auch so platt, dass ihm das raus gehen keinen Spass machen würde und er sich lieber ausruhen will.


Er sagt zwar an seinen Gefühlen habe sich nichts geändert, aber wenn ich liebe dann vermisse ich doch auch, sehne mich nach Nähe und möchte gemeinsam Zeit mit meinem Partner verbringen.
Welche Zeit denn? Er hat doch gar keine Zeit. Früh aus dem Haus. Uni, Arbeiten spät um 8 nach Hause, Essen, Mails checken aufs Konto gucken, weiß doch jeder was man da so macht und dann kann er auch schon wieder ins Bett gehen, da es am nächsten morgen genauso weiter geht. Er ist fix und fertig und ist dann wohl wirklich auch mal froh seine Ruhe zu haben um abschalten zu können.

Wir haben doch das Wochenende" (da muss er nur halbtags arbeiten) und gestern sagt er mir, dass er einem Freund versprochen hat am Samstag nach der Arbeit beim Fliesen verlegen zu helfen....danach wird dann wahrscheinlich noch nen Bierchen getrunken und er kommt erst abends wieder, am Sonntag heißt es dann bestimmt wieder: "Ich muss mal was für die Uni tun, ich hab das ganze WE gearbeitet und muss für Montag noch was vorbereiten"...
Das sind Männer. Sie wollen dann in ihrer Freizeit noch unbedingt ihren Freunden helfen. Ich glaub die brauchen das. Hast du ihm gesagt, dass dich das traurig macht?
 
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12 Aug 2010
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#6
Achja, ich habe natürlich selbst genug zu tun (wie gesagt wir studieren das Gleiche und ich stehe vorm Examen..nur, dass ich mich halt nicht noch um 2 Jobs kümmern muss), und es geht mir vielleicht gar nicht darum jeden Tag was mit ihm machen zu müssen, mich macht eher stutzig, dass er überhaupt kein Interesse an mir mehr zu haben scheint. Er lässt sich sozusagen ab und zu darauf ein, dass er mir mal ein wenig Aufmerksamkeit schenkt, von ihm kommt das aber so gut wie nie.

Ich frage mich ernsthaft ob er überhaupt noch die Gefühle für mich hat, die eine Ehe sinnvoll machen würden. Zumal er, wenn ich mit diesem Thema anfangen würde, nur genervt reagieren würde. Da stimmt doch irgendwas nicht mehr.

Bitte wascht mir mal den Kopf. Es geht nur jetzt schon bestimmt ein halbes Jahr so...
 
Dabei
12 Aug 2010
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#7
Hey Sweety, Danke wirklich für deine Worte. Ich fühl mich grad wie ein wehleidiges Kleinkind. Es war nur zwischen uns immer alles so perfekt und ich bin irgendwie verunsichert. Ich glaub du hast echt Recht und dadurch, dass ich den ganzen Tag zuhause hänge wird es auch nicht einfacher. Rausgehen macht mir nen schlechtes Gewissen weil ich was tun muss, aber allein zuhause ist auch scheiße.
Vielleicht seh ich das alles wirklich zu streng, Liebe äußert sich schließlich nicht dadurch, dass man den anderen 24h umgarnt, ich glaub er hat mich einfach ein bisschen zu sehr verwöhnt die letzten Jahre;)
 
Dabei
19 Mai 2006
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#8
nur, dass ich mich halt nicht noch um 2 Jobs kümmern muss),
Vielleicht ist das der springende Punkt. 2 JObs haben oder nicht...sorgt er also für euch beide?
Er lässt sich sozusagen ab und zu darauf ein, dass er mir mal ein wenig Aufmerksamkeit schenkt, von ihm kommt das aber so gut wie nie.
was heißt "einlassen"?
Zumal er, wenn ich mit diesem Thema anfangen würde, nur genervt reagieren würde.
Warum schreibst du "würde"? Also ist das eine Vermutung?
Bitte wascht mir mal den Kopf.
Warum? Denkst du du bist im Unrecht und musst den KOpf gewaschen bekommen?
Es geht nur jetzt schon bestimmt ein halbes Jahr so...
Vielleicht hat er nun auch schon ein halbes Jahr stress!?
Manchmal ist der Wurm drin. Manchmal dauert es ein halbes Jahr, ein Jahr. Ich bin nun auch über 5 Jahre mit meinem Freund zusammen. Es ist nicht immer leicht. Mal hockt man auf einander,dann sieht man sich sehr wenig, der eine hat STress, der andere hat Stress. Doch die Liebe hört deshalb nicht auf. Meinst du er würde Nachts mit dir kuscheln, wenn er dich nicht mehr Lieben würde? Also ich vertraue meinem Freund in so weit, dass ich doch der festen Überzeugung bin, egal wie die Beziehung läuft, dass er mir sagt, wenn er nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Meinst du, er würde dir das nicht sagen?
 
Dabei
9 Okt 2008
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#9
Ich kenn das ...mein Mann meldet sich auch den ganzen tag nicht. Das kommt alle Jubeljahre mal vor, das er wirklich in seiner Mittagspause mal anruft.
Und groß vermissen tut er mich für meinen Anschein wohl auch nicht. Ich hab mich damit abgefunden, weil es nunmal ein Teil seiner Persönlichkeit ist.
Er wird sich da auch wohl nicht ändern, er hat immerhin schon gelernt das der Ton die Musik macht und keift mich nicht mehr am Telebimmel an, wenn es Ihm gerade mal
nicht so paßt. War aber ein Lernprozeß :)
Du wirst immer einen in der Beziehung haben der mehr gibt und mehr tut, mehr leidet und mehr Sehnsucht hat als der Andere.

Genauso wie es in jeder Beziehung jemanden geben muß, der dem andern den Rücken frei hält, an Geburtstage erinnert, Geschenke besorgt und Kontakt zu Freunden und Verwandten
hält.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#10
...sorgt er also für euch beide?
Nein, er kann nur kein Bafög mehr beziehen weil es sein Zweitstudium ist. Außerdem bin ich noch über meine Eltern versichert und all so ein Kleinkram für den er selber aufkommen muss.

was heißt "einlassen"?
Ich leg mich z.B. zu ihm, er umarmt mich und lässt sich drauf ein, käme aber von selbst nicht zu mir.

Warum schreibst du "würde"? Also ist das eine Vermutung?
Halb-halb, ich hab schonmal Andeutungen gemacht ob der Termin überhaupt noch steht weil er sich nicht so verhält als wollte er mich unbedingt heiraten (also er redet nicht mehr davon, hat jetzt schon das zweite Treffen mit meinen Eltern wegen Arbeit abgesagt, hat mich z.B. auch allein auf die Hochzeit einer Freundin gehen lassen weil er morgens Frühdienst hatte...Dienste kann man auch verscheiben...hab das Gefühl, er geht vielen "verbindlichen" Dingen zur Zeit aus dem Weg...), und er hat jedesmal realtiv schnell abgeblockt nach dem Motto "Du weißt, dass ich dich heiraten will, ob es zu dem Termin klappt, wissen WIR doch noch nicht...^^ Dabei wussten wir das bis vor einem halben Jahr noch ziemlich genau....

Warum? Denkst du du bist im Unrecht und musst den KOpf gewaschen bekommen?
Ich denke, dass ich nicht an meiner Zukunft zweifeln sollte. Er ist der Mann für den ich mich entschieden habe, mit dem ich bis ans Ende gehen wollte. Ich will nicht zweifeln weil das alles kaputtmachen würde, aber....

Also ich vertraue meinem Freund in so weit, dass ich doch der festen Überzeugung bin, egal wie die Beziehung läuft, dass er mir sagt, wenn er nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Meinst du, er würde dir das nicht sagen?
Naja, wie sagt man einer Frau mit der Mann Jahre zusammen ist, verlobt ist etc, dass man sich doch nicht mehr so sicher ist. Vielleicht ist es ein "spüren" vor dem eigentlichen sagen...
 
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12 Aug 2010
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#11
Du wirst immer einen in der Beziehung haben der mehr gibt und mehr tut, mehr leidet und mehr Sehnsucht hat als der Andere.
Und wie sieht es dann auf der Gefühlsebene aus? Bedeutet das quasi: Es gibt immer einen der mehr liebt als der andere?

In unserer Beziehung war ich die erste Zeit die kühlere und er war Butterweich. Als ich dann anfing das ganze wirklich ernstzunehmen und ihn meinen Eltern vorstellte (etwa nach 2 Jahren) und wir zusammen gezogen sind, haben sich die Rollen irgendwie langsam angefangen umzukehren. Zum Teil war das gar nicht so schlecht, wer will schon einen Mann der immer nur Ja und Amen sagt, aber inzwischen fühle ich mich wirklich stark vernachlässigt, auch sein Ton im Umgang mit mir ist anders geworden...z.B. dieses latent genervte anfahren, oder das er mich bei manchen Themen so abblockt und regelrecht im Regen stehen lässt..
 
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19 Mai 2006
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#12
Ich leg mich z.B. zu ihm, er umarmt mich und lässt sich drauf ein, käme aber von selbst nicht zu mir.
Wo ist das Problem? ER nimmt Dich in den Arm. So läuft das doch- oder? Ich kenne das nur so ;)

hat mich z.B. auch allein auf die Hochzeit einer Freundin gehen lassen weil er morgens Frühdienst hatte...
Ja und? Wäre bei mir und meinem Freund genauso gewesen. Er wäre nicht mitgekommen, ich wäre auch nicht mitgekommen, wenn ich früh raus gemusst hätte. Und NEIN, manchmal kann man Dienste nicht verschieben und manchmal möchte man Dienste nicht verschieben, wenn man weiß, dass man dann wieder sehen muss wie man alles hinbekommen muss. Vor allem wenn man 2 Jobs und Uni koordinieren muss. Das kann ich verstehen.

"Du weißt, dass ich dich heiraten will, ob es zu dem Termin klappt, wissen WIR doch noch nicht...^^ Dabei wussten wir das bis vor einem halben Jahr noch ziemlich genau....
Was hast du dazu gesagt?

Naja, wie sagt man einer Frau mit der Mann Jahre zusammen ist, verlobt ist etc, dass man sich doch nicht mehr so sicher ist.
Es ist nicht leicht, aber machbar.
Zudem heißt so eine Unsicherheit ja nicht, dass man den anderen nicht mehr liebt.
Du weißt ja auch gar nicht, ob es so ist.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#13
Was hast du dazu gesagt?
Ich hab ihm gesagt, dass ich dachte wir wären uns sicher und er meinte dann schon wieder genervt, dass es doch bis dahin noch zwei Jahre wäre und warum ich immer so schrecklich ungeduldig sein müsste. Hab dann auch nichts mehr gesagt, weil ich mir eh schon total dämlich und abgewiesen vorkam. Fakt ist aber, dass diese Heirat keine "Teenie-Träumerei" war und das er es meines Erachtens jetzt ein bisschen so drehen will.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#14
Es gibt immer einen der mehr liebt als der andere?
Bistdu wirklich der Meinung, dass beide Partner zu genau gleichen Teilen lieben? Ich glaube noch nicht mal, dass man sagen kann, dass man MEHR liebt. Entweder man liebt oder man liebt nicht. Es kommt drauf an, wie jeder seine Liebe zum Ausdruckt bringt oder zeigt. Der eine tut dies mehr, der andere weniger.

Als ich dann anfing das ganze wirklich ernstzunehmen und ihn meinen Eltern vorstellte (etwa nach 2 Jahren)
2 Jahre ist ne lange Zeit. Wenn ich dann erst eine Beziehung ernst nehmen würde....mein armer Partner.

dieses latent genervte anfahren, oder das er mich bei manchen Themen so abblockt und regelrecht im Regen stehen lässt..
Joy- er ist genervt, er ist gestresst. Er geht früh morgens aus dem Haus und kommt spät abends heim. Was erwartest du? Und an seinem Tag war bestimmt nicht alles rosig. Wenn ich heut Abend aus der Spätschicht komme, werd ich auch nicht die beste Laune haben und erstmal Zeit für mich wollen. Und da kann mein Ton auch genervt sein, wenn man mich falsch erwischt.

ch hab ihm gesagt, dass ich dachte wir wären uns sicher und er meinte dann schon wieder genervt, dass es doch bis dahin noch zwei Jahre wäre und warum ich immer so schrecklich ungeduldig sein müsste. Hab dann auch nichts mehr gesagt, weil ich mir eh schon total dämlich und abgewiesen vorkam. Fakt ist aber, dass diese Heirat keine "Teenie-Träumerei" war und das er es meines Erachtens jetzt ein bisschen so drehen will.
Meinst du nicht, er hat Recht? Es sind 2 Jahre! Das ist eine lange Zeit. Und er hat gerade bestimmt wichtigere Dinge im Kopf als eine Hochzeit zu planen, die erst in 2 Jahren statt findet- und das solltest du auch. Niemand plant 2 Jahre vorher seine Hochzeit und man muss auch nicht andauernd davon sprechen. Ihr seid verlobt, eure Hochzeit liegt noch in der Ferne, fertig.
Mich würde das auch nerven. Sehr sogar.
Ich weiß ja jetzt nicht, ob ihr schon ein genaues Datum habt, aber selbst das kann sich nochmal verschieben. Wer weiß, ob du nicht zu dem Zeitpunkt eine wichtige Klausurphase an der Uni hast oder ob ihr Mitten im Arbeitsleben seid und es unpassend ist, da ihr nicht Urlaub bekommt etc. Vll liegt auch einer von euch zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus (was ich euch nicht wünsche). Aber es ist doch so.
Mach diese Heirat nicht so zum Thema. Sie ist schließlich nicht morgen.
 
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9 Okt 2008
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#15
Ich könnt mir gut vorstellen das er unter Druck steht,, und der Hochzeitstermin das Ganze noch verschärft.

Was sich bei dir auf der gefühlsebene abspielt,, das kann gut sein, oder ist mit Sicherheit so das nur du das so empfindest.
Mir ist es letztes jahr ähnlich ergangen, das ich zweifelte, und plötzlich verhielt er sich auch noch genauso das meine Zweifel immer stärker wurden.
Ich war also eh schon sensibel und fing alles auf was meiner Meinung nach nicht stimmte, und trieb Ihn mit meinem Verhalten erst Recht in diese Richtung.
Redete mir auch ein, das er mich nicht braucht, mich satt hat......etc. Die negativ Spirale wurde immer heftiger.
Gleichzeitig kriselte es bei meinem Schwager in der Ehe sehr heftig, seine Frau redete sich so ziemlich das Gleiche ein wie ich mir.
Ich konnt das Ganze also mal von außen betrachten, und mir wurde klar, das an all meinen Zweifeln nichts dran ist.

Er lebte genauso weiter wie immer und machte nichts anders,, ich hatte das Problem. Das verselbstständigt sich bis es zur Trennung kommt.

Meine Schwägerin wollt das nicht einsehn, die haben sich getrennt......ich hab durchgehalten und es hat sich wieder ins positive verkehrt, nun schmust er.

Was ich dir damit sagen will, du siehst es im Moment negativ,, und treibst auch Ihn damit an. Er spürt das und reagiert. Du mußt euch aus dem Loch ziehen,
er wird nicht mal merken das Ihr drin steckt, er reagiert nur. Mach nen Sprung über den eigenen Schatten, sonst kommt Ihr weiter in die Negativ Spirale !

Leg vor allem das heiratsthema erstmal weg, ich denk er hat auch so schon genug um die Ohren.
 
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12 Aug 2010
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#16
2 Jahre ist ne lange Zeit. Wenn ich dann erst eine Beziehung ernst nehmen würde....mein armer Partner.
Naja, nach zwei Jahren fing ich an zu denken, dass es wirklich passen könnte, also für immer. Ich bin da ein bisschen altmodisch und für mich war es eben erst an der Zeit ihn meinen Eltern vorzustellen wenn ich mir sicher bin. dazu muss ich sagen, dass meine Eltern über 200km weit weg wohnen und man sich eh nicht ständig sieht.

Meinst du nicht, er hat Recht? Es sind 2 Jahre! Das ist eine lange Zeit. Und er hat gerade bestimmt wichtigere Dinge im Kopf als eine Hochzeit zu planen, die erst in 2 Jahren statt findet- und das solltest du auch. Niemand plant 2 Jahre vorher seine Hochzeit
Es geht mir gar nicht darum sie zu planen oder ähnliches. Es geht mir eigentlich nur darum zu spüren, dass er das alles überhaupt noch will, ob nun an dem Datum, ob in einem oder in drei Jahren, ganz egal, halt nur, dass es noch sein Wunsch ist.
 
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9 Okt 2008
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#17
Ich glaube das die Zweifel absolut weiblich sind, ich kenn kaum eine die nicht hin und wider alles drangeben würde, weil Sie denkt
er erträgt Sie nur noch aber empfindet nichts mehr. Das einzige was dich davor bewahren kann, ist zu wissen, das du dir das einredest.
Und dir deine Gefühlswelt einen Streich spielt.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#18
Was ich dir damit sagen will, du siehst es im Moment negativ,, und treibst auch Ihn damit an. Er spürt das und reagiert. Du mußt euch aus dem Loch ziehen,
er wird nicht mal merken das Ihr drin steckt, er reagiert nur. Mach nen Sprung über den eigenen Schatten, sonst kommt Ihr weiter in die Negativ Spirale !
Ich glaub da ist wirklich ne Menge dran. Aber wie kommt man da raus? Wie schafft man es seine Unsicherheit abzulegen wenn die Dinge sich auf einmal so verändern?

Ich hab z.B. gestern eine Lichterkette am Fenster im Flur aufgehängt und fand´s abends total gemütlich und als er nach hause kam meinte er nur: "Noch nen bisschen früh für Weihnachtskram, oder?" Wumm, ich mach die Wohnung gemütlich, dann son Kommentar. Ich denk nur immer früher hätte er nicht so reagiert, selbst wenn er es scheiße gefunden hätte, hätte er nicht so reagiert.
 
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19 Mai 2006
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#19
Es geht mir gar nicht darum sie zu planen oder ähnliches. Es geht mir eigentlich nur darum zu spüren, dass er das alles überhaupt noch will, ob nun an dem Datum, ob in einem oder in drei Jahren, ganz egal, halt nur, dass es noch sein Wunsch ist.
Wenn du das so siehst, dann darfst du auch nicht so hoch gehen, wenn er dir sagt, dass er nicht weiß, ob das mit dem Datum überhaupt klappt. Oder?
Er hat gerade andere Dinge im Kopf. Halt ihm den Rücken frei, zeig ihm, dass du es toll findest, wie er alles geregelt bekommt und schafft, vielleicht kannst du ihm auch etwas abnehmen etc. Du musst jetzt geben. Er hat dafür denk ich keinen Kopf und keine Zeit.
Du kannst nicht abends im Flur stehen und darauf warten, dass er dich in den Arm nimmt und dir Liebesschwüre ins Ohr flüstert. Wie schon gesagt, hab das Essen fertig, mach es ihm vll im Badezimmer gemütlich falls er Baden oder Duschen möchte. Wenn er ins Bett fällt, dann kannst du es auch im Schlafzimmer gemütlich machen.
Gib ihm auch die Zeit für sich, die er braucht. Um abzuschalten. Fahr den Rechner für ihn hoch, stell ihm ein Bier, Tee etc hin. Massier ihn Abends, etc- ohne etwas von ihm zu erwarten.
Er wird es dir danken, wenn er merkt, dass du voll und ganz hinter ihm stehst. Nicht in einer Woche.
Und du hast mehr Zeit, auch wenn du lernen musst.
 
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24 Mrz 2010
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#20
[...] Es war nur zwischen uns immer alles so perfekt und ich bin irgendwie verunsichert.
Hallo Joy°,

ich kann gut nachvollziehen, dass du in einer Situation steckst, die an den Nerven zehrt. Zum Umgang damit wurde schon mehr Zutreffendes gesagt, als mit spontan eingefallen wäre. Darum möchte ich einen anderen Aspekt aufgreifen:
dass du oben von Perfektion geschrieben hast, ließ mich aufhorchen. Ebenso, wie ihr im Freundeskreis als geradezu überharmonisches Vorzeigepärchen gesehen wurdet. Aus dem Umstand, dass du noch über deine Eltern mitversichert bist und Bafög beziehst (Lehrer? Auf jeden Fall verbeamtet, hm?) schließe ich, dass du um die 25 Jahre alt bist. Das heißt zu bist mit deinem Freund mit etwa 20 zusammen gekommen. Vielleicht ist er sogar dein erster Partner.
Da du hier im Forum wiederholt einen starken Geradlinigkeitsanspruch durchscheinen lässt, also als Maßstab, den du an Dritte anlegst, denke ich, dass dir das in der Beziehung Schwierigkeiten macht. Du bist frustriert, weil du deine Lebenspläne in Gefahr sieht. Und das meine ich durchaus nicht polemisch.
Anscheinend willst du das perfekte Leben: (Medizin-?)Studium, nebenbei Verlobung, Hochzeit geplant...

Nur in wessen Augen perfekt? Willst du das wirklich? Will dein Freund das wirklich? Nach so vielen Verpflichtungen im Studium dann gleich heiraten und weitere Abhängigkeiten eingehen (Haus, Kinder, evtl. eigene Praxis...)

Ich weiß nicht. Für mich klingt das nach dem Stoff, aus dem klassische Ausbrüche entstehen.

An deiner Stelle würde ich mir sehr genau überlegen, welche Werthaltungen bei den Lebenszielen wirklich deine eigenen (nicht die der Eltern) sind und eventuell neu priorisieren. Deinen Verlobten wirst du eine Zeit lang an der langen Leine lassen müssen. Jeglicher Druck würde ihn nur weiter wegstoßen.
 
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12 Aug 2010
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786
#21
Ich glaube das die Zweifel absolut weiblich sind, ich kenn kaum eine die nicht hin und wider alles drangeben würde, weil Sie denkt
er erträgt Sie nur noch aber empfindet nichts mehr
Liegt es in der Natur der Männer, dass sie ab einem gewissen Punkt nicht mehr wirklich was investieren weil doch alles ok ist? Eigentlich sehr schade, zumal ich immer dachte bei meinem wär es anders, es hat sich wirklich die ersten 1,5-2 Jahre bei ihm alles um mich gedreht, länger als diese "Verliebtheit" ja nunmal geht, dann war´s zwei Jahre normal und jetzt kommt wirklich gar nichts mehr. Dazu hab ich das Gefühl, dass er echt total unsensibel geworden ist...ständig dieses "Nerv nicht", "Hör auf zu fragen", "Kannst du nichtmal die Backen halten"....so als wär ich irgend so ein Hausweibchen was ihm am Bein hängt. Das mit dem heiraten war übrigens seine Idee bzw. er hat mir den Antrag gemacht und er wollte nicht warten weil er sich so sicher war, ICH war diejenige die das ganze nach hinten verschoben hat weil ich fand es sei noch zu früh.
 
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10 Jan 2009
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1.352
#22
Ich möchte mal eben das Wort für Joy ergreifen - ich stimme mit vielem überein, was bereits geschrieben wurde, aber in einem Punkt bin ich skeptisch. Und zwar:

Wenn ich merke, dass es meinem Partner nicht gut geht (in diesem Fall Dir, Joy) und mein Partner deshalb das Gespräch mit mir sucht, dann muss ich das ernst nehmen, auch wenn ich eigentlich gerade keinen Nerv dafür habe. Und das tut er nicht. Klar, er mag Stress haben, genervt sein usw. Solche Phasen gibt es - alles richtig. Aber es sollten eben nur Phasen sein und das ist dann in der Regel auch beiden bewusst. Nur dann kann man in der Lage sein, seinem Partner den Rücken zu stärken. Wenn sich allerdings das Gefühl entwickelt, dass es sich nicht mehr nur um eine Phase handelt und dass die Distanz zwischen beiden immer größer wird, dann ist es an der Zeit darüber zu sprechen. Ob man in dem Moment will oder nicht.

(Kurz aus meiner Beziehung: ich habe einen unendlichen Hang zum Perfektionismus und das macht sich in stressigen Phasen wie z.B. zur Prüfungszeit extrem bemerkbar - anfangs, als wir uns noch nicht so lange kannten, war das für meinen Partner sehr schwierig. Und auch für mich, denn ich wusste, dass es ihm dabei nicht gut geht, aber ich konnte in dem Moment nicht aus meiner Haut raus. Als ich aber bemerkt habe, dass er wirklich darunter leidet und mein Verhalten nicht mehr einordnen kann, haben wir uns so schnell wie möglich zusammen gesetzt und darüber gesprochen. Natürlich sind diese Phasen noch heute schwierig für ihn. Aber durch das Gespräch wissen wir nun besser wie wir damit umgehen können und arbeiten beide an uns: er "fordert" in der Zeit weniger von mir und ich bemühe mich, mich weniger zu stressen.)

Manchmal ist es nötig wachgerüttelt zu werden und gesagt zu bekommen, dass die Art wie man momentan seine Prioritäten setzt auf Kosten anderer wichtiger Dinge geht. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass Du ihm das bereits nach der ersten oder zweiten stressigen Woche um die Ohren gehauen hast. Du sagst ja, dass es schon ein paar Monate geht und das finde ich schon bedenklich. Und auch die Bedenken, wie er sich dann wohl später im Berufsleben verhalten wird, kann ich absolut nachvollziehen.
 
Dabei
24 Mrz 2010
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#23
Das mit dem heiraten war übrigens seine Idee bzw. er hat mir den Antrag gemacht und er wollte nicht warten weil er sich so sicher war, ICH war diejenige die das ganze nach hinten verschoben hat weil ich fand es sei noch zu früh.
Das immunisiert ihn aber nicht dagegen, irgendwann einen Freiheitsdrang zu verspüren.
Du solltest darauf achten, von ihm zu den Faktoren gezählt zu werden, die ihn freier machen, ihm ein freieres Leben ermöglichen. Nicht zu den Verpflichtungen.
Das kann durchaus auch im Rahmen gemeinsamer Unternehmungen geschehen, erfordert aber viel Fingerspitzengefühl.

Liegt es in der Natur der Männer, dass sie ab einem gewissen Punkt nicht mehr wirklich was investieren weil doch alles ok ist?
Wenn überhaupt liegt es in der Natur von Paarbeziehungen allgemein.
Meiner langjährigen Erfahrung nach muss es aber nicht so sein. Es wird anders, ja, aber nicht unbedingt schlechter.
 
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Dabei
9 Okt 2008
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#24
Liegt es in der Natur der Männer, dass sie ab einem gewissen Punkt nicht mehr wirklich was investieren weil doch alles ok ist?
Jop, ist so :) meiner ist da keine Ausnahme. Und mein Vater noch weniger, mein Opa war genauso.
Wenn Sie erstmal merken Sie haben dich fest im Sack, gehst du ins Inventar über. Und wirst nur noch gelegentlich abgestaubt.
Viele definieren Ihre Liebe dann sogar eher darüber was sie alles für die Frau leisten, das Sie ja arbeiten und Geld ranschaffen, und alles mögliche tun.

Und den Kommentar zur Lichterkette hätte meiner auch gebracht, die sind für sowas wohl nur selten empfänglich.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#25
Danke, DeepBlue, da ist SEHR viel Wahres dran!

Er ist nicht mein erster Partner, aber der Erste den ich wirklich heiraten wollte. Ich höre oft, dass ich mir zu viel auf einmal vornehme und habe auch den Eindruck, dass es ihm langsam ein wenig zu viel wird. So bin ich aber eben, wir wollten auch immer während des Studiums schon heiraten und ich versteh einfach nicht wieso er auf einmal vom Zug springt, wobei dieses Heiratsthema jetzt nur Stellvertretend für die gesamte Situation steht.

Da du hier im Forum wiederholt einen starken Geradlinigkeitsanspruch durchscheinen lässt, also als Maßstab, den du an Dritte anlegst, denke ich, dass dir das in der Beziehung Schwierigkeiten macht. Du bist frustriert, weil du deine Lebenspläne in Gefahr sieht. Und das meine ich durchaus nicht polemisch.
Wow, das kommt wohl hin.
Ich habe einen Studiengang gewählt der mir einen absolut zeitaufwenigen Job bescheren wird. Damals wollte ich das unbedingt, aber dann kam er und auf einmal fingen an mir Dinge wie Heirat, Kinder, Familienleben zu gefallen. Im Nachhinein würde ich wahrscheinlich die Medizin nicht nochmal wählen. Es wird zumindest in unserem Leben IMMER eine zeitliche Ausrede geben können, warum das oder das jetzt grad nicht passt. Bis jetzt dachte ich halt es sei auch seine Lebensplanung, wünscht man sich den nicht eine Familie mit demjenigen den man liebt?

An deiner Stelle würde ich mir sehr genau überlegen, welche Werthaltungen bei den Lebenszielen wirklich deine eigenen (nicht die der Eltern) sind und eventuell neu priorisieren.
Das Studium war etwas was meine Eltern sehr unterstützt haben, aber ich wollte es selbst auch unbedingt. Meine Eltern haben auch erst relativ spät geheiratet und Kinder bekommen (beide studiert) und eigentlich wollte ich das immer anders machen.

Deinen Verlobten wirst du eine Zeit lang an der langen Leine lassen müssen. Jeglicher Druck würde ihn nur weiter wegstoßen.
Das Gefühl hab ich auch. Denskt du, dass er sich seiner Gefühle nicht mehr sicher ist? Wenn alles noch ok wäre, dann würde er doch jetzt nicht (zumindest ist das wirklich mein Eindruck) versuchen sich jetzt überall rauszuziehen...
 
Dabei
12 Aug 2010
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#26
Danke auch dir für deinen Beitrag, Egal.

Wenn ich merke, dass es meinem Partner nicht gut geht (in diesem Fall Dir, Joy) und mein Partner deshalb das Gespräch mit mir sucht, dann muss ich das ernst nehmen, auch wenn ich eigentlich gerade keinen Nerv dafür habe.
Nein, das tut er nicht. Ich hab zur Zeit das Gefühl, dass das Reden über die Beziehung größerer Stress für ihn ist als das arbeiten und die Uni. Und mein persönlicher Eindruck ist auch, dass das ganze schon ein bisschen zu lange geht...und zeitlich wird es zu keiner Änderung kommen, ich kann also nicht sagen "Ach, in 2 Monaten haben wir wieder mehr Zeit füreinander"..im Gegenteil.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#27
Achja, und hinzu kommt noch, dass wir in absehbarer Zeit nicht mehr in einer Stadt leben können weil ich hier ja erst mein Studium beenden muss. Es wird also eine "Übergangsphase" der räumlichen Trennung geben und vielleicht ist es mir deshalb so wichtig zu erfahren wie ernst er das noch alles nimmt. Ab er tut nichts um mir die "Unsicherheit" zu nehmen, dabei weiß er dass ich von Typ her jmd bin der eh gewaltige Probleme mit einer Fernbeziehung hat.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#28
Wenn Sie erstmal merken Sie haben dich fest im Sack, gehst du ins Inventar über. Und wirst nur noch gelegentlich abgestaubt.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich tolerant genug bin sowas hinzunehmen. Vielleicht bin ich zu fixiert auf ihn, aber ich hab irgendwann wirklich angefangen mich auf ihn zu verlassen weil ich dachte es wäre wirklich ernst und vieles vergessen was man eigentlich tun sollte um sich selbst zu genügen.
 
Dabei
24 Mrz 2010
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#29
Weißt du, Joy, ich bin mit meinen hohen Ansprüchen an mich selbst bereits ganz schrecklich gegen die Wand gelaufen. Darum habe ich da einen geschärften Blick dafür.

[...] wünscht man sich den nicht eine Familie mit demjenigen den man liebt?
Ich bin mehr als doppelt so lang in einer Beziehung wie du und wir wollen beide weder unbedingt heiraten, noch unbedingt Kinder.
Die Themen sind aber nicht tabuisiert. Wir reden regelmäßig darüber. Auch habe ich nicht den Eindruck, eine gegenüber den traditionelleren, "verbrieften" Beziehungsformen defizitäre Beziehung zu führen.
Ich habe zu viele Ehen scheitern sehen, zu viele Kinder darunter leiden sehen um noch viel auf Bindungsrituale geben zu können.
Entweder es passt und beide tun was dafür, oder eben nicht. Da macht ein Ring keinen Unterschied.

Meine Eltern haben auch erst relativ spät geheiratet und Kinder bekommen (beide studiert) und eigentlich wollte ich das immer anders machen.
Die Zeiten sind zu hart um alles besser hinzubekommen als die eigenen Eltern. Seid froh, wenn es überhaupt irgendwie klappt.
Aber ich kann das gut verstehen. Meine Eltern waren etwa 27 als ich als erstes Kind zur Welt kam. Meine Freundin und ich, wir sind jetzt schon älter. Dafür hat meine Mutter damals auf Karriere verzichtet...

Das Gefühl hab ich auch. Denskt du, dass er sich seiner Gefühle nicht mehr sicher ist? Wenn alles noch ok wäre, dann würde er doch jetzt nicht (zumindest ist das wirklich mein Eindruck) versuchen sich jetzt überall rauszuziehen...
Ich denke in einer langjährigen Beziehung ist es relativ normal oder zumindest nicht ungewöhnlich, dass mal jemand etwas ausschert, sich emotional entfernt, wie auch immer. Stelle diese Frage mal deinen Eltern. Wenn sie ehrlich sind, wirst du dich über die Antwort sehr wundern.
Wie gesagt, mein Verdacht ist, dass ihm momentan alles zu viel wird. Dass er dabei die Kommunikation verweigert ist natürlich ungut aber wohl "typisch Mann". Es geht jetzt darum, als Partner nicht unter die lästigen Pflichten einsortiert zu werden. Mach' mal was Aufregendes mit ihm.
 
Dabei
19 Mai 2006
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1.870
#30
Dann musst du ihn dir schnappen. Er wird ja nicht das ganze Wochenende arbeiten müssen!?
Und dann rede von dir! Wie du dich fühlst, wie es dir geht.
Anders geht es dann nicht.
 
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