Die Vergangenheit hat mich eingeholt... Was soll ich nur tun??

Dabei
20 Okt 2013
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#1
Hallo Ihr Lieben,

nach längerem Hin und Her habe ich mich nun entschlossen, mich hier anzumelden. Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Die Vorgeschichte: Ich bin verheiratet, wir haben eine 3-jährige Tochter. Wir führen eine solide und harmonische Ehe, streiten fast nie. Bis vor zwei Jahren war ich fest davon überzeugt, dass ich den Mann meines Lebens gefunden habe, mit dem ich alt werden will.
Dann traf ich völlig unvorbereitet einen Mann wieder, nach über 8 Jahren. Wir hatten damals eine Nacht miteinander verbracht. Während dieser Nacht hatte ich das Gefühl, meine zweite Hälfte gefunden zu haben, wir schwammen auf einer Wellenlänge und waren total vertraut, obwohl wir uns erst an diesem Abend kennengelernt hatten. Dann kam jedoch der große Schock: Er hatte eine Freundin. Ich war sehr verletzt, weil er mir das nicht vorher gesagt hatte. Hätte er dies getan, wäre ich nicht mit ihm ins Bett gegangen, sondern ihn dazu aufgefordert, erstmal Klarheit in seine Beziehung zu bringen. Er wollte eigentlich Schluss machen, es hatte sich aber noch nicht ergeben... Toll! Ich hatte kurze Zeit davor die Beziehung zu meinem Ex nach 1 1/2 Jahren beendet, da ging es ebenfalls um Betrug und Vertrauensbruch. Ich habe deshalb sofort den Kontakt zu ihm abgebrochen. Ich wusste einfach, dass ich mich komplett verlieren würde, wenn ich ihn noch ein einziges Mal sehen würde. Er zog dann auch wieder in seine Heimatstadt 400 km entfernt, er hatte hier nur studiert. So weit so gut.
In all den Jahren habe ich immer mal kurz an ihn gedacht, hatte diverse Beziehungen und kam schließlich mit meinem Mann zusammen, das war vor 9 Jahren. Vor 2 Jahren stand jedenfalls ER wieder vor mir, er besuchte hier einen Freund. Wir trafen uns, konnten uns kaum in die Augen sehen, geschweige denn berühren. Bis auf einen Abschiedskuss auf die Wange nichts passiert. Seither sind wir über FB befreundet, haben in unregelmäßigen Abständen gechattet, mehr oder weniger flirtmäßig. Nach dem Treffen war ich 3 Monate lang etwas durcheinander, habe an ihn gedacht etc., hatte es aber bald wieder im Griff und auch keine Herzklopfen mehr, wenn er mal online war.
Vor knapp 2 Monaten kündigte er an, dass er in die Stadt kommt und ob ich Zeit für ein Treffen hätte. Natürlich hatte ich!! Babysitter organisiert, wir haben uns getroffen, die Zeit verging viel zu schnell. Er hat mir sein Leid geklagt, dass seine Frau an der Ehe zweifelt etc. Habe dann gut Freund gespielt, hätte ihn aber am liebsten hinter die nächste Hecke gezogen. Ich musste all meine Willenskraft aufbringen, ihn nicht zu küssen! Seine Blicke gingen mir direkt ins Herz und ich spürte, dass es ihm ähnlich ging, er suchte immer den Körperkontakt, schaute mir tief in die Augen usw. Oder bilde ich mir das ein?? Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber es gibt da eine gewisse "Verbindung" zwischen uns. Ich weiß einfach, was er fühlt und bevor er etwas ausspricht, weiß ich was er sagen will. Wir haben uns dann am nächsten Tag nochmal getroffen, bevor er wieder abgereist ist. Es war alles so ... vertraut! Der Abschied war schrecklich!!
Und seither geht er mir nicht mehr aus dem Kopf!! Wir haben tagelang über WhatsApp geschrieben, ging größtenteils auch von ihm aus. Und plötzlich höre ich NICHTS mehr von ihm. Doch anstatt dass ich weniger an ihn denke, wird es immer mehr. Das ist doch nicht normal! Meinem Mann gegenüber empfinde ich tiefe Freundschaft, ich hab ihn sehr lieb, aber es fehlt das Begehren, das was eine Beziehung eigentlich ausmacht. Trotzdem möchte ich ihn nicht verlassen, schon unserer Tochter wegen, muss ich doch um diese Ehe kämpfen. Aber ich weiß nicht wie.
Mein Mann spürt, dass mit mir was nicht stimmt. Aber was soll ich ihm denn sagen? Hey, ich hab mich verliebt in nen Typen, mit dem ich vor 10 Jahren mal ne Nacht verbracht hab??

Sorry, dass es so lang geworden ist... Ich bin dankbar für jede Meinung, jeden Tipp, wie ich diesen Typen wieder aus dem Kopf kriege! Soll ich ihn fragen, ob er so empfindet wie ich und ihn endgültig verschrecken?? ich bereue so sehr, dass ich ihm damals nicht eine Chance gegeben habe. Aber ich hatte einfach das Gefühl, dass ich ihm nie würde wirklich vertrauen können - und darauf basiert doch alles... Ach verdammt...!!
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#2
Hui, Fälle wie deine häufen sich in letztere Zeit hier im Forum. Schau dich doch mal hier (http://www.lovehelp.de/wie-bekaempfe-ich-am-besten-meine-gefuehle-t32080.html) oder dort (http://www.lovehelp.de/hilfe-gefuehlschaos-verheiratet-und-verliebt-in-einen-anderen-t32077.html) um.

Ich wiederhole mich deswegen:

Den Kontakt zu dem Mann hast du (..) verstärkt (..). Du hast dich also bewusst gegen deine Ehe gewandt. Die Frage ist also, ob du dir eingestehen kannst, dich wirklich um deine Beziehung bemüht zu haben, bevor du sie zu Grunde richtest. Denn wenn du es nicht mal versuchst, hast du weder ein reines Gewissen, noch ist es klar, ob du nicht einfach noch Mal dasselbe machen wirst, wenn es dann auch mit dem Neuen nicht klappt.
Zudem ist dieser Mann bereit fremdzugehen, was du aus eurer Vergangenheit gelernt hast und schreibt dir nicht mehr, was sicherlich sinnvoll ist, weil auch du den Willen an einer Veränderung äußerst. Das spricht für dich

Was hat dieser Mann, dass deinem Mann fehlt? Was vermisst du in deiner Ehe? Du beschreibst ihn als Freundschaft, was bereits so einiges aussagt. Nichts Gutes jedenfalls für deine Ehe.
Unternehmt wieder mehr zusammen. Lernt euch neu kennen. Das Auffrischen und Weiterentwickeln deiner eigenen Ehe wird helfen. Trefft euch mit Freunden. Ablenkung ist das Zauberwort. Dann ist Sport immer sehr nützlich. Der entlastet dich, nimmt dir den Stress, streut Glückshormone aus und befreit deinen Kopf — zumindest für einige Zeit.
 
Dabei
20 Okt 2013
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#3
Erstmal vielen Dank für deine Antwort! Hm... Vielleicht liegt es ja am Herbst, dass gerade so viele ein ähnliches Problem haben. Herbst heißt ja immer ein bisschen Abschied nehmen, finde ich... Und im Frühling kommt das Wiedererwachen und die Frühlingsgefühle, haha...!

Den Kontakt zu dem Mann hast du (..) verstärkt (..). Du hast dich also bewusst gegen deine Ehe gewandt. Die Frage ist also, ob du dir eingestehen kannst, dich wirklich um deine Beziehung bemüht zu haben, bevor du sie zu Grunde richtest. Denn wenn du es nicht mal versuchst, hast du weder ein reines Gewissen, noch ist es klar, ob du nicht einfach noch Mal dasselbe machen wirst, wenn es dann auch mit dem Neuen nicht klappt.
Ich habe mich nicht gegen meine Ehe gewandt. Ich habe mich mit ihm getroffen, ja, aber nicht mit der Absicht, mich zu verlieben. Ich rede ja auch mit anderen Ex-Freunden, die ich zufällig mal treffe, ganz ohne Herzklopfen und was-wäre-wenn. Dass ich immer noch solche Gefühle für ihn habe, hat mich total überrumpelt. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich hab ihn gesehen und es hat einfach nur Peng! gemacht.
Zugrunde richten will ich meine Beziehung auf keinen Fall! Ich könnte nicht mit der Schuld leben, es nicht wenigstens versucht zu haben. Vor allem wegen meiner Tochter, die sehr an ihrem Vater hängt. Ich habe in meinem Umfeld genug Scheidungskinder und Rosenkriege mitbekommen, das ist das letzte was ich für sie möchte. Aber ich frage mich zur Zeit einfach, ob es nicht mehr gibt, ob ich mir mein Leben wirklich so vorgestellt habe. Denn dass etwas nicht stimmt, wenn ich plötzlich solche Gefühle einem anderen Mann gegenüber habe, ist mir schon klar. Ich wollte es bisher nur nicht sehen. Und jetzt sitze ich in der Falle...

Zudem ist dieser Mann bereit fremdzugehen, was du aus eurer Vergangenheit gelernt hast und schreibt dir nicht mehr, was sicherlich sinnvoll ist, weil auch du den Willen an einer Veränderung äußerst. Das spricht für dich.
Genau das sagt mein Kopf auch. Ich habe ihn ja nicht umsonst in die Wüste geschickt. Aber mein Herz fragt sich, ob ich ihm nicht vielleicht doch Unrecht getan habe. Damals mit 20 habe ich gedacht, dass mir so etwas nie passieren könnte. Treue war und ist mir immer schon sehr wichtig gewesen. Aber dadurch habe ich mich über ihn gestellt, ist das nicht selbstgerecht gewesen? Hätte er nicht eine Chance verdient?

Was hat dieser Mann, dass deinem Mann fehlt? Was vermisst du in deiner Ehe? Du beschreibst ihn als Freundschaft, was bereits so einiges aussagt. Nichts Gutes jedenfalls für deine Ehe.
Unternehmt wieder mehr zusammen. Lernt euch neu kennen. Das Auffrischen und Weiterentwickeln deiner eigenen Ehe wird helfen. Trefft euch mit Freunden. Ablenkung ist das Zauberwort. .
Das sagt sich so leicht. Jeder Versuch wird irgendwie abgeschmettert. Hier fehlt das Geld für eine Unternehmung (das letzte Jahr hat uns finanziell an die Grenzen gebracht), da fehlt ihm die Lust. Er mag keine Konzerte, ich schon. Zum Tanzen muss ich mit meinen Mädels, weil er keine Menschenansammlungen mag. Ich hatte mal einen Salsa-Kurs vorgeschlagen, da hat er mir nur den Vogel gezeigt. Eigentlich gehen wir kaum noch raus. Letztens habe ich unsere Tochter über Nacht bei meinen Eltern untergebracht, damit wir mal wieder einen Abend für uns haben und ausgehen können. Morgens ist er mit Rückenschmerzen aufgewacht. Das Ende vom Lied war, dass wir uns einen Film ausgeliehen haben und daheim gesessen sind, ich glaube er ist um 11 aufm Sofa eingeschlafen. Super!
Ich habe einfach das Gefühl, dass er mich nicht mehr wahrnimmt, als Frau. Manchmal komme ich mir vor, wie meine eigene Haushälterin und Mutter seiner Tochter. Wir hatten deswegen auch hin und wieder Streit, wenn mir der Kragen geplatzt ist. Das endete dann immer meinerseits in Tränen und damit, dass er mir vorwarf, dass ich mich zu wichtig nehme. Dabei steht er seit zwei Jahren ständig im Mittelpunkt mit seiner Krankheit. Die wichtigste Frage nach Feierabend ist nicht "Wie war dein Tag, Schatz?" sondern "Was gibt es heute zum Essen?" Das ist manchmal schon deprimierend... Irgendwann habe ich dann abgestellt und die Situation so hingenommen. Und dann kommt ER. Ausgerechnet in der Zeit. Kann das Zufall sein??

Ein Großteil seiner Freunde haben sich von ihm distanziert, auf Grund seiner Krankheit und der damit verbundenen Nichtbeschäftigung. (Mittlerweile ist er zwar wieder berufstätig, aber eine endgültige Lösung steht noch aus.) Ich finde das sehr traurig, und darunter hat er auch sehr gelitten. Er hat mittlerweile noch zwei gute Freunde, die jedoch weiter weg wohnen und mit ihren eigenen Familien genug um die Ohren haben (z. B. vier Kinder von zwei Frauen usw.). Mit meinen Freunden konnte er noch nie viel anfangen - er ist 11 Jahre älter als ich, das kam noch dazu.

Freundschaft hat uns schon verbunden, bevor wir zusammen gekommen sind. Er wollte schon immer mehr, aber bei mir hat es vier Jahre gedauert, bis es gefunkt hat. Bis dahin war er so etwas wie mein großer Bruder, den ich nie hatte.

Wir sind die letzten zwei Jahre auch sehr aufeinander gesessen. Er war durchgehend krank geschrieben und ich in Elternzeit. Vielleicht liegt es auch daran. Manchmal ist er mir richtig auf die Nerven gegangen und ich hätte am liebsten meine Sachen gepackt und nen Flug irgendwohin gebucht. Das einzige, was mich noch hier gehalten hat, war meine Tochter. Seit wir wieder beide berufstätig sind, ist das zwar besser geworden. Aber der Rest ist irgendwie auf der Strecke geblieben...

Dann ist Sport immer sehr nützlich. Der entlastet dich, nimmt dir den Stress, streut Glückshormone aus und befreit deinen Kopf — zumindest für einige Zeit.
Sport treibe ich bereits, das brauche ich auch, sonst wäre ich schon lang durchgedreht. Dort kann ich mich auspowern, abreagieren und kurz alles vergessen. Aber danach geht der Mist eben weiter... Zuhause habe ich sogar einen Sandsack hängen, für den kleinen Durchhänger zwischendurch. :D
 
P

Papatom

Gast
#4
Hi,
Du relativierst ja ganz schön viel. Erst ist Dein Schwarm der Schuft, der ne Freundin hatte, jetzt überlegst Du plötzlich, ob Du ihm nicht Unrecht getan hast. Erst hast Du ne solide harmonische Ehe, jetzt ist es plötzlich der kranke, arbeitslose Langweiler, der sich nicht um Dich kümmert,

Was denn nun?

Ich denke mal, das alles ist eigentlich irrelevant. Der Knackpunkt ist Deine Passivität. Du bist unzufrieden, aber Du tust nichts dagegen. "WAS?" Wirst Du jetzt empört rufen, Du hast Deinem Mann ja viele Vorschläge gemacht und der kriegt doch den Hintern nicht hoch.....

Aber überleg mal: Warum hast Du Deinen Mann mal geheiratet? Warum Dich verliebt? War da mal was, was jetzt nicht mehr da ist? Oder war er immer nur Kumpel und Beziehung on top war ganz praktisch?

Wenn er eh nie "der Mann" war, darfst Du Dich sowieso nicht wundern. Weiterhin: Sollte Euch was verloren gegangen sein und er hilft nicht mit, es wieder zu bekommen darfst Du nicht nur versuchen, ihn zu motivieren, sondern Du musst auch konsequent sein. Letztlich bist Du nämlich unglaubwürdig, so lange Du Dich zwar beklagst, aber nichts kommt. Richtig wäre ja, ab einem gewissen Punkt zu sagen "Schatz pass auf, Du bist mir sehr wichtig aber dieses und jenes fehlt. Ich habe viel versucht, von Dir kommt aber leider nix. Wenn das so bleibt muss ich gehen, da ich so nicht mehr glücklich bin" Wenn Du dann Deinen Worten keine Taten folgen läßt, dann enkt er sich leider "Na, was solls, die redet nur, aber letztlich kommt ja eh nix. Prima, muss ich ja auch nix machen" Ist wie ei Deiner Tochter....

Das scheinst Du nicht getan zu haben. Stattdessen rechtfertigst Du Deine Flirterei mit seiner Untätigkeit? Zu einfach, wie ich finde. Dass Du nicht wußtest, was auf Dich zukommt, wenn Du Deinen Schwarm datest halte ich übrigens für glatt gelogen, sorry.

Grüße
 
Dabei
20 Okt 2013
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#5
Meinen Schwarm, wie du es nennst, habe ich mir damals schlecht geredet, weil ich der festen Überzeugung war, dass ich ihm langfristig nicht würde vertrauen können. Unter dem Gesichtspunkt hielt ich eine Beziehung für sinnlos. Und er verschwand ja dann wieder aus meinem Leben, ich bin ihm also nicht mehr begegnet, aus den Augen, aus dem Sinn - bis vor 2 Jahren. An meiner Einstellung hat sich auch nichts geändert. Mir ist schon klar, dass es keine Zukunft für uns gibt. Der KOPF ist da überhaupt nicht das Problem. Ich würde das, was ich mir hier aufgebaut habe, nicht für eine Affäre bzw. für einen Mann aufgeben, den ich im Grunde genommen kaum kenne. Das Problem ist nur, dass ich ständig an ihn denke und das irgendwie nicht abstellen kann. Was mich sehr verwirrt.

Und mein Mann ist auch nicht der kranke, arbeitslose Langweiler, das ist wohl falsch rübergekommen. Ich habe es nur abgekürzt, weil seine Krankengeschichte hier eigentlich nichts verloren hat.
Er kann auf Grund von diversen OPs seinen Job nicht ausüben, wir befinden uns seit 2 Jahren im Rechtsstreit, weil seine Krankheit nicht als Berufskrankheit anerkannt wird und er somit keine Umschulung bekommt. Alleine könnten wir diese durch den Wegfall seines Gehaltes nicht stemmen. Er hat jetzt zwangläufig und unter Schmerzen wieder seine Arbeit aufgenommen, in einer niedrigereren Position als vorher. Die Frage ist nur, wie lange das gutgeht, bis er evtl. im Rollstuhl landet. Ich habe ihn immer verteidigt, habe zu ihm gestanden ("in guten wie in schlechten Zeiten"), auch vor seinen "Freunden", die das teilweise nicht verstanden haben und sich daraufhin auch von uns abgewandt haben. Ich habe immer zu ihm gehalten und tue das heute noch, bestärke ihn ständig, nicht aufzugeben. Wir stehen das schon durch, sage ich immer. Ich mache ihm auch keinen Vorwurf im Bezug auf seine Krankheit. Es ist nur so, dass er irgendwann nur noch sich und sein Leid gesehen hat - aber nicht mehr mich, egal was ich getan habe. Da konnte ich in den tollsten Dessous vor ihm rumtanzen, er war einfach nicht in Stimmung. Einfach weil im Bezug auf das Verfahren nichts weitergeht. Das belastet alles sehr. Ich habe mich manchmal gefühlt, als sei ich gar nicht da.

Und dann treffe ich diesen Mann, der mir ein Kompliment nach dem andern macht und verdreht mir den Kopf. Gut, ich hätte ihn im Sommer nicht treffen müssen, klar! Aber ich habe mich gefreut, dass mich sehen wollte nach so langer Zeit. Vielleicht war es unbewusst auch der Wunsch nach Bestätigung, kann schon sein. Ich hatte aber keine Hintergedanken, zumal ich wusste, dass er im letzten Jahr geheiratet hatte und sie am Hausplanen waren. Ich dachte, er sei glücklich und am Familiegründen etc. Wenn ich auf eine Affäre ausgewesen wäre, hätte ich mich auch nicht zum Mittagessen mit ihm getroffen, sondern nachts in ner Bar. Soviel zu deinem Vorwurf, dass ich gelogen hätte. Übrigens habe ich dieses Treffen auch nicht meinem Mann gegenüber verheimlicht. Er hat davon gewusst und auch nichts dagegen gehabt.

Mein Problem ist eben, dass ich einfach nicht weiß, was da mit mir geschieht. Ich will den anderen ja überhaupt nicht. Trotzdem spukt er ständig im meinem Kopf rum! Ich weiß noch nicht mal, ob er ähnliche Gefühle hat oder einfach nur ein Player ist. Das heißt, ich WILL es gar nicht wissen, um es nicht noch komplizierter zu machen...
 
P

Papatom

Gast
#6
Hi,
muss man doch gar nicht mehr lesen, als dies:

Es ist nur so, dass er irgendwann nur noch sich und sein Leid gesehen hat - aber nicht mehr mich, egal was ich getan habe. Da konnte ich in den tollsten Dessous vor ihm rumtanzen, er war einfach nicht in Stimmung. ....Und dann treffe ich diesen Mann, der mir ein Kompliment nach dem andern macht und verdreht mir den Kopf.
Natürlich fehtl Dir was. Aus Verantwortungsgefühl bleibst Du aber bei Deinem Mann und "erträgst". Der Arme, er ist ja krank und gebeutelt. Natürlich ist das schlimm, aber trotzdem gibt es Dich auch noch. Es geht ja nicht, dass er deshalb alles schleifen läßt. Also lag ich meiner Meinung nach doch richtig. Es fehlt Dir was in Deiner Beziehung was der andere gerade großzügig anbietet. DAs Gefühl geliebt und/ oder begehrt zu werden. Mal wieder als Frau ohne Krankheit, Probleme und Arbeitslosigkeit.

Du selber bist ja aber auch daran beteiligt. Wie erwähnt, Du ziehst keine Konsequenzen. Vermutlich aus falscher Verantwortung heraus. Du musst Deinen Mann nicht schonen, weil er es "eh gerade schwer" hat. Denn wenn Du ihm das nicht knallhart aufzeigst, verliert er ja nicht nur Arbeit und Freunde, sondern Dich. Daher jammer nicht. Wenn Du Deinen Mann mit Deinen Sorgen und Wünschen nicht konfrontieren willst, wird sich nix ändern.

Grüße
 

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