Angst, an der Liebe zu ihm zu verbittern.

Dabei
10 Mrz 2018
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#1
Mein Freund hat sich Ende November von mir getrennt. Dem ganzen ging eine 4-wöchige räumliche Trennung voraus, in welcher wir uns klar werden sollten, was wir ändern müssen. Schon diese Zeit war für mich der Horror. Aber dann, an diesem Tag im November hörte sich die Welt auf zu drehen. Er machte Schluss und ich brach zusammen. Wir haben zusammen gewohnt, waren zwar noch nicht sehr lange zusammen, aber es war von Beginn an so groß und wirkte so intensiv und besonders...Ich hab mich voll und ganz auf ihn eingelassen, war in seine Familie integriert, hab meine alten Zelte abgebrochen und wirklich auf eine Zukunft mit ihm gebaut, weil er das auch immer so kommuniziert hatte. Er sagte mal, ich verkörpere jede Zukunftsvorstellung, die er je hatte. Alles nichts mehr wert... war es das denn je?

Ich muss dazu sagen, dass wir keine 18 mehr sind. Ich bin Anfang, er Ende 30. Wir haben beide schon langjährige Beziehungen gehabt. Er zudem viele viele Frauen, da er nie ein Kind von Traurigkeit war. Aber er sagte mir immer wieder, dass er mich liebt, dass es Wege gibt, die man zusammen gehen kann, bevor man sich von Problemen ins Aus katapultieren lässt. Ich bin nicht naiv. Eher das Gegenteil. Aber dieses eine mal dachte ich- das ist sie also, die große Liebe...Er trennte sich mit den Worten, dass ich eine Schwere in sein Leben brachte, weil ich ihn immer sehr vermisste und er sehr sehr oft weg war wegen seines Jobs. Klammern konnte ich gar nicht, denn wir waren beide viel weg und natürlich bestand der Wunsch, dass man, wenn man schon mal Zeit zusammen hat, diese zumindest oft zusammen verbringt. ES gab Zeiten, da wollte er 200 mal am Tag hören, dass ich ihn liebe und ihn nicht verlasse. Er hat zwei Töchter die ich sehr liebe und die mich auch lieb haben...

Ich brach wie gesagt nach der Trennung zusammen. War 4 Tage in der Psychiatrie weil ich einfach nicht mehr konnte und dann für 7 Wochen in einer Psychosomatischen Klinik, weil ich depressiv wurde. Ich erfuhr noch in der Klinik, dass sofort nach der Trennung eine Neue da war. Wenn er sich in anderen Betten herumgetummelt hätte nach der Trennung, wäre das hart genug, aber zu wissen, dass man de facto ausgetauscht wurde- 1:1 mit einer Jüngeren, nach allem was war und nach allem, was er mir gesagt hat und mich damit in eine tiefe Sinnkrise und den absoluten Selbstwert-Kollaps getrieben, hat tut das sehr sehr weh. Er dementierte, dass es schon vor der Trennung war. Ich weiß mittlerweile, dass das alles Lügen waren. Eine der schlimmsten Dinge finde ich, dass er sie schon den Kindern vorgestellt hat, obwohl er innerhalb der Beziehung mal sagte, würde es je eine andere Partnerin geben, würde er dieses mal lange damit warten, bis er sie ihnen vorstellt... aber alles was er sagte hatte wohl wenig Gehalt.

Leider ist die Liebe zu diesem Mann schier unendlich. Wir haben uns oft gefetzt, ich bin nicht devot oder so oder hätte ihm alles durch gehen lassen- aber ich wäre für diesen Mann bis ans Ende der Welt gegangen. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich einen Mann so geliebt- und genau das ist jetzt meine Angst. Es gibt niemanden, der für mich je attraktiver sein könnte- auf ganzer Linie. Alle waren damals so erstaunt als ich ihn kennen lernte, dass ich strahlte wie nie zuvor. Ich wollte eine Zukunft mit diesem Mann und jetzt ist jede Hoffnung Tod. Auch die auf ein Kind. Obwohl er mir so viel angetan hat und ich die schlimmste Zeit meines Lebens hinter mir hab bzw noch mitten drin bin (inklusive Klinik, neue Wohnung suchen, monatelang krankgeschrieben sein etc.) habe ich schreckliche Angst, ihn nie vom Thron zu bekommen. Immer Hoffnung zu haben, weil er einen minimalen Spalt offen zu lassen schien. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder jemanden wie ihm begegnen werde. Geschweige denn je wieder so lieben kann. Denn durch diese Hölle gehe ich nie wieder. Aber er scheint konkurrenzlos.. ich habe Angst, daran zu verbittern, ihn tatsächlich ewig zu lieben, so melodramatisch das auch klingt. Leider wohnt er nicht weit von mir weg. Ich wollte nicht aus der Stadt flüchten, denn das ist nicht SEINE Stadt. Jetzt glaube ich langsam, ich muss in ein fremdes Land ziehen, nur um ihn nie wieder zu sehen und von ihm los zu kommen. Aber ich kann nicht ohne Freunde und Familie. Ich weiß nicht mehr wohin...
 
Dabei
27 Feb 2013
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#2
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder jemanden wie ihm begegnen werde.
Das hoffe ich auch sehr stark für dich. Weil so einen sollst du auch nie wieder haben.

Du schreibst nicht, wie lange ihr zusammenwart. Du schreibst, noch nicht so lange. Wie lange denn?

Hoffnung ... Auch die auf ein Kind.
Da horchte ich ehrlich gesagt auf. Ist das der Hauptgrund, dass du so fertig bist? Weil du glaubst, du schaffst es nicht mehr, ein Kind zu kriegen? Tickt die biologische Uhr so laut, dass sie dich in den Wahnsinn treibt?

Ich weiß zu wenig von dir, aber meine Vermutung ist, da du nicht lange mit ihm zusammen warst, dass du dich in ein Ideal verliebt hast. Du hast ihn bis aufs äußerste idealisiert und mit deiner rosaroten Brille vielleicht sehr vieles nicht sehen wollen.

Er ist kein Traummann. Ein Traummann tut dir das nicht an. Du hast es dir nur so sehr gewünscht, er wäre einer.

Du hast ihn zudem viel zu kurz gekannt und vorerst wahrscheinlich nur seine Schokoladenseite gesehen.

Du bist jetzt furchtbar enttäuscht. Aber du hast dich ENT-täuscht. Du bist einer Täuschung unterlegen, auf die du draufgekommen bist.

Dieser Mann hat dir einfach das erzählt, was du gerne hören wolltest, hats aber nicht ehrlich gemeint.

Du musst dieses idealisierte Bild von ihm loslassen und dir bewusst machen, dass du dich getäuscht hast.

Du hast geschrieben, dass du sieben Wochen in einer Klinik warst. Haben die dich dort nur mit Tabletten vollgestopft? Ist dir dort nicht geholfen worden, das alles zu verarbeiten?

Tut mir furchtbar leid, dass du so massiven Liebeskummer hast. Aber du wirst sehen: du wirst gestärkt aus dieser Krise herausgehen. :)
 
Dabei
10 Mrz 2018
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#3
Hey... wir waren 10 Monate zusammen. Wollten beide, dass wir ganz schnell zusammenziehen, weil er wollte, dass ich schnell die Kinder kennen lerne, schnell in seine Familie, in seinen Freundeskreis integriert werde. Und er auch in meine Familie. Es ist nicht so, dass ich mit gepackten Koffern vor seiner Tür stand und einziehen wollte. Wir wollten das beide... ich weiß nicht, wieso er das sonst hätte wollen können. Ich habe ihn nicht dazu gedrängt. Ich wünschte, es gäbe irgendeine objektive Instanz, die über uns geschwebt wäre und mir das jetzt alles erklären könnte. Warum es so lief. Aber das gibt es nicht. Ich bleibe mit meinen Fragen und meiner Kränkung zurück.

Ich wurde in der Klinik nicht nur mit Pillen vollgestopft, aber ich war ganz klar zu tief im Trennungsschmerz um wirklich produktiv an mir zu arbeiten. Ich bin (schon seit langem) in ambulanter Therapie. Und versuche irgendwie mit der Sache klar zu kommen. Aber mein Selbstwert scheint so nachhaltig angekratzt. So tief, dass ich nicht weiß, wie das heilen soll. Wie soll man denn je wieder vertrauen. Er ist kein böser Mensch. Aber er hat mir mehr weh getan, als je ein Mensch vor ihm. Er entschuldigte sich mal, dass er nicht "stark" genug für uns war... ich weiß nicht mehr was wahr und was alle gelogen war. War das eine mal große Liebe- nach vielen Beziehungen- das EINE mal wirklich alles gelogen? Ich hoffe, das wenigstens ein Funken davon mal wahr war, wenn auch nur für einen kleinen Moment.

Danke für deine Worte.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#4
Hm, ich glaube du kommst da nur raus, wenn du - mit fremder Hilfe - genau analysierst, wie du in so eine Situation kommen konntest, dass du dich so extrem auf diesen 1 Menschen fixiert hast und nun komplett am Boden zerstört bist, weil ein Mann dich verlassen hat.

Einerseits bezeichnest du dich als "nicht naiv", andererseit brichst du wegen einem Mann, den du kaum kennst, alle Zelte ab (was bedeutet das? nur Umzug oder auch Jobwechsel?), träumst vom Familiegründen mit ihm usw. Das passt irgendwie nicht so ganz.

Das hier
Er zudem viele viele Frauen, da er nie ein Kind von Traurigkeit war. Aber er sagte mir immer wieder, dass er mich liebt, dass es Wege gibt, die man zusammen gehen kann, bevor man sich von Problemen ins Aus katapultieren lässt.
also die Tatsache dass er es bisher so richtig hat krachen lassen und das Gerede, mit dem er das dir gegenüber wegzulabern versucht hat, hätte dir zu Denken geben müssen. Einer der Ende 30 ist, stellt nicht plötzlich komplett sein Leben um, und das hat er dir mit seinem Geschwurbel im Übrigen auch nicht versprochen.

Wenn dein Selbstbewusstsein nun angeknackst ist, weil ein Mann sich dir gegenüber wie ein A**** benommen hat, war dieses Selbstbewusstsein evtl auch vorher nicht wirklich groß.

Wir haben uns oft gefetzt
Wenn man sich oft fetzt, spricht das nicht für eine "große Liebe" und eine gute Beziehung. Weswegen habt ihr euch denn gefetzt?

Ich wollte eine Zukunft mit diesem Mann und jetzt ist jede Hoffnung Tod. Auch die auf ein Kind.
Da dachte ich mir dasselbe wie Peachy, und hier
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder jemanden wie ihm begegnen werde.
auch.

Aber er scheint konkurrenzlos
Was ist an einem Mann, der dich so dermaßen beschissen hat, denn konkurrenzlos?

Leider wohnt er nicht weit von mir weg. Ich wollte nicht aus der Stadt flüchten, denn das ist nicht SEINE Stadt. Jetzt glaube ich langsam, ich muss in ein fremdes Land ziehen, nur um ihn nie wieder zu sehen und von ihm los zu kommen.
Wegziehen reicht da nicht. Aus deinem Kopf (oder wo sonst er noch ist) musst du ihn rausbekommen.

Ich bin (schon seit langem) in ambulanter Therapie.
Erst seit der Trennung von ihm, oder aus einem anderen Grund?

Er ist kein böser Mensch.
Obwohl er dich nach Strich und Faden belogen hast? Du bist ja reichlich tolerant.

Er entschuldigte sich mal, dass er nicht "stark" genug für uns war...
Wenn ich so einen Schwachsinn lese, werde ich richtig ärgerlich :evil:

War das eine mal große Liebe- nach vielen Beziehungen- das EINE mal wirklich alles gelogen? Ich hoffe, das wenigstens ein Funken davon mal wahr war, wenn auch nur für einen kleinen Moment.
Abgesehen davon dass du nie wissen wirst, in welchen Punkten er dich insgesamt angelogen hat, bringt dich das doch nicht weiter.

Ist der Kontakt zu ihm und seinen Töchtern denn nun komplett abgebrochen?
 
Dabei
10 Mrz 2018
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#5
Naja- er ist ja kein völlig Unbekannter gewesen. Wir waren sehr intensiv zusammen. Ich war wie gesagt in seine ganze Welt integriert. Seine Eltern, seine Töchter... selbst die Mutter der Kids kannte ich und war froh, dass sie das alles so gut auf die Reihe bekommen. Bitte stellt mich jetzt nicht als absolut pathologischen Fall hin. Ja ich hatte auch vorher schon das ein oder andere Problem mit meinem Selbstwert. In Therapie zu sein, wenn man sich nicht besonders glücklich fühlt, ist ja heut zu Tage nichts Neues... Meine Therapeutin sah damals auch einen ganz anderen Mensch vor sich, als er kam. Selbst sie glaubte irgendwie an uns. Man kann sich eben täuschen.

Was die Frauen angeht, so war das eben seine Vergangenheit. Aber er hatte auch sehr lange Beziehungen. Und aus einer sind eben die zwei Kinder hervorgegangen. Ja, ihr habt Recht, er muss aus meinem Kopf verschwinden. Und vor Allem muss diese elendige Hoffnung verschwinden. Ich weiß nicht, ob ich ihn mit meinem Denken Unrecht tue, da er nach der Trennung schließlich tun kann, was er will. Mich entsetzt dieser warme Wechsel nur sehr... Ich glaubte eben wirklich, dass wir da etwas hatten. Wir hatten so viele intensive Momente und lebten eben auch zusammen... Ich weiß im Grunde gar nichts. Weiß nicht, ob ich ihn besser hassen sollte, ob ich ihm verzeihen sollte, um meinen Frieden zu finden, ob ich da jemals rauskomme.

Nein eigentlich gibt es keinen Kontakt mehr. Wie es Exen leider nun mal aus Masochismus so machen habe ich oft bei Instagram nach ihm und ihr geschaut. Und es hat mich jedes mal extrem gekillt... so habe ich auch raus gefunden, dass er sie schon den Kindern vorgestellt hat. Ich versuche das mit aller Macht zu lassen. Denn es ist wie in eine offene Kreissäge rennen- das weiß ich. Er wollte damals nicht, dass ich den Kontakt zu den Kindern komplett abbreche. Wollte, dass ich in deren Leben bleibe. Für mich ist das aber zu hart- es gab ein Treffen mit den Kindern. Da waren wir Pizza essen, damals war ich noch in der Klinik, wovon er natürlich nichts wusste- man konnte da ja kommen und gehen, wie man wollte, war ja keine Psychisatrie... alles war so vertraut und das hat wahnsinnig weh getan, denn er war ja 100 Meilen weit weg- zu dem Zeitpunkt wusste ich auch nicht, dass er schon fest mit der anderen zusammen zu sein schien- es hatte mit dem Treffen ja auch nichts zu tun, da es um die Kinder ging. Meine Therapeuten in der Klinik rieten mir mir Nachdruck, mich nicht mehr mit den Kindern zu treffen, da es mich zu sehr zurückwerfen würde. Jedes mal. Ich hatte ihnen vor kurzem einen Brief geschrieben. Das sind kleine liebe aufmerksame Menschen. Da kann man nicht einfach komplett verschwinden. Aber dann bekommen sie eben ab und zu einen Brief, bis ich es vielleicht irgendwann wieder aushalten kann. Sie sollen NIE spüren, dass es mir dreckig geht. Das sind Kinder. Und die gilt es zu schützen. Wir hatten uns eben lieb, aber sie brauchen keinen Mama Ersatz. Sie haben eine sehr liebe Mama. Ich war ihnen eine Freundin.

Ich heule mir die Augen aus während ich das schreibe. Es nimmt mich sehr mit. Ich treffe mich mit Freunden und Familie, gehe raus, mache zuhause Musik, hoffe, bald wieder arbeiten gehen zu können (auch wenn ich meinen Job verabscheue und da definitiv auch einen Neuanfang brauche), aber egal was ich tue, es begleitet mich. Aber 4 Monate sind ja auch noch nicht allzu lang. Wenn es nur Hoffnung auf Besserung gäbe. Ich habe sowas eben noch nie durch gemacht. Weil ich nie so geliebt habe. Das ist nun mal leider Fakt.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#6
Ich weiß nicht, ob ich ihn mit meinem Denken Unrecht tue, da er nach der Trennung schließlich tun kann, was er will.
Das stimmt. Es geht auch um das, was er vorher getan hat. Das hier zum Beispiel:
Er dementierte, dass es schon vor der Trennung war. Ich weiß mittlerweile, dass das alles Lügen waren.
Das mit seinen Kindern ist sicher sehr schwer. Da machst du es glaub ich ganz richtig.

Da sind noch ein paar Fragen offen :002:, vielleicht magst du dich mit der einen oder anderen noch befassen?

Weswegen habt ihr euch denn gefetzt?
alle Zelte ab (was bedeutet das? nur Umzug oder auch Jobwechsel?)
Was ist an einem Mann, der dich so dermaßen beschissen hat, denn konkurrenzlos?
Und noch eine neue ist mir eingefallen:

Du warst ja schon vorher in Therapie. Warum? Wusste er davon?
 
Dabei
10 Mrz 2018
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#7
Naja, gefetzt haben wir uns, weil ich tatsächlich viele Ängste hatte. Aber er hat auch leider einige Dinge getan, die das hervorgerufen haben.. es gab ein Treffen mit seiner Ex. Das hatte ich von ihr erfahren, nicht von ihm. Ich habe es ihm verziehen... Er ist sehr viel weg und immer mit jungen, interessanten Leuten aus der Musikbranche zugange. Aber sich in Zeiten von Touren etc. ab und zu zu melden, damit ich mich ein bisschen sicherer fühlen durfte, war wohl zu viel verlangt. Vielleicht wollte er ja, dass ich ihm vertraue, oder er brauchte das einfach nicht so wie ich, weil wir, wenn wir zusammen zuhause waren, sehr sehr innig waren. Vielleicht brauchte er keine Bestätigung. Ich eben schon ein bisschen. Und ich sage es noch mal- nicht zu einem Maß, dass man es als Klammern bezeichnen könnte. Ich ließ ihm alle Freiheiten. Ich wollte nur ein bisschen von der Liebe, die wir zuhause hatten, wenn er oder ich weit weg waren. Denn ich war auch sehr viel unterwegs, im Ausland etc. Und die Streitereien wurden deshalb immer mehr... ich habe mich ihm gegenüber auch immer zu klein gemacht. Ich habe ihn wirklich in allem unterstützt,bin hunderte km für ihn gefahren, als z.B seine Tochter Geburtstag hatte, und nachts keine Bahn mehr gefahren wäre. Auch finanziell habe ich ihn in schwierigen Zeiten sehr unterstützt, obwohl ich nicht gerade viel verdiene. Aber es war selbstverständlich für mich.

Alle Zelte abbrechen hieß in erster Linie mein Leben umzukrempeln. Ich habe immer alleine gewohnt, selbst als ich eine sehr lange Beziehung hatte. Ich hab auf mich zu 100% für ihn und die Kinder geöffnet. Hab meinen damals noch neuen Job, den ich nicht besonders gerne mache weiter durchgezogen, weil es uns eine gewisse Flexibilität gab. Aber ich habe auch parallel nach was anderem gesucht. Er wollte auch, dass ich glücklicher bin im Job und mit mir selbst. Aber wirklich unterstützt? Ich weiß nicht... vielleicht lag das aber auch an mir. Ich frage nicht wirklich nach was. Ich frage nicht so gerne nach Hilfe... Ich denke, er hätte Dinge für mich getan, wenn ich sie mehr kommuniziert hätte. Ihm ist sein Wohlergehen wichtig- das sollte es jedem sein- aber er ist auch eigentlich ein lieber Mensch, der eigentlich keinem weh tun WILL, leider tut er es dennoch, denn sein Hedonismus scheint ihm doch wichtiger zu sein. Er ist 38 aber, trotz all der Verantwortung für seine Kinder- und er ist ein ganz ganz lieber Papa- ist er im Geiste 25 und verhält sich was Feiern und Clubs angeht auch so. Und wohl auch, was das Verfallsdatum von Beziehungen angeht... aber vielleicht stimmt das so auch nicht komplett, denn ich weiß ja, dass er auch schon längere Beziehungen hatte. Bei uns wollte er plötzlich nicht mehr weiter, obwohl er die Weichen auch selbst auf Zukunft gelegt hatte.

Ja ich weiß- wenn das, was ich vermuten muss stimmt, und wohl auch noch andere Dinge, die ich schließe aus allem, was passiert ist, dann ist das nicht der Partner, den man sich wünschen sollte. Ich hab ihn eben wahnsinnig geliebt. Nie habe ich jemanden je so anziehend, interessant, klug, wundervoll, begabt, spannend und eben absolut begehrenswert gehalten. Und selbst jetzt noch sehe ich seine Augen vor mir, denke an uns zurück, an das, was hätte anders laufen können/sollen/müssen. Ich liebe ihn immer noch unendlich und ich hoffe so sehr, dass das aufhört. Aber was macht das aus meiner Glaubwürdigkeit, wenn das, was ich für die große Liebe hielt und eben- zumindest in meinem Herzen- so empfunden habe, einfach so ausgeschaltet würde. Ja es wäre definitiv besser. Denn auch wenn er mich, und das hoffe ich, wenigstens für einen kurzen Moment mal geliebt hat, so tut er es nicht mehr und wird es wohl auch nie mehr, auch wenn er mal Dinge sagte, die einen Spalt Hoffnung ließen. Aber mittlerweile weiß ich ja, nachdem ich so viele Geschichten so vieler Menschen gelesen habe, dass das wohl nichts bedeutet. Was bedeuten Worte schon noch...

Ich hatte schon früher viele Ängste- das meiner Familie was passieren könnte zum Beispiel. Und ich habe große Probleme mit meinem Selbstwert. Habe nie erreicht, was ich erreichen wollte. Und auch nie so richtig die Kraft dafür gehabt, dafür zu kämpfen. Seit ich 16 bin habe ich quasi eine Art Dysthymie. Aber ich kam immer irgendwie klar, habe viele liebe Freunde, aber habe eben, wenn es um mich geht so meine Schwierigkeiten . Natürlich wusste er das! Wir lebten zusammen. ich hatte keine Geheimnisse vor ihm. Wieso auch. Er sagte mal, dass er nach der sehr destruktiven Beziehung mit seiner damaligen Freundin, die Borderlinerin, aber eben auch seine große Liebe war, auch eine Therapie hätte brauchen können. Ja wahrscheinlich- denn ich habe das Erbe davon getragen, dass er nicht in der Lage war, gemeinsame Krisen durchzustehen. Ich war mit Sicherheit an vielem Schuld, aber nachdem ich ja weiß, dass er direkt nach der Trennung eine andere hatte, hatte das wohl alles auch einfach noch andere Gründe... Allein das zu schreiben löst wieder Schmerzen in mir aus. Wie sehr er seine Ex geliebt hat und wie wenig Zeit er mir gewähren wollte, im Nachhinein, dass wir von der anfänglichen starken Verliebtheit in Liebe hätte übergehen können. Ich habe ihn geliebt und liebe ihn noch. Ich bin ihm wahrscheinlich egal, auch wenn er das wohl dementieren würde. Aber es ist so.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#8
Vielleicht brauchte er keine Bestätigung.
Als Außenstehender kann man da natürlich nur spekulieren. Aber ichvermute, dass er durchaus Bestätigung braucht, die aber auch haufenweise bekommt, so dass er nicht so sehr auf Bestätigung durch dich angewiesen war, weil er sich längst nicht so auf dich fixierte (das würde zu ihm wohl auch nicht passen) wie du dich auf ihn.

ich habe mich ihm gegenüber auch immer zu klein gemacht.
Das ist doch nicht gut. Das bringt eine Beziehung komplett in Schieflage.

Ich denke, er hätte Dinge für mich getan, wenn ich sie mehr kommuniziert hätte.
Das kann man nie wissen, was gewesen wäre, wenn ...

Bei uns wollte er plötzlich nicht mehr weiter, obwohl er die Weichen auch selbst auf Zukunft gelegt hatte.
Vielleicht weil er gemerkt hat wie todernst die Sache für dich war und das nicht zu seinem Hedonismus passte?

Aber was macht das aus meiner Glaubwürdigkeit, wenn das, was ich für die große Liebe hielt und eben- zumindest in meinem Herzen- so empfunden habe, einfach so ausgeschaltet würde.
Das hat doch nichts mit DEINER Glaubwürdigkeit zu tun. Du hast ihn geliebt und liebst ihn noch, das glaubt dir jeder. In ihm hast du dich halt getäuscht. Und wenn man nach so einer Enttäuschung empfindlich auf dem Boden aufknallt, halte ich es für normal, wenn damit auch das Liebesgefühl verschwindet.

Es tut mir wirklich total leid, wenn ich lese, was dieser Mann mit dir gemacht hat und was du mit dir hast machen lassen, weil du dich irgendwie nicht schützen konntest :056:
 
Dabei
10 Mrz 2018
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#9
Danke für deine Worte. Ich hab keine Ahnung, warum das passiert ist. Also warum ich SO schlimm aufgeknallt bin und jetzt einfach nicht mehr funktioniere. Als hätte er mich irreparabel zerstört.
 
P

Papatom

Gast
#10
Hallo,
also ich würde mal vorsichtig fragen, warum ein Mensch Dich dermaßen aus der Bahn werfen kann. Also mit 10 Monaten Beziehung und nach Der Trennung innrhalb von 4 Monaten Depression Psychatrie, Klinik....das ist etwas unüblich.

Es wäre wahrscheinlich hilfreich, wenn Du erkennst, dass da andere Dinge nicht gut für Dich laufen und dass Du die angehen musst. Nicht, dass Du einem Typ der Dich vorne und hinten belogen hat hinterhertauerst....

Offensichtlich liegt etwas bei Dir was Dir nicht klar ist, was Dich so anfällig machst. Finde das heraus. Dann kannst Du wieder stärker werden. Mit ihm hat das wahrscheinlich gar nichts direkt zu tun.

Gruß
 

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