Affäre mit Kommilitonen - mittlerweile beidseitig mit Gefühlen, aber...

Dabei
18 Mrz 2016
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#1
Hallo,

ich (w, 24) habe seit Ende Dezember etwas mit einem Mann (m, 23), der mit mir studiert. Wir waren vorher eher flüchtig befreundet, kannten uns aber schon eine Weile, und irgendwann ist es eben passiert - zunächst nur mit Küssen und Petting, seit ca. einem Monat haben wir auch mehrmals pro Woche Sex. Seit kurz vor Beginn dieser Affäre haben wir fast ausnahmslos täglich mindestens Chat-Kontakt (eigentlich ist es fast immer er, der mich morgens gleich anschreibt), reden über Probleme und Sorgen, unternehmen viel und verstehen uns richtig gut. Kurz nachdem wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben, hat er gesagt, dass er in mich verliebt ist. Ich hatte schon seit einer Weile Gefühle für ihn. Eine Beziehung wollte er noch nicht, weil er sagt, es bringe ja nichts, wenn man sich noch nicht 100%ig sicher ist, dass diese auch langfristig halten wird. Wenige Tage später hat er dann unerwartet "ich liebe dich" gesagt. Ich habe dann erstmal beinahe etwas Angst bekommen, weil ich noch eine recht frische Trennung hinter mir habe (da sind von mir aus keine Gefühle mehr im Spiel, aber brauche wohl etwas Zeit ohne so eine Verantwortung), und ihn gebeten, erstmal etwas zu warten.
Ca. zwei Wochen später hat er mir dann gestanden, dass seine Ex ihm manchmal noch fehlt, und es deshalb vielleicht wirklich besser wäre, noch zu warten, auch von seiner Seite aus. An seinem sonstigen Verhalten hat sich überhaupt nichts geändert. Er ist ganz offensichtlich sehr in mich verliebt und zeigt das auch gern vor anderen, wenn auch nicht vor gemeinsamen Freunden, weil es ja noch nicht "offiziell" ist. Er war auch schon bei mir zuhause und war sehr neugierig auf meine Familie. An seiner Ernsthaftigkeit habe ich also - zumindest auf rationaler Ebene - keine Zweifel. Und eigentlich bin ich ja auch noch nicht bereit für eine "richtige" Beziehung. Aber dieser plötzliche Umschwung verunsichert mich schon.
Wenn wir miteinander schlafen, sagt er nach wie vor, dass er mich liebt, nennt mich "Schatz" und "meine Süße", ansonsten sagt er sehr oft, dass er mich gern hat, macht mir Komplimente, verteidigt mich auch in meiner Abwesenheit vor blöden Kommentaren seiner Freunde - wenn ich versuche, rational zu denken, ist wahrscheinlich das Einzige, was jetzt verhindern könnte, dass eine Beziehung daraus wird, dass einer von uns beiden (eher ich, weil er da deutlich entspannter zu sein scheint) aus Verunsicherung anfängt zu klammern/ zu drängen, aber es ist schwierig für mich, nicht zu viel zu denken, wenn er gleichzeitig so viel Platz in meinem Alltag einnimmt, was ich eigentlich auch nicht ändern möchte.
War jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation? Wie findet man am besten die Balance, wenn so viele Gefühle im Spiel, aber beide noch nicht ganz bereit sind?
 
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Dabei
5 Jun 2015
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#2
Hallo Nady
nicht denken.......
machen......
leben......
genießen, alles ist gut.
es läuft genau richtig. Ihr seid beide behutsam, ihr seid beide auf Beziehungskurs.
wenn ihr es nicht durch Analysen und Definitionen verkompliziert, läuft es automatisch
aufeinander zu.
Zitat: eine Beziehung ist eine Beziehng, wenn es sich wie eine Beziehung anfühlt.
handhabe dein "Wir" als etwas selbstverständliches, ganz normales.
das gibt euch beide Sicherheit.
 
Dabei
18 Mrz 2016
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#3
Hallo Cybele,

vielen Dank für die nette Antwort. Da hast Du sicher recht. Eigentlich läuft es gerade genau so, wie ich es wohl auch gerne hätte - wir führen sehr gute Gespräche, haben ähnliche ausgefallene Interessen und ich war noch nie so intensiv verliebt. Was mich wohl hauptsächlich irritiert, ist, dass er in der ersten Euphorie aus meiner Sicht alles ziemlich überstürzt hat (gefragt, ob wir zusammenziehen, sobald es offziell ist, sogar schon von Heiratsplänen gesprochen), ohne mich zu drängen, aber mit deutlichen - ich nenne es mal Vorstellungen; vielleicht würde "Fantasien" auch eher passen. Er ist jemand, der dem Wort "Beziehung" eine sehr große Bedeutung zuspricht; für ihn ist das eigentlich untrennbar mit Zusammenziehen verknüpft. Meine Bitte, etwas behutsamer vorzugehen, hat er bereitwillig akzeptiert und gesagt, er könne warten.
Aber dann plötzlich zu merken, dass seine Ex doch noch so wichtig ist - das kam einfach ein wenig unerwartet.
Vielleicht gehört das alles zur ersten Verliebtheitsphase auch einfach dazu, bisher war ich noch nie so richtig "klischeemäßig" in jemanden verliebt, habe mich sonst immer sehr schnell emotional etwas distanziert und mich immer gefragt, was denn die anderen immer für Sorgen haben ;)
 
Dabei
5 Jun 2015
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#4
Was mir noch dazu einfiehle, wäre,
dass das mit der Ex auch ein wenig Koketterie war
um das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen,
als du ihn bei seinem ersten Überschwang gebremst hast,
möglich?
 
Dabei
18 Mrz 2016
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#5
Das halte ich für unwahrscheinlich. Das erste, was er in dem Gespräch gesagt hat, war nämlich: "Es ist mir egal, ob wir zusammen sind, Hauptsache ich kann dich glücklich machen." An der Formulierung habe ich mich etwas gestoßen, und auf meine Nachfrage, was er mit 'egal' meint, sagte er dann: "Ich kann warten." und wenige Minuten später dann: "Vielleicht hast du recht und wir sollten wirklich noch warten, nicht dass dann irgendwelche Sachen von meiner Ex noch sind. Es bringt ja nichts, wenn das meine tausendste gescheiterte Beziehung wird."
Beim Frühstück am nächsten Tag hat er sie als blöde Kuh bezeichnet, worauf ich mir unsensiblerweise erlaubt habe zu sagen: "Naja, jetzt ist sie ja weg..." und dann hat er geantwortet, dass sie ihm schon manchmal fehlt.
Ich fühle mich ansonsten nicht als Lückenbüßerin, denn eigentlich hätte er ja auch ohne Beziehung schon alles, was er ansonsten von mir wollen könnte - aber so ganz kalt lässt ihn die Ex wohl nicht. Verlangt ja auch niemand; man kann weder schöne Zeiten noch schlimme Verletzungen einfach auslöschen. Aber so richtig gern hören tut man es natürlich auch nicht ;)
 
Dabei
5 Jun 2015
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#6
Da hilft aber dann kein Abstand, sondern nur Frontalangriff ;)
mach unbedingt spannende Sachen mit ihm, wo er sich toll und lebendig fühlt.
Verschaffe ihm Abenteuer und Aktion.
was meinst du, wie rasch das alte Programm dann auf seiner Festplatte überschrieben ist.
da hilft kuscheln und Sex weniger gut,
sondern je mehr neue Eindrücke und das Gefühl 'Mann' zu sein,
desto besser....
 
Dabei
18 Mrz 2016
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#7
abenteuer und aktion hat er glaube ich ohne mich schon mehr als genug ;) er ist ziemlich extrovertiert und redet viel und gern. Er ist wohl auch eindeutig eher die treibendere Kraft von uns beiden.Er sagt immer, an mir schätze er gerade, dass ich nicht so "polternd" bin, wie er es ausdrückt. Dass er bei mir so sein darf, wie er ist. Mit allen Sorgen und Eigenheiten (von denen er so einige hat).

Es ist auch nicht immer ganz einfach, Dinge zu unternehmen, weil wir beide eher wenig Zeit haben. In der Uni sehen wir uns oft, ansonsten gehen wir eher spazieren, gehen mal essen - ja, vielleicht nicht das Spannendste, das ist wohl wahr ;) Wir wohnen leider relativ weit auseinander und beide sehr abgelegen, weshalb sich langwierigere Unternehmungen nicht so leicht realisieren lassen, zumal wir beide kein Auto haben. Da bin ich derzeit nicht ganz sicher, wie man am besten neue Eindrücke vermittelt - wir diskutieren viel über unser (leicht unterschiedliches, aber fachlich verwandtes) Studium, da ist er immer mit Begeisterung dabei, und fahren auch im Mai zusammen auf eine Tagung, aber ich denke, das meinst Du sicher eher nicht ;) (und ja, wir sind beide ziemliche Streber). Aber ich werd es auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
 
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