Wieviel kann Liebe aushalten?

Dabei
24 Apr 2014
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#1
Ich versuche mich kurz zu fassen:
Ich bin seit 3 Monaten von meiner langjährigen (9) Freundin getrennt & ich wünsche mir nix mehr als sie zurück, obwohl ich derjenige war, der sie verlassen hat. Ich bin 5 Jahre älter als sie und als wir uns kennenlernten, war sie gerade neunzehn. Ich war noch niemals so verleibt wie in diese Frau! Es fing langsam an und nach nem halben Jahr waren wir ein Paar. Freunde sagen: Traumpaar. Und so lebten wir auch eine ganze Weile, ich schätze im nachhinein so ca. 7 Jahre. Irgendwann, langsam und unmerklich entfernten wir uns voneiander. Im nachheinin muss ich leider sagen, dass wir das Grundprinzip unser Beziehung, nämlich immer offen & ehrlich zu sein, in unserem Alltag verloren haben. Wir waren uns zwar immer nahe und wir liebten uns, aber mit der Zeit ging was verloren, wir haben uns nicht mehr weiterentwickelt, sondern vielmehr mit der Situation arrangiert. Wir wollten niemals werden wie die typischen 30jährigen Pärchen und waren doch dabei es immer mehr zu werden. Uns hatte die Beziehung beiden nicht mehr gefallen, da wir unsere Zukunft oder so wie wir sein wollten, nicht mehr darin erkannt haben. Es war ein langer, langsamer Prozess. Aber wir hatten Pläne, wollten nach nem 3-Monats-Urlaub und nach ihrem Studium in eine neue Stadt ziehen. Aber es kam anders. Ich habe eine neue Frau kennengelernt, für ivh wirklich echte Gefühle hatte und mit der ich einmal was hatte. Ich war lange am Überlegen und Zweifeln, hab mich dann aber doch für meine Freundin entschieden, ihr aber nichts davon erzählt. Irgendwann sprach sie mich wegen Gerüchten darauf an und ich sagte ihr die ganze Wahrheit. Zeitlich ungünstig, denn das ganze war 1 Woche vor unserem Urlaub. Wir sind trotzdem gemeinsam gefahren. Der Urlaub war schön, jedoch kam natürlich immer wieder das Thema auf. Und ich muss sagen, dass ich mich dafür nicht entschuldigt habe, da ich mich im Recht wähnte. Eines Tages im Urlaub kam es dann zum Megastress, die Situation war so krass und war für mich nicht mehr aushaltbar. weswegen ich die Beziehung beendete. Hin & her (ich fass mich ja kurz) - wir haben den Urlaub gemeinsam zu Ende verbracht. Und ich sagte immer, dass wir den Rest, auf nach den Urlaub verschieben und wir versuchen diesen zu genießen. Hat soweit auch mehr oder weniger gut geklappt. Aber als wir dann wieder in Deutschland waren, war die Situation wiederum kaum aushaltbar....
Ich sagte ihr, dass ich sie nicht mehr liebe (was ich zum damaligen Zeitptnkt auch dachte) und beendete die Beziehung ein zweites Mal. Aber wir wohnten noch für 2 Monate zusammen, schliefen sogar in einem Bett und kuschelten uns aneinander. Dann kam der Zeitpunkt für den geplanten, gemeinsamen Umzug, den ich dann alleine gemacht habe. Ich wusste, dass wir Abstand brauchen, um beide wieder klar zu kommen.
Heute wohne ich 400km von ihr entfernt und wünsche mir nix mehr als sie. Alles andere ist mir egal. Ich würde sogar den Umzug wieder rückgängig machen. Ich weiß und fühle nun mehr denn je, dass ich sie liebe.
Sie ist natürlich in einer gänzlich anderen Situation: ich war es, der sie unendlichst verletzt hat und abgehauen ist. Und sie ist gerade dabei, sich auszuleben, wahrscheinlich Dinge, insbesondere auch, aber nicht nur Dinge mit Männern zu erleben. Zudem ihr Leben wieder selbst zu leben ohne meine Lenkung und Unterstützung, die ich ihr wohl all die Jahre verpasst habe. Diesen Prozess will ich auf gar keinen Fall behindern und ich sagte ihr, dass ich auf sie warte.
Und jetzt lebe ich in einem "Zwischenraum" des noch nicht weg und auch noch nicht da. Und ich liebe sie - vielleicht mehr als jemals zuvor. Sie sagt sie braucht Zeit. Ich weiß, dass sie auf jeden Fall noch Gefühle für mich hat. Ich weiß nicht, ob sie es Liebe nennen würde.
Aber dieser Zustand ist für mich nicht länger auszuhalten. Jeden morgen und jeden abend und dazwischen denke ich an sie. Ich will sie wieder zurück. Am liebsten sofort. Ich würde gern warten wollen, aber es zerreißt mir das Herz. Insbesondere, da ich nicht weiß, ob das Warten überhaupt von Erfolg gekrönt sein kann. Ich würde sie am liebsten mit Liebesbeweisen überhäufen wollen, weiß aber, dass das wahrscheinlich das Gegenteil von dem bewirken würde, was ich eigentlich möchte. Ich handele total irrational. Ich (sie aber auch) erkenne leider erst im nachhinein, was in unserer Beziehung alles falsch gelaufen ist. Und ich denke, dass das Dinge sind, die nicht so sein müssen, die leicht zu ändern sind.
Gibt es eine Chance für mich sie zurückzugewinnen?

Wieviel kann Liebe aushalten?

Danke für jeden Kommentar!
 
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Dabei
7 Apr 2014
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#4
:D


Viel ist dabei nicht herausgekommen. Ich bin zu müd.


***


Ernesto: Du hast dir die Freiheit genommen, zu entscheiden, zu handeln und sie musste es hinnehmen.

Nun hat sie sich entschieden. Ich finde, auch du solltest dies respektieren.


Sie hat gelitten, nun leidest du. Ich sehe keinen Unterschied.


Wenn du sie noch magst und respektierst, lass sie wachsen...


Ob ihr nochmal zusammenkommt (und zusammenpasst), wenn sie sich ent-wickelt hat, steht in den Sternen.


Tut mir leid, ich hab grad keinen Trost für dich. Da musst du durch.
 
Dabei
7 Apr 2014
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#5
Nachtrag: Ob du die Vergangenheit liebst, also das, was ihr zusammen hattet (und was in deinem Herzen bleiben darf) ODER die Frau, die sie gerade wird oder sein wird, ist nochmal eine andere Sache...
 
Dabei
24 Apr 2014
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#6
Nun ja, ich liebe diese Frau! Diese Frau, die sie war und gerade wieder wird. Diese Frau, wie sie ist. Und ich liebe natürlich auch unsere Vergangenheit - nur nicht den letzten Teil davon...
 
Dabei
24 Apr 2014
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#7
Danke für deine Antworten...eigentlich kenne ich sie, ich realisiere, dass es wohl so sein muss, aber es fällt mir schwer, mich so rational zu verhalten...
 
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Papatom

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#8
Hi,

sorry, dieses "Ja, wir mögen uns noch, leben uns erstmal aber aus und dann schauen wir in ein paar Jahren..." ist sinnlos. Das klappt nie. Selbst wenn es beide sagen. DEr eine meint eigentlich "Na, wenn ich das so sage, klingt es nicht so schlimm und engültig" Der Andere "Oh ja, es besteht ja noch Hoffnung". Der der geht will das ganze also ein wenig abschwächen um nicht so ganz der/ die Böse zu sein, der/ die Verlassene spielt mit, um nicht zu sehr zu leiden, es bestünde ja noch "Hoffnung".
Letztlich ist es Selbstbetrug von beiden Seiten....


Klar kann man sich nach5 Jahren mal zufällig über den Weg laufen und es klappt wieder, aber das ist dann Zufall. Das kann man nicht planen und erwarten schon gar nicht.

Grüße
 
Dabei
24 Apr 2014
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#9
Ja, irgendwie habt ihr ja ale recht. Und ich muss sagen, dass ich eure Aussagen unter "normalen Umständen" absolut unterschreiben würde. Zudem halte ich eigentlich auch gar nichts von "aufgewärmten" Beziehungen. Das, was ich realsieren musste, dass ich sie eigentlich immer geliebt habe, aber dass ich uns und unsere Beziehung nicht mehr liebte. Das Ganze beinhaltet soviel Aspekte, die mir leider erst im nachhinein klar geworden sind. Und aus irgendeinem Grund bin ich mir ebenfalls sicher, dass wir in der Lage wären, dieses zu änderen und uns wieder gemeinsam weiterzuentwickeln. Ich bin bereit dazu, aber sie muss es auch sein. Und es gibt ja keine Garantie, dass es klappt, aber ich glaube daran. Das ist meine aktuelles Dilemma: Glaube daran, dass es wieder klappen kann. Und zugelich ist sie dabei sich zu entziehen. Und alles was ich gerade machen kann oder würde, würde wahrscheinlich zum Gegenteil dessen führen, was ich eigentlich will.

Oder sagt sie es nur und erwartet doch, dass ich alles gebe und ihr meine Liebe absolut unter Beweis stelle?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#10
Das, was ich realsieren musste, dass ich sie eigentlich immer geliebt habe, aber dass ich uns und unsere Beziehung nicht mehr liebte.
Eure Partnerschaft sind aber genau die Dinge, die aus euch heraussprechen. Du solltest Dir klarmachen, dass Du einen realen Wert nicht an der Ab- sondern an der Anwesenheit einer Person ausmachst. Muss eine Frau erst außer Sichtweite sein, damit Du sie schätzt, sollte Dir einleuchten, was passiert, wenn sie wieder auftaucht. Als ihr ein Paar wart, wolltest Du weg. 2x. Das ist eine unmissverständliche Einstellung zu eurer Sache, der Du Glauben schenken solltest. Was Du jetzt hast, ist lediglich ein Versteifen in ein utopisches Konstrukt, das nicht mehr viel mit dieser Frau zu tun hat.
 
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Dabei
24 Apr 2014
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#11
Aber der reale Wert dieser Person besteht nach wie vor. Wir haben uns einmal getroffen und auch wieder geküsst. Das war der glücklichte Moment seit langem in meinem Leben. Als ich ging, wusste ich, dass ich gehen musste, weil wir Abstand voneinander brauchten. Eigentlich wollte ich im Moment des Gehens schon gar nicht mehr gehen. Aber wir brauchten eine Art "Reset", des Wieder-Besinnens...kann das Ganze nicht auch ein reinigendes Gewitter sein? Und wenn wir das Ganze überstanden haben, ist alles fester als zuvor?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#12
Das ist ein Irrglaube. Wenn ihr voreinander flüchten müsst, um das auszuhalten, dann habt ihr einfach kein Teamplay. Jede Partnerschaft hat hin und wieder ihre Probleme, aber die Kommunikation und Eigenantreib harmoniert dann derart, dass Schnittmengen, Kompromisse und Wege gefunden werden, ohne eine Trennung oder weitreichende Distanzierung in die Wege leiten zu müssen. Nur weil ihr euch mal wieder getroffen und euch aufgrund des Festhaltens an längst vergangene Zeiten geküsst habt, ändert sich die Situation nicht.
 
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Papatom

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#14
...Glaube daran, dass es wieder klappen kann. Und zugelich ist sie dabei sich zu entziehen. Und alles was ich gerade machen kann oder würde, würde wahrscheinlich zum Gegenteil dessen führen, was ich eigentlich will.
Hi,
das oben trifft es für Dich ganz gut. Du bist (ich formuliere es vorsichtig) sehr "Ich fixiert". Es gibt nur Dich und Deine Sicht auf die Welt.

Das mag daran liegen, das Du es nie anders gelernt hast, oder einfach so bist. Jedenfalls darf nichts sein, was in Deiner Welt so nicht geplant ist. Z.B. dass "Deine" Frau tatsächlich irgendwann die Reißleine zieht und geht, wenn sie nicht mehr kann. Hey, Du willst doch jetzt, wie kann sie da nur....

So funktioniert das aber nicht im Leben. Du hast Deine Wahl getroffen. Du wolltest anscheinend nicht mehr investieren, an der Beziehung arbeiten. Stattdessen liebe einen Seitensprung machen und den Krach mit Deinem Geständnis provozieren. Anscheinend weil Du irrtümlich angenommen hast, Eure Probleme würden sich dann durch das dadurch entstehende Gespräch auflösen. Das zeigt widerum Deine Selbstüberschätzung. Denn dass so was mit einem eigenständigem Individuum nicht klappt siehst Du ja.

Sie hat es eigentlich richtig gemacht. Gemerkt, dass Dir das alles nicht genug wert war, dass Du lieber in eine Affäre geflüchtet bist und dann immer noch nicht in der lage warst/ bist, Deine Situation realistisch mit dem nötigen Maß ein Reflektion und Selbstkritik zu bewerten.

Logisch ist sie traurig, Dir aber noch nicht völlig abgeneigt gegenüber, schließlich hat sie Dich geliebt und Du hast sie komplett überfahren mit Deinen Aktionen. Gefühle verschwinden nicht über Nacht....Aber sie macht es eigentlich fast richtig. Lebt sich nach Dir aus und geht immer mehr auf Distanz. Entwickelt sich. Ich hoffe sogar, sie behält den Kurs bei, denn Deine eigentliche Chance besteht doch jetzt darin, Dich persönlich auch zu entwickeln, daran zu wachsen und zu erkennen, was da bei Dir schief gelaufen ist....

Dein "Glaube" daran ist mehr ein unwilliges Aufstampfen, was, wie Du doch richtig erkennst, zu nichts führen wird

Grüße
 
Dabei
24 Apr 2014
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#15
Vielen Dank für deine offene und scharfe Kritik, deren Zusammenfassung ich durchaus teilen kann.

Allerdings gibt es v.a. einen Punkt, der so nicht richtig ist.
Du unterstellt mir Vorsatz bei einer Affaire. Es hört sich doof an, aber es war ein einmaliger Seitensprung ohne Vorsatz. Ich hatte zuvor versucht, die Gedanken an diese Frau auszulöschen, was mit soweit ganz gut gelang, bis ich ihr eines Tages unerwarteterweise begegnet bin. Leider war das ganze mehr als nur das "Rein-raus-Spielchen, ich empfand wirklich viel für diese Frau, sonst wäre es auch nicht soweit gekommen. Nun ja, es war rum und ich habe mich dann für "meine" Frau entschieden. Ich bin also nicht in eine Affaire geflüchtet, sondern wollte unsere Beziehung verändern, wieder in die richtige Richtung lenken. Der Rest ist bekannt. Geständnis, Urlaub, Trennung...

Vielleicht belüge ich mich wirklich selber...den Kontrollverlust zu erleben, ist -das hast zu sehr gut erkannt- wirklich sehr gräßlich...im Moment fühle ich aber Liebe oder glaube das zumindest, ich will sie und uns nicht zurück, wie es vorher war, sonderen vieles ändern, will nicht sofort mit ihr zusammenziehen, ja selbst eine offene Beziehung wäre für mich denkbar...ich will sie einfach nicht verlieren, weil sie meine Fixpunkt und meine Zuhause ist - was ich leider erst viel zu spät erkannt habe....
 
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Papatom

Gast
#16
Hi,
Du, ich verurteiel moralisch nicht, was Du getan hast, ich versuche nur Deine Sicht ein wenig weg von Dir, hin zu Deiner Ex zu bringen. Jedem kann das passieren, dass einen jemand komplett umhaut und ich wäre der letzte, der verurteilt, wenn man dem nachgibt.
Ich bin allerdings auch jemand, der meint, man muss sich dann gegebenenfalls seinen Konsequenzen stellen. Das scheinst Du nur bedingt zu können/ zu wollen. Du hast Dein Ding gelebt, aber nun beklagst Du Dich. Das ist es, was ich finde, das nicht passt.
Es ist eben immer so Aktion - Reaktion. Auch in Partnerschaften. Du machst Deine Sache, hast Deinen Ausrutscher etc. Nun mach sie eben ihr Ding, nachdem sie gemerkt hat, dass Du eben anscheinend andere Prioritäten hast.

Ich denke halt, wenn Du irgendwann mal mit ihr wieder mehr in Kontakt treten willst. wäre es einfach hilfreich, dass Du Dich dahingehend entwickelst. Etwas empathischer, etwas weniger Ichbezogen, falls Du verstehst....Das zeigt ihr dann nämlich viel mehr, warum Du, wenn jemals überhaupt, noch mal eine Chance bekommen solltest. Nicht Dein "Ich will aber weil ich glaube doch so doll dran...."

Grüße
 
Dabei
24 Apr 2014
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#17
Danke für deinen Denkanstoss - du hast wohl recht.
Ich halte mich generell nicht für egoistisch, aber in diesem Fall sehr wohl. Die Liebe macht einen Narren aus mir. Ich weiß, was richtig wäre und doch bekomme ich es so schwer hin. Der größte Fehler, den ich begangen habe, war, dass ich uns nicht über Alles gestellt habe. Und jetzt muss ich wohl mit den Konsequenzen leben.
Aber ich glaube ich verstehe sie sehr gut und sie versteht mich. Wir kennen uns so gut. Aber ich werde auf sie warten und das wäre dann -so glaube ich- der größte Liebesbeweis, den ich bringen kann. Allerdings frage ich mich auch, wie lange ich das durchhalten kann in diesem "Zwischenraum"...aber vielmehr frage ich mich, ob sie eines Tages darüber hinwegsehen kann. Ich habe alles für mich abgehakt, aber sie anscheinend nicht . Aber kann ich das von ihr erwarten? Denn ich war es, der sie unendlich verletzt hat.
Und irgendwie lande ich wieder bei meiner Ausgangsfrage:

Wieviel kann Liebe aushalten?
 
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