Wie mit sexueller Frustration umgehen?

Dabei
7 Jan 2021
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#1
Ich bin seit 4 Jahren in meiner aktuellen Beziehung, wir sind Ende zwanzig/Anfang dreißig - also noch nicht unbedingt raus aus dem Alter in dem man Lust auf regelmäßigen Sex hat - und wir sind sexuell einfach nicht auf einer Wellenlänge.
Ich wollte von Anfang an mehr als er und weiß auch schon aus meiner vorherigen Beziehung dass ich in dem Bereich vielleicht ein bisschen "viel" bin, sprich: Ich will deutlich mehr und interessanteren Sex als andere und mein Freund deutlich weniger und gefühlt auch eher "seine Aufgabe erledigen".
Die Anziehung ist grundsätzlich bei beiden da, ich liebe meinen Freund und bin vom Prinzip her auch nicht der Typ der gerne Sex außerhalb einer Beziehung hat, aber ich leide immens darunter dass meine Bedürfnisse in dem Bereich so unzureichend erfüllt werden.
Er weiß das und es tut ihm leid, also wir haben auch schon viel darüber gesprochen - es gibt zahlreiche Gründe dafür, er ist depressiv und hat psychisch viel mit sich selbst zu tun, auch häufige Klinikaufenthalte usw. die sowieso lange räumliche Trennungen beinhalten. Ich Frage einfach ob es andere Leute in meiner Situation gibt und wie die damit umgehen, das Klischee ist ja eher dass Er immer will und Sie keine Lust hat
 
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Dabei
23 Jun 2016
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#2
Er weiß das und es tut ihm leid, also wir haben auch schon viel darüber gesprochen - es gibt zahlreiche Gründe dafür, er ist depressiv und hat psychisch viel mit sich selbst zu tun, auch häufige Klinikaufenthalte usw. die sowieso lange räumliche Trennungen beinhalten. Ich Frage einfach ob es andere Leute in meiner Situation gibt und wie die damit umgehen, das Klischee ist ja eher dass Er immer will und Sie keine Lust hat
Lust und Leidenschaft kann man nicht herbeiquatschen.
Wenn er auch noch Medis nimmt, kann sich das erst recht negativ auf die Lust auswirken und ich sehe da auch nicht viele Chancen auf Besserung.

Wie ist denn die Frequenz bei euch?

Du kannst Dich mal hinterfragen, warum Sex bei Dir einen so hohen Stellenwert hat.
 
Dabei
5 Jun 2015
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#5
Also, wenn Sex bei mir einen hohen Stellenwert hätte und ich mich fragen würde warum,
wäre meine Antwort sicherlich, weil es ein TRIEB ist und weil mir das ausleben dieses Triebes Spaß macht.
Damit will ich nun NICHT sagen, das der Partner dafür zuständig ist, das ich meinen „Spaß“ habe.
Zumal nicht, wenn ich mir einen Partner suche, der auf dieser Ebene deutlich anders tickt als ich.
Wenn ich richtig darüber nachdenke, würde die Frage, die sich für mich stellt heißen,
warum binde ich mich an eine Person, die einer meiner Prioritäten in der Paarbeziehung nicht erfüllt.
Dann muß man mE. einfach äbwägen.
Kann ich ohne diesen Schwerpunkt mit ihm zufrieden sein?
Kann ich mein Bedürfnis anders befriedigt bekommen?
Oder geht es mir genau um den Konflikt, das jemand das tun soll, was ich begehre und ich brauch jemand
um mich da abzuarbeiten.
 
Dabei
7 Jan 2021
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#6
Hallo und Danke zunächst für Eure Antworten.
Zunächst habe ich mir das jetzt so nicht ausgesucht, bei der Partnerwahl und während des Kennenlernens spielen ja schon überwiegend andere Faktoren eine Rolle die dann am Ende ggf dazu führen dass man eine gemeinsame Beziehung eingeht.
Darüber hinaus hab ich tatsächlich schon hinterfragt wie ich persönlich für mich mit meinen Bedürfnissen umgehen könnte, bin aber auch einfach aufgeschmissen bei der Frage wie man sowas angehen soll. Ich würde mich jetzt nicht als Sexsüchtige oder so bezeichnen bei der eine Therapie angeraten wäre
 
Dabei
7 Jan 2021
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#8
Das ist absolut unterschiedlich, da er ja auch häufig wie erwähnt abwesend ist - wenn wir normal zusammen sind über einen längeren Zeitraum dann ist von 1-2 mal die Woche bis 3-4 Wochen gar nicht sein. Wenn er zwischenzeitlich weg ist dann auch Mal 2 Monate überhaupt nicht.
 
Dabei
15 Jun 2019
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#10
Es ist natürlich eine Herausforderung, wenn in einer Beziehung unterschiedliche Ansprüche an das Sexleben bestehen. Ich finde auch nicht, dass es relevant ist, wie oft ihr Sex habt und ob andere finden, ob das viel oder wenig ist. Wichtig ist, dass es dir zu wenig ist und ihm zu viel. Ich kann dich da total gut verstehn. Auch wenn Sex nicht alles ist, ist ein gutes Sexleben schon ein sehr wichtiger Punkt.

Es ist natürlich kein adäquater Ersatz, aber hast du schon mal versucht, das, was dir fehlt, durch Selbstbefriedigung zu kompensieren? Eventuell könnte dir das helfen, den "Alltagsdruck" zu nehmen und die Lust zu zweit kannst du dann mit deinem Partner ausleben, wenn ihr beide dazu bereit seid.

Du hast geschrieben, dass Sex außerhalb der Beziehung nicht dein Ding ist. Vielleicht überdenkst du das ja noch mal und besprichst es mit deinem Partner. Was spricht denn deiner Meinung nach dagegen, die Beziehung zu öffnen?
 
Dabei
17 Jan 2016
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#11
Ob es nun eher die Männer sind die häufiger Lust haben, oder nicht. Darüber kann man ewig diskutieren, kann dir in deiner Situation jedoch egal sein. Du hast Lust, die er auf Dauer nicht befriedigen kann. Sex ist etwas normales, auch für Frauen. Du solltest deine Lust nicht unterdrücken weil du meinst Frauen sollten zurückhaltender sein. Vielleicht glaubst du du müsstest als Frau die Oberhand haben was Sex angeht - und die hast du nur, wenn er öfter will als du. Aber das ist nur ein blödes Machtspiel. Du bist nicht schwach wenn du das natürlichste der Welt willst, völlig unabhängig davon was andere davon halten. Von dem her: Du brauchst tatsächlich einen anderen Freund, denn ohne guten Sex wirst du nicht glücklich. Ich übrigens auch nicht. Ich hab mir viele Jahre eingeredet dass Sex nicht die Hauptrolle in einer Beziehung spielen darf und dass ich meine (nun Ex-) Freundin unabhängig davon liebte. Dieser unterdrückte Mangel führte irgendwann zu Unzufriedenheit und immer häufiger zum Streit - über Belanglosigkeiten. Außerdem ist guter Sex einfach geil - v.A. mit dem Parter. Da kann der Tag noch so sch...e sein, wenn man zusammen in die Kiste springen und sich dort austoben kann, interessiert auch der nervigste Chef nicht mehr.
 
Dabei
25 Mrz 2021
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#12
Die einzige Frage die du dir stellen musst "Bin ich zufrieden so wie es ist ? "

Du bist in einem Alter, in dem du den Großteil deines Lebens noch vor dir hast und bist mit einem Partner zusammen der psychisch heftigst labil und sexuell nicht auf deiner Welle ist und es macht nicht den Anschein als würde sich das in näherer Zeit ändern, die Gründe sind dafür erst mal völlig egal.

Vertrau auch nicht darauf dass das mal besser wird, mit so einem Menschen wirst du dich dein Leben lang in irgendeiner Form immer hart auseinandersetzen müssen, sei es im Alltag oder rein emotional.

Du musst dir überlegen ob du so die nächsten 30-40 Jahre verbringen möchtest oder nicht, wenn ja, dufte deine Entscheidung alles gut, dann lebe damit, wenn nein, beende die Sache so schnell wie möglich und fange an dein eigenes Leben wieder zu leben, hört sich hart an, aber das ist der Rat der für dich und dein Leben der beste ist, ein falsches Verantwortungsgefühl Ihm gegenüber ist hier völlig fehl am Platze.

Wenn du den Absprung verpasst, mal verheiratet bist oder sogar Kinder hast, ist es ungleich schwerer, weil die Verantwortung immens größer ist.

Du hast nur das eine Leben, entscheide selber wie du es verbringen möchtest.
 
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