Wenn Liebe nicht das Problem ist ...

maelcom

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14 Apr 2015
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#1
Hallo LH Community,

nun verfasse ich mal einen Beitrag in eigener Sache. Mich interessiert einfach mal der Blick von Außenstehenden auf die Situation. Ich versuche es nicht in einen Wall of Text ausarten zu lassen. Dazu einmal die Vorgeschichte(n) und die eigentliche Situation.


Vorgeschichte(n):
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Ich bin nunmehr das vierte Mal verheiratet. Die erste Beziehung eine dumme unüberlegte Aktion in jungen Jahren. Hielt nicht lange und ich lernte 2 Jahre späte eine Frau kennen und lieben und wir heirateten. Diese Frau war bis heute das was man als sehr harmonischen und fürsorglichen Partner nennen würde. Ich habe trotz dieser Harmonie nach 7 Jahren Ehe dem ein Ende gesetzt, weil eine andere Frau mich in ihrem Bann zog. Meine Frau war am Boden zerstört, ich war bei der neuen Frau und nach der Scheidung kam kurze Zeit später Ehe Nr. 3.

Es lief 5 Jahre gut bis auch hier wieder das einsetzte was mir nur allzu bekannt vorkam. Alltag, Routine und die Unfähigkeit, mehr dagegen zu unternehmen. Ihr ging es ähnlich und man ging recht friedlich auseinander. Nun hatte ich eigentlich genug – sollte man meinen. Doch Monate später und wiederum ein Zufall bescherte den Kontakt zu meiner jetzigen Frau. Wir zogen zusammen und mein Sohn wurde geboren. Ich fühlte mich dennoch immer unglücklicher, hatte eine depressive Phase die mit professioneller Hilfe aber nach einem Jahr wieder verschwand. Aber unter einem Dach konnte ich nicht mehr mit ihr Leben, die Ansichten wie beide sich wohl fühlen können waren nicht vereinbar. Nun leben wir seit 2 Jahren offiziell getrennt, inoffiziell aber ein Paar.


Situation:
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Wir sagen uns schon lange nicht mehr dass wir uns lieben. Aber wir können offen über alles reden und obwohl es außer uns niemand offiziell weiß, sind wir dennoch ein Paar und wenn wir uns wegen dem Kleinen an Wochenenden sehen können, sind wir auch intim und haben auch keine neuen Partner.
Sie sagt sie wäre auch ohne den Kurzen mit mir zusammen. Was für mehr Gefühle spricht sei die räumliche Distanz. Erst wenn das Familienleben unter einem Dach möglich erscheinen würde, dann wäre es wieder möglich, wahre Liebe zu empfinden und das dann auch sagen zu können.
Tja und mein Problem dabei ist, das ich mein Alleinsein in der Woche problemlos verbringen kann und ich im Moment nicht wieder zusammen ziehen möchte, weil sich an der damaligen Problematik, warum es zum Auszug kam, nichts geändert hat.

Und jetzt wird’s knifflig bzw. woran ich hadere seit Monaten:
Ich liebe diese Frau. Sie empfindet viel für mich sagt sie und Liebe wäre es wohl wieder wenn alles wie bei einer „richtigen“ Familie wäre. Sprich zusammen wohnen und den Alltag meistern. Ich kann mir das aber im Moment definitiv nicht vorstellen. Zu wissen das sie was empfindet man aber nie die drei Wörter hört ist nicht so prickelnd aber in der Lage eher ein Luxusproblem.


Meine Überlegung ist jetzt:

Weiterhin so machen wie bisher und schauen was passiert? Ehrlich gesagt es belastet auch immer mehr. Frau da – Intimität. Kleiner da – viel toben und spielen und dann nach 2 Tagen sind sie wieder weg für 1, 2 oder mal 3 Wochen. Ist eine kleine Reise zu mir bzw. zu ihr (410km).

Oder: Im Guten die Beziehung beenden. Ihr die Möglichkeit geben, irgendwann mal einen Partner zu finden, der sie glücklich macht und wieder zum Strahlen bringt. Wir bleiben wegen dem gemeinsamen Kind in Kontakt bzw. ich werde ihn ja regelmäßig sehen.

Meine Erwartungshaltung und Forderung an Ihr sind hoch und ich reagiere dominant, obwohl ich immer auf Augenhöhe predige. Dabei werde ich ihr nicht gerecht, bin werktags nie dabei und alles hängt dann bei ihr. Und für Veränderungen bin ich auch nur bedingt bereit.
So, das ist es im Groben. Ich habe immer und immer wieder gekürzt damit es erstmal nicht zuviel ist.

Was haltet ihr von der Situation?
 
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Dabei
4 Jun 2013
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#2
. Aber unter einem Dach konnte ich nicht mehr mit ihr Leben,
die Ansichten wie beide sich wohl fühlen können waren nicht vereinbar.
Das solltest du mal etwas näher erklären!:102:

Frage: War die Wohung so groß,das darin auch jeder sein eigenes Reich hatte.
sich auch mal komplett alleine(auch über Stunden) zurückziehen konnte:?:
 
Dabei
27 Feb 2013
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#3
Du rennst weg, wenns mal schwierig wird. In allen deinen Ehen.

Jetzt magst auch nicht Verantwortung übernehmen.

Du magst eine Bindung nur, wenn Schmetterlinge da sind und die rosarote Brille.

Kaum sind die weg, bist du es auch.

Du machst es dir schon leicht.

Wahrscheinlich bist du ein Einzelgänger und (sorry den harten Ausdruck) zu egoistisch.

Was du machen sollst, kann ich dir nicht sagen.
 

maelcom

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Dabei
14 Apr 2015
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#4
@Don Diro
Die Wohnung war schrecklich. Wer auch immer so etwas plant und baut hat sein Handwerk nicht verstanden. Das war das eine, sich in diesem Haus einfach nicht wohl gefühlt zu haben. Haus, Lage, Umfeld... ich bin damals zu ihr gezogen und habe Familie und Freundeskreis dort natürlich nicht mehr "vor Ort" gehabt sondern alle paar Wochen mal gesehen. Letzteres aber nicht so schlimm wie diese Gefühl, sich einfach in den 4 Wänden unwohl zu fühlen.

Die Wohnung ist einerseits groß genug, aber ein eigenes kleines Reich für sie oder mich gabs nicht. Im Keller fand sich im Trocknerraum noch Platz für meinen Schreibtisch.

Das größte Problem dabei: Beim Thema Sauberkeit, Ordnung, Struktur, Tagesplanung gab es gehörige Differenzen, die auf Entfernung keine Rolle spielen. Ich habe da viel Zeit und Mühe investiert und sie empfand - das war ja wichtig und eine Vorraussetzung - das als sehr hilfreich und wollte da mit mir an einen Strag ziehen. Leider blieb sie doch am anderen Ende des Stranges stehen. Ja, ich habe trotz Arbeit im Haushalt mitgeholfen, sauber gemacht, renoviert etc pp. Abends nach der Arbeit konnte ich von vorne anfangen ...

Mir ist es auch lieber wenn sie zu mir kommt mit den Kleinen. Ich kriege fast jedesmal einen Herzstillstand wenn ich die Wohnung betrete. In meinen Augen schlimm, in anderen Augen vielleicht normal. Jeder Mensch darf da ja anderer Ansicht sein. Hier klafft bis heute ein großer Unterschied.


@Peachy
Es gab in den Zeiten immer mal wieder Schwierigkeiten. Ich bin aber nie davon gerannt bzw. es kam mir bisher nie in den Sinn sondern es war irgendwann mal der Punkt X erreicht. Ich habe immer den Dialog gesucht um daran zu arbeiten, um an mir zu arbeiten, einen Weg gemeinsam zu finden.

Aber ich bin Dir sehr dankbar für die Aussage, um das Geschehene mal mit deiner Aussage der Flucht zu überdenken.

Leicht mache ich es mir aber nicht. Ich zahle pünktlich den Unterhalt für den Kleinen, erledige die für sie unliebsamen Dinge (Finanzen, Verwaltungskram). Klar, das ersetzt nicht den Mann "vor Ort".

Einzelgänger und egoistisch... da ist was drann.
 
Dabei
4 Jun 2013
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#5
Die Wohnung ist einerseits groß genug, aber ein eigenes kleines Reich für sie oder mich gabs nicht. Im Keller fand sich im Trocknerraum noch Platz für meinen Schreibtisch. .
Und da gab es keine Möglich eine andere,weil adäquatere Wohnung zu beziehen?
Wir sind ein altes Ehepaar,wohnen auf 110 m² 3 Zimmer/Küche, Bad,+ Gaste-WC.
So hat einjeder sein eignes Reich,keine Liebe ist so groß/stark um sich ständig ertragen zu können!

Als vor 2 Jahren meine Frau(10 Jahre jünger) in Rente ging,war es für mich eine gewaltige Umstellung,war ich doch die 10 Jahre davor stets alleine zuhause,hätte nicht jeder jetzt sein eigenes Reich gehabt,was wir jetzt häufiger nutzen als zu früheren Zeiten,hätten wir uns wahrscheinlich schon längst gegenseitig erdolcht!;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
27 Feb 2013
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#6
Wenn Dir etwas wichtig ist, findest Du einen Weg. Wenn nicht, findest Du eine Entschuldigung.
 
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