Was ist bloß los mit mir? Warum kann ich keine Liebe empfinden und annehmen??

Dabei
3 Jun 2010
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#1
Hallo, mein Problem ist etwas komplex...Und beschäftigt mich auch schon sehr lange. Und zwar habe ich ein Problem damit Liebe zu empfinden und anzunehmen, und ich habe keine Ahnung warum das so ist.

Seit einem halben Jahr interessiert sich ein Typ für mich, er ist eigentlich ganz süss und würde alles für micht tun, da ich angeblich seine absolute Traumfrau bin, die, auf die er schon immer gewartet hat. Also könnte ich mich ja eigentlich geschmeichelt fühlen, aber ich glaub ihm kein Wort. Obwohl ich ja tief im Inneren weiß, dass er echt alles für mich tun würde, und dass er mich total vergöttert - der Traum einer jeden Frau. Eigentlich! Aber ich hab trotzdem Probleme diese Liebe anzunehmen. Und dieses Problem hatte ich schon immer.

Ich wehre mich - trotz dass alles so schön sein könnte - dagegen mit ihm zusammenzusein. Wir haben zwar ein "Verhältnis" oder wie man das nennen mag, aber wenn das Thema Beziehung aufkommt, hab ich gleich das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen. Ich fühle mich manchmal von seiner Liebe auch so erdrückt, dass ich ihn z.b. wegdrücke wenn er gar nicht mehr aufhört mich zu küssen. Und das ist nicht nur bei ihm so, das war schon immer so mit "meinen" Männern.

Ich glaube ich kann Liebe einfach nicht zulassen. Ich mag z.b. auch diese ganzen Dinge nicht, die so typisch für eine Beziehung sind. Gemeinsam verreisen, essen gehen, und sonstige "Pärchen-Aktivitäten", und auch kann ich es nicht ertragen gemeinsam einzuschlafen um am nächsten Tag miteinander aufzuwachen. Auch mag ich es nicht den Partner öfters in der Woche zu sehen, das kann ich nicht ertragen, weil es mich einfach einengt. Obwohl ich mich innerlich so sehr danach sehne, irgendwann eine "normale" Beziehung zu haben und ich sehne mich auch danach dieses ganze Pärchen-Getue mitzuerleben, aber sobald ich dann jemanden kennenlerne und es Richtung Beziehung geht, dann nerven mich diese ganzen Dinge schon wieder und schnüren mir die Luft ab. Ich war noch nie in einer Beziehung so glücklich, dass ich das Gefühl hatte ich muss es der ganzen Welt zeigen - so wie ich es ständig bei anderen Pärchen miterleben muss.
Und irgendwie kommt dann auch noch Hass auf auf glückliche Pärchen, weil die das haben was ich eigentlich haben will aber offensichtlich nicht imstande bin hinzukriegen.


Das ist doch nicht normal, oder?

Dann habe ich immer das Gefühl dass ich nie gut genug bin. Für niemanden. In meinem Kopf kreisen immer diese Gedanken von wegen "Bestimmt hängt er noch an der ex" oder "wenn er eine andere kennenlernt, ist er weg". Und irgendwie suche ich auch immer irgendetwas am Mann, das für mich dann ein Problem darstellen könnte mich fest zu binden. Es ist fast so als würde ich zwanghaft einen Grund suchen warum eine Beziehung keine Zukunft hätte.

Ich habe auch Probleme damit "Ich liebe dich" zu sagen. Oder dem Partner (in spe) zu zeigen, dass ich ihn gern habe. Ich verhalte mich eigentlich immer recht kühl. Obwohl ich das gar nicht will!!

Was ist bloß los mit mir? Hat irgendjemand eine Idee?
Ich habe nämlich das Gefühl so niemals glücklich zu werden, wenn das so weitergeht... :(
 
Dabei
20 Apr 2006
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#4
Nun, ich hab den Eindruck, dass du dich tatsächlich schon ziemlich intensiv damit auseinandergesetzt ... zu haben scheinst. Du kannst das sehr gut beschreiben.

Wesentlich finde ich, dass du das Gefühl hast, so wie du bist nicht glücklich werden zu können. Sonst könnte man ja sagen, was soll's, bleib halt alleine - denn man kann alleine glücklich sein. In diesem Zusammenhang wäre interessant, was du zu folgender Frage zu sagen hast:

Wenn du noch nie eine "innige" Beziehung hattest, wieso bist du dir so sicher, dass du das wirklich habe willst? Wieso verbindest du das so felsenfest mit der Vorstellung von "Glücklich-Werden"?

Es gibt diesen Zustand des inneren Zerrissen-Seins. Etwas zu wollen, es aber gleichzeitig nicht zu wollen - je nachdem, welchen Aspekt davon man gerade wahrnimmt. Wenn dir das wirklich im Weg steht, dann musst du wahrscheinlich damit rechnen, dass die Ursachen dafür nicht einfach so leicht zu finden sind. Sowas gehört zu den Gründen, warum Leute eine Therapie beginnen, in die sie manchmal unglaublich viel Zeit (und leider auch Geld) investieren.

Lass mich eine erste These formulieren: Offensichtlich ist es die körperliche Nähe (zu einem "möglichen" Partner), die du kaum erträgst. Kann das sein?
 
Dabei
3 Jun 2010
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#5
@Die Tote Hose: bin fast 25!

@Hinnerk: danke für den hinweis

@gruftie: Ja ich habe mich wirklich schon viel damit auseinandergesetzt, weil es für mich selbst schwer ist und ich wie gesagt nicht weiß warum ich so bin.
Ich habe mir auch oft gedacht "na gut, akzeptier es und bleib einfach alleine." aber dann fühl ich mich wieder ungeheuerlich einsam und wenn ich dann meine freunde in ihren glücklichen beziehungen sehe, dann merke ich dass mir doch was fehlt. ich hatte wirklich noch nie eine innige beziehung und ich weiß auch nicht woher ich innerlich das gefühl habe unbedingt eine haben zu wollen. aber wie gesagt, ich sehe ständig glückliche pärchen um mich herum, die einfach so happy sind weil sie sich gefunden haben und die die zeit miteinander genießen, und ich würde es einfach total schön finden wenn das bei mir auch endlich klappen würde.

Ja, innerlich zerrissen fühle ich mich auch meistens, das trifft es ganz genau.

Wegen der körperlichen Nähe...ich weiß nicht so genau, ob wirklich DAS der punkt ist den ich nicht ertrage. Ich küsse und kuschle eigentlich schon gerne. naja den sex an sich muss ich eigentlich auch nicht ständig haben, aber ich mag es eigentlich schon gerne wenn mich jemand umarmt und festhält und küsst usw. usf. nur manchmal erdrückt es mich einfach. und was mich mehr einengt ist dann diese ständige Anwesenheit vom (möglichen) Partner. Was heißt ständig...Aber dass er bei mir z.b. über nacht bleiben will (und ich mir dann denke ich kann einfach nicht schlafen wenn jemand neben mir liegt) oder mit mir in den Urlaub fahren möchte (und ich denke mir dann gleich schon, oh gott ich kann ihn nicht eine woch lange 24 stunden am tag ertragen, dann tick ich noch aus), obwohl er ja eigentlich total lieb zu mir ist. und andererseits wenn ich von anderen pärchen höre sie waren im urlaub und es war ja sooo schön, dann wünsche ich mir doch wieder dass ich es auch mal so arrangieren kann. also wie gesagt, innerliche zerissen-heit trifft es echt gut, nur wüsste ich wirklich nicht warum das bei mir so ist.
 
Dabei
30 Mai 2010
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#6
Ist es nicht einfach so: Du hast den "RICHTIGEN" noch nicht gefunden. Zwischen deinen Zeilen lese ich:
Du brauchst einen starken Partner, der einerseits die Zweisamkeit liebt, aber auch für sich alleine gesehen auf beiden Beinen steht. Du brauchst einen Mann, der weder Schmusebär (Klette) noch
übertriebener Macho ist. Ganz bestimmt brauchst du einen Mann, der dich führt, dir ach mal zeigt wo es lang geht, dich dabei aber nicht in deinem Tun und Lassen verändern will.

Ich denke, dir ist der Typ Mann einfach noch nicht begegnet, der dein Herz von ganz innen heraus umtrebt. Weißt was schön ist? DU bist jung und hast noch alle Zeit der Welt, nimm sie dir!!!!!
 
Dabei
20 Apr 2006
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#7
Du bist ein kluges Mädchen, Sunny! Man kann das aus der Art wie du schreibst herauslesen ;)

Das wird dir helfen und gleichzeitig steht es dir auch im Weg. Du grübelst viel - stimmt das?

Es ist also nicht so sehr die körperliche Nähe sondern die dauernde Anwesenheit. Ich weiss genau, was du meinst. Meine Frau hat das auch ein Stückchen weit. Dennoch sind wir seit - jessas! - bald 18 Jahren verheiratet :shock:

Wir haben uns "arrangiert". Separate Schlafzimmer immer schon. Eine grosse Wohnung in der jeder seinen Bereich hat. In den Ferien möglichst auch zwei Zimmer. Und ich hab's mir der Zeit auch schätzen gelernt, dass man nicht immer so aufeinander hockt.

Das soll dir etwas Hoffnung machen - aber bei dir geht das offenbar doch noch ein Stück weiter als bei meiner Frau. Meine Frau hat sich zu Beginn einfach ergeben hineingeschickt und es ertragen und bloss geschaut, dass es nicht zu viel wird.

Find ich interessant, dass sich bei dir "das Grauen" bereits vorab einstellt! Ist es denn jeweils tatsächlich so schlimm, wie du es dir vorgestellt hast? Hattest du positive oder negative Erlebnisse?

Und was ist es denn GENAU, wenn du sagst "Anwesenheit"? Kannst du das noch enger fassen? Wenn er nun z.B. in einem anderen Zimmer wäre? Oder nichts sagen würde? Oder er wäre jede Stunde 30 Minuten "weg"? Einfach so als Gedankenübung: Wie muss die Distanz sein, damit es sich wieder besser anfühlt?
 
Dabei
14 Nov 2009
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#8
ich finde es ja spannend, dass ihr (fast) jeder hier ne bindungsstörung andichtien will.

ich lese den text so:
dca baggert jemand lange
objektiv ist er auch ein guter partner
du willst eine beziehung
also nimmst du ihn irgendwann doch.

aber kein wort davon, was du für ihn fühlst, keine einzige emotion, bei der beschreibung, warum du mit ihm zusammen bist.
warst du ihn ihn verliebt, liebst du ihn?

ich denke nein und das ist der knackpunkt.
 
Dabei
3 Jun 2010
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#9
@Dom T: Der Mann, den du beschrieben hast, könnte eindeutig mein Traummann sein! Echt krass wie du das schon so gut rauslesen konntest, obwohl wir uns gar nicht kennen. Bloß: ich wüsste nicht, ob ich mich bei DIESEM mann dann trotzdem anders verhalten würde/könnte... vielleicht leide ich ja wirklich unter einer bindungsangst und es könne kommen wer wolle?? ich weiß es nicht...

@Gruftie: danke für das kompliment :) ja ich grüble extrem viel!! das ist fast schon krankhaft bei mir.
Das mit deiner Frau ist ja interessant...Hat sie auch ein Stück weit diese Bindungsangst?

ich hatte schon negative erlebnisse und zwar mit meinem allerersten freund. ich war ungefähr 14/15 als ich mit ihm zusammenkam und er fing irgendwann an psychospielchen mit mir zu spielen, die so weit gingen dass er damit gedroht hat sich und mich umzubringen, wenn ich ihn verlassen würde. mit 17 konnte ich mich endlich von ihm lösen, was ich mich vorher nicht traute aus einer angst er würde mir tatsächlich was antun. mit 17 wie gesagt, hatte ich dann aber endlich die kraft dazu. er war aber nicht meine große liebe, im gegenteil. so wirklich geliebt hab ich ihn eigentlich nie, er war nur schon ewig hinter mir her und damals in dem alter dachte ich mir "okay, man kanns ja mal probieren". heute bereue ich es zutiefst.

hatte zwar ein paar monate später gleich einen neuen freund aber da war es dann schon so, dass ich irgendwie "verklemmt" war. bzw. je länger wir zusammen waren, desdo mehr ging ich auf distanz. nicht, dass ich bei meinem ersten freund nicht auf distanz gegangen wäre, aber da hatte es dann halt irgendwie andere gründe...als es nach 2 jahren auseinanderging (er hatte schluss gemacht, da er der meinung war ich sei gefühlskalt und würde mich zu sehr isolieren von ihm), habe ich immer mal wieder versucht mein glück wieder zu finden. aber jeder typ den ich kennenlernte war eine reine enttäuschung für mich. wurde echt oft enttäuscht und verletzt und jetzt vor einem halben jahr hab ich eben diesen typen kennengelernt. er ist wie gesagt echt lieb zu mir, bloß weiß ich dass er in seiner vergangenheit einen richtigen frauenverschleiß hatte und vielleicht hält mich ja auch das davon ab mit ihm eine beziehung einzugehen?

je mehr ich über alles nachdenke, desdo schwieriger wirds irgendwie das ganze zu verstehen...
 
Dabei
3 Jun 2010
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#10
nachtrag:

gruftie: wegen der anwesenheit: mir würde es einfach schon reichen den partner 1 - 2mal in der woche zu sehen und da jeweils nur für ein paar stunden. der aktuelle typ aber meint immer er kann gar nicht genug von mir kriegen und ihm scheint es irgendwie auch nicht zu reichen nur mal ein paar stündchen sich zu sehen.


@paulaken: ja anfangs war ich in ihn verliebt, momentan weiß ich es nicht so genau, weil er mich ständig unter druck setzt mit diesem "ich möchte eine beziehung mit dir" und bei mir es immer schon so war, dass ich mich zurückgezogen hab, wenn druck in dieser hinsicht kam. deswegen weiß ich momentan nicht einmal mehr was ich fühle!
in meinen letzten partner war ich aber verliebt, jedoch hab ich mich da trotzdem auch so "komisch" verhalten und übermäßig glücklich war ich da irgendwie auch nicht...
 
Dabei
30 Mai 2010
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#11
Zitat Sunny: "Der Mann, den du beschrieben hast, könnte eindeutig mein Traummann sein! Echt krass wie du das schon so gut rauslesen konntest, obwohl wir uns gar nicht kennen. Bloß: ich wüsste nicht, ob ich mich bei DIESEM mann dann trotzdem anders verhalten würde/könnte... vielleicht leide ich ja wirklich unter einer bindungsangst und es könne kommen wer wolle?? ich weiß es nicht..."

Sunny! Ich weiß es aber! Du würdest dich bei DIESEM Mann anders verhalten! Du würdest zu ihm aufschauen, dich auch durch und wegen seiner eigenen Stärke wohlfühlen. Du würdest eine Gänsehaut bekommen, wenn er dich berührt. Du hättest Sehnsucht, ihn in deine Arme zu nehmen, wenn es ihm mal nicht so gut geht, obwohl er gerade nicht bei dir ist. UND: DU wärst angekommen.
Woher ich das weiß? Seelenverwandschaft!!!!

LG
"T"
 
Dabei
26 Mai 2010
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#12
Symptom 1
Also könnte ich mich ja eigentlich geschmeichelt fühlen, aber ich glaub ihm kein Wort.

Symptom 2
Und dieses Problem hatte ich schon immer.

Symptom 3
Wir haben zwar ein "Verhältnis" oder wie man das nennen mag, aber wenn das Thema Beziehung aufkommt, hab ich gleich das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen.

Symptom 4
Ich fühle mich manchmal von seiner Liebe auch so erdrückt, dass ich ihn z.b. wegdrücke wenn er gar nicht mehr aufhört mich zu küssen. Und das ist nicht nur bei ihm so, das war schon immer so mit "meinen" Männern.

Symptom 5
Ich mag z.b. auch diese ganzen Dinge nicht, die so typisch für eine Beziehung sind. Gemeinsam verreisen, essen gehen, und sonstige "Pärchen-Aktivitäten", und auch kann ich es nicht ertragen gemeinsam einzuschlafen um am nächsten Tag miteinander aufzuwachen. Auch mag ich es nicht den Partner öfters in der Woche zu sehen, das kann ich nicht ertragen, weil es mich einfach einengt.

Symptom 6
Obwohl ich mich innerlich so sehr danach sehne, irgendwann eine "normale" Beziehung zu haben und ich sehne mich auch danach dieses ganze Pärchen-Getue mitzuerleben, aber sobald ich dann jemanden kennenlerne und es Richtung Beziehung geht, dann nerven mich diese ganzen Dinge schon wieder und schnüren mir die Luft ab.

Symptom 7
Ich war noch nie in einer Beziehung so glücklich, dass ich das Gefühl hatte ich muss es der ganzen Welt zeigen - so wie ich es ständig bei anderen Pärchen miterleben muss.

Symptom 8
Und irgendwie kommt dann auch noch Hass auf auf glückliche Pärchen, weil die das haben was ich eigentlich haben will aber offensichtlich nicht imstande bin hinzukriegen.

Symptom 9
Dann habe ich immer das Gefühl dass ich nie gut genug bin. Für niemanden. In meinem Kopf kreisen immer diese Gedanken von wegen "Bestimmt hängt er noch an der ex" oder "wenn er eine andere kennenlernt, ist er weg".

Symptom 10
Und irgendwie suche ich auch immer irgendetwas am Mann, das für mich dann ein Problem darstellen könnte mich fest zu binden. Es ist fast so als würde ich zwanghaft einen Grund suchen warum eine Beziehung keine Zukunft hätte.

Symptom 11
Ich habe auch Probleme damit "Ich liebe dich" zu sagen. Oder dem Partner (in spe) zu zeigen, dass ich ihn gern habe. Ich verhalte mich eigentlich immer recht kühl. Obwohl ich das gar nicht will!!
also ich lese das so, dass jemand mit einem geringen selbstwertgefühl, angst davor hat die unabhängigkeit zu verlieren und verletzt zu werden...
 
Dabei
20 Apr 2006
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#13
Das mit deiner Frau ist ja interessant...Hat sie auch ein Stück weit diese Bindungsangst?
Nicht wirklich. Es war für sie nicht so bestimmend, wie vielleicht für dich. Und sie war auch älter als du - das wird auch dir helfen, ich denke, die Zeit ist auf deiner Seite.

Ich glaube nicht, dass du Bindungsangst hast. Ich glaube, du kommst gar nie so weit, dich mit einer wirklichen Bindung beschäftigen zu können, da du vorher mit diesem "Abwehrreflex" anstösst. Und ich glaube es ist eher ein Reflex, wenn es dir mit allen Männern so geht und du das auch selbst nicht in Verbindung damit bringst, dass es einfach "der Falsche" sein könnte. Ausserdem hättest du genügend Zeit gehabt, jemanden zumindest mal anzutreffen, der "richtig" sein könnte und dann wüsstest du, dass das etwas ändern würde.

Ich würde es für normal halten, dass du zu einem Mann in der ersten Phase der Verliebtheit eigentlich genau die Nähe suchen würdest, die dir solche Probleme bereitet. Dir ist schon die erste Nacht zusammen ein Graus - und nicht erst die Vorstellung, ein Leben lang neben jemandem schlafen zu müssen. Bei dir ist es so reflexartig, dass du wohl tatsächlich nicht schlafen könntest wenn jemand bei dir im selben Bett liegt. Und es hat nichts mit einer Absicht von dir zu tun oder einer rationalen Abwehr - du KANNST NICHT ANDERS als diese Abwehrgefühle zu empfinden. Richtig?

Ich persönlich glaube also schon, dass du da ein Trauma hast. Schon richtig in der Art einer Phobie. Typischerweise liegen mögliche Ursachen für sowas meist etwas weiter zurück als 14/15. Typischerweise ist die Ursache auch nicht ein Einzelereignis, sondern eine Situation, die du als Kind wahrscheinlich als völlig normal empfunden hast, weil du nichts anderes gekannt hast - darum ist es oft so schwierig, die Ursache zu finden.

Und es ist ja etwas, das in den Grundzügen jeder kennt. Jedem geht der Partner auf die Nerven, wenn er zu nahe kommt, wenn er einen z.B. pausenlos volllabert oder wie ein Hündchen nachläuft. Dein Trauma ist, dass das bei dir sehr übersteigert wirkt. Dir geht man schon auf die Nerven, indem man einfach DA ist.

Und dein Drama ist, dass praktisch jeder mögliche Partner, der sich also in dich verliebt hat, eben genau DAS will, nämlich möglichst oft DA sein. Die Chance, einen Typen zu finden, der sich in dich verliebt aber mit 2x die Woche 1-2 Stunden zufrieden ist - sorry, aber die ist schon ziemlich klein. Das wird nicht nur dem "aktuellen Typen" so gehen. Und natürlich weisst du eigentlich, dass es so ist.

Dass dich das einsam macht, das glaub ich. Das kommt mir fast vor wie ein Fluch aus einem dieser Walt-Disney Märchen...

Ist auch schwierig, dir einen guten Rat zu geben.

Du musst das deinem aktuellen Typen erklären. Solange er denkt, der muss sich möglichst noch mehr anstrengen, wird's höchstens noch schlimmer. Oder hast du schon und er versteht es nicht?

Hast du denn schon mal über eine Therapie nachgedacht?
 
Dabei
3 Jun 2010
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#14
@Dom T: die frage ist nur wo ich diesen jemanden finde ;)

@Hinnerk: geringes selbstwertgefühl hab ich und angst davor verletzt zu werden sowieso...da mir dies schon so oft passiert ist, dass ich das gefühl habe ich kann bald keine verletzungen mehr ertragen. klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch aber es fühlt sich manchmal echt so an...

@Gruftie: genau ich KANN nicht anders, obwohl ich soooo gern anders können will... ich hab es ihm erklärt und er versteht das (mittlerweile) auch etwas...am anfang wusste er nie so recht was los ist und dachte immer er hätte was falsch gemacht. er meinte er will mich dennoch nicht aufgeben und er meinte wir können zusammen das sicher schaffen das ganze zu überwinden. glaubst du das könnte funktionieren? über eine therapie hab ich auch schon mal nachgedacht, aber den schritt doch nie gewagt...
 
Dabei
20 Apr 2006
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#15
Kann es sein, dass du Mühe hast, dich abzugrenzen?

Die Idee kommt mir gerade... Du gibst hier z.B. allen immer Recht.

Bist du so jemand, der sich vor der Nähe anderer fürchtet, weil du dich nicht von ihnen abgrenzen kannst? Verstehst du, was ich meine?
 
Dabei
20 Apr 2006
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#17
Dir macht die Anwesenheit von jemand anders vielleicht so viel Mühe, weil du andere viel leichter an dich ran lässt. Du ziehst keine (imaginäre?) Grenze um dich herum, in die du niemanden eindringen lässt. Der Mann ist nicht einfach nur im Zimmer oder im Bett - er ist "in deiner Seele".

Ich kann das schlecht beschreiben - "sich abgrenzen".

Es geht irgendwie auch um die Gewissheit, dass jemand anders dich nicht beeinflussen kann, wenn du nicht willst. Dass du unbeeindruckt bleiben kannst, wenn jemand da ist. Dass deine Meinung nicht von jemandem beeinflusst wird oder einfach dein "Wahrnehmungsgefühl" in jeder Sekunde.

Wenn dir jemand sagt, das ist so und so - kannst du dann 100% ig deine Meinung zur Antwort geben? Oder passt du dich in jedem Moment grad schon an, damit du auch ja niemanden brüskierst?

Machst du dir sehr viele Gedanken darüber, was andere über dich denken? Geht es dir schlecht, wenn du den Eindruck bekommst, jemand mag dich nicht oder denkt etwas abschätziges über dich?
 
Dabei
3 Jun 2010
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#18
hmm ich glaube nicht dass er in meiner seele ist ;)

ich gebe meine meinung eigentlich schon immer kund, wenn ich anderer meinung als er bin dann sag ich das auch direkt und deutlich und habe damit überhaupt kein problem. In anderen situationen kommt es vielleicht manchmal vor dass ich mich "anpasse", z.b. bei meinem Vorgesetzten. Aber in den Beziehungen oder auch mit Freunden sag ich eigentlich schon meine Meinung.
Gedanken mach ich mir aber wirklich viele, wenn mich jemand nicht mag dann zerbreche ich mir auch den Kopf warum das wohl so ist, andererseits wenn ich jemanden nicht mag dann zeig ich es dem/derjenigen auch deutlich genug.

hier hab ich den sachen recht gegeben, die wirklich auf mich zutreffen, also das mit dem selbstwertgefühl usw. usf. ...
 
Dabei
20 Apr 2006
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#19
War nur so ein Gedanke.

Wer hat denn nun wen immer verletzt in deinen vergangenen Beziehungen? Ist es nicht eher so, dass du einfach enttäuscht warst, dass es nicht geklappt hat (mal von diesem ersten Typen abgesehen)?

Wie auch immer: Wenn dein aktueller Typ mit dir daran arbeiten will, dann versuch es doch einfach. Musst ihm ja keine Versprechungen machen - und nennt es halt einfach vorerst mal nicht "Beziehung". Irgendwie wirst du wohl kaum drum herum kommen, das Problem in alle Richtungen so gut als möglich auszuloten.

Eine Therapie zu empfehlen ist zwiespältig. Es kommt zuerst auf den Therapeuten oder die Therapeutin an. Die wollen dich ja dann als Kundin... Wenn du wirklich sicher bist, dass du so nicht glücklich werden kannst und wirklich versuchen willst etwas dagegen zu tun, dann wäre das schon eine Möglichkeit. Kannst ja einfach mal im Auge behalten.
 

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