Wann ist genug genug?

Dabei
9 Jun 2008
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#1
Ich bin seit fast einem halben Jahr in einer Beziehung, leider mit dem Manko das wir uns alle 3 bis 4 Wochen streiten. Für mich sind es teilweise unnötige Gründe, die daraus resultieren, das wir unsere Bedürfnisse od. Wünsche nicht richtig adressieren, aber auch weil wir nach meinem Empfinden uns nicht die notwendige Zeit zum reden nehmen. Hierzu haben wir das Buch "Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt" gelesen. Die Momente die wir in der Woche haben sind zu kurz und führten auch zu Mißverständnissen, da alles immer husch husch in der Stadt ist. Leider können wir unsere Beziehung auch nur bedingt in der Öffentlichkeit ausleben, da wir beide auch Arbeitskollegen sind.
Ich möchte jetzt zu meinem aktuellen Problem kommen, vergangene Woche (Di.) hatten wir wieder einen Dissens weil ich mich nicht verstanden gefühlt habe, eigentlich nur Zustimmung haben wollte, aber keinen Ratschlag. Aus Frust habe ich dann im Restaurant ein genervtes "Oh F..." gesagt. Danach war alles erst einmal die Kommunikation vorbei. Da ich mit ihr am Mi. nicht reden konnte habe ich ihr eine Mail geschickt und versuchte mich zu erklären. Flugs habe ich eine Antwort Do. Morgen erhalten. Ein gemeinsames Wochenende wurde buchungtechnisch abgesagt. Nun haben wir seitdem wieder Kontakt gehabt, aber ausreichend Zeit für uns , nicht einmal eine Std. am Wochenende war vorhanden, um miteinander zu sprechen.
Nun hat sie diese Woche an allen Abenden etwas vor und ab Do. ist sie bis Son. mit Ihrer Freundin auf einem Kurztrip.
Dies habe ich erst erfahren, nachdem ich einen morgigen gemeinsamen Abend vorgeschlagen habe.
Ich weiß nun nicht wie ich das deuten soll, zumal ich ihr gestern sagte, das ich sie gerne mal wieder in den Arm nehmen möchte und auch mal wieder Ihre Nähe spüren möchte.

Welches Verhalten ist nun richtig - macht man sich rar?
Oder, ist alles nun vorbei?

Danke für Eure Sichtweisen
 
Dabei
28 Feb 2008
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#2
Ich denke in eurem Fall geht es nicht um "sich rar machen" oder ähnliches. Ihr habt ein ganz klares Kommunikationsproblem. Außerdem übertreibt ihr in solchen Konfliktsituationen sofort. Laut rumfluchen und tagelang beleidigt sein gehört da dazu.
Sobald sie sich wieder eingekriegt hat (bis dahin kannst du sie ruhig in Ruhe lassen weil sie ja angeblich keine Zeit hat) erbitte ein vernünftiges Gespräch und macht euch mal klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Wenn ihr euch dann ausgesprochen habt, versucht mal zukünftig über Sachen zu reden, die euch stören. Macht aus, dass ihr immer gleich sagt, wenn euch was stört oder ihr was ändern wollt. Und dann verhaltet euch auch danach. Nur so kann das noch was werden.
Viel Glück.
 
Dabei
9 Jun 2008
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#3
Hallo Catalou,
wir haben schon mehrfach nach solchen Begebenheiten geredet und uns gesagt, dass wir über solche Themen offener sprechen müssen. Ich bin ein emotionaler Mensch der von den Eltern eine Streitkultur erlebt hat. Manchmal ist sie nicht die Beste, aber mir wurde auch beigebracht nicht nachtragend zu sein. Aus dem Grund ist die "Schmollzeit" bei mir nicht lange. Meine Freundin dagegen ist mit Ihren Reaktionen dagegen konsequenter und ihr Verhaltensmuster gibt ein längeres Zeitraster der Be- oder Verarbeitung her.
Außerdem betont sie immer wieder, das sie es von ihrem Elternhaus nicht kennt, sich zu streiten. Für mich persönlich ein wenig unverständlich, da man (MANN & FRAU) sich irgendwann immer mal reibt.
Ich bin mir mit meinem weiteren Verhalten erst einmal unschlüssig.
Heute hat sie mich auf er Arbeit angerufen und wir haben kurz miteinander gesprochen. Letzten Endes bleibt aber auf der Arbeit keine Zeit auch mal etwas tiefergehendes privates oder intimes zu besprechen.
Grundsätzlich halte ich von den "Spielen des rar machens" nichts, aber ich gestehe, das ich das Thema zur Zeit auch nicht am Telefon (auch Abends) nicht besprechen möchte.
Ich denke das ich ihr am Sonntag signalisiert habe, das ich ihre Nähe haben möchte und damit auch die Möglichkeit haben möchte mit ihr in Ruhe zu sprechen. Ich habe ihr glücklicherweise letzte Woche mitteilen können, das die Form unserer Kommunikation auch ein Entwicklungsprozess ist, wobei sie auch eingeräumt hat das dieser sich gebessert hat. Hier aber auch mit dem Beigeschmack das ich mich gebessert habe. Ich sehe aber nicht ihre Beteiligung und ein Zukommen auf meine Kommunikationsform od.besser ausgedrückt "Verstehen meiner Wünsche & Bedürfnisse" wenn ich etwas adressiere.

Frage: Verhalte ich mich erst einmal passiv, indem ich sie sich melden lasse, so dass sie merkt das sie mal auf mich zukommen muss. Oder ist diese Form der Kommunikation (Nicht-Kommunikation - was auch eine Form der Kommunikation ist) quasi ein sich selbst ins Abseits stellen?
Die Problematik dabei ist, ich habe Zeit od. würde diese mir nehmen, aber ich sehe nicht das sie sich diese nimmt!

Danke für den Rat
 
Dabei
28 Feb 2008
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#4
Ich denke es ist an ihr sich zu melden, sie sollte jetzt auf dich zukommen. Ich denke nicht, dass du dich damit ins Abseits stellst.
Und falls sie nicht auf dich zukommt, würde ich ihr klar machen, dass es so nicht weitergehen kann. Redet offen miteinander über eure Probleme, sorge dafür, dass auch sie ihre Fehler einsieht (freundlich aber bestimmt) und sprecht auch zukünftig sofort über das was euch stört. Das ist unheimlich wichtig.
Das wäre so mein Rat.
Liebe Grüße, Catalu
 
Dabei
9 Jun 2008
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#5
Hallo Catalu,
anscheinend bist du die Einzige die mein Thema verfolgt - danke.
Lili (meine Freundin ?!?) hat heute bei mir angerufen. Sie war auf dem Heimweg, ich noch auf der Arbeit. Grund des Anrufes war, das Sie sich für das Wochenende verabschieden wollte, da Sie bei Ihren Eltern heute Abend ist und ab morgen bis Sonntag mit ihrer Freundin (Anmerkung: Ihr freund hat sich vor Kurzem von ihr getrennt und seitdem wieder Zeit für Lili) auf einem Kurztrip ist.
Letztendlich habe ich mit ihr 15Min. telefonieren könne. Ungünstig da sie im Auto saß, habe aber adressiert das wir miteinander reden sollten und das ich es schade fand, das sie diese Möglichkeit nicht am Sonntag Abend ergriffen hat und wir stattdessen in aller Öffentlichkeit Fußball schauen mußten, wo ich ihr mit feuchten Augen sagte, das ich gerne mit ihr allein/zweisam gerne sein würde.
Weiteres Fazit des Gespräches war, das ich meine Fehler auch reflektiere und auch nicht alle meine Sichtweisen richtig sind & ich nicht auf Allwissenheit bestehe. Auf die Frage von mir, ob sie das auch von ihrer Seite das auch täte, kam lediglich die Gegenfrage, was sie denn falsch machen täte. Für mich die Antwort, das Sie über ihr Verhalten nicht nachdenkt oder reflektiert und sich selbst fragt, was sie Anders machen könnte.
Als Beispiel habe ich ihr genant, das mein derzeitiger Ausschlag an den Händen eine Neurodermitis ist da die Drüsen für die Flüssigkeit zur Zeit überreagieren, was auch mit Stress zu tun haben kann, aber auch irgendwann Genetisch bedingt auftritt - Das ist die Aussage vom Betriebsarzt & Hautarzt. Sie besteht jedoch nach wie vor auf dem Standpunkt, das es mit meiner Ernährung zu tun hat: ab und zu mal eine Coke Zero, seltenst mal frisches Gemüse oder Obst, Presswurst vom Lidl oder Chips. Ok, das sind Sünden, aber Gemüse esse ich über das Kantinenessen und es gibt auch mal etwas frisches daheim. Wenn ich mich so schlecht ernähren würde, muss ich kritisch hinterfragen, wie ich im letzten Jahr auf gutem Niveau Triathlon machen konnte!
Nun - sie zweifelte heute wieder diese Aussage an.
Sie hat auch festgestellt, das unsere Kommunikation nicht immer auf einer Ebene ist. Für mich bedeutet dies, das nicht nur ich mich ihr zubewegen muss, sondern sie sich auch in meine Richtung. Sie kommt mit meiner Emotionalität bei Erzählungen nicht klar, wenn ich mich über etwas geärgert habe.
Was auch schwer wiegt in der ganzen Sache ist, das wir Anfang Mai schon mal einen Dissens hatten. Daraufhin haben wir das oben genante Buch mit dem Wolf & der Giraffe gelesen. Sie war in 2 Tagen durch und kennt das alles schon - frage ist ob sie das anwendet? Seitdem hat sie weder bei mir noch ich bei ihr geschlafen - Ausnahme ist, das wir vor 2 Wochen das Haus von einem Freund am Meer hatten & mal zeit für uns hatten. Ansonsten war Sie an den Wochenenden weg und hatten seltenst an den den Wochenenden mal ein paar Std. um gemeinsam miteinander zu sein. In der Woche hat man sich ab und zu zum Essen in der Stadt gesehen, aber niemals mal zeit bei sich Daheim gemeinsam verbracht.
Die Herzlichkeit die sie sich wünscht, ist einfach (für mich) nicht übertragbar, wenn ich mit ihr in der Öffentlichkeit mich nicht so geben kann, wie ich es gerne täte. Ich habe ihr auch öfters gesagt, das wir mehr Zeit miteinander verbringen müssen, indem mal gemeinsam gekocht wird, wir auf der Couch liegen, spazieren gehen. Die Zeit auf der Arbeit, wenn ich ihr bei bestimmten Themen, frisst meine Arbeistzeit weg (habe ich ihr schon gesagt) und die Telefonate oder das Mailen ersetzt auch nicht die Kommunikation in der Beziehung.
wo wir gerade bei dem Thema Mailen sind, anbei ein Extract aus einer Mail Ihrer Freundin, die sie mir weitergeleitet hat - bedauerlicherweise war auch in der Mail etwas über mich enthalten, Zitat: "Außerdem hatte ich nicht den Eindruck aus Deinen Erzählungen, dass die Beziehung Dir sehr am Herzen liegt."

Um zum Abschluß zu kommen, brachte ich das Thema auf, das wir die Beziehung beenden könnten, das dies einfach & schnell gehen würde. Jedoch ich damit konträr agieren würde, da ich wie ich ihr sagte, letzte Woche zu einem Freund sagte, das ich sie liebe.
Auch habe ich ihr gesagt, das ihr derzeitiges Verhalten auch nicht ganz förderlich für die Beziehung ist und ein entkoppeln und entfremden mit sich bringt.
Nach dem Gespräch hatte ich eine "Mir Egal Einstellung". Wenn dem so wäre, wäre ich nicht hier!

Und nun ????
Dank dir Catalu für die Zeit und Antworten für meine Bedürfnisse. Aber auch Dank an jeden Anderen Beitrag.
 
Dabei
12 Jun 2008
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#6
Hallo
Ihr habt schon eine komische Art euch zu streiten. Ihr Verhalten sich danach rar zu machen, finde ich eher kindisch und unangebracht.

So, aber auch du kannst nicht einfach erwarten, dass deine Freundin dir einfach zustimmt ohne jeglichen Kommentar.

Eine Beziehung zu führen ist nicht einfach und bedarf schon etwas mehr an Pflege. Ihr reagiert anscheinend viel zu heftig bei kleinen Auseinandersetzungen. Daran solltet ihr BEIDE arbeiten.

Wieso könnt ihr euch denn nicht als Paar in der Öffentlichkeit zeigen?
Ein gemeinsamer Job ist doch kein Hindernis, oder?
 
Dabei
9 Jun 2008
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#7
Hallo BeastyWitch,
da magst du Recht haben, das wir heftig auf kleine Auseinandersetzungen reagieren. Das solltest du ihr sagen, ich habe es schon getan.
Da sie solche Auseinandersetzungen nicht kennt, weder von daheim noch aus vorherigen Beziehungen, ist es für sie schwerer als für mich. Was mich einfach aufregt und ab und zu auf die Palme bringt und mich genervt reagieren lasse ist, das Sie das letzte Wort haben muss und meint immer die richtige Antwort zu haben.
Ihr der zeitiges Verhalten basiert auf der Tatsache, das sie diese Streiterein satt hat und keine Lösung parat hat oder einen möglichen Weg anbietet.
Ich weiß nicht ob das nun auch ein "Machtspiel" ist. Bisher habe ich die Initiative ergriffen miteinander zu reden, jedoch bin ich dieses Mal zurückhaltender. Vielleicht schaut sie, wie lange ich das durchhalten kann, zumal ich ihr letzte Woche sagte, das ich es unerträglich finde, wenn sie mit mir nicht redet.
Mal schauen.
 
Dabei
12 Jun 2008
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#8
Also ich finde das ganze nicht wirklich konstruktiv.
Was erwartet sie sich davon, wenn sie schweigt, sich rar macht, dir aus dem Weg geht.

Ganz ehrlich, so kann man keine Beziehung führen und schon gar nicht aufrecht erhalten.

Ihr solltet mal ein ernsthaftes Gespräch führen. Jeder legt seine Wünsche und Vorstellungen dar und dann solltet ihr schauen, ob ihr beide dies dem anderen geben könnt.
 
Dabei
9 Jun 2008
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#9
Ja - das haben wir schon getan. Wir sind ja Menschen, haben unterschiedliche Entwicklungen hinter uns, was auch bedeutet, das sie aber auch ich, diese Wünsche / Vorstellungen sich zu Herzen nimmt und daran arbeitet. Das von beiden Seiten kommen muss und nicht erwarten darf, das nur weil man darüber gesprochen hat, sofort alles dann so läuft wie man es sich erwartet.
Das Ding ist auch, dass sie ja zugibt, das ich an den Themen gearbeitet habe und mich gebessert habe, sie aber von sich aus behauptet, das sie alles richtig macht und von Ihrer Warte aus nichts zu überdenken gibt.
Sie geht aber nicht auf meine Wünsche oder Bedürfnisse ein, was sich in Frustration in meinem Verhalten wiederspiegelt oder auch vermehrt in meinen Aussagen die ich adressiere wiederfinden. Diese nimmt sie sich aber nicht zu Herzen und ändert etwas daran.
Ich weiß selber nicht weiter, so wie sie anscheinend.
 
Dabei
12 Jun 2008
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#10
Sei mir nicht bös, aber sie scheint eine total arrogante Einstellung dir gegenüber zu haben.

Kein Mensch ist Perfekt, sie auch nicht. Da sie aber davon ausgeht alles richtig zu machen wirst du nie zu einer, für dich, harmonischen Beziehung kommen.

Irgendwann wirst du noch unglücklicher und resignierst total. Lass es nicht soweit kommen und denk über Konsequenzen nach.
 
Dabei
9 Jun 2008
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#11
Hallo an Alle,
jetzt haben wir Sonntag Abend und seit Mittwoch (da hatten wir unser letzte Telefonat) habe ich nichts mehr von ihr gehört. Einerseits kann ich es verstehen, das sie 4 nette Tage auf Sylt haben wollte, aber so gar nichts zu hören ist seltsam. Nun, ich habe es nicht besser gemacht, oder doch? Ich habe mich erst einmal nicht gemeldet. So langsam kommt das intuitive Gefühl hoch, das dies auch Indikatoren für die Beendigung der Beziehung ist.
Warum, es ist doch netter mit der alten "freien" Freundin schöne unkomplizierte Tage zu verbringen und in den nächsten Wochen sich um die neue Eigentumswohnung zu kümmern. Immerhin bin ich ja nicht in den vergangenen Wochen integriert worden, bei der Küchenauswahl oder der Parkettauswahl usw. Ja - jetzt kommt auch verletzte Eitelkeit und Stolz hoch, aber auch Enttäuschung.
Woran liegt das?
Meldet Sie sich nicht, weil sie zu stolz ist, sich nicht einzugestehen, das sie auch mal über sich mal nachdenken hätte sollen, über ihre Verhalten auch mir gegenüber (das Wölfische Verhalten hinter dem Deckmantel der Giraffe).
Hat das auch etwas mit Arroganz zu tun?
Schließlich läuft nicht alles nach Ihrer Nase und das ich auch mal das Wort" Schluß " Beendigung der Beziehung angesprochen habe und nun auch den Zug bzw. den Rückzug angetreten habe, mich nicht zu melden und auf sie zuzugehen. Diesmal nicht die bedingungslose Schuld auf meinen Schultern sattelt und sie auf Selbst-Refelktion angesprochen habe?
Ich weiß es nicht.
Vielleicht sagt sie sich auch einfach, das sie Spaß Freude und Unbeschwertheit haben wolle und so wie es gerade läuft nicht ihrer Vorstellung einer heilen unbeschwerten Welt (Beziehung) entspricht und es einfacher ist, sich selber mal nicht in Frage zu stellen, indem sie sich sagt, das das was sie tut richtig ist.

Ich weiß nicht so richtig was zu tun ist und wie ich mich verhalten soll?
 
Dabei
12 Jun 2008
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#12
Was du letztendlich machst, mußt du alleine für dich entscheiden.
Ich jedenfalls, würde diese Beziehung beenden.

Wenn man sich noch nicht mal für ein paar Minuten melden kann, um den Menschen den man angeblich liebt zu fragen wie es ihm geht, dann bist du ihr einfach ziemlich egal.

Du mußt für dich abwägen, ob du so glücklich bist und ob du überhaupt eine vernünftige Zukunft mit dieser Frau vor Augen hast.
 

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