Hallo Ihr alle!
Ich bin neu hier, und wie die meisten auf der Suche nach einem Rat, Meinungen von außen, da ich im Moment leider niemanden habe, der mir mal zuhört, oder sagen wir besser, mit dem ich reden kann.
Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren zusammen und als wir uns kennenlernten standen wir beide gerade noch bis zum Hals in den Scherben der vorhergehenden Beziehungen. Auch beruflich waren wir beide gerade an einem Wendepunkt. Er hatte sich gerade selbstständig gemacht, ich war kurz vorher arbeitslos geworden. Also haben wir uns zusammengetan und ich bin bei ihm ins Unternehmen mit eingestiegen. Die meisten können sich nun wohl schon denken, dass dadurch der Himmel von Anfang an nicht voller Geigen hing und die ersten Jahre eigentlich bereits ein heftiges Auf und Ab waren.
Meinungsverschiedenheiten / Streitgespräche wurden nicht ausdiskutiert sondern wegen „wichtigeren beruflichen Dingen“ die dazwischen kamen (irgendwie klingelte immer zwischendurch ein Handy) erst vertagt, dann einfach nicht mehr angesprochen.
Anfang letzten Jahres hat er mich dann gefragt, ob ich ihn nicht vielleicht doch heiraten will. (Hatte ihm bereits mehrfach zu verstehen gegeben, dass sich mir nicht erschließt, warum man heiraten sollte, wenn Männer doch so oft der Meinung sind, damit ihrem Leben den Genickschlag zu erteilen. Und dass ich nicht verstehe, was viele Frauen sich durch den Ring am Finger erhoffen, man also auch unverheiratet zusammen leben kann)
Er sprach davon, wie sehr (s)ich sein Leben positiv verändert hätte und dass er gerne in absehbarer Zeit eine Familie gründen würde, mehr Privatleben haben möchte etc.
Ich dachte, okay, wir haben soviel Zeit miteinander verbracht, sind zusammen ins Ausland gegangen, wenn er es also wirklich will, können wir auch heiraten. Wie gesagt, für mich macht es an sich keinen großen Unterschied. Aber ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass er sich mal wirklich bewusst für mich entscheidet.
Eine gemeinsame Planungs- und Vorbereitungsphase gab es allerdings nicht wirklich (berufliches hatte wieder Vorrang) und dann gab es zwei Wochen vor dem Termin noch einen Todesfall in seinem engsten Familienkreis. Ich wollte den Termin absagen, er sagte, gerade durch diesen Todesfall würde es ihm noch mehr bedeuten. Meine Familie hat meinen Wunsch zu verschieben wohl eher unter „Panik kurz vor dem Termin“ abgetan und auch auf mich eingeredet. Der Termin (letzten Herbst) war dann von Erbdiskussionen überschattet und insgesamt nicht dass, was man sich als Braut für einen solchen Tag wünscht. (ich habe die Vermutung, wenn ich mal ne Stunde gegangen wäre, wäre es ihm nichtmal aufgefallen.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe in dieser Beziehung immer versucht für ihn da zu sein, ihn zu unterstützen wo es nur geht (Könnte unzählige weitere Beispiele nennen...), Verständnis gezeigt, dass er pausenlos arbeitet (Dafür bewundere ich ihn sogar). Aber das alles hat seine Grenzen. Und ich bin es soooo leid, immer auf „später“ vertröstet zu werden.
Vor drei Wochen kam es deswegen mal wieder zu einem Streit und ich habe ihm gesagt, dass es so einfach nicht weiter gehen kann etc.
Am nächsten Tag hat er mich angeschrieben, er würde mich in einer Stunde abholen, ich solle dann bitte fertig sein. Aber nein, es war nichts romantisches! Er hatte beschlossen sich ein Motorrad zu kaufen und dachte wohl, wenn er mich erstmal beim Händler hat, sage ich ja (Zu dem bereits ausgewählten Stück!!!). Habe ich nicht. Er hat’s trotzdem gekauft.
Und seit dem steht für mich alles in Frage. War wohl der beruehmte letzte Tropfen, der dass Fass zum überlaufen brachte.
Bin ins Gästezimmer gezogen, tagsüber sehen wir uns im Moment eh kaum. Er ist sogar der Meinung mir irgendwie einen Gefallen getan zu haben, schließlich habe ich nun das Auto, wenn er den ganzen Tag nicht da ist. (Außer natürlich das Wetter ist schlecht und er braucht es dann eben doch. Während ich mit dem Motorrad nichts anfangen kann und wie in den letzten 2 Jahren zuhause festsitze -> Ich wollte eigentlich ein zweites Auto anschaffen. Aber „Motorrad fahren tut mir im Moment einfach gut“ sagt er…)
Ich bin stinksauer. Habe ihm bereits gesagt, dass ich ernsthaft über eine Scheidung nachdenke. Beruflich scheint es gerade als hätte sich die Arbeit der letzten Jahre nicht ausgezahlt und wir müssten ganz nochmal von vorne anfangen. Ich verstehe, dass ihn das sehr mitnimmt. Aber soll ich schon wieder auf meine Vorstellungen und Wünsche verzichten, das Thema einfach vergessen, weil gerade was "wichtigeres" anliegt? Soll ich mich mit ihm zusammen setzen und drueber reden, wie es beruflich weitergehen soll, wenn fuer mich nicht mal im Ansatz klar ist, ob es morgen noch ein "WIR" gibt?
Was mache ich nur, um ihm klar zu machen, dass er diesmal wirklich eine Grenze erreicht ist und er mich nicht weiterhin als selbstverständlich betrachtet?
Danke fuer's Lesen, sorry dass es so lang wurde, Danke fuer jeden lieb gemeinten Rat.
Ich bin neu hier, und wie die meisten auf der Suche nach einem Rat, Meinungen von außen, da ich im Moment leider niemanden habe, der mir mal zuhört, oder sagen wir besser, mit dem ich reden kann.
Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren zusammen und als wir uns kennenlernten standen wir beide gerade noch bis zum Hals in den Scherben der vorhergehenden Beziehungen. Auch beruflich waren wir beide gerade an einem Wendepunkt. Er hatte sich gerade selbstständig gemacht, ich war kurz vorher arbeitslos geworden. Also haben wir uns zusammengetan und ich bin bei ihm ins Unternehmen mit eingestiegen. Die meisten können sich nun wohl schon denken, dass dadurch der Himmel von Anfang an nicht voller Geigen hing und die ersten Jahre eigentlich bereits ein heftiges Auf und Ab waren.
Meinungsverschiedenheiten / Streitgespräche wurden nicht ausdiskutiert sondern wegen „wichtigeren beruflichen Dingen“ die dazwischen kamen (irgendwie klingelte immer zwischendurch ein Handy) erst vertagt, dann einfach nicht mehr angesprochen.
Anfang letzten Jahres hat er mich dann gefragt, ob ich ihn nicht vielleicht doch heiraten will. (Hatte ihm bereits mehrfach zu verstehen gegeben, dass sich mir nicht erschließt, warum man heiraten sollte, wenn Männer doch so oft der Meinung sind, damit ihrem Leben den Genickschlag zu erteilen. Und dass ich nicht verstehe, was viele Frauen sich durch den Ring am Finger erhoffen, man also auch unverheiratet zusammen leben kann)
Er sprach davon, wie sehr (s)ich sein Leben positiv verändert hätte und dass er gerne in absehbarer Zeit eine Familie gründen würde, mehr Privatleben haben möchte etc.
Ich dachte, okay, wir haben soviel Zeit miteinander verbracht, sind zusammen ins Ausland gegangen, wenn er es also wirklich will, können wir auch heiraten. Wie gesagt, für mich macht es an sich keinen großen Unterschied. Aber ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass er sich mal wirklich bewusst für mich entscheidet.
Eine gemeinsame Planungs- und Vorbereitungsphase gab es allerdings nicht wirklich (berufliches hatte wieder Vorrang) und dann gab es zwei Wochen vor dem Termin noch einen Todesfall in seinem engsten Familienkreis. Ich wollte den Termin absagen, er sagte, gerade durch diesen Todesfall würde es ihm noch mehr bedeuten. Meine Familie hat meinen Wunsch zu verschieben wohl eher unter „Panik kurz vor dem Termin“ abgetan und auch auf mich eingeredet. Der Termin (letzten Herbst) war dann von Erbdiskussionen überschattet und insgesamt nicht dass, was man sich als Braut für einen solchen Tag wünscht. (ich habe die Vermutung, wenn ich mal ne Stunde gegangen wäre, wäre es ihm nichtmal aufgefallen.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe in dieser Beziehung immer versucht für ihn da zu sein, ihn zu unterstützen wo es nur geht (Könnte unzählige weitere Beispiele nennen...), Verständnis gezeigt, dass er pausenlos arbeitet (Dafür bewundere ich ihn sogar). Aber das alles hat seine Grenzen. Und ich bin es soooo leid, immer auf „später“ vertröstet zu werden.
Vor drei Wochen kam es deswegen mal wieder zu einem Streit und ich habe ihm gesagt, dass es so einfach nicht weiter gehen kann etc.
Am nächsten Tag hat er mich angeschrieben, er würde mich in einer Stunde abholen, ich solle dann bitte fertig sein. Aber nein, es war nichts romantisches! Er hatte beschlossen sich ein Motorrad zu kaufen und dachte wohl, wenn er mich erstmal beim Händler hat, sage ich ja (Zu dem bereits ausgewählten Stück!!!). Habe ich nicht. Er hat’s trotzdem gekauft.
Und seit dem steht für mich alles in Frage. War wohl der beruehmte letzte Tropfen, der dass Fass zum überlaufen brachte.
Bin ins Gästezimmer gezogen, tagsüber sehen wir uns im Moment eh kaum. Er ist sogar der Meinung mir irgendwie einen Gefallen getan zu haben, schließlich habe ich nun das Auto, wenn er den ganzen Tag nicht da ist. (Außer natürlich das Wetter ist schlecht und er braucht es dann eben doch. Während ich mit dem Motorrad nichts anfangen kann und wie in den letzten 2 Jahren zuhause festsitze -> Ich wollte eigentlich ein zweites Auto anschaffen. Aber „Motorrad fahren tut mir im Moment einfach gut“ sagt er…)
Ich bin stinksauer. Habe ihm bereits gesagt, dass ich ernsthaft über eine Scheidung nachdenke. Beruflich scheint es gerade als hätte sich die Arbeit der letzten Jahre nicht ausgezahlt und wir müssten ganz nochmal von vorne anfangen. Ich verstehe, dass ihn das sehr mitnimmt. Aber soll ich schon wieder auf meine Vorstellungen und Wünsche verzichten, das Thema einfach vergessen, weil gerade was "wichtigeres" anliegt? Soll ich mich mit ihm zusammen setzen und drueber reden, wie es beruflich weitergehen soll, wenn fuer mich nicht mal im Ansatz klar ist, ob es morgen noch ein "WIR" gibt?
Was mache ich nur, um ihm klar zu machen, dass er diesmal wirklich eine Grenze erreicht ist und er mich nicht weiterhin als selbstverständlich betrachtet?
Danke fuer's Lesen, sorry dass es so lang wurde, Danke fuer jeden lieb gemeinten Rat.