Trennung nach langer Zeit...

Dabei
9 Mai 2015
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#1
Hallo ihr Lieben,
ich habe mich hier angemeldet weil ich nicht mehr weiter weiß und leider auch niemanden zum sprechen habe :(
Vielleicht gibt es ja hier den ein oder anderen, dem es mal ähnlich ging wie mir und mir vielleicht einen Rat geben kann...

Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen:

Ich (30) bin seit 5 Jahren mit meinem Freund (35) zusammen und wir wohnen auch seit Anbeginn der Beziehung zusammen.
Wir haben uns immer wunderbar verstanden, streiten selten bis gar nicht, haben den gleichen Bildungsstand und auch ähnliche Vorstellungen vom Leben.

Seit längerer Zeit merke ich aber, dass ich immer mehr das Interesse an ihm verliere.
Sexuell lief von Anfang an irgendwie nicht so sonderlich viel, da er mich körperlich nie wirklich angezogen hat. Als ich ihn zum ersten mal nackt sah, dachte ich nur: oh Gott.
Aber ich hab ihn einfach sehr schnell lieb gewonnen und dass der Sex schon nach ein paar Wochen Beziehung weniger wurde, hat mich irgendwie ned so gestört. Ich habe es hingenommen einfach weil es auch diverse Dinge an ihm gibt, die man nicht ändern kann (ich spüre ihn beim Sex leider kaum aufgrund der Größe seines Glieds und somit war es eh nie so toll).
Er hat leider selber auch Komplexe aufgrund seines Körpers, von daher möchte ich auch nicht ins Wespennest stechen :?

Im letzten Jahr hatten wir vielleicht 3x Sex. Ich habe ständig nach Gründen gesucht um es nicht tun zu müssen (Prüfungen, Krankheit etc). Er würde zwar gern aber ich blocke eh immer ab, somit versucht er es gar nicht mehr.
Mittlerweile geht meine Abneigung schon so weit, dass ich ihn auch nicht mehr küssen mag, wenn dann nur noch so ein kurzes Bussi auf die Lippen. Wir umarmen uns hauptsächlich, das ist aber dann auch schon alles.

Ich finde ihn sogar schon ziemlich eklig muss ich gestehen (sehr geräuschvolle, durchfallähnliche Klogänge mehrmals täglich, unangenehm lautes, peitschenknallartiges Husten, Zahnprobleme aufgrund des schiefen Kiefers und der schiefen Zähne (wurde leider von seinen Eltern aufgrund finanzieller Probleme versäumt es in jungen Jahren korrigieren zu lassen), zerrissene Unterhosen, kaputte Socken, alle paar Tage mal Zähneputzen usw).
Auch viele Verhaltensweisen nerven mich nur noch, die mir vorher gar nicht so bewusst waren, z.B. verschwenderisches Verhalten (was mich besonders eben wegen der finanziellen Situation nervt)

Auch finanziell herrscht eine ziemliche Kluft zwischen uns. Seine Eltern und auch er haben Schulden und keinerlei finanzielle Absicherung und er muss nun seine Eltern finanziell unterstützen, da diese z.T. arbeitsunfähig sind.
Bei mir ist das anders, ich war finanziell immer abgesichert und ich bin es gewohnt in einem Haus mit großem Grund zu leben. Er hingegen stammt aus einer „Messi-Wohnung“ im Hochhaus.
Er möchte zwar auch immer ein Haus haben, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass wir das hinkriegen wo er ja finanziell von Null beginnt, wenngleich er relativ gut verdient.

Ich bin froh, wenn ich ihn nicht sehen muss, z.B. wenn er Nachtdienst arbeitet und ich meine Ruhe abends und in der Nacht habe, oder auch jetzt wo ich für eine begrenzte Zeit in einer anderen Stadt arbeite und mein eigenes Appartment dort habe. Dort möchte ich ihn auch nicht haben, als er mir beim Einzug half, kam er mir vor wie ein Fremdkörper der dort nicht hingehört. Wenn ich dort bin, möchte ich auch keinen Kontakt zu ihm. Er fragt natürlich nach warum ich so abweisend bin und ich suche - wie immer – eine Ausrede.
Ich bin sehr froh über diesen Rückzugsort wo ich einfach nur für mich sein kann und wo er nichts verloren hat!!!


Sprechen tun wir relativ normal miteinander wenn wir uns sehen, da wir uns nach wie vor freundschaftlich gut verstehen, aber die körperliche Komponente fehlt mir schon sehr mittlerweile und ich bin schon so weit, dass mir andere Männer wieder gefallen und vor einer Woche hat mir einer leider etwas zu gut gefallen..... Wir hatten jetzt keinen Sex aber es war schon körperlicher Kontakt da und ich habe es – abgesehen vom schlechten Gewissen – einfach genossen wieder begehrt zu werden und selber zu begehren. Klingt abgedroschen, aber es ist nun mal so.


Dass wir uns immer mehr entfremden will er offenbar nicht wahr haben, bzw kapiert es nicht.
Dass ich ihn liebe oder ähnliches habe ich schon lange nicht mehr gesagt weil es eben einfach nicht so ist und er sagt mir das dauernd, aber irgendwie hat das komplett die Bedeutung verloren und er fragt dann so lang nach bis ich sage: jaja ich hab dich auch lieb. Dann hab ich wieder bissl Ruhe.
Wir unternehmen auch nichts gemeinsam. In der ersten Beziehungszeit ging das zeitlich meist nicht, jetzt habe ich daran kein Interesse mehr.

Er spricht ständig von Heiraten und hat mich auch mal so sporadisch gefragt ob ich ihn heiraten will (abends im Bett weil eine Freundin zwei Tage vorher ihren Antrag bekommen hatte… ganz romantisch…). Ich habe mir dann theatralisch eine Träne aus dem Auge gewischt weil mein Kopf mir sagte: spiel Theater, was willst du sonst tun. Dann habe ich mit heiserer Stimme „jaaaah“ geflüstert. Mittlerweile komm ich mir echt schäbig vor wenn ich daran zurück denke -.-
Den Ring trage ich sowieso nicht. Habe wie immer eine Ausrede gefunden es nicht tun zu müssen. Ich nenne ihn liebevoll "Ring der Geißelnahme".

Habe mir schon oft überlegt Schluss zu machen, aber wir haben einiges an Möbel/Eigentum zusammen und v.a. zwei gemeinsame Katzen, die sehr an uns hängen und wir an ihnen. Die sind wie unsere Kinder und momentan wüsste ich nicht, wer sie bekommen sollte, da wir sie beide gleich lieb haben . Das ist im Augenblick echt mein größtes Problem weil ich nicht will dass es meinen Tieren schlecht geht, zumal ich ja nur am Wochenende hier wohne…
Seine Eltern habe ich auch sehr gern und seiner Mum würde es das Herz brechen wenn ich nicht mehr da wäre.

Zudem will ich ihn nicht verletzten, da er ja echt ein super lieber Mensch ist und es nicht verdient hat, schlecht behandelt zu werden. Aber er ist mir schlicht und einfach gleichgültig geworden.
Manchmal denk ich mir schon noch: mensch, überleg es dir nochmal, an sich versteht ihr euch ja gut. Und dann tut es mir absolut leid, dass ich auch nur über eine Trennung nachgedacht habe :cry:

Leider habe ich niemanden mit dem ich über die Sache sprechen kann. Jeder hat eigene Sorgen und sogar meine Eltern weisen mich ab weil sie ja auch "ihre eigenen Sorgen haben" wie mir meine Mum vorgestern ins Telefon reingedrückt hat. Zudem sagte sie: na wenn du denkst, dass DU jetzt noch was BESSERES findest dann musst du dich halt trennen („vorwurfsvoller Unterton“).
Das war echt übel… hab dann erstmal geheult und alles in mich hineingefressen.
Nun muss es aber raus weil ich sonst ersticke…

Das ist so in etwa meine Geschichte :oops:
Wer es gelesen hat, erstmal herzlichen Dank dafür!!! Bin für jeden Tipp dankbar.
Dankeschön !!!
 
Dabei
3 Mrz 2015
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#2
Also wenn du ihn abstoßend und nicht attraktiv findest und ihr 3 mal in einem Jahr Sex hattet ist das höchste Eisenbahn das ganze zu beenden , das ist nicht normal und gehört nicht zu einer normalen gesunden Beziehung. Ich denke die Katzen sind die kleinsten Sorgen die du dir machen solltest , werde dir erstmal 100%ig bewusst was du wirklich willst und handle auch dementsprechend und stehe dann auch zu 100% dahinter.


Das einem nach einer Zeit Dinge stören die einem am Anfang nicht sonderlich störend vorkommen oder aufgefallen sind ist denke ich normal bzw verändert man auch sein denken mit der Zeit und entwickelt sich weiter , ihr habt euch anscheinend auseinander entwickelt und so "sehnst" du dich nach anderen Männern die deinen Vorstellungen mehr entsprechen.

Alles lässt sich irgendwie lösen aber so tust du ihm nur unnötig weh und du machst dir selber was vor.
 
Dabei
9 Mai 2015
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#3
Jep, ich weiß ja, dass ich mir selber was vor mache und die Katzen sind leider nicht das kleinste, sondern in meinen Augen das größte "Problem".

Ich habe Verantwortung für meine Tiere und möchte auf keinen Fall, dass es ihnen schlecht geht oder dass sie womöglich zu fremden Leuten kommen.

Ich denke, ich bin mir schon sehr bewusst was ich möchte, es läuft ja schon seit Jahren so wie es jetzt ist und das ist auf die Dauer echt kein Zustand. Leider graut es mir vor einem Gespräch mit ihm weil ich weiß, dass es ihn verletzen wird, er mir Vorwürfe ohne Ende machen wird und er mir dann so lange hinterher läuft bis ich nachgebe. Dann geraten wir in den On/Off-Modus. Ich kenne das leider alles aus früheren Beziehungen und diesen Stress kann ich leider grad nicht brauchen, da ich meine Energie für meine neue Arbeitsstelle dringend benötige :/
 
Dabei
5 Nov 2007
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#4
Alles was wir dir raten können, weißt du im Grunde selber: Dass alles besser ist, als in einer Beziehung bleiben, in der du so unglücklich bist. Dass es für alles, was du einwendest, eine Lösung gibt, auch wenn es unangenehm ist.

Niemand kann dir die Entscheidung abnehmen. Du mußt es entscheiden. Ob du weiterhin unglücklich bleiben willst. Oder in deinem Leben nochmal etwas für dich so wichtiges ändern.

Nach aller Erfahrung wird es dir nach einer Trennung besser gehen.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#5
In eurer Beziehung läuft so gut wie alles schlecht, was nur schlecht laufen könnte. Wobei es sicherlich nicht mehr als Beziehung bezeichnet werden kann. Nicht einmal eine gescheite Freundschaft habt ihr. Ihr lebt einfach nur miteinander..

Da gibt es nichts mehr für dich als negative Gefühle. Handle JETZT, nicht morgen. Setz es in den Gang, kümmer dich um Details wie Möbel und Katzen später. Handle freundlich aber konsequent und lasse dich nicht auf irgendwelche Vorwürfe, Grunsatzdiskussionen oder On/Off ein. On für was denn überhaupt? Ihr habt ja überhaupt keine menschliche Interaktionen mehr.


=> Was getan werden war schon im ersten Absatz zum Thema klar. Tatsächlich hättest du gar nicht mit ihm zusammenkommen dürfen.
Das einzige was du dir also selbst vorwerfen musst, ist die Tatsache, dass du a) nicht für dein Glück gehandelt hattest und b) so wenig auf dich acht gibst, dass du 5 Jahre deines Lebens verschwendest. Das kann nicht einmal mehr als rücksichtslos oder unbedacht gegenüber sich selbst bezeichnet werden. Eher ignorant und fast sadistisch. Das sollte dir zu denken geben..
 

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