Sex ohne Liebe...

Banquet

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20 Apr 2010
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#1
Manchmal, wenn ich wieder einmal mit einer fremden Frau schlief, die ich nicht liebte, hatte ich während des Aktes so komische Gedanken. Ich fragte mich dann, während ich meinen Penis in ihr so hin und her bewegte, was ich hier eigentlich tue. Ich stellte mir dann im inneren Dialog die Frage, weshalb ich mit dieser Person im Bett interagiere, obwohl ich für diese Frau im Grunde keine tieferen Gefühle habe. Ich machte mir selbst den Vorwurf, an einem anderen Menschen zu onanieren und auf einmal schickte mein Gehirn unzählige Gedanken von einer Synapse zu anderen und teilte mir mit, dass es vielleicht nicht ganz richtig sei und auch nicht so gesund sein kann, in dieser Art mit mir selbst und mit anderen umzugehen. Eine wahre Flut von Bildern schoss dann durch meinen Kopf und diese Bilderflut machte mir den Sex manches Mal überaus leidig. Ganz komisch.

Kennt Ihr das auch? Vielleicht habe ich auch zu viele weibliche Gene?! Wer weiß das schon.

Gruß
Banquet
 
Dabei
24 Mrz 2010
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#2
Hallo Banquet,

Ich war während meiner Jugend mit Hemmungen gegenüber Frauen und recht hohen Ansprüchen zugleich gesegnet und hatte erst mit 17 das Glück, meine Partnerin kennen zu lernen. Davor habe ich einige Gelegenheiten verstreichen lassen und auch Angebote abgewiesen.
Ich bin also einen ganz anderen Weg gegangen. Deine Ausführungen bestärken mich ein Stück weit darin, dass dieser Weg so falsch nicht gewesen sein kann. Ich will aber auch nicht sagen, dass es der einzig richtige und gangbare Weg war oder sein muss.

Deine Erfahrungen und auch die Einsicht, die du daraus ziehst, das alles könnte ich mir sehr gut auch für mich vorstellen - wenn mein Leben anders verlaufen wäre. Denn grundsätzlich bin ich ein schrecklich neugieriger und wohl auch lebenslustiger Mensch.

Würdest du tatsächlich sagen, dass dich mit deinen Intimpartnerinnen nichts Besonderes verbindet?

Viele meiner Gesprächspartner hängen der Theorie an, dass da immer etwas zurückbleit. Dass der Sex einen selbst verändert, selbst wenn er nicht aus Liebe vollzogen wird.
 

Banquet

Gesperrt
Dabei
20 Apr 2010
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#3
Hallo DeepBlue,

zunächst einmal recht herzlichen Dank für Deinen Beitrag.

Ich bin also einen ganz anderen Weg gegangen. Deine Ausführungen bestärken mich ein Stück weit darin, dass dieser Weg so falsch nicht gewesen sein kann. Ich will aber auch nicht sagen, dass es der einzig richtige und gangbare Weg war oder sein muss.
Ich bin den Weg nicht freiwillig gegangen. Wenn meiner erste Freundin, micht nicht verlassen hätte, wäre ich noch immer mit ihr zusammen. Als ich mit ihr in jungen Jahren zusammen war, hatte ich nie das Gefühl, etwas zu verpassen. Ich bin kein Mensch, der sich "austoben" muss. Dass es dann anders kam, hatte viele Gründe, aber die werde ich jetzt mal nicht anführen, es wäre eine zu lange und vielleicht auch für den Leser eine zu ermüdende Geschichte.

Ja, Du hast vollkommen Recht. Jeder muss für sich die Entscheidung treffen, die für ihn korrket erscheint.

Würdest du tatsächlich sagen, dass dich mit deinen Intimpartnerinnen nichts Besonderes verbindet?
Ja, das würde ich sagen. Es ist nichts zurückgeblieben. Nein, das stimmt nicht. Es waren auch immer Erfahrungen, die dazu beigetragen haben, zu mir selbst zurückzufinden, nachdem ich mich verloren hatte.

Viele meiner Gesprächspartner hängen der Theorie an, dass da immer etwas zurückbleit. Dass der Sex einen selbst verändert, selbst wenn er nicht aus Liebe vollzogen wird.
Das kann man so sagen. Die Frage ist nur, was da zurückbleibt. Jeder ist anders. Es sind nicht immer die positiven Dinge, die man zurücklässt. Als Beispiel: Meine Erfahrung ist, dass viele Frauen zwar sagen, sie wollen nur Sex und die Sache sei erledigt, aber im Hinterkopf vielleicht doch ein wenig Hoffnung vorhanden ist. Das ist nicht bei allen Frauen so, sicherlich. Menschen sind unterschiedlich. Doch selbst, wenn man einen Menschen in dieser Weise verletzt, ist es keine gute Sache. Und es hilft mir auch nicht weiter, wenn ich mir sage, sie teilte mir ja mit, sie wolle bloß Sex und damit bin ich aus der Verantwortung raus. Nein, vielleicht war ich aber auch zu unsensibel, um in ihren Augen zu lesen. Wie auch immer.

Gruß
Banquet
 
Dabei
24 Mrz 2010
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#4
Hm-hm. Das klingt alles sehr schlüssig.
Schon seltsam, wie man im Leben immer mal wieder so Phasen hat, in denen man inne hält und so Vieles klarer sieht.

Bin gespannt, was die anderen zum Thema beizutragen haben, wie sie es sehen, was Sex ohne Liebe mit einem macht. Ob da was zurückbleibt...
 
Dabei
21 Okt 2008
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#5
Manchmal, wenn ich wieder einmal mit einer fremden Frau schlief, die ich nicht liebte, hatte ich während des Aktes so komische Gedanken. Ich fragte mich dann, während ich meinen Penis in ihr so hin und her bewegte, was ich hier eigentlich tue. Ich stellte mir dann im inneren Dialog die Frage, weshalb ich mit dieser Person im Bett interagiere, obwohl ich für diese Frau im Grunde keine tieferen Gefühle habe. Ich machte mir selbst den Vorwurf, an einem anderen Menschen zu onanieren und auf einmal schickte mein Gehirn unzählige Gedanken von einer Synapse zu anderen und teilte mir mit, dass es vielleicht nicht ganz richtig sei und auch nicht so gesund sein kann, in dieser Art mit mir selbst und mit anderen umzugehen. Eine wahre Flut von Bildern schoss dann durch meinen Kopf und diese Bilderflut machte mir den Sex manches Mal überaus leidig. Ganz komisch.

Kennt Ihr das auch? Vielleicht habe ich auch zu viele weibliche Gene?! Wer weiß das schon.

Gruß
Banquet
Es könnte natürlich sein, daß du ein Transsexueller vor dem coming out bist.

Übler finde ich, wenn man beim Sex an ne andere denken muß um überhaupt in Fahrt zu kommen.
Es muß ja auch nicht immer gleich die große Liebe sein, man kann ja für eine Person Sypmpathie oder wie es mir widerfahren ist, Empathie empfinden und trotzdem guten Sex haben. So ganz ohne Gefühle... ja daß ist wirklich wie onanieren. Bringt mir nichts.

Kalle
 
Dabei
6 Apr 2008
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#6
Kennt Ihr das auch? Vielleicht habe ich auch zu viele weibliche Gene?! Wer weiß das schon.
Nö, glaub ich nicht. Ich kann Dir aber sagen, dass es mir ähnlich gehen würde. Bisher hatte ich zwar nur Sex mit Frauen für die ich tiefergehende Gefühle hatte (ob man von Liebe sprechen kann weiss ich nicht, ich denke schon), kenne also den anonymen Sex/Sex ohne Gefühl nicht, vermisse ihn aber auch nicht. Es ist wie Du sagst, das ist eine gesteigerte Form der Onanie, wenn es Spaß macht, dann nur zu, wenn nicht, dann lass es eben bleiben. Jeder wie er mag und der verzicht auf bedeutungslosen Sex heisst nicht automatisch, dass Du ein schlechterer Mann als andere bist.
 

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