Selten sehen

Dabei
2 Apr 2007
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#1
Wieso such ich mir immer so komplizierte Männer aus?
Ich hab jemanden kennen gelernt. Charakterlich und auch optisch genau mein Fall. Wir verstehen uns super und haben irgendwie immer was zum Reden.
Am Abend des Kennenlernens meinte er zum Abschied, dass er mich lieber nach meiner Emailadresse als nach der Handynummer fragt, weil er am nächsten Tag beruflich ins Ausland müsse. Weiter haben wir in dem Moment nicht über seinen Beruf gesprochen.
Seit dem (war vor zwei Wochen) chatten wir fast jeden Abend über MSN. Selbst wenn er müde ist, kommt er kurz online, nur um mir bescheid zu sagen und mir ne gute Nacht zu wünschen.
Als wir über seinen Job sprachen erzählte er mir, dass er oft 10 Wochen am Stück im Ausland ist (Aussenhandel und dann halt ein ganzes Land abklappern) und dann 2 Wochen zuhause und wieder 8-10 Wochen weg.

Ich kenn ja noch nicht viel von ihm, aber das was ich kenne gefällt mir ziehmlich gut. Ich könnte mir durchaus mehr vorstellen. Ihm scheint es nicht anders zu gehen, seit wir über seinen Job sprachen fragt er schon ab und an mal nach, wie ich dazu stehe.
Ich weiß nur leider selber nicht, ob ich das könnte. Ich bin zwar Wochenendbeziehungen gewöhnt (hatte Jahre lang eine) aber das ist ja nun nochmal was ganz anderes.
Hat jemand von euch so wenig Zeit mit seinem Partner? Wie geht ihr damit um?
 
Dabei
24 Jun 2009
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#2
Ich kenn das Problem, aber bei mir und meinem Freund ist es eher harmloser! Wir sehen uns einmal die Woche, wenn es hochkommt und haben eine Distanz von 50 Kilometern! Manchmal können wir uns auch 1 oder 2 Wochen nicht sehen, weil wir arbeiten müssen!:?

Ich weiß nicht, wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir die Beziehung recht schwierig vorstellen und könnte es nicht ertragen, wenn mein Freund 8-10 Wochen weg ist! Vor allen Dingen man spielt immer mit den Gedanken, was passiert wenn er weg ist? Ob er sich nicht doch eine andere sucht, ob er treu ist, ob er nicht mit anderen Frauen rummacht...
 
Dabei
2 Apr 2007
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#3
Ich hatte gut 3 Jahre eine Wochenendbeziehung, die danach noch 7 Jahre hielt. Das war nie ein Problem. Auch wenn er am WE mal nicht nach hause kommen konnte (war beim Bund) war es nicht sonderlich schwer. Der schlimmste Tag war der Tag meines mündlichen Abis. Ich wollte meine Freude mit ihm teilen, aber er war in Amerika (Übung). Ich kam, mit Abi in der Tasche, nach hause und hatte seinen Anruf um 3 Minuten verpasst. Durch die Zeitverschiebung und seine Arbeit konnte er dann erst mitten in der Nacht anrufen (war auch vorher abgesprochen, dass er das den Tag machen kann). Ich fands nur schrecklich, so ein wichtiger Moment in meinem Leben und ich konnte ihn nicht mit der wichtigsten Person teilen.

Vor so Situationen habe ich irgendwie Angst. Ich hab zwei alte, kranke Großeltern. Wenn mit denen was sein sollte, könnte ich ihn nichtmal anrufen und dass er mal eben herkommt ist eh ausgeschlossen.
10 Wochen ist auch verdammt lang...und das ist bei seinem Job eben normal. Früher hab ich immer in Wochen gerechnet, mich auf Freitag gefreut. Jetzt wären es Monate. Generell ist er scheinbar schon bereit, den Job aufzugeben und in der selben Firma ortsgebunden zu arbeiten. Aber das würde ich nie verlangen (Job geht bei mir immer vor) und wenn man sich so selten sieht, dauert es natürlich ewig, bis man das Gefühl hat "für diesen Menschen lohnt es sich". Als wir über seine Ex-Beziehung sprachen, die an dem Job zerbrochen ist, fragte ich ihn nach Kindern. Er meinte da halt, dass er im Falle einer Schwangerschaft SOFORT aufhören würde. Er müsse ja für Frau und Kinder da sein und möchte auf keinen Fall, dass seine Kinder ihn als Fremden sehen.
Eigentlich spricht der Job absolut gegen eine Beziehung. Aber ich fühl mich bei ihm so wohl, genieße die Gespräche mit ihm, hock Abends vorm Rechner und warte drauf, dass er online kommt. Kurz gesagt: ich hab mich nunmal verliebt.
 
Dabei
11 Jan 2009
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#4
Ich habe seit 2,5 Jahren eine Fernbeziehung über 2.000 km und es klappt wunderbar bis jetzt. Es kommt eben immer auf die Einstellungen und Erwartungen des Partners drauf an. Wenn einer klammert oder eifersüchtig ist dann hat so eine Entfernung keinen Sinn. Wenn genug Selbstzufriedenheit und Vertrauen da ist dann kann das schon klappen.

So etwas hat immer Vor- und Nachteile. Wir haben eben viel Zeit um unsere eigenen kleinen Welten zu managen und verbringen viel Zeit miteinander wenn wir im selben Land sind. Ich kann mich selbst verwirklichen und trotzdem gibt es Jemanden der mich liebt und umgekehrt. Es hat schon was romantisches an sich wobei es auch anstrengend sein kann. Darüber muss man sich im Klaren sein.

Ich würde das mit meinem Partner aber immer wieder tun wenn man mich fragen würde. Ein bisschen Mut gehört dazu.

Viel Glück von einer glücklichen Fernbeziehungs-Partnerin ;-)
 
Dabei
11 Jan 2009
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#6
Wie oft könnt ihr euch denn sehen?
Das kommt daruaf an :D In der Regel alle 4-6 Wochen. Wir haben aber schon 10 Wochen durchgehalten und oft sind es nur ein paar Tage. Lieben heisst ja auch nicht den Anderen an Einen binden zu müssen sondern für ihn da zu sein. Zu wissen, dass wir uns lieben und zusammengehören reicht völlig aus. Aus früheren langjährigen Beziehungen weiß ich wie oft man versucht hat mich als Besitz zu sehen. Einen Klammeraffen möchte ich nicht mehr. Wir entwickeln uns parallel und genießen das ohne uns im Weg zu stehen.

Eine gemeinsame Zukunft haben wir fest im Auge nur wissen wir noch nicht wann das sein wird. Das ist aber auch nicht so wichtig solange wir wissen, dass es mal so kommen wird.

Wir haben nie erwartet, dass es so schön sein kann. Das ist vielleicht der Punkt, weil wir nichts erwartet haben und doch soviel haben von einander.
 
Dabei
2 Apr 2007
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#7
Da hast du Recht. Die Erwartungshaltung spielt eine große Rolle.
Ich hab schonwieder die ganze Nacht gegrübelt. Es sind einfach so viele Kleinigkeiten, die ich an seiner Art schätze. Gestern hat er mich angeschrieben und gleich bescheid gesagt, dass er nebenbei - beruflich - noch Emails lesen und beantworten muss. Er wollte es aber nicht erst fertig machen, damit er mich dann nicht verpasst. Er hat da auch die Zeitverschiebung mit bedacht. Auch wenns nur ne Stunde früher ist als hier, das kann Abends schonmal ausschlaggebend sein.
Auch die Art, wie er es gesagt hat...wunder dich nicht, kleine Lady (bin halt gute 20cm kleiner als er) ich muss noch Emails beantworten. Möchte nicht, dass du denkst, dass du unwichtig bist.
Am Abreisetag kam er abends auch ganz kurz online und meinte, dass er nur schnell bescheid sagen wollte, dass er gut angekommen ist, aber müde sei und gleich schlafen wollte.
Ich kenne wenig Männer, die es für Nötig ansehen, bei so Kleinigkeiten mal kurz bescheid zu sagen. Das sind Kleinigkeiten, die mir in einigen Beziehungsen (bzw Versuchen) gefehlt haben. Meinem Ex war z.B. sein Handy kaputt gegangen (mit Homezone, also telefonisch dadurch gar nicht erreichbar). 3 Tage später hat er mir das mal erzählt...und ich hab mich 3 Tage lang gefragt, warum er nicht ans Telefon geht und auch nicht zurückruft. Seine Ausrede: ich war ja am ersten Tag im MSN, aber du warst ja nicht online. Von Email oder Offlinenachricht hat er dann wohl noch nie was gehört. Wir wohnten zwar nicht so weit voneinander weg, aber iin der Woche blieb und durch Arbeitszeiten oft auch nur Internet und Telefon.

Ach ja, der Mann um den es hier eigentlich geht sagt mir seit 4 Tagen auch bei jeder Verabschiedung, dass er mich mag, gern hat oder ähnliches. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, dass er Ende September wiederkommt.
 
Dabei
18 Jul 2009
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#8
Hallo Dumpfi, ach das was du da schreibst kommt mir SO bekannt vor. Als ich meinen Freund kennengelernt habe, war ich noch in den USA (für 3 Monate) also blieb uns auch nichts anderes übrig als uns auf Emails, Icq und ab und zu Webcam zu beschränken. Und es war genauso, wie du erzählst, er kam auch manchmal abends noch online, nur um mir zu sagen, das alles okay ist und er nur müde. :)
Wir haben uns dann getroffen, als ich endlich wieder in Deutschland war und sind auch kurz darauf zusammengekommen. Im September ziehen wir nun zusammen :023: Allerdings wird er bald auch beruflich von Montag bis Freitag unterwegs sein. Zwar "nur" bundesweit, aber es ist ja trotzdem als in anderen Beziehungen. Ich finde es toll, das der Mann, um den es bei dir geht, sagt, das er den Job sofort aufgeben würde, wenn es an die Familienplanung geht. Das ist doch schon mal sehr gut. Ich würde die ersten Jahre unter der Woche "alleinerziehend" sein, weil er den Job auf jeden Fall noch ein paar Jahre machen wird, aber weißt du was? Das hält mich nicht davon ab meine Zukunft mit ihm zu planen. Es ist doch wichtig mit wem man zusammen ist und wenn es der Richtige ist, dann versetzt Liebe einfach Berge! Klar wird es nicht immer leicht sein, aber ich bin mir sicher, dass man das schafft!

Alles Gute und halte uns auf dem Laufenden, wenn du magst ;)
 

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