Schlechtes Gewissen der Ex gegenüber - was heißt das?

Dabei
28 Mai 2013
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#1
Hey,


Ich hab mal eine Frage an euch.


Wie lange ist es (eurer Meinung nach) „normal“ ein schlechtes Gewissen dem Ex gegenüber zu haben, weil man sich getrennt hat und in einer neuen Beziehung (angeblich) glücklich ist, wobei die Trennung so fair und sauber war wie nur möglich und man lange vorher versucht hat die Beziehung zu retten? Ab wann steckt da möglicher Weise mehr dahinter? Kann die neue Beziehung (egal wie gut sie ist) dann womöglich unter einem schlechten Stern stehen bzw. wird immer mit der Trennung von der Ex verbunden sein, weil sie relativ kurz danach entstanden ist (& mit ein Anlass für die Trennung war)?


Ich bin die „Neue“ (seit ca. einem halben Jahr) und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll bzw. was ich überhaupt tun kann. Das belastet mich sehr :cry: . Habt ihr Erfahrungen?


Liebe Grüße und vielen Dank für Antworten,
Tee
 
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Papatom

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#2
Moin Tee,

nun, kan man pauschal nicht sagen. Klar ist aber, wenn ein Partner die Trennung noch nicht komplett verarbeitet hat ist es immer schlecht mit Altlasten in eine neue Beziehung zu gehen. Das Alte sollte das neue nicht überschatten.

Ich nehme an, es geht um Deinen Freund? Wie äußert sich das?

Generell finde ich, wenn die neue Liebe nicht so sein kann, wie es normalerweise ist, weil einer noch nicht den Kopf und das Herz dafür frei hat, sollte man sich überlegen, ob das Sinn macht.

Eine neue Liebe sollte frei sein von Altlasten...

Grüße
 
Dabei
15 Mai 2011
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#3
Ex ist Ex. Deswegen trennt man sich. Wer da ein schlechtes Gewissen hat, hat nicht kapiert, worum es bei einer Partnschaft geht. Alles ist freiwillig. Ein schlechtes Gewissen ist vollkommen überflüssig, weil man niemandem zu etwas verpflichtet ist (außer sich selbst). Wenn Dein neuer Partner also noch seiner Ex nachhängt, ist das eine Altlast, unter der Du leiden wirst und ein sehr ernstes Problem. Wenn er jedoch nur ein schlechtes Gewissen hat, weil er glaubt, er müsse irgendeine obligatorische "Trauerphase" haben um sich gesellschaftskonform zu verhalten, dann ist er einfach ein Vollpfosten (was mir an Deiner Stelle ebenso Sorgen machen würde).
 
Dabei
27 Aug 2012
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#4
JB, vielleicht sollte man hier genauer unterscheiden zwischen schlechtem Gewissen / Mitleid und noch verbliebenen Gefühlen für den/die Ex. Logisch, wenn noch Gefühle im Spiel sind, ist es fürn Popo, dann sollte man sich nicht in was Neues stürzen. Allerdings halte ich es nicht verwerflich, wenn man einfach ein schlechtes Gewissen hat, weil man selber bereits wieder glücklich, aber der ehemalige Partner noch unglücklich ist, immerhin hat man diese Person irgendwann mal geliebt und da fände ich eine vollkommene Gleichgültigkeit eher befremdlich. Ich hatte auch mal den Fall, dass ich Schluss gemacht hab und mir meine Ex tierisch leid tat, weil sie unter der Trennung gelitten hat. Aber es half ja nichts, die Beziehung machte keinen Sinn mehr, es gab nichts zu sagen. Dennoch war mir ihr Leid eben nicht gleichgültig.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#5
Anteilnahme oder Mitleid hat aber nichts mit einem schlechten Gewissen zu tun. Das eine zeigt einem selbst ein Wertegefühl für einen einst geliebten Menschen auf; das andere ist die völlig sinnfreie Übernahme einer Verantwortung, die einen gar nicht betrifft.

Oder simpel gesprochen: Mir kann die Situation meiner Ex leid tun. Dennoch lasse ich mir nicht einreden, dass ich durch mein Glück ihr gegenüber in in irgendeiner Verpflichtung oder moralischer Verantwortung stehe.
 
Dabei
28 Mai 2013
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#6
Hey,

erstmal danke für die vielen Antworten.

Es äußert sich darin, dass er es mir sagt – lange nicht, aber neulich wieder. Ich zeige auch, dass mich das betroffen macht, bestärke ihn aber auch, dass er mir sowas erzählen kann. Er sagt dann auch, dass ich es nicht auf mich beziehen soll, dass er glücklich ist und es die richtige Entscheidung war. Ich frag mich nur ob es nach so einer relativ langen Zeit noch so sein sollte.

Anteilnahme, Mitleid oder völlig sinnfreie Übernahme einer Verantwortung – was weiß ich, was dahinter steht, wenn er von schlechtem Gewissen spricht … ich glaube er selbst weiß es nicht mal. Es haben ihm Dinge in der alten Beziehung gefehlt, die ihr nicht gefehlt haben. Ich vermute er hat ein schlechtes Gewissen, weil er darüber seine Gefühle für sie verloren hat. Sie haben nicht gepasst und er hat sich lange zurück genommen. Hätte er das weiterhin getan, wäre sie wohl noch zufrieden in der Beziehung. Ich glaube da schwingt auch Frage dahinter viele Kompromisse man in einer Beziehung eingehen können sollte.

Ich glaube ja, dass man Kompromisse nur eingehen sollte, wenn man damit zufrieden ist – entweder weil man dadurch etwas zurück bekommt oder weil es einem reicht den anderen damit glücklich zu machen. Wir haben da auch schon drüber gesprochen – aber was rational angenommen ist, muss emotional noch lange nicht so empfunden werden.

Eine Altlast ist es sicherlich – wir alle haben welche. Ich frage mich nur wie überwindbar es in dieser Situation ist, wenn es noch nicht überwunden wurde.
Er sieht das momentan auch, glaube ich, eher als sein Problem & nicht das der Beziehung.

Das Ganze zieht mich gerade schon ziemlich runter. Das merkt er zwar schon – kommt aber anscheinend garnicht drauf, dass es was damit zu tun haben könnte und bezieht es auf was ganz anderes. Jetzt versucht er mich aufzuheitern und ich kann nichtmal Klartext sprechen, weil das nur wieder ein schlechtes Gewissen ihr und dann wahrscheinlich noch mir gegenüber wecken würde – damit wäre niemandem geholfen.

Ich frag mich nur was ich nun tun soll. Zuhören, Aushalten und Meinung sagen (aus der ich meine Gefühle raushalte) & versuchen „es nicht auf mich zu beziehen“, ist das was ich zurzeit tue. Ich finde nur den Gedanken unerträglich, dass er immer wenn er an mich denkt, auch an sie denkt. Zum Aushalten gehört aber nun auch die Hoffnung, dass es ein Ende hat. Darf ich die überhaupt noch haben?

Liebe Grüße,
Tee
 
Dabei
15 Mai 2011
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#7
Ich zeige auch, dass mich das betroffen macht
Heuchelei bringt gar nichts. Was hast Du mit seiner Ex zu tun?

Ich vermute er hat ein schlechtes Gewissen, weil er darüber seine Gefühle für sie verloren hat.
Was totaler Schwachsinn ist. Weswegen sollte man sich für seine Emotionen bzw. fehlenden Emotionen entschuldigen?

Ich glaube da schwingt auch Frage dahinter viele Kompromisse man in einer Beziehung eingehen können sollte.
So viele, wie es einem in den Kram passt. Hinnehmen muss man gar nichts. Alles ist freiwillig. Nichts ist verpflichtend. Das geht es nicht um "sollte". Eine Partnerschaft hat man nach seinem Gusto.

was rational angenommen ist, muss emotional noch lange nicht so empfunden werden.
Nur bequeme, schwache oder feige Menschen denken so.

Eine Altlast ist es sicherlich – wir alle haben welche.
Falsch. Eine Altlast hat man nicht, wenn man den Kopf frei hat. Wer in der Vergangenheit lebt, ist nicht zu einer solchen Interaktion wie die Partnerschaft fähig. Hier liegt die Betonung auf "Last".

ich kann nichtmal Klartext sprechen, weil das nur wieder ein schlechtes Gewissen ihr und dann wahrscheinlich noch mir gegenüber wecken würde – damit wäre niemandem geholfen.
Das nenne ich Ironie. Du meckerst über sein schlechtes Gewissen und bringst Sprachlosigkeit aus dem gleichen Grund ins Spiel. Ist das bei euch ansteckend?

Ich frag mich nur was ich nun tun soll.
Den Mund zum Reden benutzen. Wer seinem Partner bei Beziehungsproblemen nicht offen gegenüber sein kann, führt auch keine Partnerschaft. Zumindest keine ernstzunehmende.
 
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Papatom

Gast
#8
Hi,

Das merkt er zwar schon – kommt aber anscheinend garnicht drauf, dass es was damit zu tun haben könnte und bezieht es auf was ganz anderes.
Wie soll er das auch? Er ist ja kein Hellseher. Das kannst Du nicht erwarten, wenn Du nicht den Mund aufmachst und ihm klar machst, dass er bitteschön, wenn er Dich als Freundin behalten will, nicht in der Vergangenheit leben darf.

und ich kann nichtmal Klartext sprechen, weil das nur wieder ein schlechtes Gewissen ihr und dann wahrscheinlich noch mir gegenüber wecken würde – damit wäre niemandem geholfen.
Doch, Dir wäre geholfen. Denn wenn Du klarstellst, was falsch läuft kannst Du dann anhand seiner Reaktionen gegebenenfalls Deine Konsequenzen ziehen. Schließt er endlich ab und erkennt er, dass er damit die Beziehung belastet, gut. Wenn nicht, kannst Du verstehen, dass es mit ihm keinen Sinn macht.

Ich frag mich nur was ich nun tun soll.
Den Mund auf machen.

versuchen „es nicht auf mich zu beziehen“, ist das was ich zurzeit tue.
Es ist aber auf Dich zu beziehen, denn sein Verhalten belastet Eure Beziehung. So lebt Ihr ja sozusagen zu dritt. Das geht nun mal nicht und Aushalten macht eine falsche Situation nicht besser....

Grüße
 
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