Programmiert für Disaster

Dabei
30 Nov 2013
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#1
Hallo liebe Leute,

das wird wohl ein etwas längerer Text, aber es tut irgendwie gut das einfach mal alles runterzuischreiben.

ich versuche gerade irgendwie die Trennung mit meiner "Freundin" zu verarbeiten und das alles zu verstehen.

Ich bin 23, studiere im 3. Semester. Mein Selbstbewusstsein ist nicht allzu augeprägt, aber es ist nicht so das ich damit nicht klarkomme. Bisher hatte ich noch keine wirklich ersnthafte langfristige Beziehung, ich war auch "relativ" spät drann mit meinen ersten Beziehungen und sexuellen Erfahrungen (so mit 18). Seit dem läuft es aber eigentlich ganz gut, also ich habe regelmäßig eine Affäre oder One-Night Stands, was mein Ego aufpoliert hat. Aber mit einer langfristigen Beziehung klappt es einfach nicht und irgendwie hätte ich nichts lieber als das. Ich glaube diese "Sehnsucht" ist auch ein Problem für mich und nimmt mir oft die Objektivität. Ich habe mich bisher schon ein paar mal unglücklich verliebt und ein paar frustrierende Erfahrungen gemacht. Ich finde es nebenbei auch sehr irritierend, das ungefähr die Hälfte meiner bisherigen Eroberungen eigentlich einen Freund hatte.

Am besten fange ich mal chronologich an:

Wir haben uns im Frühjahr auf einem Lagerfeuer kennengelernt, ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie faszinierend ich sie fand, ich hab sie erstmal ein paar Minuten wie ein Bekloppter angestart. Sie ist 26. Fortan war ich die treibende Kraft, nach drei Wochen habe ich Sie das erste Mal geküsst. Damals dachte ich, dass sie einfach unsicher ist, was sich im Nachhinein auf erschreckende Art und Weise relativiert hat. Nach einer Woche hatten wir dann zum ersten Mal ein ernsthaftes Gespräch über uns. Da habe ich ihr gesagt, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass daraus was wird, Sie meinte aber, dass das bei Ihr nix wird und es nur eine Affäre wäre, Sie hätte sich aber gerne in mich verliebt(?). Dann haben wir es beendet, was wir beide natürlich schade fanden, ich glaube ich habe sogar ein bischen geweint. Hier ist glaube ich einer meiner Fehler, die ich im Nachhinein nicht mehr machen möchte: Ich bin in solchen Gesprächen viel zu nachgiebig und naiv, ich sage zwar meine Meinung, aber oft abgeschwächt, gebe dann zu schnell nach und bohre auch beim anderen nicht nach. Es hätte mich ja damals schon wundern müssen: warum lässt sie mich drei Wochen schmoren um dann nur eine Affäre daraus zu machen? Denn wir hatten am ersten Abend schon kurz Händchen gehalten und wären fast im Bett gelandet, waren aber betrunken. Sehr viel später haben wir darüber gesprochen und Sie meinte das sie mir von Anfang an keine Hoffnung machen wollte. Auf jeden Fall waren wir dann eine Woche auseinander, ich habe ein wenig nachgedacht. Witzigerweise hatte ich damals meine Uhr bei ihr vergessen. Also bin ich zu ihr um ie abzuholen. Ich habe mir dann gedacht: Ach schlag ihr halt vor was lockeres daraus zu machen und schau was passiert. Hat auch geklappt, Sie meinte Sie hätte mich auch vemisst und wollte mich immer anrufen hätte es aber aus Rücksicht nicht getan. So lief das dann also ein paar Wochen, es war schön. Allerdings war ich halt immer wahnsinnig verunsichert wenn sie sich mal nicht gemeldet hat, manchmal meinte sie auch, dass sie heute alleine sein möchte. Das lag aber wohl daran, dass sie manchmal Depressionen( Sie war auch mal in psychatrischer Behandlung, hat sich früher geritzt) hatte und einfach niemanden sehen wollte, sie hat die später mit ihrer Pille begründet, sie hat die dann abgesetzt, es ging ihr dann wirklich besser. Ansonsten ist sie sehr selbstbewusst, weiß genau was sie möchte, kommt gut mit ihrem Studium etc. klar. Wir haben uns hin und wieder über unsere Beziehung unterhalten, ich wollte immer den nächsten Schritt machen, sie nicht, sie meinte immer: warum definieren, was bringt das? "Freundin" ist doch nur ein Wort, ich sollte sie auch vor anderen nicht so bezeichnen. Ich fand das natürlich irritierend, weil de facto war das was wir zu dem Zeitpunkt hatten nix anderes als eine feste Beziehung. wir haben uns fast täglich gesehen. Für mich war das natürlich auch eine Herabwürdigung und verletzend, ich bin mir aber nicht sicher ob ich ihr das so ausdrücklich gesagt habe. Aber das sollte ihr irgendwie auch so bewusst gewesen sein.
Beispielhaft finde ich, dass ich extra für ihren Geburtstag früher aus einem Kurzurlaub gekommen bin um diesen fast den ganzen Tag alleine mit ihr zu verbringen.
Ich habe mich dann damit arrangiert, ich habe mir die Vorteile von dieser Undefiniertheit hervorgehoben: alles ganz entspannt, keine Verpflichtungen. Habe aber mit keiner anderen was gehabt.

So, dann kamen die Semesterferien. Sie hat mir erzählt Sie würde mit einem sehr guten alten Freund aus einer anderen Stadt in den Urlaub fliegen. Von dem Freund hat sie mir öfter erzählt. Sie meinte auch das er bei ihr im Bett schlafen wird, ich habe damit kein Problem gehabt. Am Abend vor ihrem Abflug habe ich mich dann von ihr verabschiedet, ihr Freund war auch da, wir haben uns zu dritt unterhalten. Sie war nur ein wenig kurz angebunden, hat mich wieder irritiert. So ich habe mich tierisch gefreut sie wieder zu sehen, sie auch, aber sie wollte dann ein paar Tage nicht mit mir schlafen, das hat mich total irritiert weil sie dass vorher immer sehr gerne getan hat, wir hatten wahnsinnig guten Sex. Ich hab auf jeden fall wieder nicht genug nachgebohrt, ich hab sie gefragt, mich aber mit ihrer schwammigen Antwort begnügt. Ich bin auch so gottverdammt naiv. Irgendwann war dann aber wieder alles sehr schön. Ich habe ihr ein paar Mal gesagt, das sie mir sehr sehr viel bedeutet. Netterweise hat sie damals einmal gesagt: "na das will ich aber auch hoffen", oder so ähnlich. Ich glaube das war nicht unbedingt böse gemeint, vllt. eher als Scherz....
Ich habe es dann auch geschafft sie aus einer Depriphase zu holen. Ich hab ihr immer gesagt das ich ihr damit helfen möchte.

Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr ganz sciher ob meine Gefühle für sie damals schon ein wenig abflauten.

So ich war dann nochmal für zwei Wochen weg (Hochseesegeln), ich war etwas übrrascht, weil Sie sich wirklich Sorgen um meine Sicherheit gemacht hat. Als ich wiederkam, hat sie sich offensichtlich wahnssinnig gefreut mich wiederzusehen. Sie hat mir dann gesagt, dass sie sich jetzt absolut sicher ist, dass sie mit mir fest zusammensein möchte. Bumm, ich war ziemlich überrascht aber ich habe mich wirklich gefreut, habe sogar vor Freude ein paar Tränen verdrückt und war tierisch stolz. Ich konnte es kaum glauben das es wirklich endlich mal passiert war. Aber ich habe ihr auch gesagt, dass ich überrascht bin und mir schon etwas unsicher bin. Gleich darauf kam die nächste Bombe. Sie hat mir erzählt, dass ihr "Freund" mit dem sie im Urlaub war eigentlich ihr Exfreund war (vor zwei Jahren). Sie hatten diesen Urlaub lange geplant, schon bevor wir uns kennengelernt hatten, um herauszufinden ob sie nicht wieder zusammenkommen könnten. Sie hätte aber im Urlaub gemerkt, dass sie mit ihm garnicht klarkommt. Sie hätte sich nie getraut mir das zu erzählen, weil sie Angst hatte alles kaputtzumachen. Ihr Ex-Freund wusste über alles Bescheid. Sie hätte auch erst in der letzten Woche vor dem Urlaub gemerkt, dass sie mehr für mich empfindet. Es würde ihr schrecklich leid tun, was sie getan hätte, aber sie wusste nicht wie sie es anders hätte machen sollen. Sie meinte, sie würde verstehen wenn ich Zeit brauche darüber nachzudenken und ich ein Pause bräuchte. Ich war natürlich verletzt, habe ihr aber gesagt, dass ich damit wohl schon klarkommen würde. Meine Glücksgefühle haben einfach überwogen. Ich habe mir dann die nächsten Tage schon viele Gedanken darüber gemacht und war auch verletzt, hatte teilweise ein schlechtes Bauchgefühl. Aber ich habe mir gesagt, dass es schon passt. Wir haben noch ein paar Mal darüber gesprochen. Ich habe ihr auch ein paar Sachen gesagt, die ich speziell irritierend und verletzend finde: Allem voran, dass wir zu dritt!!! am Tisch saßen und sie beide völlig einen auf normal gemacht haben! Das sie mir immer soviel von ihm erzaählt hat. Das ich mir wie ein Spielball vorkomme, dass das letzte halbe Jahr für mich teilweise sinnlos geworden ist. Sie hat das manches relativiert, ich glaube sie hat ein paar Sachen auch nicht wirklich als falsch angesehen. Ich hatte nicht das Gefühl das sie es sehr sehr bereut bzw. als wirklich falsch ansah, sondern das sie mehr angst davor hatte das ich sie deswegen ablehnen würde.
Aber vielleicht denke ich da im Nachhinein auch schlechter von ihr.

Was ich ihr glaube nicht so gesagt habe war, dass sich mein Bild von ihr grundlegend verändert hat, ich hatte Angst vor dieser Seite von ihr. Aber ich glaubte ihr dass sie in einer Beziehung sowas nie tun würde. Ich bin mir sicher das sie Beziehungen sehr sehr ernst nimmt und nicht untreu oder sowas ist, auch von ihren Erzählungen.

Nach ein paar Tagen habe ich aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen. Aber meine Bauchgefühl wurde immer schlechter. Ich bekam Kopfkino. Ich habe das zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr mit ihrem Ex verknüpft. Ich kam in einen Teufelskreis. Ich habs nach ein paar Tagen nicht mehr ausgehalten und ihr gesagt, dass ich völlig durcheinander bin, aber nicht weiß woran es liegt, das wusste ich wirklich nicht. Sie ist völlig in Tränen ausgebrochen und wollte alleine sein. Wir haben uns am nächsten Tag wieder getroffen, sie hat mich gefragt ob ich mir Gedanken gemacht hätte und wüsste was los ist, ob es an der Sache mit dem Ex läge, darauf sagte ich nein. Ich dachte auch nicht das es daran liegt. Ich habe dann verzweifelt versucht es ihr irgendwie zu erklären: ich wäre unsicher, könnte nicht so wie sie sagen dass ich immer mit ihr zusammensein möchte hätte einfach überhaupt keine Sicherheit. Ich hoffte sie könnte mir irgendwie helfen, aber sie sagte sie könnte mir nicht helfen wenn ich nicht wüsste was mit mir los ist. Das macht Sinn. Sie sagte auch dass die letzten zwei Wochen die schönsten gewesen wären, die sie seit zehn Jahren erlebt hätte. Das ich ihr vertrauen sollte, das sie von mir nicht erwarten würde dass ich genausoviel für sie empfinde. Sie hat wirklich versucht mir den Druck zu nehmen. Das ich mich entspannen soll, für den Moment leben soll mir nicht so viele Sorgen machen soll. Aber sie wurde dann auch kalt und meinte ich soll gehen und mir Überlegen was ich will. Ich war so verzweifelt weil ich irgendwie bei ihr sein wollte. Ich war dann ein Wochenende bei Freunden. ich verstand mich selber nicht, ich konnte nicht glauben, das ich das schönste was ich bisher erlebt habe einfach kaputtmache, es verliere, grundlos. Ich dachte ich hätte Beziehungsangst oder mangelnde Gefühle, es hat mich so unglaublich frustriert. Meine Freunde meinten alle ich hätte halt kalte Füße bekommen, ganz normal.
Wir haben uns dann wiedergsehen und sind zu dem Schluss gekommen, das ich wohl wirklich kalte Füße habe und einfach zeit brauche. Ich habe mich gefreut bei ihr zu sein, habe geweint. Die nächsten Tage waren ein auf und ab. Bei ihr habe ich mich immer wohl gefühlt, der Druck fiel ab. Wenn ich nicht bei ihr war, hatte ich schreckliches Kopfkino. "Schluss machen" am Fließband. Als wir uns dann wieder einmal über die Situation unterhalten haben sagte sie, das ich jederzeit mit ihr Schluss machen könnte, genauso wie Sie mit mir. Ich müsste keine Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen. Das meinte sie aber nicht als Drohung. Ich habe es aber irgendwie auch ein bischen so aufgenommen und dachte es wäre ausweglos, vorbei und die Aussicht das dieser dauernde Druck und die Verzweiflung einfach weg ist war in dem Moment sehr groß. Also habe ich schluss gemacht. Die ersten Stunden war ich sogar ein wenig erleichtert. Aber ziemlich schnell wurde mir klar wie sehr ich es bereue. Ich dachte mir das kann nicht war sein du magst sie doch unglaublich gerne, wieso fühlst du dich so komisch und unglücklich? Nach zwei Tagen habe ich sie angerufen und gefragt ob sie mir eine Woche Zeit gibt. Die Woche hat nicht wirklich was gebracht, ich war immer noch zerrissen Als ich dann wieder zu ihr bin dachte ich mir ich schau mal wie ich mich fühle wenn ich bei ihr bin und entscheide dann. Ich habe mich irgendwie wohl bei ihr gefühlt also habe ich gesagt ich will es weiter versuchen. Es war dann auch sehr schön mit ihr. Nach ein paar Tagen haben wir uns wiedergesehen und ich habe mich wirklich darauf gefreut. Ich dachte es wäre vorbei. Als ich dann bei ihr war wurde ich aber wieder etwas unsicher. Wir hatten dann auch eine blöde Diskussion die mich runtergezogen hat. Weil ich zu ihr meinte ich dachte ich würde an dem Abend mehr von ihr haben, sie war allerdings etwas angeschlagen und wollte schlafen. Sie hat geweint und meinte sie wüsste nicht ob ich genug Gefühle für sie habe wenn ich ihr sowas sage. Ich habe es nicht ganz verstanden weil ich es ja garnicht böse meinte, es war nicht besonders Rücksichtsvoll von mir.
Am nächsten Tag war ich dann hin und hergerissen zwischen es total schön finden und denken das es nicht richtig ist was ich da tue, wir haben auch miteinander geschlafen. Ich dachte die negativen Gedanken verschwinden schon. Abends saßen wir dann mit ein paar Freunden zusammen haben getrunken und einen Joint geraucht. Daraufhin bekam ich ziemlich mieses Kopfkino, vermutlich weil ich auch auf nem schlechten Trip gelandet war. Als wir dann im Bett lagen konnte ich ihre Berührung nicht mehr ertragen! Ich habe Panik bekommen und als Sie fragte was los wäre habe ich gesagt, das es sich für mich nicht richtig anfühlt. Dann ist Sie gegangen. Sie meinte noch diesmal ist es endgültig aus und ich Ja.
So das war vor einer knappen Woche. Seitdem gehts mir fast dauernd richtig scheiße, ich habe Heulkrämpfe, Wutattacken und es tut mir einfach verdammt weh.
Ich habe sehr sehr viel nachgedacht, weil ich es einfach verstehen möchte. Ich kann nicht ertrage, das etwas so schönes einfach so kaputtgeht. Denn ich mag sie ja irgendwie immernoch.
Irgendwann bin ich dann wieder auf die Sache mit ihrem Exfreund gekommen und dachte mir vielleicht liegts ja daran? Oder habe ich doch einfach nicht genug Gefühle wofür sie gehabt? Oder habe ich einfach Beziehungsangst? Oder von allem etwas?
Im Nachhinein denke ich mir ich hätte mir vllt. viel bewusster darüber werden müssen was sie getan hatte und was das auf meine Gefühle für Auswirkungen hat. Aber ich habe mich vom Glück auch einfach wegtragen lassen. Denn wenn ich jetzt daran denke, dann finde ich das richtig richtig scheiße und falsch. Ich dachte ja außerdem ein halbes Jahr lang sie wäre einfach nur total unsicher. Dadurch aber stellt sich ja heraus, dass sie, übertrieben gesagt, sehr durchtrieben und unehrlich sein kann.Das ist außerdem einfach keine gute Basis für eine Beziehung. Aber vor allem bin ich jetzt menschlich von ihr enttäuscht.
Aber ich frage mich auch ob ich damit die Schuld nur von mir selbst abwälzen will? Oder einen einfachen Grund für mein merkwürdiges Verhalten gefunden habe? Denn ich habe ja ab einem bestimmten Zeitpunkt mein mieses Bauchgefühl garnicht mehr damit verknüpft sondern den Fehler ausschließlich bei mir selber gesucht und das ihr ja auch immer so gesagt. Habe ich es ins unterbewusste verdrängt, wo es meine Gefühle ihr gegenüber verringert hat?

Ich habe dann nochmal versucht mit ihr zu reden, weil ich es schrecklich fand so mit ihr auseinander zu gehen. Ich habe einen sehr langen Brief geschrieben den ich ihr vorlesen wollte. Sie hatte sich aber emotional schon völlig von mir abgeschottet wollte es eigentlich garnicht hören. Ich bin dann in völlig in Tränen ausgebrochen und habe versucht ihr alles irgendwie zu erklären, das ich sie nicht abscichtlich getäuscht habe oder mit ihr gespielt habe (das dachte sie zu dem Zeitpunkt) und das ich glaube das es vielleicht doch an der Sache mit ihrem Ex liegt. Ich war auch so naiv und habe ihr gesagt das wir villeicht einfach einen Scheiß Zeitpunkt erwischt haben und vielleicht wird es ja später wieder was. Darüber hat sie abschätzig geschnaubt. Aber sie meinte das sie froh ist das ich nicht mit ihr gespielt habe. Aber das sie nie wieder etwas von mir wissen will, das ich es komplett vergessen soll, das hat mich dann komplett fertig gemacht. Wenn wir wenigstens irgendwie im guten auseinander gegangen wären würde es mir nicht ganz so weh tun. Ich dachte das könnte ich mit dem Gespräch erreichen, aber das ist ja illusorisch. Ich verstehe dass sie sich jetzt abschottet um sich selber zu schützen. Sie meinte das wenn ich erst jetzt den Ex raushole, ich die Schuld auf sie abwälze. Ich hätte ihr ja immer gesagt es würde nicht daran liegen. Sie wüsste nicht was sie glauben soll. Außerdem hat sie gesagt das sie nicht mit jemandem zusammensein will der nicht weis was in ihm vorgeht, sondern jemanden der stabiler ist. Ich sagte ihr ich würde auch einfach nur versuchen es zu vestehen. Ich hätte einen Termin beim Psychologen gemacht(habe ich wirklich). Sie meinte mach das aber ohne mich. Dabei hat sie ja selber so viele Probleme gehabt. Das wars.
Ich fands schade und es hat mich sehr verletzt was sie gesagt hat und das ich sie nicht erreichen konnte aber das kann man wohl auch in der Situation nicht wirklich erwarten. Vor allem hab ich im Nachhinein das Gefühl mich in der Situation ihr völlig ausgeliefert zu haben, Sie war so kalt, es war furchtbar auch erniedrigend.

Ich fühle mich momentan sehr ausgalaugt, die letzten Wochen waren einfach so anstrengend. Generell habe ich das letzte halbe Jahr einen großteil meiner Gedanken und Energie für Sie aufgebracht. Es fühlt sich jetzt einfach alles so verschwendet und sinnlos an...

Ich hoffe ihr habt es bis hier geschafft! Es tut gut das alles runterzuschreiben.
Ich wäre dankbar für eure Gedanken dazu. Bin ich jemand der etwas wenn er es endlich bekommt nicht mir haben will, einfach unsicher, oder hat ihre Unehrlichkeit meine Gefühle zu stark verletzt?

Ich wünschte einfach ich hätte besonnener handeln können...

lieben Gruß!
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.793
#2
Bin ich jemand der etwas wenn er es endlich bekommt nicht mir haben will, einfach unsicher, oder hat ihre Unehrlichkeit meine Gefühle zu stark verletzt?
Beides, würde ich sagen. Wenn man lange für etwas arbeitet, und das Ziel dann erreicht, fällt plötzlich dieser ganze Druck weg. Und aus der entstandenenLLücke tauchen Fragen auf wie "und jetzt? Was mach ich damit eigentlich? Solls das gewesen sein? Vielleicht isses ja gar nicht das, was ich will?" Das Phänomen tritt auch oft bei Studenten nach der Abschlussarbeit auf. Manche brauchen dann Monate, um sich aufzurappeln und nen Job zu suchen. Aber eigentlich ist das Ganze kurzlebig und man kommt damit klar.

Schwerer wiegt bei Dir m.E. die Tatsache, dass sie Dich ein halbes Jahr nach Strich und Faden belogen hat. Deswegen halte ich generell nicht viel von solchen Statusgesprächen. Entweder es läuft locker nebenher - dann erübrigen sich aber auch Lügereien wie "nur ein alter Freund" und vor allem irgendwelche Geständnisse im Nachhinein, weil man dann ja kein schlechtes Gewissen hat, das man erleichtern muss - oder aber man ist sich wechselseitig einig, dass bestimmte Regeln gelten, und informiert sich, wenn man davon abweichen wird. Das kann die Monogamie in einer Beziehung sein - oder die Vereinbarung in einer Affäre, mit Dritten nur mit Kondom zu vögeln.

In eurem Fall war es so, dass sie Dir ein halbes Jahr lang munter ins Gesicht gelogen hat. Dir ist das im Siegestaumel erst gar nicht aufgefallen - aber jetzt schaust Du Dir Deinen Gewinn gerade genauer an und fragst Dich, ob Du die Frau, die du zu lieben glaubst, überhaupt richtig kennst. Ob Du ihn noch vertrauen kannst oder ob gilt "wer einmal lügt ..."

Deine Entscheidung. Entweder Du kannst ihr diese monatelange Warmhaltetaktik verzeihen und ihr vertrauen - oder eben nicht. Und lass dich dabei nicht von dem Gedanken irritieren, dass es bis dahin ja ne lockere Sache war. Bei so einer erzählt man sich zwar vielleicht nicht alles, und Monogamie ist auch eher selten - aber üblicherweise lügt man einander trotzdem nicht direkt ins Gesicht.
 

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