Hallo, liebe Community.
Ich (23) bin seit fast drei Jahren glücklich mit meinem Mann (52) - nennen wir ihn mal Konrad - zusammen. Wir kennen uns bereits seit fünf Jahren, lieben uns sehr und führen eine relativ harmonische (von Entwertungsphasen weitgehend befreite) Beziehung, obwohl wir beide mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung "gesegnet" sind.
Vor etwas über einem Jahr sah unsere Beziehung allerdings noch nicht so "rosig" aus. Mein Mann ist Alkoholiker und leidet unter einer stark ausgeprägten, beinahe chronischen Depression. Mittlerweile versucht er trocken zu leben und zu denken, aber zu Anfang unserer Beziehung hat er noch "Wodka wie Wasser" gekippt. Er war vor mir zweimal verheiratet und hat eine recht konservative Vorstellung von einer Beziehung. Ich hingegen hatte immer offene Beziehungen, die - typisch Borderline - allerdings nie sehr lange gehalten haben.
Dann, vor eben etwas über einem Jahr, hatte ich einen ONS mit einem Mann (25) - nennen wir ihn mal Ansgar - mit dem ich seit mehreren Jahren, bevor ich mit meinem Mann zusammen kam, eine "Freundschaft mit Extras" pflegte. Ich hatte mich zwar von Anfang an dafür entschieden, monogam mit meinem Mann zu leben (auf seinen Wunsch hin), aber er trank immer mehr, schlief nicht mehr mit mir (fast ein Jahr lang nicht!), sah unter meinen Freunden überall Konkurrenz für sich, bezichtigte mich des Fremdgehens (obwohl ich bis dato niemals daran gedacht hatte, ihn zu betrügen!) etc. Er trieb mich förmlich von sich weg, in die Arme des anderen Mannes. Klischee, Klischee. Aber so kam es eben zu diesem ONS. Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das wohl. Wie auch immer.
Ich habe den Betrug recht schnell gebeichtet, mein Mann hat mir vergeben (wenn auch nichts vergessen) und ich beendete den Kontakt zu Ansgar. Das fiel mir auch nicht besonders schwer, da Ansgar sich in der Zwischenzeit in mich verliebt hatte und vom "Badboy zum Schmalzkasper" mutierte - womit ich nun so gar nicht klar kam. Ich mag echte Kerle, keine Süßholz raspelnden Softies, auch nicht unter meinen Freunden. Aber das tut nichts zur Sache.
Vor gut einem Monat meldete Ansgar sich via Facebook. Es täte ihm leid, dass er sich in meine Beziehung "reingedrängt" habe, er hätte sich verändert, wäre nicht mehr in mich verliebt und vermisse einfach unsere Freundschaft. Er wollte wieder Kontakt. Und zu meiner Schande muss ich gestehen - ich auch. Ich mag Ansgar noch immer, bin auch von seiner veränderten Persönlichkeit ziemlich fasziniert, will aber definitiv keinen Sex mehr mit ihm. Ich vermisse wirklich "nur" die Freundschaft, die Vertrautheit, ohne irgendwelche romantischen oder sexuellen Gefühle! Ich erzählte es meinem Mann, der flippte (verständlicherweise) total aus und die Beziehung stand ernsthaft auf der Kippe. Also fingen wir eine Paartherapie an.
Im Laufe der gemeinsamen Sitzungen kamen wir zu folgendem Kompromiss: ich würde den Kontakt zu Ansgar halten dürfen, ihn allerdings bis Ende des Jahres wieder "ausschleichen" lassen und ihn endgültig aus meinem Leben streichen. Bis dahin dürfte mein Mann jeden Schriftverkehr mitlesen, sofern er das überhaupt möchte. Meine stille Hoffnung bei dieser Vereinbarung war (und ist nach wie vor), dass Konrad die Freundschaft zu Ansgar akzeptieren kann, wenn er merkt, dass keine "Gefahr" mehr von ihm ausgeht. Ich gehe sogar noch weiter und sage: mein größter Wunsch wäre es, mit Konrad und Ansgar zusammen zu feiern, zu lachen, eine neue Ebene der Freundschaft entstehen zu lassen. Mein Mann kennt meinen Wunsch, will sogar ganz langsam versuchen daran zu arbeiten (!WAHNSINN!), ist sich aber nicht sicher, ob ich Ansgar nicht doch bis Dezember "verjagen" muss, weil er die Situation evtl. doch nicht ertragen kann.
Meine Frage ist nun: gibt's hier Paare, die Ähnliches durchgemacht haben? Kann sowas funktionieren (so unmöglich sich das für die meisten Menschen auch anhören mag)?
Ich weiß, dass ich meinem Mann viel zumute (und die meisten Frauen werden jetzt wohl wild nicken und mich zur Hölle schicken) - aber Ansgar fehlt mir! Ich habe nicht viele Freunde, schon gar keine guten! Ich liebe meinen Mann (ob ihr's glaubt, oder nicht), aber ich brauche auch einen Freund in meinem Leben - und mit Ansgar war immer alles leicht, frei, unkompliziert.
Hätte es diesen ONS nicht gegeben, wäre eine so wundervolle Dreier-Freundschaft möglich gewesen - sagt selbst mein Mann!
Also - was meint ihr? Utopie? Durchaus machbar, wenn auch schwierig? Mein Gedanke ist folgender: wenn mein Mann mir mit Ansgar vertrauen kann, kann er mir mit jedem Menschen wieder vertrauen! Ich will lieber gemeinsam "an der Situation wachsen" - statt sie stillschweigend zu begraben. Denn das löst unser "Vertrauensproblem" auch nicht.
Ich (23) bin seit fast drei Jahren glücklich mit meinem Mann (52) - nennen wir ihn mal Konrad - zusammen. Wir kennen uns bereits seit fünf Jahren, lieben uns sehr und führen eine relativ harmonische (von Entwertungsphasen weitgehend befreite) Beziehung, obwohl wir beide mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung "gesegnet" sind.
Vor etwas über einem Jahr sah unsere Beziehung allerdings noch nicht so "rosig" aus. Mein Mann ist Alkoholiker und leidet unter einer stark ausgeprägten, beinahe chronischen Depression. Mittlerweile versucht er trocken zu leben und zu denken, aber zu Anfang unserer Beziehung hat er noch "Wodka wie Wasser" gekippt. Er war vor mir zweimal verheiratet und hat eine recht konservative Vorstellung von einer Beziehung. Ich hingegen hatte immer offene Beziehungen, die - typisch Borderline - allerdings nie sehr lange gehalten haben.
Dann, vor eben etwas über einem Jahr, hatte ich einen ONS mit einem Mann (25) - nennen wir ihn mal Ansgar - mit dem ich seit mehreren Jahren, bevor ich mit meinem Mann zusammen kam, eine "Freundschaft mit Extras" pflegte. Ich hatte mich zwar von Anfang an dafür entschieden, monogam mit meinem Mann zu leben (auf seinen Wunsch hin), aber er trank immer mehr, schlief nicht mehr mit mir (fast ein Jahr lang nicht!), sah unter meinen Freunden überall Konkurrenz für sich, bezichtigte mich des Fremdgehens (obwohl ich bis dato niemals daran gedacht hatte, ihn zu betrügen!) etc. Er trieb mich förmlich von sich weg, in die Arme des anderen Mannes. Klischee, Klischee. Aber so kam es eben zu diesem ONS. Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das wohl. Wie auch immer.
Ich habe den Betrug recht schnell gebeichtet, mein Mann hat mir vergeben (wenn auch nichts vergessen) und ich beendete den Kontakt zu Ansgar. Das fiel mir auch nicht besonders schwer, da Ansgar sich in der Zwischenzeit in mich verliebt hatte und vom "Badboy zum Schmalzkasper" mutierte - womit ich nun so gar nicht klar kam. Ich mag echte Kerle, keine Süßholz raspelnden Softies, auch nicht unter meinen Freunden. Aber das tut nichts zur Sache.
Vor gut einem Monat meldete Ansgar sich via Facebook. Es täte ihm leid, dass er sich in meine Beziehung "reingedrängt" habe, er hätte sich verändert, wäre nicht mehr in mich verliebt und vermisse einfach unsere Freundschaft. Er wollte wieder Kontakt. Und zu meiner Schande muss ich gestehen - ich auch. Ich mag Ansgar noch immer, bin auch von seiner veränderten Persönlichkeit ziemlich fasziniert, will aber definitiv keinen Sex mehr mit ihm. Ich vermisse wirklich "nur" die Freundschaft, die Vertrautheit, ohne irgendwelche romantischen oder sexuellen Gefühle! Ich erzählte es meinem Mann, der flippte (verständlicherweise) total aus und die Beziehung stand ernsthaft auf der Kippe. Also fingen wir eine Paartherapie an.
Im Laufe der gemeinsamen Sitzungen kamen wir zu folgendem Kompromiss: ich würde den Kontakt zu Ansgar halten dürfen, ihn allerdings bis Ende des Jahres wieder "ausschleichen" lassen und ihn endgültig aus meinem Leben streichen. Bis dahin dürfte mein Mann jeden Schriftverkehr mitlesen, sofern er das überhaupt möchte. Meine stille Hoffnung bei dieser Vereinbarung war (und ist nach wie vor), dass Konrad die Freundschaft zu Ansgar akzeptieren kann, wenn er merkt, dass keine "Gefahr" mehr von ihm ausgeht. Ich gehe sogar noch weiter und sage: mein größter Wunsch wäre es, mit Konrad und Ansgar zusammen zu feiern, zu lachen, eine neue Ebene der Freundschaft entstehen zu lassen. Mein Mann kennt meinen Wunsch, will sogar ganz langsam versuchen daran zu arbeiten (!WAHNSINN!), ist sich aber nicht sicher, ob ich Ansgar nicht doch bis Dezember "verjagen" muss, weil er die Situation evtl. doch nicht ertragen kann.
Meine Frage ist nun: gibt's hier Paare, die Ähnliches durchgemacht haben? Kann sowas funktionieren (so unmöglich sich das für die meisten Menschen auch anhören mag)?
Ich weiß, dass ich meinem Mann viel zumute (und die meisten Frauen werden jetzt wohl wild nicken und mich zur Hölle schicken) - aber Ansgar fehlt mir! Ich habe nicht viele Freunde, schon gar keine guten! Ich liebe meinen Mann (ob ihr's glaubt, oder nicht), aber ich brauche auch einen Freund in meinem Leben - und mit Ansgar war immer alles leicht, frei, unkompliziert.
Hätte es diesen ONS nicht gegeben, wäre eine so wundervolle Dreier-Freundschaft möglich gewesen - sagt selbst mein Mann!
Also - was meint ihr? Utopie? Durchaus machbar, wenn auch schwierig? Mein Gedanke ist folgender: wenn mein Mann mir mit Ansgar vertrauen kann, kann er mir mit jedem Menschen wieder vertrauen! Ich will lieber gemeinsam "an der Situation wachsen" - statt sie stillschweigend zu begraben. Denn das löst unser "Vertrauensproblem" auch nicht.