Liebeskummer ist wie ein brüllender Orkan

Dabei
25 Okt 2014
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#1
Habe mal gelesen das Liebeskummer in Wellen kommt. Nun das trifft es nicht ganz. Für mich war es anfangs wie ein brüllender Orkan. Ich kam mir vor wie ein Schiffbrüchiger der sich an ein Floß klammert und mitten in einem gigantischem Sturm treibt. Ein Gefühlsbrecher nach dem anderen schüttelte mich. Wurde hin und hergewirbelt. Wußte nicht mehr wo oben, wo unten. Kein klares Denken mehr möglich; nur Übelkeit, Angst, Panik, Verzweiflung, Trauer, Hoffnungslosigkeit. Mein Floss war die hoffnung das es irgendwann besser wird. Klammerte mich daran, was sehr viel Kraft kostete. Zum Essen musste ich mich zwingen, an Schlaf nicht zu denken. Nur kurze Stunden vor Erschöpfung weggedämmert, dann wieder mit Seelenschmerzen aufgewacht. Zu all dem musste ich nach außen den Schein der Normalität wahren, Familie, Kollegen durften nichts mitbekommen. Innerlich hätte ich brüllen können!! Kein Wunder das so mancher es nicht schafft und losläßt, sich ins Wasser gleiten und auf den Grund sinken läßt. Tut das nicht!!!
Es wird besser, langsam, anfangs kaum merklich aber es wird! Nach ein paar Wochen kommen Phasen in denen die Wellen nicht mehr so brutal sind. Manchmal auch ruhiges Treiben. Dann habe ich durchgeatmet, Kraft getankt, für den nächsten Ansturm der kommt, und das wird er. Aber die Wellenkraft ließ ganz langsam nach, es gab Zeiten der Stille, man schöpft Hoffnung. Doch dann unvermittelt, durch eine Kleinigkeit ausgelöst, ein Bild, ein Musikstück, eine Erinnerung, der nächste Brecher der über einen zusammenbricht, die nächste Sturmfront. Wieder festklammern!! Und noch ein Rückschlag, ein Teil der Floßes war die Hoffnung das sie mich doch liebt. Doch selbstgetäuscht, noch ein Stück abgebrochen.
Dann treibt man da, plötzlich ist ein wenig Ruhe, und was tu ich anstelle mich zu erholen? Fang an in den Wunden zu wühlen, streu Salz in die offenen Stellen, wie ein manischer tu ich mir selbst weh!
Jetzt nach ein paar Monaten hat sich alles etwas beruhigt. Die ruhigen Zeiten werden länger, ab und zu kommt noch eine große Welle, doch die steh ich durch. Habe aber noch Angst, das es das noch nicht war, das nochmal ein neues Sturmtief kommt.
Es ist verdammt anstrengend, man fühlt sich wund und zerschlagen!
Und das alles mit 52 nochmal erleben, hätt ich nicht gedacht!
Aber shit, ich habe diese Frau geliebt und ich würde es nochmal tun!!!!
(Ships in the harbour are safe, but this is not what ships are built for)
 
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Dabei
13 Sep 2014
Beiträge
254
#2
Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben,
niemals hilfloser unglücklich, als wenn wir das geliebte Objekt oder seine Liebe verloren haben.
(Siegmund Freud)
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#3
Ich rate dir dein emotionales inneres Ich zu trösten und wieder anzufangen rationaler/objektiver zu denken. Treib Sport. Die Welt geht nicht unter und es soll noch viele glückliche Momente in deinem Leben geben, oder nicht?

=> Finde deinen Frieden mit der Geschichte, akzeptiere, wie es gelaufen ist und lass los.
 
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