ich kann es leider nicht nachvollziehen...meine persönliche, leider traurige, Geschichte

Dabei
29 Nov 2011
Beiträge
37
Alter
45
#1
Hallo Ihr,


jetzt les ich hier im Forum schon ne ganze Weile mit und äußere mich auch sehr gerne zu manchen Problemen und hoffe immer, dass man vielleicht doch ein wenig das Leid des(r) Betroffenen lindern kann. Warum habe ich mich hier angemeldet? Wahrscheinlich wieder jeder irgendwann einmal. Genau. Beziehungsprobleme oder gar Trennung. Ich nehme mir eigentlich schon eine ganze Zeit lang vor, hier auch mal meine "Geschichte" zu schreiben. Und dies will ich heute endlich mal tun. In der Hoffnung, dass es einfach hilft, sich alles mal von der Seele zu schreiben, und natürlich auch, einmal eure Meinungen und Einschätzungen zu hören, da ich die ganze Geschichte einfach irgendwie nicht nachvollziehen kann und ich in manchen Momenten wieder ziemlich am Boden zerstört bin. Aber nun von Beginn an (könnte leider etwas länger werden)

Die Beziehung begann vor 9 Jahren und es war alles wunderbar und einfach nur genial und schön. Nach ca. 6 Monaten sind wir dann zusammengezogen, zwar in einem Wohnheim und jeder mit seinem eigenen Zimmer, gewohnt haben wir eigentlich aber immer in einem Zimmer. Deshalb hatten wir uns nach ca. einem Jahr entschlossen, uns eine eigene Wohnung zu nehmen. Nach ca. 5 Jahren sind wir dann innerhalb unserer Stadt erneut umgezogen, weil wir einfach eine bessere Lage wollten und sie auch mit dem Studium fertig war und etwas besser verdient hatte (ich will damit einfach nur verdeutlichen, dass wir auch schon lange zusammenleben). Da ich mein damaliges Studium kurz vor Schluss an die Wand gefahren habe, musste ich mir etwas Neues überlegen und habe nach 2 Jahren mit einem neuen Studium angefangen. Während dieser Zeit habe ich immer gearbeitet, sowohl im ersten Studium, während meiner "Orientierungsphase" aber auch im neuen Studium. Wir hatten diese Entscheidungen auch gemeinsam getroffen und uns immer gegenseitig unterstützt. Ich durfte mir einfach die Zeit nehmen, die ich brauchte, um meinen Weg zu finden. Wir sind auch jedes Jahr mindestens einmal in den Urlaub gefahren und hatten generell eigentlich eine gesunde Mischung zwischen Unternehmungen und gemütichen Abenden zu Hause.
Wir hatten auch schon früher öfter mal über das Thema Hochzeit und Familienplanung gesprochen und wussten eigentlich, dass wir eine Familie gründen und gemeinsam alt werden wollen. Den otimalen Zeitpunkt malten wir uns für den Zeitpunkt aus, wenn auch ich mit meinem Studium fertig bin.
Dann waren wir im September 2010 im Urlaub. Es war ein wundervoller Urlaub und wir hatten extrem viel Spaß. Ca 2 Wochen nach dem Urlaub überraschte sie mich dann wie aus heiterem Himmel mit einem Heiratsantrag. Da ich sie ja über alles liebte und mir eh klar war, dass dies meine absolute Traumfrau ist, habe ich natürlich "Ja" gesagt. Der Zeitpunkt, der eigentlich vereinbart war, war mir prinzipiell eh egal. Also heirateten wir sogar noch Ende 2010 standesamtlich. Die kirchliche Hochzeit wollten wir auch immer beide, allerdings sollte diese dann erst im Sommer stattfinden. Sie organisierte fast die gesamte Hochzeit und ich hatte immer den Eindruck, dass sie geradezu "aufgeht" mit dieser Aufgabe und hat auch ausnahmslos alle Dinge mit mir abgesprochen und mich immer gefragt, ob ich das auch so haben will. Ich hatte lediglich ein paar kleinere Aufgabe, die ich auch erledigte. Dann war die Hochzeit. Sie war einfach traumhaft und sollte sich später (wir haben es uns gegenseitig gesagt) als "der schönste Tag" in unserem Leben herausstellen. Wir waren beide am Tag nach der Hochzeit fast schon traurig, dass dieses tolle Erlebnis, dieser wunderbare Tag nach dieser langen, 8 monatigen Planung vorbei war.
Ein paar Tage später fuhren wir dann in die Flitterwochen. Auch dieser Urlaub war der absolute Hammer. Wir haben natürlich viel unternommen, viel Sex gehabt, viel gelacht oder einfach nur gekuschelt. Spaziergänge etc. Ihr wisst schon...
Auch über den Zeitpunkt mit der Kinderplanung haben wir uns unterhalten und wollten Anfang diesen Jahres versuchen, schwanger zu werden. Die Pille hatte sie schon vor der Hochzeit abgesetzt, weil sich der Körper ja auch erstmal wieder auf die Hormonumstellung einstellen muss.

Dann gingen 2 weitere Monate ins Land. Ich hatte in der Firma meiner Frau angefangen, meine Abschlussarbeit zu schreiben und eigentlich auch schon einen sicheren Job in der Tasche für den Berufsstart. Auch wenn ich ein komisches Gefühl hatte, in der gleichen Firma zu arbeiten wie meine Frau, weil ich es eigentlich schon wichtig finde, dass man nicht auch noch in der Arbeit permanent aufeinanderhockt. Ich musste auch während dieser Zeit ohnehin nur einmal pro Woche ins Büro, weil ich auch viel von daheim aus machen konnte Wir sind uns aber während dieser Zeit auch nicht ständig über den Weg gelaufen und haben, wenn überhaupt nur die Mittagspause miteinander verbracht und mal eine Kaffeepause eingelegt.

Dann war für Oktober eine Art "Geschäftsausflug" geplant und wir haben uns beide dafür angemeldet. Auch wenn ich mich ein wenig dafür überreden lassen musste, so hab ich mich trotzdem total auf dieses verlängerte Wochenende gefreut. Leider hatte ich 3 Tage davor einen Rückfall (war 2 Wochen vorher schonmal mit einer Grippe flachgelegen) und konnte deshalb nicht mitfahren. Das war für mich auch kein Problem und ich hätte auch nie verlangt, dass sie wegen mir nicht am Ausflug teilnimmt. Daraufhin ist sie natürlich mitgefahren und wir haben einfach abends telefoniert. Sie wollte das so und ich hab mich natürlich jedesmal gefreut, ihre Stimme zu hören.

Am darauffolgenden Dienstag kam sie dann zurück und war irgendwie sehr ruhig. Ich hatte mir noch nichts dabei gedacht, weil ich einfach dachte, dass sie sehr müde von der Reise ist. Die Nächte sind bei solchen "Events" ja auch gern mal ein wenig kürzer und so muss man natürlich auch Schlaf nachholen und ist einfach ko. Am Mittwoch musste sie wieder arbeiten und war immer noch sehr ruhig und irgendwie distanzierter als sonst. Ich hab´s auf die Arbeit geschoben und mir nichts weiter dabei gedacht. Ich dachte mir einfach, dass man nach einem tollen Kurzurlaub einfach keine Lust auf arbeiten hat (sie hatte es in den Wochen davor auch sehr stressig im Job). Weil am Donnerstag immer noch keine Besserung eingetreten ist, hab ich sie einfach mal angesprochen auf ihre Laune und gefragt, was mit ihr los sei und ob ich irgendwas falsch gemacht oder sie verärgert habe. Daraufhin konnte sie mir nicht mehr in die Augen schauen und hat nur gesagt, dass ICH gar nichts falsch gemacht habe und dass im Urlaub etwas passiert sei.
Ja der Schock saß dann sehr tief und auch wenn sie es nicht ausgesprochen hatte, so war mir klar, dass sie mich betrogen hat. Sie war nie eine gute Schauspielerin und konnte ihre Gefühle auch nie großartig verheimlichen.
Ich war irgendwie wie gelähmt und konnte nicht einmal irgendwie lauter werden. Dann ist sie ins Fitnessstudio gegangen und wir wollten einfach später reden. Dazu kam es dann leider nicht, weil sie auch nach dem Fitness irgendwie nicht darüber sprechen konnte und wollte.
Am Freitag ist sie dann zu einer Freundin gefahren, um mit ihr über die Situation zu sprechen, und wie ich später dann erfahren habe auch zu diesem Typen, mit dem sie etwas hatte. Alleine diese 2 Tage waren die Hölle für mich und ich malte mir natürlich die schlimmsten Sachen aus. Ich wollte sie nicht anrufen, weil ich ihr einfach Zeit zum Nachdenken geben wollte, hielt es dann am Samstagabend nicht mehr aus und rief doch an. Sie sagte mir dann, dass sie gegen 23:00 daheim sein wird und mit mir reden muss.
Einerseits war ich froh, dass ich endlich etwas Klarheit bekommen würde, andererseits hatte ich natürlich riesige Angst, dass dieses Gespräch das Aus für unsere wunderbare Beziehung bedeuten könnte.

Bei diesem Gespräch sagte sie mir dann, dass sie sich nicht mehr sicher sei, ob wir eine gemeinsame Zukunft hätten, dies aber nichts mit dem anderen Mann zu tun habe. Sie braucht einfach noch Zeit und will über uns Nachdenken. Ich sagte dann, dass mir das zwar weh tut, ich ihr aber die Zeit gebe, die sie braucht. Sie hat mir natürlich auch ein paar Gründe für die Unsicherheit gesagt, da ich sonst ja die "Story" mit dem anderen Mann und dass dieser nichts mit ihrer Entscheidung zu tun habe. Sie hat auch bis zum heutigen Tag keinen Kontakt mehr zu diesem Mann, was ich aus relativ sicherer Quelle erfahren habe

Die Vorwürfe waren:
a) ich würde zu wenig mit ihr unternehmen (ich hatte nie das Gefühl, dass wir zu wenig unternehmen würden oder unser Leben langweilig o.ä. wäre)
b) ich würde sie einengen, weil ich von ihr verlangen würde, dass sie sich meldet, wenn sie geschäftlich unterwegs war (hab ich nie von ihr verlangt. ich hab nur nie gesagt, dass sie das nicht machen muss)
c) ich zu oft gefragt habe, ob es ihr gut geht (sie is ein paar mal in meiner Anwesenheit umgekippt und das hat in mir wohl besondere Sorge ausgelöst)
d) sie mir immer in den Arsch treten müsse, weil ich manchmal zu wenig zielstrebig war und mir mein Studentenleben wohl zu sehr geschmeckt hat (trotz Nachtschichten unter der Woche). Dies ist auch wirklich der einzige Vorwurf, den ich zu 100% verstehen kann. Ich habe leider die doofe Angewohnheit, Dinge, die mir unangenehm sind (Telefonate o.ä) vor mir herzuschieben.

Die darauffolgende Woche war für mich der Horror. Es war einfach irgendetwas kaputtgegangen und ich hatte manchmal den Eindruck, dass wir km-weit auseinander sitzen würden, obwohl es nur 1m auf der Couch war. Nach einigen Tagen hatte ich dann Geburtstag. Wir feierten trotzdem, weil ich mir dachte, dass es mir gut tut und ich ein wenig Ablenkung auch gebrauchen könnte. Zuerst mit unseren Freunden und am Tag darauf dann mit meiner Familie. An beiden Tage nachdem die Gäste gegangen waren und die Tür ins Schloß gefallen war, ist sie mir um de Hals gefallen und hat mir leidenschaftlichste Küsse gegeben. Ich war total verwirrt. aber auch irgendwie glücklich.
Nach der Feier mit meinen/unseren Verwandten ging es ihr aber nicht so gut, sie hatte, wie beinahe alle, zu tief ins Glas geschaut und musste sich übergeben. Ich habe mich natürlich um sie gekümmert und nach ca. einer Stunde ging es ihr wieder richtig gut und wir redeten endlich mal über unsere derzeitige Situation.
Sie hat mir nochmal die o.g. Vorwürfe mitgeteilt und hatte auch endlich mal die Gelegenheit, meine Sicht der Dinge zu äußern. Nach diesem beinahe 2 stündigen Gespräch sagte sie mir, dass sie mich liebe, dass es ihr bei mir ja sehr ginge und fragte mich, ob wir das alles gemeinsam schaffen würden. Ich sagte natürlich, dass ich es auf alle Fälle versuchen will, sie mir aber ein wenig helfen muss, dass ich das verlorengegangene Vertrauen wieder aufbauen könne.
In der nächsten Woche hatten wir viel Zeit miteinander verbracht, machten einen Ausflug, gingen ins Kino, haben Freunde und ihre Eltern besucht. Es machte wirklich den Anschein, dass wir diese ganze Scheiße überstehen würden und einfach nochmal von vorne angefangen könnten. Sie machte den Vorschlag, eine Paartherapie zu machen, wollte aber auch alleine erstmal mit einem Therapeuten reden, damit sie einmal eine Meinung eines Außenstehenden hören könnte. Bei der Suche nach einem Therapeuten hab ich sie sehr unterstützt, leider aber auch kein Glück gehabt, weil es scheinbar normal ist, dass man erstmal 3-6 Monaten warten muss. Nach ein paar Tagen der Suche war sie total unglücklich und weinte permanent, weil wir auf die Schnelle keinen Therapieplatz bekommen konnten.
Sie sagte dauernd Sachen wie " ich hab Angst, dass ich mich falsch entscheide" etc. Nach ein paar Tagen konnte ich ihr zumindest einen Arzt vorschlagen, einen Homöopathen, der ihr trotz Terminproblemen einen Gesprächstermin angeboten hat. Wir dachten, dass das eine gute Idee wäre, v.a. weil wir auch den Eindruck hatten, dass dieser Sinneswandel auch mit dem Absetzen der Pille zu tun haben könnte. Ich hatte also mit diesem Arzt telefoniert, ihm die ganze Situation geschildert und einen Termin für meine Frau ausgemacht. Der Arzt meinte, dass es schon sein kann, dass der Hormonhaushalt verrückt spielt und sie einfach bei ihm vorbeikommen könne.

In der darauffolgenden Woche machte sie dies dann auch, erzählte ihm ihre Situation und konnte daraufhin eine Entscheidung treffen. Sie kam dann am Abend nach der Arbeit nach Hause und ich sah schon an ihrem Gesichtsausdruck, dass dieses Gespräch vermutlich kein gutes Ende nehmen würde.

Ja und dann passierte es: Sie sagte, dass ihr das Gespräch mit dem Arzt gut getan hätte und ihr einige Dinge klar geworden wären. Der Arzt hätte ihr empfohlen, sich von mir zu trennen!: Sie müsse sich ggfs. wieder neu in mich verlieben. Sie werde sich eine Wohnung nehmen und mich also sofort verlassen. Sie sagte aber auch, dass man nie weiß, wie sich das alles entwickeln würde und man "nie nie sagen kann", dass wir in einiger Zeit wieder zusammenkommen würden.

Ich war natürlich am Boden zerstört und wie unter Schock. Sie sagte mir nochmal die o.g. Gründe und wir diskutierten darüber. Ich sehe diese ganzen Vorwürfe natürlich etwas anders (bis auf den Punkt mit dem "Arsch hochkriegen". Diesen kann ich absolut und uneingeschränkt nachvollziehen und auch akzeptieren. Dennoch bin ich aber der Meinung, dass man - ohne darüber zu reden - doch nicht einfach so 9 Jahre Beziehung wegwirft. Die Tatsache, dass wir gerade erst 2,5 Monate vorher kirchlich geheiratet hatten, macht mir das ganze sogar noch unbegreiflicher.
Sie hatte dann auch extrem Glück bei der Wohnungssuche und sogar schon 3 Wochen später einen Mietvertrag in einer anderen Stadt unterschrieben. Der Umzug war dann für Mitte Dezember geplant.
Am Tag der Trennung habe ich dann auf der Couch im Wohnzimmer übernachtet und bin dann am nächsten Tag zu meinen Eltern gefahren und hab mich vorerst mal dort einquartiert.
In den darauffolgenden Wochen trafen wir uns einige Male. Haben über die ganze Sache geredet und unseren Hausrat aufgeteilt. Manche Treffen waren sehr human, andere taten einfach nur weh, weil mir immer wieder klar wurde, dass ich meine Traumfrau wohl verloren habe. Das schlimme ist irgendwie, dass ich mich dennoch bei allen Treffen wohl in ihrer Nähe gefühlt habe. Und jedesmal, ausnahmslos jedesmal, wenn ich dann am aufbrechen war, ist sie in Tränen ausgebrochen, hat mich gedrückt, beinahe so wie früher. Irgendwie hab ich ein wenig den Eindruck, dass sie selbst nicht kapiert, was da gerade in ihr vorgeht und ihr noch viel an mir liegt.
Das Ganze liest sich jetzt wahrscheinlich sehr konfus. Habe es jetzt einfach mal frei von Leber weggeschrieben. Hoffe man kann es einigermaßen nachvollziehen.

Nun haben wir seit Ende Dezember kaum Kontakt. Wenn dann nur Oragnisatorisches zu besprechen. Aber seit 14 Tagen hab ich gar nichts mehr von ihr gehört. Lediglich irgendwelche Posts bei Facebook, die aber natürlich nicht nur an mich adressiert sind. Sie macht sehr viel auf Party momentan und ich habe das Gefühl, dass sie sich auch einfach nur ablenken will, damit sie über das Passierte nicht nachdenken muss. So etwas in der Art hatte sie mir sogar auch bestätigt. Zitat:" ich komme zur Zeit nicht zum Nachdenken, weil ich so viel Stress habe". Klar der Umzugsstress, der ja neben der Arbeit auch noch bewerkstelligt werden muss und diese Partygeschichte lassen ein Nachdenken auch kaum zu.

Ich habe in letzter Zeit natürlich viel mit Freunden, Bekannten und Verwandten über diese ganze Situation geredet. Ausnahmslos jeder kann diese ganze Geschichte nicht nachvollziehen und geschockt war jeder sowieso. So kurz nach der Hochzeit, von jetzt auf gleich ohne irgendwelche Anzeichen, dass wir uns in einer Krise befinden würden. 2 Freundinnen von mir meinten (die eine ist Psychologin, die andere Psychotherapeutin), dass sich das für sie nach einer totalen Kurschlussreaktion anhört, weil sie sich diesen "Seitensprung" einfach selbst nicht verzeihen kann und deshalb den für sie einfacheren Weg gehen will, Flucht. Auch die Tatsache, dass sie gesagt hat, dass man nie weiß, was in ein paar Monaten passiert, sieht für sie (die Freundinnen) so aus, dass sie sich irgendwie nur austoben möchte und einen Freiheitsdrang entdeckt hat (das hatte sie bei der Trennung sogar auch mal in einem Nebensatz erwähnt).

Ja und jetzt sind ein wenig mehr als 2 Monate seit der Trennung ins Land gegangen. Ich versuche so gut es geht meine Abschlussarbeit zu schreiben und mich auf meine 2 fehlenden Prüfungen vorzubereiten. Das fällt mir alles gerade sehr schwer und ich kann mich einfach immer nur eine sehr begrenzte Zeit am Stück konzentrieren. Andauernd spucken mir meine Gedanken im Gehirn rum und dann war´s das mit der Konzentration.

Ich kann nur irgendwie nicht so loslassen, dass mir das am Allerwertesten vorbeigeht. War ich doch vor ca. 3 Monaten noch der glücklichste Mensch auf der Welt. Jetzt macht es manchmal einfach keinen Sinn mehr, auch wenn ich weiß, dass ich gerade jetzt unbedingt mein Studium erfolgreich beenden muss, damit ich vielleicht sogar gestärkt aus dieser ganzen Lebenskrise rauskommen kann. Wenn sie mir nicht so unendlich fehlen würde! Obwohl sie mir von jetzt auf gleich das Herz gebrochen hat.
Ich merke gerade auch, dass mich alleine dieser letzte Satz wieder extrem traurig macht, Ich komme mir irgendwie vor wie in einem ganz schlechten Drehbuch einer Soap o.ä.

Wie geht man mit so etwas um? Wie mach ich mir klar, dass ich keine Hoffnung haben sollte, weil die Hoffnung irgendwie sehr kontraproduktiv bei der Kummerbewältigung ist.
Am Liebsten wäre mir zur Zeit natürlich noch, dass Alles wieder gut wird und wir doch einiges Tages wieder zusammenkommen können bzw. einen Neuanfang wagen können. Aber das ist - wenn überhaupt - Zukunftsmusik. Ich muss es irgendwie schaffen, alleine klarzukommen. Vorerst zumindest

Danke an Alle, die sich die Mühe gemacht haben, diesen "Roman" durchzulesen. Auch wenn ich das jetzt sehr detailliert geschrieben habe, so musste ich den ersten Entwurf trotzdem noch erheblich kürzen. Freut euch einfach, dass es nicht noch länger geworden ist ;-) Ich würde mich sehr über den ein oder anderen Kommentar oder eine Hilfestellung/Einschätzung freuen.
 
Dabei
15 Jan 2012
Beiträge
11
#2
Hey wow, deine Geschichte ist echt lang..aber auch berührend, zum schluss konnte ich gar nicht aufhören zu lesen..auch obwohl ich auf ein happy end gehofft habe, kam es leider nicht. Obwohl ich erst 16 bin und so ein Ausmaß von einer Beziehung mir gar nicht vorstellen kann, hört sich deine Geschichte in meinen Ohren echt nach einer Anfangs verdammt schönen Beziehung an..deshalb kann ich nach deinen Schilderungen überhaupt nicht verstehen was in ihrem Kopf vorgeht.
Ich schließe mich der Meinung deiner Freundinnen an und glaube auch, sie wollte "wilde zeiten" nachholen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch, dass sie sich irgendwann beruhigt und merkt wie dolle sie dich vermisst (merkt man ja bei den treffen).

Ihr habt doch bestimmt gemeinsame Freunde oder? Vielleicht sprichst du einen von denen an, bestimmt hat sie dann auch schon mit demjenigen geredet und der weiß ein bisschen genauer bescheid.

Kopf hoch, es ist zwar jetzt eine der schlimmsten Zeiten deines Lebens, doch du kannst dankbar für die letzten glücklichen Jahre sein. Das ist echt eine ausnahme, die meisten haben im letzten Jahrzehnt lange Zeiten Liebeskummer und Einsamkeit hinter sich, die du noch nicht miterleben musstest. :)
 
Dabei
22 Mai 2010
Beiträge
1.184
#3
Puh die Geschichte hat auch mich echt irgendwie berührt und ich bin irgendwie auch erschüttert... boa..
Ich bin der Meinung deiner Freundinen. Sie hat dich betrogen und kann es sich selbst nicht verzeihen. Die Vorwürfe die sie dir macht sind, so kommt es rüber, einfach Ablenkung von diesem Seitensprung. Es ist für mich unfassbar, dass die Frau deines Lebens, dir sowas antat. Erst betrügt sie dich und dann verlässt sie dich und fügt dir damit noch mehr Schmerzen zu. Und das nur, weil sie sich nicht eingestehen kann, dass sie Mist gebaut hat. Jeder macht Fehler. Der Arzt der ihr diesen Rat gegeben hat gehört meiner Meinung nach auch auf den Mond geschossen, was mischt der sich in eure Beziehung ein? und rät vor allem zu so einem drastischen Schritt. So wie es sich für mich anhört war das eine großartige Beziehung und ich denke sie liebte dich am Ende noch sehr - Trennung als Rat? Hallo? Wo ist da die Logik...
mein Beileid. In deiner Situation hätte ich zumindest am Ende, ihr wirklich versucht klar zu machen was sie da macht. Weiß sie wie du darüber denkst? Über die Kurzschlussreaktion? Ich denke es ist noch was rettbar, wobei die Wahrscheinlichkeit mit der verstreichenden Zeit immer weiter sinkt.

Das du dein Studium geschmissen hast und immer noch rumstudierst ist natürlich auch etwas blöd. Hat sie dich mitfinanziert? Naja aber anscheinend hast du auch geabreitet? Naja, jedenfalls mein Beileid. Ich denk nicht das es sich in dem Fall groß mit Ausleben zu tun hat. Dafür wart ihr eigentlich zu glücklich.
 
Dabei
11 Jan 2011
Beiträge
746
#4
Sehr lange Geschichte, doch so ist das Leben.. nach dem ich gelesen habe wie glücklich ihr miteinander wart, hat es mich sehr erschüttert das sie dich so hintergangen hat.
Die Gründe, die sie dir genannt hat, sind für mich kaum nachvollziehbar. Was ist daran so schlimm wenn dein Partner sich Sorgen um dich macht und fragt wie es dir geht?
Wieso gibt ihr Arzt solche Ratschläge? Nicht mal Psychologen geben dir ein Rat, zu dieser Erkentniss sollte man (wenn dann) selbst kommen und das nach monatelangen Sitzungen.
Ich habe das Gefühl das du die Beziehung viel positiver gesehen hast, als sie. Sie wollte Kinder und Familie, hat dir sogar einen Antrag gemacht und nun stürzt sie sich ins Partyleben? Alles nur Fragezeichen....

Ich wünsche dir viel Kraft das zu überstehen, das würde mich persönlich auch sehr umhauen.
 
Dabei
29 Nov 2011
Beiträge
37
Alter
45
#5
Erstmal vielen Dank an euch, dass ihr diesen Riesenpost durchgelesen habt.

@Survivor95:Ja wir haben gemeinsame Freunde. Das Problem ist hier nur, dass sie selbst zu den gemeinsamen Freunden keinen Kontakt hat zur Zeit. Sie spricht lediglich mit ihren Freundinnen darüber, die sie schon vor unserer Beziehung hatte. Mit diesen Freundinnen habe ich mich eigentlich auch immer sehr gut verstanden, höre aber von deren Seite seit der Trennung kein einziges Wort. Ich weiß ebenso aus sicherer Quelle, dass die wohl nicht wissen, wie sie mit mir umgehen sollen, weil sie nicht zwischen die Fronten geraten wollen und natürlich eher zu meiner Frau halten als zu mir. Das kann ich sogar irgendwie nachvollziehen. Auch habe ich ja keine Ahnung, ob diese Freundinnen überhaupt die wahren Trennungsgründe wissen. Ich hab nur eben erfahren, dass eine Freundin gemeint hat, dass sie es sehr gut verstehen kann, dass meine Frau mit den ganzen "Einenungssachen" (die meiner Meinung nach einfach nicht wirklich eingeengt haben), die Beziehung nicht mehr wollte. Irgendwie versucht diese Freundin gerade meiner Frau permanent einzureden, dass sie wohl nur noch aus Gewohnheit und nicht mehr aus Liebe mit mir zusammen war.
Ich frag mich dabei dann nur, dass meine Frau ja mir den Antrag gemacht hat und ich zudem doch auch mit jemanden, den ich nicht liebe, nicht so offensiv über Familienplanung etc. rede. Ich würde auf alle Fälle keine solchen Gespräche führen und einen Schritt wie einen Antrag machen, wenn ich mir dabei nicht sicher wäre, dass dies meine Frau fürs Leben ist.

@Klingel: Ja ich habe eigentlich immer während unserer Beziehung gearbeitet, weil ich einfach nicht jemandem auf der Tasche liegen wollte. Auch habe ich für einen Werkstudent immer sehr gut verdient und am Geld kann es meiner Meinung nach nicht gelegen haben. Habe also immer meinen Beitrag zur Miete und zum Lebensunterhalt etc. gebracht. Und zwar zu gleichen Teilen. Allerdings musste sie mir manchmal etwas für den Urlaub zuschießen, da es leider nicht möglich war, großartig Geld auf die Seite zu bringen.
Und jetzt, also kurz bevor ich mit dem Studium fertig bin und auch mal richtig Kohle heimbringen hätte können, passiert dieser Mist und ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt so gar nicht vorstellen, dass ich diesen Job in der gemeinsamen Firma annehmen kann. Ich glaube nicht, dass ich dort glücklich und zufrieden wäre, wenn ich ihr dann permanent über den Weg laufen könnte.

@Julia85: Ja das frage ich mich auch. Was ist schlimm daran, wenn man sich nach dem Wohlbefinden des Partners erkundigt? Es ist ja nicht so, dass ich alle 5min gefragt hätte. War eigentlich nur gut gemeint und sollte auf gar keinen Fall einengen.
Auch wenn ich gehofft habe, dass mir jemand evtl. etwas Klarheit in die ganze Sache bringen kann, so bin ich fast auch ein wenig erleichtert, dass ich nicht der einzige bin, der da etwas Logik vermisst.

Was mich halt immer wieder runterzieht sind irgendwelche Posts von ihr auf Facebook. Ich habe das Gefühl, dass ihr gar nicht bewusst ist, dass gewisse Äußerungen von ihr mich wieder in ein Loch schmeißen. Es tut einfach nur weh, wenn man liest, dass es der Frau mit der man schließlich ja immer noch verheiratet ist, angeblich so gut geht und sie so viel Spaß hat. Ich denke mir dann irgendwie immer, dass ich wohl ne ziemlich Spaßbremse die ganze Zeit war. Was eigentlich gar nicht stimmt. Das nagt alles ziemlich stark am Selbstwertgefühl...
Also irgendwie Empathie = 0 von ihrer Seite. Und so kenn ich sie eigentlich nicht. So war sie die vergangenen 9 Jahre nie. Sie scheint mir irgendwie auf dem totalen Egotrip zu sein.

Ich danke euch herzlich für eure netten Worte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
11 Jan 2011
Beiträge
746
#6
ich würde sie von facebook löschen und ihr vllt erklären warum ich das mache. Es scheint dich zu belasten also vermeide es
 
Dabei
21 Okt 2011
Beiträge
3.263
#7
P Ich denke es ist noch was rettbar, wobei die Wahrscheinlichkeit mit der verstreichenden Zeit immer weiter sinkt.
Auch auf die Gefahr, dass ich Dir jetzt falsche Hoffnungen mache, sehe ich das ähnlich. Was das ausleben angeht....das ist nur eine Phase und ich glaube sie ist mit der momentanen Situation auch sehr unglücklich und will nicht jeder aus so einer Situation rauskommen...ich denke sie will damit abchließen...wenn irgendwann der Punkt kommt, an dem sie wirklich darüber hinweg ist, kannst Du es natürlich voll vergessen, aber vielliecht schaffst sie es auch nicht, denn 9 Jahre ist schon mal ein Wort. Hast Du nochmal versucht mit ihr zu reden. Arbeitet Ihr noch in derselben Firma?

Das tut mir alles total leid für Dich!
 
Dabei
13 Jan 2012
Beiträge
24
#8
Uff,
dass tut mir alles so Leid für dich. Ich hatte echt ein paar Tränchen in den Augen (ok, bin auch sehr nah am Wasser gebaut). Aber ich kann mich echt gut in dich hineinversetzen. Alles scheint perfekt und dann kommt das bittere Erwachen oder der harte Aufprall.

Ich würde sie auch aus Facebook löschen oder blockieren. Facebook kann soo viel zerstören... außerdem ist es doch schrecklich, Partyfotos zu sehen, wo man evtl ausgelassen feiert und man selber bekommt keinen klaren Gedanken?!

Ich wünsche dir dennoch einen klaren Kopf, alles gute für deine Abschlussarbeit und Prüfungen!
 
Dabei
15 Mai 2010
Beiträge
113
#9
Hallo Andi79,


ich kann verstehen, dass diese Geschichte dir keine Ruhe lässt, ich kann sie - genau wie du auch - nicht nachvollziehen. Das erste was mir aufgefallen ist, als ich deinen Text gelesen habe, war, dass du ihr anscheinend keinerlei Vorwürfe machst. Sie hat dich betrogen, möchte vorerst nicht mit dir reden, geht ins Fitnessstudio, danach zu einer Freundin. Erst nachdem du dich wieder gemeldet hast, stimmt sie einem Gespräch zu. Müßte es nicht eigentlich umgekehrt sein? Du bist derjenige, der verletzt wurde, aber sie gesteht sich, zumindest nach deinem Text keine Schuld ein, sondern macht nach halbherzigen Versuchen ( kein Therapieplatz ) direkt Nägel mit Köpfen und zieht aus.
Ich finde es auch ungewöhnlich, dass du bis vor dem besagten Wochenende, an dem sie dich betrogen hat, keinerlei Probleme ansprichst. Ich glaube nicht, dass es in 9 Jahren Beziehung keine Auseinandersetzungen gibt. Gerade die Trennungsgründe, die sie anspricht wie mangelnde Unternehmungen und Einengung bieten Stoff für Diskussionen. Hat sie das vor der Trennung mit keinem Wort erwähnt?
Wenn man mal die Zeit abzieht, die für das Studium, die Arbeit und die gemütlichen Abende daheim draufgehen, wird wohl nicht mehr viel Zeit übrig geblieben sein, um groß auszugehen. Dass sie jetzt die "Sau rauslässt" spricht auch dafür, dass sie in dieser Richtung einiges vermisst hat.
Auch finde ich die Aussage des Arztes seltsam, sie müsse sich neu verlieben. Daraus kann man ableiten, dass sie ihm gesagt haben muss, dass sie nichts mehr für dich empfndet, bzw. nicht mehr genug für dich empfindet. Auch die Aussage der Freundin, dass sie wohl nur noch mit dir aus Gewohnheit zusammen war, nicht aber mehr aus Liebe, lässt darauf schließen. Das wird sie nicht aus der Luft gegriffen haben, deine Ex wird schon etwas in dieser Richtung gesagt haben müssen.

Um wen handelt es sich denn bei dieser relativ sicheren Quelle? Du schreibst, dass sie eure gemeinsamen Freunde meidet und nur mit ihren Freundinnen von früher offen spricht.
Ich würde nicht ausschließen, dass sie sich neu verliebt hat. Eine Ehe, die bis zuletzt noch glücklich war, gibt man so schnell nicht auf.
Entweder sie verschweigt dir etwas oder du hast ein völlig verzerrtes Bild von dem Ganzen. Deine Geschichte gibt so wie du sie oben beschreibst jedenfalls keinen Sinn.


Du tust gut daran, wenn du den Kontakt komplett abbrichst und dich auf deine Prüfungen konzentrierst, auch wenn es schwer fällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
29 Nov 2011
Beiträge
37
Alter
45
#10
ja das mit dem Blockieren bei Facebook ist so eine Sache...ist mir natürlich auch schon in den Sinn gekommen. Aber irgendwie bringe ich es nicht übers Herz. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich so zumindest noch ein wenig an ihrem Leben teilhaben kann. Das mag für euch bestimmt total bescheuert klingen. Vielleicht bin ich da auch ein wenig masochistisch veranlangt. Keine Ahnung. Ich krieg´s auch außerdem leider noch nicht hin, meinen Ehering auszuziehen. Jedesmal wenn ich mir es vornehme scheitere, scheitere ich und ziehe ihn nach dem Duschen wieder an.

@Katie: Ja das liest sich in der Tat so, dass ich ihr alles nicht krumm nehmen würde. Aber dem ist eigentlich nicht so. Ich hab ihr natürlich gesagt, dass ich das alles nicht verstehe. Also wieso man nach so einer Traumhochzeit (ca. 2,5 Monate) überhaupt fremdgehen kann. Hat man sich doch vor kurzer Zeit noch ewige Liebe und v.a. auch Treue geschworen. Aber was passiert ist, ist passiert. Sie kann es leider nicht rückgängig machen. Ich hab ihr durchaus vermittelt, dass ich total enttäuscht und zu tiefst verletzt bin. Dann ist sie ja weggefahren und ich hab natürlich auch viel darüber nachgedacht. Was bedeutet das für eine Ehe? "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" etc. pp. Ich bin aber zu dem Schluß gekommen, dass ich zumindest versuchen würde den Seitensprung zu verzeihen. Ob es geklappt hätte kann ich leider nicht sagen. Ich war und bin mir eigentlich immer noch sicher, dass es zumindest einen Versuch wert gewesen wäre. Auch habe ich ihr gesagt, dass sie mir dabei helfen muss, dass ich ihr auch wieder vertrauen kann. Ohne Vertrauen, für mich eine Grundlage einer jeden Beziehung, hätte alles nach ein paar Wochen oder vielleicht sogar Monaten wieder in die Brüche gehen können.

Auch hab ich sie natürlich gefragt, warum sie nach ihrer Freundin noch zu diesem Mann gefahren ist und nicht nach Hause gekommen ist. Darauf habe ich nie eine Antwort bekommen. Ich vermute, dass sie evtl. abklären wollte, dass diese Sache einmalig war oder zumindest rausfinden wollte, mit diesem Mann zusammenzukommen. Der 2. Teil hat natürlich einen anderen Beigeschmack. Wenn sie sich nicht getrennt hätte und das wirklich der Grund für ihre Fahrt dahin war, würde das ja bedeuten, dass ich nur die 2. Wahl gewesen wäre. Und wer will schon gerne die 2. Wahl sein? Ob ich damit dann klargekommen wäre, ist eine andere Geschichte. Es lohnt sich gar nicht darüber nachzudenken, weil es ja doch anders gekommen ist.

Ich bin mir eigentlich auch sicher, dass es ihr dabei nicht gut ging. Als ich ihr das aus der Nase gekitzelt habe, war sie wie verstört, konnte mir nicht in die Augen schauen. Man konnte ihre Scham praktisch spüren.

Natürlich hatten wir in 9 Jahren auch Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen. Sie hatte mir auch mal gesagt, dass wir manchmal mehr unternehmen sollten. Sie hat es aber auch verstanden, dass ich am Wochenende auch gerne mal einfach nur gemütlich daheim bleiben will oder einfach nur mal in ne Kneipe gehen möchte, da Studium und Arbeit manchmal schon sehr an die Substanz gingen. Ich hatte zumindest den Eindruck, dass sie das wirklich so meinte. Und es ist ja auch nicht so, dass wir jedes Wochenende nur immer dahim gewesen wären. Außerdem war mein Studentenjob ja jetzt auch beendet und wir hätten nur noch den Rest des Semesters hinter uns bringen müssen. Die Wochenende und sogar Abende gehörten ganz uns und unseren Unternehmungen. Freilig nicht jeden Tag, aber halt eine gesunde Mischung. So hab ich das auf jedenfall empfunden.

Das Thema Einengung habe ich aber wirklich bis zur ersten Aussprache noch nie gehört. Klar war sie oft unterwegs und klar hab ich mich jedesmal über eine SMS oder einen Anruf gefreut. Verlangt hab ich diese aber niemals. Ich war auch nie derjenige der angerufen hat. Es hat sich einfach so eingebürgert, dass sie sich meldet. Also wenn es halt reinpasst. Wenn ich immer angerufen hätte, hätte ich eher das Gefühl gehabt, sie zu kontrollieren und genau das wollte ich nicht. Ich habe ihr immer blind vertraut. Vielleicht ja auch zu blind. Mein Vertrauen war bis zum Beginn dieser ganzen Krise mehr als grenzenlos. Aber wieso hätte ich auch an ihr zweifeln sollen. Ich hatte ja nie irgendeinen Verdacht oder gar Grund zur Sorge.
Vielleicht hätte ich aber auch einmal sagen müssen, dass sie nicht anrufen muss. Jetzt im Moment frage ich mich allerdings selbst, wieso ich das hätte sagen sollen. Ich sehe darin nichts Verwerfliches und finde auch nichts einengend dabei. Drum sehen manche Gründe für mich einfach auch nach einer Art Ausrede aus und nicht als wahren Grund für eine so schnelle und krasse Trennung.

Dass sie sich in ihren Seitensprung verliebt hat, kam mir natürlich auch schon in den Sinn. Allerdings hat sie mir bei einem unserer Treffen gesagt, dass sie zu diesem Mann keinen Kontakt mehr hat und deshalb auch nichts mit ihm Laufen würde. Das hat mir meine sichere Quelle verraten (der Freund ihrer Freundin). Der fand nämlich, dass sie das absolut überstürzt und seltsam über die Bühne gebracht hat und dachte, dass er mir einige Details zwitschern müsse. Auch weiß ich von ihm, dass meine Frau niemals auf eine solche Vermutung mit der Gewohnheit reagiert hat. Mit keiner Silbe. Ob das natürlich so stimmt, kann ich leider nicht sagen. Ich muss es glauben oder daran zweifeln. Momentan glaube ich es noch. Spätestens wenn ich demnächst doch jemanden heirate, also bei den diversen Gesprächen mit dem Pfarrer oder auch nur durch Nachdenken über die bevorstehende Hochzeit, merke ich doch, ob das eine Heirat aus Gewohnheit oder aus Liebe ist. Und aus Rücksicht hat sie diese Hochzeit doch bestimmt nicht durchgezogen. Dann hätte sie doch genauso vor der Hochzeit, also der kirchlichen, einen Rückzieher machen können. Freilig wäre das auch sehr hart gewesen, aber irgendwie bilde ich mir ein, dass ich das evtl. besser hätte verkraften können.

Der Hauptvorwurf, mal abgesehen vom Fremdgehen, von meiner Seite an sie war und lässt sich so auch kurz formulieren:
WARUM REDEST DU NICHT MIR??? WARUM SAGST DU MIR NICHT, DASS DICH GEWISSE DINGE STÖREN? und v.a. WIESO GIBT MAN DER BEZIEHUNG KEINE CHANCE UND VERSUCHT NICHT EINMAL, STÖRENDE DINGE ZU LÖSEN?
Ebenso unbegreiflich ist mir eigentlich im Nachhinein, dass man jemandem auf der Heimreise schreibt, dass man sich auf seinen Partner freut und ihn liebt. Aber sowas kann man vermutlich auch einfach aus Gewohnheit schreiben.

Den Kontakt haben wir zur Zeit definitiv abgebrochen. Auch wenn ich manchmal das Bedürfnis habe diese Kontaktsperre zu brechen und einfach mal anzurufen oder eine SMS zu schreiben. Aber ich habe Angst vor diesem Gespräch und davor, dass sie auf eine SMS gar nicht zurückschreiben würde. Zum anderen denke ich mir, dass sie mich ja vielleicht sogar vermisst, wenn sie mal eine gewisse Zeit nichts von mir hört. Die letzten Treffen waren für sie schließlich auch anstrengend, weil ich natürlich immer wieder auf das Thema "Trennung und wieso?" gekommen bin. Vielleicht hätte ich das besser sein lassen sollen. Aber ich wollte einfach nur irgendwelche Erklärungen, damit ich mit meinem Gefühlschaos vielleicht besser klarkomme.

Ja und komischerweise liebe ich sie noch immer und zwar sehr. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir das vielleicht doch irgendwie irgendwann wieder hinbekommen. Aber momentan sehe ich da eher schwarz.

Vielen Dank euch fürs "Zuhören". Ich merke schon, dass es alleine durch das Erzählen und Schreiben hier im Forum hilft und ich zwar erschöpft aber irgendwie erleichterter vom Rechner weggehe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
29 Nov 2011
Beiträge
37
Alter
45
#11
ach jetzt hab ich die Fragen von Desertstrike vergessen. Ja ich arbeite noch dort, komme aber wegen den bevorstehenden Prüfungen erst wieder Ende Januar dorthin.

Geredet habe ich natürlich oft mir ihr, eigentlich bei jedem Treffen. Aber irgendwie hat sie mir nie klare Antworten oder Erklärungen gegeben. Sie hatte einfach keine Lust darüber zu sprechen (war mein Eindruck).

Sorry war nicht böse gemeint. Bin nur einfach zur Zeit zerstreuter als sonst :)
 
Dabei
22 Mai 2010
Beiträge
1.184
#12
Ich würde sie _anrufen_ und um ein Gespräch bitten. Keine SMS, sondern ein Anruf. Bitte um ein Gespräch und trefft euch in der Stadt. Sie sollte dir zumindest die Wahrheit sagen können, das wäre das Mindeste.. scheinbar scheint sie ja wirklich was zu verheimlichen. Hat sie sich für die Tat eigentlich bei dir entschuldigt?

Mit Beschuldigungen oder halben Geschichten würde ich mich bei dem Gespräch nicht zufrieden geben. Sag ihr das du die Aktionen nicht nachvollziehen kannst. Sag ihr das du alles wissen willst. Ich mein du wurdest betrogen und verlassen. Du hast es irgendwie verdient zumindest die Wahrheit zu erfahren..
 
Dabei
21 Okt 2011
Beiträge
3.263
#13
Ich muss gestehen, dass Katie gute Ansätze hat und auch recht hat. Ne Beziehung und Ehe geht nicht von heute auf morgen kaputt. Da leigt schon länger was ich Argen...vielleicht schon länger als 2,5 Monate....fast mit Sicherheit. Vielleicht hat sie sich gedacht....ich bin nicht wirklich zufrieden aber wenn ich ihn jetzt heirate rpckt sich das alles gerade....na das ist natrülich ein Trugschluss, genau wie " wir kriegen jetzt Kinder, und dann läuft das schon"....vielleicht hat sie schon öfter was angedeute und du hast nicht richtig zugehört oder konntest nicht zwischen den Zeilen lesen....ja das ist mir auch schon passiert...Frauen sagen Dinge aber das wichtige steckt zwischen den Zeilen.....

Ja und das Du noch an ihrem Leben teilhaben willst und sie immer noch liebst, ist bei jedem nach der Trennung so....udn Du willst keine andere Frau, sondern nur Die....stimmst?

Naj was das Arzt sagt...ja da hat Katie auch recht. Man weiß ja nicht was sie dem Arzt gesagt oder sogar suggeriet hat. Und vielleicht war sie dieser neutralen Person offener gegenüber!

Das sie jetzt die Sau rauslässt spricht allerdings nicht dafür, dass ihr das gefehlt hat. Das ist reine Ablenkung, denn auch wenn sie die Beziehung nicht mehr will ist es auch nicht toll für sie. Feier ist immer besser als daheim zu sitzen und zu grübeln.

"Entweder sie verschweigt dir etwas oder du hast ein völlig verzerrtes Bild von dem Ganzen. Deine Geschichte gibt so wie du sie oben beschreibst jedenfalls keinen Sinn."

Ja, da ist was dran!
 
Dabei
29 Nov 2011
Beiträge
37
Alter
45
#14
Ja und das Du noch an ihrem Leben teilhaben willst und sie immer noch liebst, ist bei jedem nach der Trennung so....udn Du willst keine andere Frau, sondern nur Die....stimmst?
Ja so empfinde ich momentan noch. Ich hätte sie schließlich auch nicht geheiratet, wenn sie in meinen Augen nicht die Frau fürs Leben gewesen wäre. Mir ist schon klar, dass ich mich irgendwann mal wieder verlieben kann. Aber dieser Gedanke alleine schmerzt sehr. Noch will ich keine andere Frau neben mir haben. Auch frage ich mich natürlich, ob ich mich überhaupt wieder einer Frau so öffnen kann. Aber da muss die Zeit wohl helfen.

Die Tatsache, dass sie mich jetzt so verletzt hat und nicht offen mir gegenüber ist, sind für mich eigentlich sogar schlimmer als dieses Fremdgehen.

Ja ich denke durchaus auch, dass ich da nicht die komplette Wahrheit kenne. Mir gegenüber hat sie nie gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt. Dass sie sich aber gegenteilig verhält, ist das wohl die berühmte "Botschaft zwischen den Zeilen". Da habt ihr wirklich recht.
Sie wäre mir eigentlich eine Erklärung schuldig und da sie meinen Fragen ja immer aus dem Weg gegangen is, habe ich ihr auch mal eine lange E-Mail geschrieben und ihr mal meine Sichtweise genauer erläutert. Sie konnte nicht sofort etwas darauf schreiben, bat mich um Zeit bis sie mal zur Ruhe kommt und wollte dann etwas dazu sagen. Leider ist das jetzt auch schon mehr als einen Monat her. Ich glaube nicht, dass da noch was kommt. Ich finde es schade, dass man nach 9 Jahren keinen Mut hat und nicht einmal offen und ehrlich eine Beziehung beenden kann.

Die Aussage von diesem Arzt is zwar icht nachvollziehbar, aber da ich ja nich genau weiß, was sie ihm gesagt hat, wird das wohl auch ein Rätsel bleiben.
 

Ähnliche Themen


Oben