Hin und her gerissen

B

BMW1

Gast
#1
In der Hoffnung, jemand von euch hat schon einmal ähnliches erlebt, vielleicht auch wer einen Ratschlag hat, tippe ich euch mal meine Geschichte.
Seit beinahe 30 Jahren sind meine Frau und ich ein Paar, haben 2 erwachsene Kinder und seit einigen Wochen ein übles Beziehungsproblem.
Grund dafür ist eine Außenbeziehung, die Sie neuerdings zu einem (unverheiratetem) Nachbarn pflegt. Natürlich ist nach so vielen Jahren Beziehung die Luft etwas raus, auch standen in den letzten Jahren andere Dinge im Vordergrund (Hausbau, Schulabschluss der Kinder usw.) Außer gemeinsamen Urlauben, mal gemeinsam essen gehen und wenigen gemeinsamen Ausflügen, war (zu) wenig Zeit, die unsere Zweisamkeit verband. Sicher, da bin ich nicht ganz unschuldig.

Gleich am Anfang (zumindest denke ich, dass es am Anfang war) gestand sie mir die Beziehung und meinte, der Bauch sei voller Schmetterlinge, die Komplimente, die schönen Worte, das in-den-Arm nehmen und der Humor des Nachbarn hätten sie verzaubert. Für mich würde sich ja nichts verändern, jeder der beiden hat sein Leben - er bei sich, sie bei uns. Ich interpretierte es so, das "normale" Leben spielt sich weiter wie gewohnt ab, für die schönen Stunden verschwindet sie zum Nachbarn. Sie benehmen sich wie die Teenager. Jede Gelegenheit wird genutzt, sich zu sehen, schreiben am Handy und beinahe jeden Abend (wenn ich den Weg ins Bett gefunden habe) wird ausgiebig telefoniert.

Ich war/bin schockiert, fahre bis heute völlig neben dem Gleis und weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich liebe sie noch immer, möchte natürlich auch mein Zuhause nicht verlieren.

Ich suchte das Gespräch mit beiden, die mir dann erklärten, sie kämen nicht voneinander los. Alles sei doch nur "harmlos", und ich solle doch mal ein bisschen "modern" denken. Mir würde doch gar nichts weg genommen. Ich erklärte den beiden, dass ich ganz gewiss solch eine Konstellation auf Dauer nicht ertragen oder erdulden werde, was sie unter Tränen zur Kenntnis nahmen.
Bis heute weiß niemand von dieser Beziehung, ich mache also ein gutes Schauspiel, dass es zunächst erst mal nicht auffliegt. Doch wie lange halte ich dies durch? Wie lange bleibt es von weiteren Personen unentdeckt?? Ich persönlich kann mir solch eine dauerhafte Dreier-Beziehung überhaupt nicht vorstellen. Natürlich ist davon auszugehen, dass sich das erste Feuer irgendwann einmal legt, aber ich kenne beide schon ganz viele Jahre, er ist eine wahre "Frohnatur" der nie großartige Probleme oder Sorgen hatte. Sie wird umgarnt, das gefällt ihr. Daher gehe ich tatsächlich davon aus, dass diese Beziehung nicht alsbald endet bzw. dauerhaft weiter anhält. Nun wünscht sie sich neuerdings auch von mir mir wieder mehr Nähe und kuscheln (kein S..), ein Küsschen. Ich denke, damit will sie mir zeigen, dass ihr natürlich auch an unserer Beziehung nach wie vor etwas liegt. Ich bin hin und her gerissen. Gerade dann, wenn sie meine Nähe sucht und wir darüber gesprochen haben, denke ich, es lohnt sich, ihnen viel Zeit zu geben, in der Hoffnung es trudelt so langsam aus. Dann gibt es wieder Phasen, da möchte ich am liebsten sofort ausziehen, weil ich es für aussichtslos halte. Hilfreich wäre vielleicht, sich mal einem Verwandten anzuvertrauen, doch ist dass wirklich sinnvoll, weil ja vielleicht noch mehr Porzellan zerschlagen wird? Andere Nachbarn dort mit einzubeziehen ist ebenso kontraproduktiv, in einem kleinen Dorf macht so etwas ganz schnell die große Runde.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Oje … Zum einen verletzt dich das persönlich und zum anderen möchtest du vor der Dorfgemeinschaft nicht als der gehörnte Ehemann dastehen, stimmt’s?
Wieso denkst du darüber nach, dass DU ausziehen könntest? Deine Frau setzt doch gerade eure Ehe aufs Spiel, soll sie doch ausziehen. Sie könnte ja zum Nachbarn ziehen …
Dass das auch noch dein Nachbar ist, ist aber auch blöd, da hast du das Problem ja direkt vor der Nase.
Hast du keinen Freund, mit dem du mal über die Sache reden könntest?
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#3
Ich suchte das Gespräch mit beiden, die mir dann erklärten, sie kämen nicht voneinander los. Alles sei doch nur "harmlos", und ich solle doch mal ein bisschen "modern" denken.
Dieser Satz der beiden - konkret der letzte Halbsatz - zieht mir die Schuhe aus. Nur weil's angeblich modern ist, verletzt deine Frau den Mann, der 30 Jahre lang mit ihr durch dick und dünn gegangen ist. Für mich unfassbar.
 
Dabei
3 Jan 2019
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#4
Ich denke, dies ist mal ein Fall wo sich "kämpfen" lohnen könnte.
Sie wird umgarnt, das gefällt ihr.
Also, umgarne sie. Überlege Dir, was ihr fehlen könnte... womit Du ihr eine Freude machen könntest. Stell Dir vor, Du hättest sie eben erst kennen gelernt und versuche sie von Dir zu überzeugen. Erobere sie.

Sie will ja nach wie vor mit Dir kuscheln, und der Nachbar scheint eine Lücke zu füllen, die DU auch füllen könntest. Finde die Lücke und fülle sie, dann hat der Nachbar wenig Chancen.
 
Dabei
5 Mai 2023
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#5
Oje … Zum einen verletzt dich das persönlich und zum anderen möchtest du vor der Dorfgemeinschaft nicht als der gehörnte Ehemann dastehen, stimmt’s?
Wieso denkst du darüber nach, dass DU ausziehen könntest? Deine Frau setzt doch gerade eure Ehe aufs Spiel, soll sie doch ausziehen. Sie könnte ja zum Nachbarn ziehen …
Dass das auch noch dein Nachbar ist, ist aber auch blöd, da hast du das Problem ja direkt vor der Nase.
Hast du keinen Freund, mit dem du mal über die Sache reden könntest?
Es gibt tatsächlich einen Freund, dem ich das erzählen werde. Er kennt allerdings meine Frau nicht und nimmt da auch keinerlei Einfluss, was ja erst mal nicht falsch ist, ganz im Gegenteil. Nur ob dies am Ende auch hilfreich ist, außer dass ich meinen Kummer mal von der Seele reden kann, weiß ich nicht. Es gäbe noch eine Schwägerin, diese hielt ich für vertrauenswürdig. Nur wenn sich diese verplappert, oder es am Ende nicht für sich behalten kann, gar mit ihrem Mann darüber spricht, dann ist vielleicht das letzte bisschen Vertrauen zerstört. Das Risiko ist recht groß. Im Juni habe ich einen Termin bei einem Paar-Therapeuten. Mal schauen, ob das etwas bringt.
 
Dabei
5 Mai 2023
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#6
Ich denke, dies ist mal ein Fall wo sich "kämpfen" lohnen könnte.

Also, umgarne sie. Überlege Dir, was ihr fehlen könnte... womit Du ihr eine Freude machen könntest. Stell Dir vor, Du hättest sie eben erst kennen gelernt und versuche sie von Dir zu überzeugen. Erobere sie.

Sie will ja nach wie vor mit Dir kuscheln, und der Nachbar scheint eine Lücke zu füllen, die DU auch füllen könntest. Finde die Lücke und fülle sie, dann hat der Nachbar wenig Chancen.
Ja genau. Dies ist die "Strategie" die ich gerade verfolge. Ich nehme ihre Kuschel-Einheiten an und gebe auch zurück. Kritische Dinge an mir, die sie angesprochen hat, ändere ich soweit dies möglich und berechtigt. Allerdings gebe ich ihr hin und wieder schon zu verstehen, dass ich diese Außenbeziehung ablehne und dies nicht auf immer und ewig so weiter gehen kann. Das kommt bei ihr natürlich gar nicht so gut an, will sie nicht hören. Irgendwann wird wohl doch der Punkt kommen, wo es dann ihrerseits zu einer Entscheidung kommen muss. Und da ich beide, wie beschrieben, lange genug kenne, glaube ich trotzdem, dass ein kleines Wunder passieren müsste, dass sie voneinander abwenden. Nur bin ich da aktuell unsicher, wie viel Zeit ist nötig, um dies heraus zu finden. Mein Herz sagt mir, nicht zu lange, vielleicht ein halbes Jahr??
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#7
Im Juni habe ich einen Termin bei einem Paar-Therapeuten. Mal schauen, ob das etwas bringt.
Wenn du zum Paartherapeuten gehst, so bringt das auf jeden Fall was deine Frau und den Nachbarn. Nämlich immer dann, wenn du dich so ganz modern beim Therapeuten mit moderner Denkart beschäftigst
ich solle doch mal ein bisschen "modern" denken.
beschäftigen sich deine Frau und der Nachbar so ganz modern miteinander.
Zur Therapie geht jemand, der sich für krank hält. Hältst du dich für krank? Oder findest du dich richtig?
Anders gefragt: Würdest du auch zum Therapeuten wollen, wenn das mit deiner Frau und dem Nachbarn nicht wäre?
Nein, würdest du nicht?
Na bitte.

Der Sinn einer jeden Therapie - sofern die seriös ist - liegt darin, den Patienten zu befähigen, letztlich ohne Therapie klarzukommen.
Die Ursache für deine vermeintliche Therapiebedürftigkeit sind aber die Affäre deiner Frau und/oder ihr und eures Nachbarn Gerede von "modernem Denken", oder?
Also, so lange diese Affäre besteht, besteht die Ursache für deine vermeintliche Therapiebedürftigkeit. Nur wenn diese Ursache beseitigt ist, ändert sich für dich was. So lange also deine Frau und euer Nachbar so weitermachen wie jetzt -
Ich suchte das Gespräch mit beiden, die mir dann erklärten, sie kämen nicht voneinander los.
-, kannst du zum Therapeuten rennen, bis du schwarz wirst. Es nützt gar nichts.
Wenn du in der Therapie womöglich "lernen" willst, "modern zu denken", also gegen deine Überzeugung zu denken, dann ist das - hart formuliert - keine Therapie, sondern Gehirnwäsche.
Denn bedenke: 30 Jahre lang warst du so, wie du bist, völlig richtig - auch für deine Frau! 30 Jahre lang habt ihr beide gemeinsam euer Ding gemacht und darauf gepfiffen, ob das so "modern" ist oder nicht. Für euch war es richtig, egal ob "modern" oder nicht!
Deine Frau lässt sich von eurem Nachbarn 'n Knopf an die Backe quatschen. Es ist an ihr, zu entscheiden, ob ihr des Nachbars "modernes Denken" wichtiger ist oder die 30 gemeinsamen Jahre mit dir.

Hierzu QUOTE="BMW1, post: 467947"]Ich suchte das Gespräch mit beiden, die mir dann erklärten, sie kämen nicht voneinander los.[/QUOTE] fällt mir, so böse und sarkastisch es klingen mag, ganz spontan nur noch dieses hier ein, Minute 12:31
 
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24 Sep 2017
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#8
Hey @Landlady_bb, du hast an sich recht, aaaaber es geht um eine Paartherapie, also da gehen die beiden gemeinsam hin, @BMW1 und seine Ehefrau, und reden; nicht er alleine.
andere Dinge im Vordergrund (Hausbau, Schulabschluss der Kinder usw.)
Das verstehe ich nicht ganz. Den Schulabschluss machen die Kinder ja alleine und ich wüsste nichts, das so sehr als Partner zusammenschweißt wie der gemeinsame Hausbau?! Whaaat?!
Für mich würde sich ja nichts verändern, jeder der beiden hat sein Leben
Da bin ich jetzt auch hin und her gerissen, denn ich verstehe dich, der sagt: äh hallo, hättest du nicht mit mir reden können und sagen was dir fehlt?, der andere Teil versteht dieses Argument aber total. Es ist quasi so, dass dir gar nichts weggenommen wird, es wäre ja nicht so, dass sie mit dir diese Qualitätszeit nicht mehr hat, weil sie ihn trifft, denn du machst das ja ohnehin nicht (mehr). Es fehlt ihr aber... Das mit dem "modernen Denken" ist ein bisschen komisch formuliert, aber vielleicht wäre es ja etwas für dich, wenn du dich auch nach einer anderen Person umschaust - trennen kannst du dich ja immer noch. Ich frag mich eh immer, was dahintersteckt, wenn Leute sich nicht trennen wollen, obwohl sie einfach nur freundschaftlich voller verblassender süßer Erinnerungen zusammen wohnen...
 
Dabei
5 Mai 2023
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#9
Hey @Landlady_bb, du hast an sich recht, aaaaber es geht um eine Paartherapie, also da gehen die beiden gemeinsam hin, @BMW1 und seine Ehefrau, und reden; nicht er alleine.

Das verstehe ich nicht ganz. Den Schulabschluss machen die Kinder ja alleine und ich wüsste nichts, das so sehr als Partner zusammenschweißt wie der gemeinsame Hausbau?! Whaaat?!

Da bin ich jetzt auch hin und her gerissen, denn ich verstehe dich, der sagt: äh hallo, hättest du nicht mit mir reden können und sagen was dir fehlt?, der andere Teil versteht dieses Argument aber total. Es ist quasi so, dass dir gar nichts weggenommen wird, es wäre ja nicht so, dass sie mit dir diese Qualitätszeit nicht mehr hat, weil sie ihn trifft, denn du machst das ja ohnehin nicht (mehr). Es fehlt ihr aber... Das mit dem "modernen Denken" ist ein bisschen komisch formuliert, aber vielleicht wäre es ja etwas für dich, wenn du dich auch nach einer anderen Person umschaust - trennen kannst du dich ja immer noch. Ich frag mich eh immer, was dahintersteckt, wenn Leute sich nicht trennen wollen, obwohl sie einfach nur freundschaftlich voller verblassender süßer Erinnerungen zusammen wohnen...
Hallo und danke für deine ehrliche Meinung. Den Termin bei der Paartherapie (besser eigentlich Eheberatung...) habe ich ganz zu Anfang gemacht, also zu einer Zeit wo ich ganz weit unten war. Konnte nicht mehr schlafen, kaum essen... Und da sah ich solch "Beratung" als eine Chance, überhaupt mal mit jemanden darüber zu reden. Das ich dort keine große Hilfe oder Ratschläge bekomme ist mir klar. Der beste Rat ist immer der, den man gar nicht gibt oder?? Zumindest habe ich erst mal einen Termin gesichert, denn diese sind knapp. Ob ich ihn auch wahrnehme, wird davon abhängen, wie sich die Dinge entwickeln. Und ja, ich wollte da zunächst alleine hin, hatte sie gefragt, ob das was für uns beide wäre, sieht sie leider nicht so.

Zum Schulabschluss: klar machen die das alleine, doch gerade in der Corona-Zeit war Unterstützung nötig und natürlich auch Fahrdienste, Elternabende und und und, was dann doch Zeit und Kraft erfordert..
 
Dabei
5 Mai 2023
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#10
Wenn du zum Paartherapeuten gehst, so bringt das auf jeden Fall was deine Frau und den Nachbarn. Nämlich immer dann, wenn du dich so ganz modern beim Therapeuten mit moderner Denkart beschäftigst beschäftigen sich deine Frau und der Nachbar so ganz modern miteinander.
Zur Therapie geht jemand, der sich für krank hält. Hältst du dich für krank? Oder findest du dich richtig?
Anders gefragt: Würdest du auch zum Therapeuten wollen, wenn das mit deiner Frau und dem Nachbarn nicht wäre?
Nein, würdest du nicht?
Na bitte.

Der Sinn einer jeden Therapie - sofern die seriös ist - liegt darin, den Patienten zu befähigen, letztlich ohne Therapie klarzukommen.
Die Ursache für deine vermeintliche Therapiebedürftigkeit sind aber die Affäre deiner Frau und/oder ihr und eures Nachbarn Gerede von "modernem Denken", oder?
Also, so lange diese Affäre besteht, besteht die Ursache für deine vermeintliche Therapiebedürftigkeit. Nur wenn diese Ursache beseitigt ist, ändert sich für dich was. So lange also deine Frau und euer Nachbar so weitermachen wie jetzt - -, kannst du zum Therapeuten rennen, bis du schwarz wirst. Es nützt gar nichts.
Wenn du in der Therapie womöglich "lernen" willst, "modern zu denken", also gegen deine Überzeugung zu denken, dann ist das - hart formuliert - keine Therapie, sondern Gehirnwäsche.
Denn bedenke: 30 Jahre lang warst du so, wie du bist, völlig richtig - auch für deine Frau! 30 Jahre lang habt ihr beide gemeinsam euer Ding gemacht und darauf gepfiffen, ob das so "modern" ist oder nicht. Für euch war es richtig, egal ob "modern" oder nicht!
Deine Frau lässt sich von eurem Nachbarn 'n Knopf an die Backe quatschen. Es ist an ihr, zu entscheiden, ob ihr des Nachbars "modernes Denken" wichtiger ist oder die 30 gemeinsamen Jahre mit dir.

Hierzu QUOTE="BMW1, post: 467947"]Ich suchte das Gespräch mit beiden, die mir dann erklärten, sie kämen nicht voneinander los.
fällt mir, so böse und sarkastisch es klingen mag, ganz spontan nur noch dieses hier ein, Minute 12:31
[/QUOTE]

Liebe Landlady, danke für deine ehrliche Meinung.
Es hilft mir tatsächlich, was du hier schreibst. Wenn ich darüber nachdenke, finde ich hier die eine oder andere Anregung für mein weiteres tun...
 
Dabei
24 Sep 2017
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#11
Zum Schulabschluss: klar machen die das alleine, doch gerade in der Corona-Zeit war Unterstützung nötig und natürlich auch Fahrdienste, Elternabende und und und, was dann doch Zeit und Kraft erfordert..
Ah, das war also erst vor kurzem. Das ergibt Sinn. Laut Umfragen sind Eltern am glücklichsten, wenn die Kinder eingeschult werden und natürlich wenn sie ausziehen. Es hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen und deine Frau möchte jetzt einfach glücklich sein. Vermutlich waren diese Ereignisse für dich nicht so bedeutsam wie für sie?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#12
Nur bin ich da aktuell unsicher, wie viel Zeit ist nötig, um dies heraus zu finden. Mein Herz sagt mir, nicht zu lange, vielleicht ein halbes Jahr??
Da würde ich deinem Bauchgefühl folgen. Du brauchst dir heute gar keine Frist dafür zu setzen.
Zur Therapie geht jemand, der sich für krank hält.
Du bist generell therapierkritisch eingestellt, habe ich das richtig in Erinnerung? Man kann auch zu einem Therapeuten gehen, der einen darin coached, mit bestimmten Dingen besser umzugehen. Das ist weder peinlich noch sinnlos.
Den Termin bei der Paartherapie (besser eigentlich Eheberatung...) habe ich ganz zu Anfang gemacht, also zu einer Zeit wo ich ganz weit unten war. Konnte nicht mehr schlafen, kaum essen... Und da sah ich solch "Beratung" als eine Chance, überhaupt mal mit jemanden darüber zu reden. Das ich dort keine große Hilfe oder Ratschläge bekomme ist mir klar. Der beste Rat ist immer der, den man gar nicht gibt oder?? Zumindest habe ich erst mal einen Termin gesichert, denn diese sind knapp. Ob ich ihn auch wahrnehme, wird davon abhängen, wie sich die Dinge entwickeln. Und ja, ich wollte da zunächst alleine hin, hatte sie gefragt, ob das was für uns beide wäre, sieht sie leider nicht so.
Ich würde den Termin an deiner Stelle auf jeden Fall annehmen. Der Therapeut kann dir vielleicht Tipps geben wie du mit der Situation und dem was diese mit dir macht, besser umgehen kann. Und ja, wieso nicht mal in eine andere Richtung denken als in die bisher eingefahrene? Du bist ja zu nichts gezwungen.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#13
Offtopic:

Du bist generell therapierkritisch eingestellt, habe ich das richtig in Erinnerung?
Deine Erinnerung stimmt. Jedoch bin ich nicht therapiekritisch, sondern kritisiere lediglich die Häufigkeit und Schnelligkeit und den blinden Glauben, mit der zu Therapie geraten oder gerannt wird. Viel zu oft wirkt das auf mich so, als sei "Therapie" das Allheilmittel für alles und ein "Therapeut" so was wie'n Guru.
Ich habe übrigens diese Bedenken auch mal einer Therapeutin mitgeteilt, und die gab mir durchaus recht.
Zweifellos richtig ist, dass man dem Therapeuten quasi ein Ohr abknabbern kann - wozu Freunden, Verwandten und dem Friseur Zeit und Nerv fehlen. Der Therapeut aber wird dafür bezahlt, denn das ist sein Job.
Richtig ist auch, dass man beim Abknabbern des Therapeutenohres die eigenen Gedanken sortiert und der Therapeut vielleicht helfen kann, in den Gedankensalat System zu bringen.
Wie ich weiter oben schrieb: Das Ziel der Therapie soll an sich darin bestehen, den Patienten zu befähigen, letztlich ohne Therapie klarzukommen. Erfüllt sie dieses Ziel, dann ist sie gut und richtig. Ist sie endlos, dann stimmt daran was nicht.
Die Therapeutin, mit der ich darüber geredet habe, sagte spontan, dass da was dran ist.
Und sie gab mir auch dahingehend recht, dass eine Therapie nichts an ihren Ursachen ändert und etliche Therapien genau deshalb wirklich unnötig sind. Wenn also etwa jemand nicht damit klarkommt, dass der Partner fremdgeht oder der Chef ein um sich mobbendes A****loch ist, so liegt die eigentliche Ursache für die Therapie nicht im Patienten selbst, sondern im Verhalten des untreuen Partners oder des mobbenden Chefs. Oder wie Dr. Manfred Lütz https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Lütz?wprov=sfla1 bereits in seinem ersten Buch titelte: Irre! Wir behandeln die Falschen.
Also, so ganz von ungefähr kommt meine distanzierte Haltung durchaus nicht.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#14
Ich finde diese allgemeine Therapiekritik in persönlichen Threads fehl am Platz. Wenn man einen längeren Beitrag mit OT einrahmen muss, sollte man lieber ganz darauf verzichten. Die Aussage dass „Jemand“ nur dann zur Therapie geht, wenn er sich krank fühlt, ist unsinnig, ausserdem ist das was der TE hier bekommen wird, eine Beratung.
Sicher ist es zielführend wenn das Paar gemeinsam hingeht, aber auch wenn der TE alleine hingeht, kann ihm das ein paar wertvolle Sichtweisen einbringen.

Es ist auch nicht in Stein gemeißelt, dass eine Beziehung beendet werden muss, wenn ein Partner fremdgeht. Der TE kann in aller Ruhe in sich hineinhorchen was ihm taugt und was nicht und dann eine besonnene Entscheidung treffen.
 
Dabei
24 Sep 2017
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2.801
#15
Ich finde diese allgemeine Therapiekritik in persönlichen Threads fehl am Platz.
Ich auch.
Es stimmt zwar, dass, wenn äußere Umstände die Hauptauslöser für die Probleme sind, eine Therapie am Problem selbst nichts lösen kann, aber an der Art, wie damit umgegangen wird.
Dass @Landlady_bb sich für psychisch gesund hält ist schön für sie, tut hier aber nichts zur Sache. Auch ihr "ich geh' in die Therapie und sag da, dass das nichts bringt und mir wird Recht gegeben" ist jetzt auch nicht unbedingt ein Zeichen für Stabilität, aber da kann man jetzt auch nichts mehr machen und warum sollte man auch...
Finde auch, dass eine Therapie @BMW1 helfen kann, die nötige Energie und den Schwung zu finden, etwas zu ändern, auch wenn er da alleine hingeht.
Wie sieht es eigentlich mit Freundschaften aus? Werden die von dir und von deiner Frau gepflegt oder beschränkten sich die sozialen Kontakte vor dem Nachbarn auf euch beide gegenseitig?
 
Dabei
6 Mrz 2020
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#16
Offtopic:

Deine Erinnerung stimmt. Jedoch bin ich nicht therapiekritisch, sondern kritisiere lediglich die Häufigkeit und Schnelligkeit und den blinden Glauben, mit der zu Therapie geraten oder gerannt wird. Viel zu oft wirkt das auf mich so, als sei "Therapie" das Allheilmittel für alles und ein "Therapeut" so was wie'n Guru.
Ich habe übrigens diese Bedenken auch mal einer Therapeutin mitgeteilt, und die gab mir durchaus recht.
Zweifellos richtig ist, dass man dem Therapeuten quasi ein Ohr abknabbern kann - wozu Freunden, Verwandten und dem Friseur Zeit und Nerv fehlen. Der Therapeut aber wird dafür bezahlt, denn das ist sein Job.
Richtig ist auch, dass man beim Abknabbern des Therapeutenohres die eigenen Gedanken sortiert und der Therapeut vielleicht helfen kann, in den Gedankensalat System zu bringen.
Wie ich weiter oben schrieb: Das Ziel der Therapie soll an sich darin bestehen, den Patienten zu befähigen, letztlich ohne Therapie klarzukommen. Erfüllt sie dieses Ziel, dann ist sie gut und richtig. Ist sie endlos, dann stimmt daran was nicht.
Die Therapeutin, mit der ich darüber geredet habe, sagte spontan, dass da was dran ist.
Und sie gab mir auch dahingehend recht, dass eine Therapie nichts an ihren Ursachen ändert und etliche Therapien genau deshalb wirklich unnötig sind. Wenn also etwa jemand nicht damit klarkommt, dass der Partner fremdgeht oder der Chef ein um sich mobbendes A****loch ist, so liegt die eigentliche Ursache für die Therapie nicht im Patienten selbst, sondern im Verhalten des untreuen Partners oder des mobbenden Chefs. Oder wie Dr. Manfred Lütz https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Lütz?wprov=sfla1 bereits in seinem ersten Buch titelte: Irre! Wir behandeln die Falschen.
Also, so ganz von ungefähr kommt meine distanzierte Haltung durchaus nicht.
Warum müssen dann Therapeuten ein langjähriges Studium hinlegen, um einen Menschen therapieren zu können? Eine Therapie ist etwas ganz anderes, als einfach nur mit Freunden oder der Familie zu reden und hat deswegen schon seine Berechtigung. Auch haben die Therapeuten eine Schweigepflicht.
 
Dabei
5 Mai 2023
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#18
Ich auch.
Es stimmt zwar, dass, wenn äußere Umstände die Hauptauslöser für die Probleme sind, eine Therapie am Problem selbst nichts lösen kann, aber an der Art, wie damit umgegangen wird.
Dass @Landlady_bb sich für psychisch gesund hält ist schön für sie, tut hier aber nichts zur Sache. Auch ihr "ich geh' in die Therapie und sag da, dass das nichts bringt und mir wird Recht gegeben" ist jetzt auch nicht unbedingt ein Zeichen für Stabilität, aber da kann man jetzt auch nichts mehr machen und warum sollte man auch...
Finde auch, dass eine Therapie @BMW1 helfen kann, die nötige Energie und den Schwung zu finden, etwas zu ändern, auch wenn er da alleine hingeht.
Wie sieht es eigentlich mit Freundschaften aus? Werden die von dir und von deiner Frau gepflegt oder beschränkten sich die sozialen Kontakte vor dem Nachbarn auf euch beide gegenseitig?
Die sozialen Kontakte sind vielfältig. Die Familie, die Nachbarn, für mich noch Kollegen eines Vereins und Arbeitskollegen, für sie ihre Kunden (Sie betreibt ein Geschäft).
 
Dabei
22 Aug 2011
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#19
Ich denke, dies ist mal ein Fall wo sich "kämpfen" lohnen könnte.

Also, umgarne sie. Überlege Dir, was ihr fehlen könnte... womit Du ihr eine Freude machen könntest. Stell Dir vor, Du hättest sie eben erst kennen gelernt und versuche sie von Dir zu überzeugen. Erobere sie.

Sie will ja nach wie vor mit Dir kuscheln, und der Nachbar scheint eine Lücke zu füllen, die DU auch füllen könntest. Finde die Lücke und fülle sie, dann hat der Nachbar wenig Chancen.
Ich fürchte, da hat eher BMW1 wenig Chancen. Er hat sich in den letzten Jahren doch nicht für besagte Lücke interessiert - und jetzt hat der Nachbar sie völlig zufriedenstellend gefüllt. Also, er hat es jahrelang nicht geschafft, die vor ihm liegende klaffende Lücke zu schließen. Und jetzt soll er es schaffen, die zu schließen, obwohl der Nachbar drin steckt?

Und wieso sollte die Frau daran glauben, dass die Bemühnungen ihres Mannes jetzt ernst gemeint und dauerhaft sind? Für sie sieht es eher aus wie "Der kleine Junge findet das alte Spielzeug wieder spannend, weil ein anderer Junge damit spielen will." Umkehrschluss: sobald der andere Junge weg ist, liegt das Spielzeug wieder unbeachtet in der Ecke. Warum sollte sie das riskieren?

Ich sehe nur eine echte Chance, wenn sie sich entscheidet, den Nachbarn zu verlassen und die Ehe zu retten. Dann kann man auch umwerben, zur Paarberatung gehen, etc. Aber im Moment gilt es m.E., ihr ein paar Gründe aufzuzeigen, warum sie sich für die Rettung ihrer Ehe entscheiden sollte.
 
Dabei
5 Mai 2023
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6
#20
Ich fürchte, da hat eher BMW1 wenig Chancen. Er hat sich in den letzten Jahren doch nicht für besagte Lücke interessiert - und jetzt hat der Nachbar sie völlig zufriedenstellend gefüllt. Also, er hat es jahrelang nicht geschafft, die vor ihm liegende klaffende Lücke zu schließen. Und jetzt soll er es schaffen, die zu schließen, obwohl der Nachbar drin steckt?

Und wieso sollte die Frau daran glauben, dass die Bemühnungen ihres Mannes jetzt ernst gemeint und dauerhaft sind? Für sie sieht es eher aus wie "Der kleine Junge findet das alte Spielzeug wieder spannend, weil ein anderer Junge damit spielen will." Umkehrschluss: sobald der andere Junge weg ist, liegt das Spielzeug wieder unbeachtet in der Ecke. Warum sollte sie das riskieren?

Ich sehe nur eine echte Chance, wenn sie sich entscheidet, den Nachbarn zu verlassen und die Ehe zu retten. Dann kann man auch umwerben, zur Paarberatung gehen, etc. Aber im Moment gilt es m.E., ihr ein paar Gründe aufzuzeigen, warum sie sich für die Rettung ihrer Ehe entscheiden sollte.
Vielleicht hast du ja Recht, trotzdem will ich nichts unversucht lassen, werbe darum und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und wie ich ja im Eingangsbeitrag schon schrieb, ich gehe nicht davon aus, das diese Außenbeziehung alsbald endet. Eher davon, dass es dauerhaft anhält. Und das man von mir erwartet, dauerhaft so mit zu machen. Nur wer das eine möchte, muss das andere nicht automatisch zwingend mögen (besser akzeptieren). Heisst im Umkehrschluss, es gibt ständig irgendwelche Nachbeben, die dafür sorgen, das wir uns Woche für Woche ein kleines Stück weiter voneinander entfernen und dann eines Tages der Tag kommt, an dem ich den Strich ziehen werde. Dann gibt es nur noch entweder- oder. Dann muss sie sich entscheiden. Wann das sein wird? Ich weiss es nicht. Mein Herz wird's mir verraten.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.511
#21
ich gehe nicht davon aus, das diese Außenbeziehung alsbald endet. Eher davon, dass es dauerhaft anhält.
Also ich weiß nicht. Es ist zwar gut, dass du dich auf den Worst Case einstellst, aber wie das weitergeht und gar ausgeht ist nicht vorgezeichnet.
Wenn sie Gelegenheit erhält, mit dem Nachbarn Alltag zu erleben, oder auch längere Zeit am Stück mit ihm zu verbringen, ohne auszukönnen (zB Urlaub), kann auch der Nachbar ganz schnell nervig werden.

Und das man von mir erwartet, dauerhaft so mit zu machen.
Ja, wenn deine Frau dauerhaft Gelegenheit hat, sich jeweils die Rosine rauszupicken, dann kann das in der Tat lange dauern.
Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, solltest du ihr das recht bald klarmachen. Also das jedenfalls DAS keine Option für dich ist.

Je länger ich mir das durch den Kopf gehen lasse, desto eher denke ich, dass ich mir das an deiner Stelle auch nicht lange ansehen würde - nicht aus Trotz oder aus strategischen Gründen, sondern weil ich das gar nicht ausblenden kann, wenn sie "zum Nachbar geht". Das spielt sich ja direkt vor deiner Nase ab. Und wenn sie bei ihm bleibt und du in eurem Haus, dann hilft das ja nicht weiter, weil es ja das Nachbargrundstück ist.
Also würde ich an deiner Stelle in Erwägung ziehen, mal für ein paar Wochen woanders zu wohnen - dort könntest du ja auch für deine Frau erreichbar sein.
Was die Leute im Dorf denken, sollte dir egal sein. Die werden die Affaire sowieso mitbekommen.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#22
Je länger ich mir das durch den Kopf gehen lasse, desto eher denke ich, dass ich mir das an deiner Stelle auch nicht lange ansehen würde
Das ist ja auch meine Meinung. Wenn deiner Frau, @BMW1 , der Nachbar so wichtig ist - okay, aber dann mit allen Konsequenzen. Nur Rosinenpicken fällt aus wegen is nich. Das nennt sich Selbstachtung. Nichts für'n Therapeuten, sondern für'n Scheidungsanwalt.

Oder deine Frau beendet das mit dem Nachbarn sofort und auf eigenen Wunsch - dann kann man sich um eheliche Fehleranalyse und eheliche Fehlerkorrektur kümmern, wenn's denn sein muss, auch mit 'nem Therapeuten als objektivem Beobachter von außen oder so. Aber nur gemeinsam und nicht du allein.

Aber deine Frau wird das mit dem Nachbarn nicht so bald beenden, denn schon allein dessen Gehirnwäsche von "modernem Denken" hat ihre Wirkung getan. Ich vermute tatsächlich, dass nicht allein der Nachbar als Person so faszinierend auf sie wirkt, sondern zum ganz großen Teil auch die Idee, "modern" zu sein, "modern" zu denken, "modern" zu handeln, "modern" zu l(i)eben. So was kenne auch ich aus eigenem Erleben und eigener Beobachtung. Es kann sich anfühlen wie ein Rausch. Bis man in irgendeiner Hinsicht auf die Schnauze fällt und der Realitätssinn wieder einsetzt.
Doch noch wirkt bei deiner Frau die Faszination des "Modern-Seins". Hinzu kommen Schmetterlinge und Endorphinchen. Also, sie ist nicht mehr klar genug im Kopf für 100 % Realitätssinn. Das ist ja grundsätzlich nichts Schlimmes - im Gegenteil 😉 -, aber je nach den Lebensumständen eben doch, denn sie setzt damit 30 gemeinsame Jahre aufs Spiel und ggf. in den Sand.
Anders als sie, bist du, @BMW1 , jedoch völlig klar bei dir. Du hast deine Meinung, du kannst sie klar und nachvollziehbar begründen, denn du hast sie dir selbst gebildet, anstatt sie dir einflüstern zu lassen. Jeder halbwegs seriöse Therapeut wird dich fragen, was er mit dir anfangen soll, denn an dir ist nichts zu therapieren!

Wenn wo was zu therapieren wäre, dann bei deiner Frau! Zum Beispiel Rückgrat, Bewusstsein und Selbst-Bewusstsein, damit sie sich nicht ihr Fähnchen in den Wind hängt und sich eben nicht von irgendwelchem "modernen" Gequatsche manipulieren lässt, sondern bei sich bleibt.
Doch dazu läuft es für sie momentan zu gut. Sie hat ein sicheres Zuhause bei dir, für den Spaß hat sie den Nachbarn, und ihr Ruf im Dorf ist porentief sauber, denn ihr "modernes" Denken hat sich noch nicht herumgesprochen.
Sie hat also gar keinen Grund, keinen Leidensdruck, der sie zum Therapeuten führen könnte.

Genau deshalb bin ich, was dich und deine Frau betrifft, beim momentanen Stand der Dinge so therapie-skeptisch oder therapie-kritisch. Denn mMn passt hier tatsächlich der Buchtitel von Manfred Lütz: Irre! Wir behandeln die Falschen.

Wie gesagt und weiter oben in diesem Beitrag geschrieben: als Paar ja, da könnte es Sinn und Nutzen haben. Aber dazu müsstet ihr erst mal wieder ein Paar sein. Und dafür die Grundlage zu schaffen ist in erster Linie Sache deiner Frau.
Womit ich bei dem Satz von @Twi-n-light bin, den ich eingangs zitiert habe, weil er auch von mir sein könnte.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.511
#23
@Landlady_bb , ich bitte dich nochmals, das Therapie-Thema - wie du vorhin selber vorgeschlagen hast - jetzt ruhen zu lassen, insbesondere das, was du bereits geschrieben hast, nicht ständig zu wiederholen.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#24
Ich glaube, das mit dem "modern" ist zu kurzsichtig benannt, denn alternative Lebensweisen zur nuklearen Familie sind ja nicht neu, aber sie funktionieren halt nicht für alle und auch nicht in jedem Lebensabschnitt. Und da ist das Ding, es scheint eher da nicht (mehr) zusammen passen, würde das eher so sehen als zu glauben, sie wäre einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Es hat sich halt so ergeben für sie und jetzt schaut sie eben, wie und mit wem man zurecht kommt und passt ihre Situation gegebenenfalls an, wenn alle Beteiligten ehrlich sind. Und ein "ich kann das so nicht", damit kann man ja was anfangen.. Finde aber auch, dass da ein Angebot kommen muss, denn wenn das Angebot nur "ich biete dir das, was ich dir die ganze Zeit geboten habe", das zieht nicht..
Übrigens finde ich, lange zusammen zu sein, ist kein Grund, es nicht zu beenden?
 
Dabei
30 Okt 2018
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#25
Es tut mir so leid, dass du solche Probleme hast und dass du das durchmachen solltest. Ehrlich gesagt wäre ich an deiner Stelle nicht so "modern“. Es ist verständlich, dass du deine Ehe und dein Zuhause retten wollst. Aber die Art und Weise, wie deine Frau die Situation sieht, funktioniert in Beziehungen normalerweise nicht. Beide sollten es versuchen. Hat sie keine Angst, dich zu verlieren? Wenn ich Probleme in meiner Beziehung habe, nutze ich oft diese Website [Werbelink gelöscht], um zu verstehen, was als nächstes zu tun ist. In deinem Fall ist es schwierig, etwas vorzuschlagen. Ich denke, ich werde ein ernsteres Gespräch versuchen. Wenn sie nicht versteht, wie verletzt du bist und dass du so nicht mehr leben kannst, würde ich gehen, auch wenn ich weiß, dass es einfacher ist, das zu sagen.
 
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