Hilfe :( Trennung/Rückfallgefahr

Dabei
8 Jan 2016
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#1
Hallo liebe Leute aus diesem Forum,
Ich wende mich an euch, weil ihr mir schon mal sehr geholfen habt mit euren lieben und durchdachten Antworten.
(Für die lieben Leute von damals - ich habe auf euch gehört und bin meinem Trainer fern geblieben. Zum Glück ;)! )
Und weil ich mich sonst an niemanden wenden kann und dieses Problem mich verwirrt und fertig macht.

Ich bin jetzt 24 Jahre alt und habe eine 7 Jährige Beziehung mit einem sehr schwierigen jungen Mann mit psychischen Problemen hinter mir. Ich komme aus einer Gewalt- und Missbrauchsfamilie und mein Ex hat mir einerseits in schwierigen Zeiten sehr beigestanden, andererseits gab es in unserer Beziehung ebenfalls Gewalt und viel Leid. Er hat mir ein zu Hause gegeben, mir beigestanden, hat mir geholfen mich von meiner Familie zu lösen und hat mir viel beigebracht, aber genauso oft hat er mich ausgenutzt, betrogen, im Stich gelassen oder als Ventil benutzt. Es war so richtig Dr. Jekyll und Mr Hide. Ich habe ihn fürchterlich geliebt und hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl das mich jemand liebt und das ich ein zu Hause habe. Doch die negativen Seiten der Beziehung haben mich aufgefressen, so dass ich mich entschlossen habe das richtige zu tun und zu gehen und mich nicht mehr so behandeln zu lassen. Ich bin mit 16 mit ihm zusammen gekommen und habe es nun endlich geschafft von ihm los zu kommen. Wir sind nun über 1 1/2 Jahre getrennt.
Mittlerweile habe ich versucht weiterzumachen, mache eine Ausbildung, eine Trauma-Therapie, habe einen Sport den ich regelmäßig betreibe und versuche mir ein eigenes Leben aufzubauen. Vor ein paar Monaten habe ich angefangen wieder auszugehen und zu daten und jemanden kennen gelernt. Wir sehen uns öfter und ich denke er ist ein netter Kerl. Aber ich vermeide überhaupt auch nur Gespräche über eine neue Beziehung mit ihm. Obwohl wir seit Monaten so miteinander umgehen als wären wir eigentlich schon zusammen, weigere ich mich ihn wirklich in mein Leben zu lassen und erfinde immer neue Gründe warum es nicht passen kann und warum ich ihn so schnell wie möglich wieder los werden muss.
Oft ist es aber schön wenn wir Zeit miteinander verbringen - voraus gesetzt ich denke nicht nach. Denke ich nach, habe ich sehr schnell das Gefühl, dass ich die "Falsche" für ihn bin. Wenn ich über Gefühle nachdenke, ist mir immer sofort klar, dass wir keine tiefe Verbindung haben und dass ich nicht für ihn empfinde wie ich für meinen Exfreund empfunden habe. Was ja eigentlich gut ist, weil ich für meinen Exfreund in der Hoch-zeit aus dem Fenster gesprungen wäre, wenn er es verlangt hätte. Trotzdem ist dieser neue Mann der erste seit langem in meinem Leben, dessen Anwesenheit und Nähe ich akzeptiere - alle anderen habe ich seit der Trennung rigoros von mir weg gestoßen, selbst schon bei kleinsten Flirtversuchen.

Ich bin vollkommen verwirrt und weiß gar nicht was bei mir los ist, denn ich stoße diesen Mann weder weg noch lasse ich ihn herein und das empfinde ich als grausam von mir. Obwohl ich das weiß, schrecke ich vor Gesprächen zurück, aus Angst "DAS" zu verlieren. Obwohl es ja anscheinend nicht passt?! Zudem bin ich durch diese neue Begegnung so verunsichert, dass sobald auch nur ein weiteres Problem in meinem Leben aufkommt, ich versucht bin heulend wie ein kleines Kind meinen Exfreund anzurufen und ihn zu bitten mich zu "retten". Das ist so absurd und widersprüchlich, dass ich überhaupt nicht damit klar komme.
Zusätzlich werde ich seit einem halben Jahr immer wieder phasenweise von Anfällen von "Heimweh" geschüttelt, in denen ich auch zu meinem Exfreund zurück kriechen möchte und ihn bitten will mich "nach Hause kommen zu lassen". Diese Phasen bringen mich an den Rande des Wahnsinns, da ich mich so schäme immer wieder so schwach zu sein und es mich so verdammt viel Kraft kostet, mich von meinem Ex fernzuhalten und nicht diesen seltsamen Verzweiflungsgefühlen nachzugeben. Das ist doch kein normaler Liebeskummer, wenn man tagelang nur weint und man so Heimweh hat, dass man nicht mehr essen will und innerlich alles weh tut?

Mein Gehirn weiß genau, dass diese emotionalen Ausbrüche absurd sind und jeglicher Logik entbehren, da mein Exfreund wirklich oft nicht nett zu mir war und teilweise ein wirkliches Monster ist, aber mein Innerstes ist ständig im Aufruhr, verlangt nach absurden Lösungen und ich werde auch ständig in diesen Phasen des emotionalen Stresses krank. Ich verstehe nicht was mit mir los ist oder warum das ständig wieder kommt.

Hat irgendjemand schon von etwas Ähnlichem gehört oder etwas Ähnliches durchgemacht oder werde ich langsam aber sicher verrückt?
Ist das normal wenn man eine Abhängigkeitsbeziehung hinter sich hat? Und ist mein Verhalten einfach Zeichen dafür, dass ich noch nicht bereit bin für etwas Neues? Oder das ich etwas falsch mache?
Warum bin ich nicht glücklich, jetzt wo ich jemand Netten kennen gelernt habe?

Ich weiß gar nicht mehr weiter und der Rat meines Therapeuten ist so theoretisch und hilft mir leider irgendwie auch nicht. Ich möchte nicht wieder rückfällig werden und zu meinem Ex zurück, ich habe diese dumme Spirale schon so oft durch und ich bin fürchterlich enttäuscht von mir, dass ich immer wieder mit denselben Gefühlen zu kämpfen habe. Ich fühle mich wie eine dieser co-abhängigen Frauen die alle hassen, weil sie unverständlicherweise immer wieder zu dem Arschloch zurück wollen. Und ich will so nicht sein! Ich will meine Freunde nicht enttäuschen, die so lange so viel mit mir durchgestanden haben, bis ich mich endlich getrennt habe. Zusätzlich fühle ich mich mit diesem neuen Mann unehrlich, aber kann aus Angst vor Konflikten nicht kommunizieren was ich will, da ich überhaupt nicht weiß was ich will, weil meine Gefühlswelt ständig explodiert.

Hat irgendjemand einen Rat für mich :cry: Ich weiß gar nicht mehr weiter.

Entschuldigung für diesen langen Text, aber das brannte mir echt auf der Seele.
 
Dabei
30 Nov 2014
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#2
Hallöchen.

Ich bin vollkommen verwirrt und weiß gar nicht was bei mir los ist, denn ich stoße diesen Mann weder weg noch lasse ich ihn herein
Moment, weiter oben hast du geschrieben ihr geht so miteinander um als wenn ihr eine Beziehung hättet - lässt du ihn nun rein oder nicht? :lol:

Spaß beseite. Die Ursachen für dieses absurde Verhalten bzw. diesen Wunsch liegen zweifellos in der Kindheit und Ex-Beziehung begründet - hast du ja selber schon erkannt. Beim Lesen dachte ich die ganze Zeit, dass dies eine Frage an deinen Therapeuten ist da die Probleme einfach zu tiefgründig sind. Da er dir aber offenbar nicht helfen kann würde ich dir empfehlen den Therapeuten zu wechseln. Dass man den Therapeuten mehrfach wechselt bis man einen gefunden hat bei dem es passt und der bzw. die die Ursachen ergründen und beheben kann ist absolut nicht ungewöhnlich. Würde sogar sagen das ist normal. Also nicht lange fackeln und einen anderen aufsuchen.

Deine Freunde haben das mit dir durchgestanden? Dann werden sie dir bestimmt auch jetzt helfen wo du innerlich ins Wanken kommst. Du hast aber geschrieben du könntest dich an niemanden wenden, warum? Der Zuspruch von den Freunden ist sehr wichtig, also vertraue dich ihnen an wie du es zuvor auch schon getan hast. Dafür sind Freunde da.

Du hast geschrieben es würde viel Kraft kosten dich von deinem Ex fernzuhalten. Versuch mal zu hinterfragen und zu reflektieren warum das so ist. Führe dir in diesen Momenten klar vor Augen aus welchen konkreten Gründen du dich getrennt hast, denn davon hattest du genug. Vielleicht hilft es, die Gründe aufzuschreiben - einfach um es ganz bewusst zu machen und dadurch das unterbewusste Verhalten zu vermeiden oder zumindest in den Hintergrund rücken zu lassen. Du hast ihn zwar geliebt aber die Trennung war eine Kopfentscheidung und richtig - denn sonst wärst du in der Beziehung nicht unglücklich gewesen. Dass so eine Trennung schwer fällt ist klar, aber nach 1,5 Jahren sollte man eigentlich langsam drüber hinweg sein. Das wird also in irgendeiner Form mit deiner Kindheit und Jugend zu tun haben, da wird man schliesslich geprägt. Dennoch kann man das aufarbeiten wenn man die Ursachen erkennt und gegensteuert.

Wenn du dich auf den anderen Mann nicht einlassen kannst wäre es eine Überlegung wert, die Sache zumindest zu pausieren bis du mehr Ordnung in dein Gefühlsleben gebracht hast. Solange du diese Gefühle für deinen Ex hegst bzw. das noch nicht verarbeitet hast scheinst du für eine neue, "normale" Beziehung noch nicht bereit zu sein, denn wenn du die Probleme mitnimmst werden diese dich sicherlich schnell wieder einholen und die neue Beziehung würde dann eher nur der Verdrängung dienen. Unehrlich musst du dich ihm gegenüber meiner Meinung nach nicht fühlen, schliesslich ist dein Verhalten ehrlich. Mag sein, dass es für ihn verwirrend ist aber das ist zweitrangig.

Du schreibst so vernünftig und sympathisch dass ich überhaupt nicht glaube, dass du verrückt wirst. Fühl dich geknuddelt :)
 
Dabei
8 Jan 2016
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#3
:'( Danke für die liebe Antwort!

Mein Therapeut erklärt mir eben nur die Gründe, so theoretisch, aber mir fehlen Lösungen. Die Erklärungen tuen mir oft sogar nur noch mehr weh.

Und ich kann mit meinen Freunden nicht darüber reden, weil sie dann sofort Angst haben ich könnte zurück gehen und dann habe ich noch mehr Angst, dass ich zurück gehe weil die das denken :/ und dann haben wir alle noch mehr Angst und alle sind verrückt, nicht nur ich :( Außerdem waren alle so stolz auf mich, dass ich sie nicht enttäuschen möchte indem ich ihnen erzähle wie es mir grade so geht. Wahrscheinlich wären sie auch sauer auf mich wegen den Gedanken. Und ich fühle mich sowieso schon oft alleine, wenn ich wegen diesem unlogischen Verhalten auch noch die Freunde verliere, die mir geblieben sind, ist das Heimweh bestimmt noch unerträglicher. Deswegen kann ich nicht mit ihnen reden.

Und ja xD Verwirrend. Ich lasse den neuen Mann schon irgendwie hinein, indem ich ihn halt irgendwie akzeptiere. Er will bei mir schlafen, also lasse ich ihn, er will ins kino, also gehe ich mit...aber das ist etwas anderes. Von mir selber kommt nichts, keine Pläne, Träume im Bezug auf ihn oder eine Beziehung oder auch nur Vorschläge. Ich beziehe ihn nicht ein in irgendwas aus meinem Leben, habe ihn keinen Freunden vorgestellt. Und ich lasse nicht mit mir reden was Beziehung angeht und distanziere mich sofort wenn s mir schlecht geht. Ich stand schon nachts heulend eine Straße von seinem Haus weg, weil ich so Heimweh hatte und hab geraucht, hab mir die Tränen abgewischt und bin wieder rein gegangen und hab so getan als wäre nichts. Ich lasse ihn halt irgendwie gar nicht rein, kann s nicht anders erklären. Und das ist doch kein normaler Umgang. Aber du hast Recht, das ist irgendwie reinlassen und wegstoßen gleichzeitig...noch verwirrender!
Höchstwahrscheinlich hast du Recht und diese ...Nicht-Beziehung dient echt eher einer Art Verdrängung :eusa_think: Wie gemein.

Aber danke für deine Antwort. Ich fühl mich jetzt schon ein bisschen besser ;)
 
Dabei
30 Nov 2014
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#4
Mein Therapeut erklärt mir eben nur die Gründe, so theoretisch, aber mir fehlen Lösungen. Die Erklärungen tuen mir oft sogar nur noch mehr weh.
Nunja, wenn die Erklärungen weh tun dann treffen sie scheinbar ins Schwarze? Die Wahrheit kann oft schmerzhaft sein. Aber dem muss man sich dann natürlich auch stellen. Ok, auch sehr theoretisch. Zumindest sich damit auseinandersetzen auch wenn es weh tut. Dazu fällt mir die Aussage eines Verwandten ein: Schmerz bricht die Schale der Erkenntnis. Das ist also im Prinzip ein positiver Schmerz.

Und ich kann mit meinen Freunden nicht darüber reden, weil sie dann sofort Angst haben ich könnte zurück gehen und dann habe ich noch mehr Angst, dass ich zurück gehe weil die das denken :/ und dann haben wir alle noch mehr Angst und alle sind verrückt, nicht nur ich :( Außerdem waren alle so stolz auf mich, dass ich sie nicht enttäuschen möchte indem ich ihnen erzähle wie es mir grade so geht. Wahrscheinlich wären sie auch sauer auf mich wegen den Gedanken. Und ich fühle mich sowieso schon oft alleine, wenn ich wegen diesem unlogischen Verhalten auch noch die Freunde verliere, die mir geblieben sind, ist das Heimweh bestimmt noch unerträglicher. Deswegen kann ich nicht mit ihnen reden.
Ich kenne deine Freunde nicht. Aber echte Freunde würden es dir keineswegs anlasten, wenn du diese Schwäche zeigst und ehrlich mit Ihnen bist. Ganz im Gegenteil. Ich glaube nicht, dass sie sauer deswegen wären. Bestimmt überrascht und vielleicht auch vor den Kopf gestossen aber sauer eher nicht. Wenn es echte Freunde sind werden sie dich auch weiter unterstützen, wie gesagt macht das Freundschaft aus.

Und ja xD Verwirrend. Ich lasse den neuen Mann schon irgendwie hinein, indem ich ihn halt irgendwie akzeptiere.
Ok, ich meinte das in dem Moment tatsächlich wortwörtlich mit dem reinlassen, sprich ob ihr Sex habt oder eher eine platonische Beziehung führt :D

Warum verstellst du dich denn vor ihm? Ihr habt keine Beziehung, du willst keine, also hast du doch nichts zu verlieren und im Prinzip auch nichts zu verbergen? Wenn ihm etwas an dir liegt wird er dich auch unterstützen wenn du ihm von deinen Problemen erzählst. Versuche dich emotional zu öffnen, dass du damit Schwierigkeiten hast liegt eindeutig an der schwierigen Vergangenheit. Sowas kann man aber lernen. Also erzähl ihm was in dir vorgeht - was soll passieren? Wenn er dich mag wird er nur helfen. Ist er ein oberflächlicher Typ wird er auf Abstand gehen, na und? Dann ist er es auch nicht wert. Du hast also grundsätzlich Gelegenheit über deine Emotionen zu reden, willst es aber nicht weil es dir früher wahrscheinlich so vorgemacht worden ist. Mache dir bewusst, dass das weder normal noch gesund ist alles in sich reinzufressen - weder in Freundschaft noch Beziehung. Auch wenn es schwer fällt und weh tut darüber zu reden wird dich das charakterlich und somit im Leben nur weiter bringen.
 
Dabei
8 Jan 2016
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#5
Nunja, wenn die Erklärungen weh tun dann treffen sie scheinbar ins Schwarze? Die Wahrheit kann oft schmerzhaft sein. Aber dem muss man sich dann natürlich auch stellen. Ok, auch sehr theoretisch. Zumindest sich damit auseinandersetzen auch wenn es weh tut.
Also so sonderlich positiv fühlt sich der Schmerz nicht an :D
Aber Spaß beiseite, der Therapeut möchte, dass ich den Kontakt zu meiner Familie abbreche. Genauer gesagt zu meiner psychisch kranken Mutter, um die ich mich schon seitdem ich denken kann versuche zu kümmern. Da tut schon allein der Gedanke fürchterlich weh und ich blockiere sofort. Und er hat mir gesagt, dass ich keine Familie habe und damit leben soll und den Kontakt abbrechen soll. Keine Familie haben ist mein allergrößter Alptraum und ich versuche schon seit Kindheitstagen das wenige kaputte zusammenzuhalten was ich habe - ziemlich erfolglos, zugegebenermaßen.
Immer wenn ich das äußere, sagt mein Therapeut, das mein Weg zu einer neuen Familie hinführt, eine die ich selber gründe. Aber wie soll ich eine neue Familie gründen, wenn ich hauptsächlich Psychos attraktiv finde und mit normalen Typen wie man jetzt ja sieht wenig anfangen kann. Und eine unverantwortliche Psycho-Familie will ich nicht, eine kaputte Familie reicht. Oder soll ich Leute finden die wie eine Familie sind :eusa_think:? Das ist alles so kryptisch. Neue Familien wachsen ja nicht einfach auf Bäumen. Das verstehe ich einfach nicht und das macht mir Angst. Ich will wirklich einfach nur eine Familie haben, jemand der mit mir Geburtstage feiert und Weihnachten und so....Vielleicht ist das mit einem Ex deswegen so präsent weil es da wenigstens teilweise sowas gab

Jedenfalls ist die Erkenntnis keine Familie zu haben, keine sehr positive Erkenntnis und ohne Lösung sehr schmerzhaft und beängstigend.

Ich kenne deine Freunde nicht. Aber echte Freunde würden es dir keineswegs anlasten, wenn du diese Schwäche zeigst und ehrlich mit Ihnen bist. Ganz im Gegenteil. Ich glaube nicht, dass sie sauer deswegen wären. Bestimmt überrascht und vielleicht auch vor den Kopf gestossen aber sauer eher nicht. Wenn es echte Freunde sind werden sie dich auch weiter unterstützen, wie gesagt macht das Freundschaft aus.
Ja okay :) Du hast Recht. Wenn sie nach 7 Jahren Bullshit nicht gegangen sind, werden sie wohl auch bleiben, wenn mein neuer Heiligenschein ins wanken gerät ;) ....ich mach mir immer so viele Sorgen um sowas :eusa_think:

Warum verstellst du dich denn vor ihm? Ihr habt keine Beziehung, du willst keine, also hast du doch nichts zu verlieren und im Prinzip auch nichts zu verbergen? Wenn ihm etwas an dir liegt wird er dich auch unterstützen wenn du ihm von deinen Problemen erzählst. Versuche dich emotional zu öffnen, dass du damit Schwierigkeiten hast liegt eindeutig an der schwierigen Vergangenheit. Sowas kann man aber lernen. Also erzähl ihm was in dir vorgeht - was soll passieren? Wenn er dich mag wird er nur helfen. Ist er ein oberflächlicher Typ wird er auf Abstand gehen, na und? Dann ist er es auch nicht wert. Du hast also grundsätzlich Gelegenheit über deine Emotionen zu reden, willst es aber nicht weil es dir früher wahrscheinlich so vorgemacht worden ist. Mache dir bewusst, dass das weder normal noch gesund ist alles in sich reinzufressen - weder in Freundschaft noch Beziehung. Auch wenn es schwer fällt und weh tut darüber zu reden wird dich das charakterlich und somit im Leben nur weiter bringen.
.......das ist ja das verwirrende, ich schlafe schon mit ihm. Und das tue ich nie, wenn keine Gefühle im Spiel sind, das kann ich gar nicht ohne ein gewisses Maß an Vertrauen und Gefühlen, wegen meiner Vorgeschichte. :eusa_think: Der Weg in mein Bett führt eigentlich immer über mein Herz. Das macht das ganze ja noch verwirrender.

Ich bin mir halt unsicher was ich fühle, deswegen will ich ihm nicht erzählen, dass ich so jede Woche einmal drüber nachdenke zu meinem gewalttätigen Alkoholiker-Psycho-Ex-freund zurückzugehen damit er mich vor unbekannten Bedrohungen rettet :'D Ich dachte einfach das kommt nicht so gut ;)?
Aber ok, ernsthaft, du hast Recht...
Ich glaub ich hab einfach ein schlechtes Gewissen, weil er mich schon gezwungen hat seine Mutter kennenzulernen und seine Freunde und weil er deutlich gemacht hat, dass er mehr möchte als ich wohl gerade geben kann. Und ich glaube ich wünsche mir einfach ein normales Leben mit einem Kerl der mich gut behandelt und einer Ersatzfamilie und deswegen verstelle ich mich. Ich will s nicht versauen. Aber das heißt dann wohl dass ich nicht ihn möchte, sondern ein Bild das ich von etwas habe, dass ich denke durch ihn erreichen zu können indem ich mich verstelle :eusa_think: Was nicht klappt, da ich mit dem Alten noch nicht abgeschlossen habe und weil es nicht richtig ist. Fuuuuuh. Also keine schöne Erkenntnis, aber ich habe das Gefühl mein Kopf ist klarer :)
Jetzt macht es auch Sinn, warum ich so in Aufruhr gerate und zurück will - weil der Plan nicht klappt und ich schon wieder versuche irgendeinen Wunsch abstrus zu erfüllen.

Danke für die neuen Denkansätze, Gruber! Das hat mir jetzt doch irgendwie geholfen.
Also meinem Ansehen für mich selber natürlich nicht, ich finde das schon irgendwie schäbig, aber in meinem Kopf ist wenigstens ein bisschen Klarheit.
Danke :)
 
Dabei
8 Jan 2016
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#6
Ich denke, jetzt wo ich weiß, dass da nur wieder meine alte Geschichte rumspukt, kann ich mit "dem Mann" reden und bin nicht mehr so angespannt und verzweifelt. Ich hoffe ich finde in Gesprächen raus ob mir doch was an ihm liegt oder ob ich nur dem alten Traum hinterher jage. Dementsprechend werde ich handeln. Danke für die Antworten :)
 
Dabei
30 Nov 2014
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#7
Also meinem Ansehen für mich selber natürlich nicht, ich finde das schon irgendwie schäbig, aber in meinem Kopf ist wenigstens ein bisschen Klarheit.
Danke :)
Gerne. Ich fände es gar nicht schäbig wenn du dich ihm öffnest, ganz im Gegenteil, sowas erfordert Mut und wenn dein jetziger Typ nur ein etwas Empathie hat wird er das auch erkennen und an dir schätzen. Ich würde es!

Ich denke, jetzt wo ich weiß, dass da nur wieder meine alte Geschichte rumspukt, kann ich mit "dem Mann" reden und bin nicht mehr so angespannt und verzweifelt. Ich hoffe ich finde in Gesprächen raus ob mir doch was an ihm liegt oder ob ich nur dem alten Traum hinterher jage. Dementsprechend werde ich handeln. Danke für die Antworten :)
Ja, mach das. Du kannst davon profitieren. Und ja, du jagst nur dem alten Traum hinterher, das musst du nicht rausfinden, das steht meiner Meinung nach ausser Frage! Meinst du du würdest mit deinem Psycho-Alkoholiker-Ex noch mal glücklich werden? Nein! Also schmeiss diese Gedanken über Bord! Und wenn sie noch mal aufkommen - schmeiss sie nochmal über Bord, bis sie irgendwann hoffentlich bald endgültig abgesoffen sind.

Kennst du das? https://www.palverlag.de/weisheit-indianer.html

Die Gedanken zu deinem Ex zurück zu kehren füttern den falschen Wolf!! Um die falschen negativen Gedanken zu erkennen muss man kein Therapeut sein, dass merkt man eigentlich sofort.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#8
Ich finde alles, was Gruber dir hier geschrieben hat, echt super, da kann ich nur wenig hinzufügen, und das Wenige ist:

Der Kernpunkt ist dein Familienthema, du hast geschrieben, du kommst aus einer Gewalt- und Missbrauchsfamilie. Mein Vater hat als Erwachsener den Kontakt mit seiner gesamten Familie komplett abgebrochen. Das war für ihn, da er eher konservativ denkt, bestimmt nicht leicht, er hatte auch keine therapeutische Unterstützung dabei. Da gab es zwar keine physische Gewalt in der Familie, trotzdem fand ich seine Gründe schon als Kind total plausibel und hatte nie ein Problem damit, diese Leute nicht kennen zu lernen. Ab und zu hat sich mal jemand von dieser Familie gemeldet (um um Geld zu betteln und ähnliches), aber er hat an dieser Entscheidung bis heute festgehalten und das nie bereut. Das schreibe ich dir, damit du siehst, man kann durchaus ein schönes Leben führen, wenn die Eltern keinen Platz mehr darin haben weil sie diesen Platz durch ihr Verhalten sozusagen verwirkt haben.

Was den neuen Mann angeht: Ich denke schon dass es dir um IHN als Persönlichkeit geht und nicht nur um die Erfüllung eines Traums mit ihm als Werkzeug. Du hast ja selber geschrieben, dass gerade er es geschafft hat, dir näherzukommen. Das hat schon seinen Grund. Ich finde auch, dass du ihm mal was erzählen solltest - keine Einzelheiten über deinen Psycho-Ex, aber du kannst ja mal damit anfangen, dass du ihm sagst, dass er sicher über die Monate gemerkt hat, dass du ihn sehr gern hast, dass da bei dir aber eine Art Sperre ist; und dass die eben daher kommt, dass du eine schwere Kindheit hattest (da kannst du dann spontan entscheiden ob du es erst mal bei dieser Aussage belässt); auch deine letzte Beziehung sei im Grunde irgendwie "kaputt" gewesen, und du hättest jetzt herausgefunden, dass das eine Spätfolge deiner Kindheitserlebnisse war; mit ihm sei das alles anders, aber du bräuchtest einfach Zeit, das - dass das Leben auch einfach mal nur schön sein kann - und deine Vergangenheit zu verarbeiten. So in etwa.
 

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