Ich bin in einer verzwickten Situation:
Ich bin mit meinem Freund nun etwas länger als 4 Jahre zusammen. Eigentlich hätte ich nicht den geringsten Grund, mich zu beschweren. Er liebt mich aus tiefstem Herzen und trägt mich auf Händen. Die "typischen Beziehungsprobleme" haben wir nicht. Er hört mir immer zu, ich kann mit ihm über alles reden, er ist immer für mich da, er akzeptiert mich voll und ganz (und das rechne ich ihm hoch an, denn ich weiß, dass ich ein komplizierter Mensch bin und manchmal ziemlich anstrengend sein kann). Er ist immer lieb und zärtlich. Er gibt mir das Gefühl etwas ganz Besonderes und für immer die Einzige für ihn zu sein. Wenn es kleinere Probleme gibt, ist er extrem einsichtig und lernwillig und bemüht sich Dinge zu ändern. Wir haben viele gemeinsame Interessen, die wir auch zusammen ausleben können. Er ist auch für alles offen und lässt sich gerne von Dingen überzeugen, die er von sich aus nie machen würde, die mir aber am Herzen liegen und findet dadurch oft noch Gefallen daran. Er unterstützt mich in allem was ich mache und würde alles für mich tun. Klingt wie eine perfekte Beziehung. Ist es aber anscheinend nicht. Die Nachteile sind: Er ist zu sehr wie ein Schoßhündchen, das immer nur fast bedingungslos begeistert von mir ist. (Das mir sogar auch noch begeistert wäre, wenn ich es nicht gut behandeln würde). Ich behandel ihn natürlich nicht schlecht. Ich habe ein strenges Gewissen und bemühe mich immer fair und ehrlich zu sein. Selbst wenn es wehtun könnte.
Aber manchmal denke ich, mir fehlt etwas. Es ist schwer zu benennen. Er ist etwas zu viel Schoßhündchen und zu wenig "Kerl". Ich stehe überhaupt nicht auf Machos, Arschlöcher und hohle Angeber. Und ich bin echt keine Frau die das Bedürfnis hat sich irgendwem zu unterwerfen. Schon gar nicht einem Mann! Aber er zeigt zu wenig Eigeninitiative. Er fokussiert sich zu sehr auf mich und richtet sein ganzes Leben zu sehr nach mir aus. Ist ja alles schön, nur halt etwas zu viel. Seit er mich hat, hat er den Kontakt zu seinen Freunden extrem reduziert. Ich ermuntere ihn immer wieder, sich mehr um seine Freundschaften zu kümmern. Aber ich scheine ihm völlig zu reichen. Mit meinen Freunden hat er wesentlich mehr zu tun als mit seinen eigenen, weil ich meine Kontakte eben trotzdem noch pflege. Seine Hobbies übt er mehr oder weniger nur aus, um mit mir etwas gemeinsam zu unternehmen. Trotzdem lässt er mir aber genug Freiraum. Ich kann nicht sagen, dass ich mich in irgendeiner Weise von ihm eingeengt fühle. Es fehlt mir nur etwas Profil an ihm. Ich habe das Gefühl er führt zu wenig eigenes Leben, weil ICH sein Leben bin. Ich habe ihm das auch schon öfters erklärt, aber ich merke, dass dies etwas ist, was er nicht ändern kann. Er kann seine Haltung mir gegenüber, seine extreme Anhänglichkeit nicht abstellen und mehr Leben.
Wir führen eine schöne, gut funktionierende Beziehung. Aber bei mir fehlt die Leidenschaft. (Bei ihm ist sie umso mehr vorhanden). Ich mag ihn wirklich und er ist mir wichtig. Er ist ein ganz lieber und toller Mensch. Aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn wirklich noch liebe oder es von meiner Seite her einfach nur eine intensive Freundschaft und Vertrautheit ist, die sich eingestellt hat. Ich weiß was ich an ihm habe. Er gibt mir Sicherheit. Aber ich spüre meine Gefühle ihm gegenüber oft zu wenig. Es ist als wären sie häufig verschüttet und sie kommen nur ab und zu mal mehr, mal weniger zum Vorschein.
Seit längerem hatte ich auch das Gefühl, dass es mir passieren könnte, mich in einen anderen zu verlieben, wenn denn nur jemand käme.
Und nun ist es passiert. Ich glaube habe mich in Jemanden aus meinem Studium verliebt, mit Magenkribbeln und allem was dazugehört. Ich verstehe mich gut mit ihm und wir sind in erstaunlichem Ausmaß auf einer Wellenlänge. Ich habe keine Anzeichen dafür, dass der „Andere“ mehr als nur freundschaftliches Interesse an mir hat. Und er ist auch in einer Beziehung. Und wenn seine Beziehung gut ist (darüber habe ich mit ihm nicht geredet) möchte ich mich eigentlich auch gar nicht dazwischen drängen. Er geht mir aber nicht mehr aus dem Kopf und auf der anderen Seite wünsche ich mir doch, dass sich mehr draus entwickeln könnte. Wenn ich alleine bin vermisse ich diesen Typ mehr als meinen Freund. Selbst wenn ich ihn mir aus dem Kopf schlage denke ich, dass mir sowas wieder passieren könnte.
Mit meinem Freund deswegen Schluss zu machen halte ich für übertrieben, da unsere Beziehung trotzdem sehr viel besser funktioniert als bei vielen Anderen und er mir ja schon einiges bedeutet. Vor allem finde ich, ist er der Letzte der es verdient hätte, dass man ihm so etwas antut. Ich weiß, dass ich sein Leben zerstören würde, wenn ich ihn einfach abschießen würde. Und ich habe es selber erlebt wie es ist, wenn jemand einem scheinbar „ohne Grund und Vorwarnung“ das Herz bricht. Ich möchte ihm nicht das antun was ich schon mal durchmachen musste. Aber wenn ich mit ihm zusammenbleibe, befürchte ich, dass ich mich immer sehr stark nach etwas sehnen würde, das mir fehlt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit ihm wirklich „Glücklich“ werden kann.
Ich möchte fair und offen sein. Und er weiß, dass es etwas gibt, das ich bei ihm vermisse. Aber ich denke, wenn ich ihn über das, was ich hier geschrieben habe, in Kenntnis setzten würde, würde ich ihn einfach nur kreuzunglücklich machen und bringen würde es auch nicht viel, da dies etwas ist, das er wohl kaum ändern kann.
Hat jemand einen Rat, wie man sich in so einer Situation verhalten sollte?
Vielen Dank im Vorfeld!
Ich bin mit meinem Freund nun etwas länger als 4 Jahre zusammen. Eigentlich hätte ich nicht den geringsten Grund, mich zu beschweren. Er liebt mich aus tiefstem Herzen und trägt mich auf Händen. Die "typischen Beziehungsprobleme" haben wir nicht. Er hört mir immer zu, ich kann mit ihm über alles reden, er ist immer für mich da, er akzeptiert mich voll und ganz (und das rechne ich ihm hoch an, denn ich weiß, dass ich ein komplizierter Mensch bin und manchmal ziemlich anstrengend sein kann). Er ist immer lieb und zärtlich. Er gibt mir das Gefühl etwas ganz Besonderes und für immer die Einzige für ihn zu sein. Wenn es kleinere Probleme gibt, ist er extrem einsichtig und lernwillig und bemüht sich Dinge zu ändern. Wir haben viele gemeinsame Interessen, die wir auch zusammen ausleben können. Er ist auch für alles offen und lässt sich gerne von Dingen überzeugen, die er von sich aus nie machen würde, die mir aber am Herzen liegen und findet dadurch oft noch Gefallen daran. Er unterstützt mich in allem was ich mache und würde alles für mich tun. Klingt wie eine perfekte Beziehung. Ist es aber anscheinend nicht. Die Nachteile sind: Er ist zu sehr wie ein Schoßhündchen, das immer nur fast bedingungslos begeistert von mir ist. (Das mir sogar auch noch begeistert wäre, wenn ich es nicht gut behandeln würde). Ich behandel ihn natürlich nicht schlecht. Ich habe ein strenges Gewissen und bemühe mich immer fair und ehrlich zu sein. Selbst wenn es wehtun könnte.
Aber manchmal denke ich, mir fehlt etwas. Es ist schwer zu benennen. Er ist etwas zu viel Schoßhündchen und zu wenig "Kerl". Ich stehe überhaupt nicht auf Machos, Arschlöcher und hohle Angeber. Und ich bin echt keine Frau die das Bedürfnis hat sich irgendwem zu unterwerfen. Schon gar nicht einem Mann! Aber er zeigt zu wenig Eigeninitiative. Er fokussiert sich zu sehr auf mich und richtet sein ganzes Leben zu sehr nach mir aus. Ist ja alles schön, nur halt etwas zu viel. Seit er mich hat, hat er den Kontakt zu seinen Freunden extrem reduziert. Ich ermuntere ihn immer wieder, sich mehr um seine Freundschaften zu kümmern. Aber ich scheine ihm völlig zu reichen. Mit meinen Freunden hat er wesentlich mehr zu tun als mit seinen eigenen, weil ich meine Kontakte eben trotzdem noch pflege. Seine Hobbies übt er mehr oder weniger nur aus, um mit mir etwas gemeinsam zu unternehmen. Trotzdem lässt er mir aber genug Freiraum. Ich kann nicht sagen, dass ich mich in irgendeiner Weise von ihm eingeengt fühle. Es fehlt mir nur etwas Profil an ihm. Ich habe das Gefühl er führt zu wenig eigenes Leben, weil ICH sein Leben bin. Ich habe ihm das auch schon öfters erklärt, aber ich merke, dass dies etwas ist, was er nicht ändern kann. Er kann seine Haltung mir gegenüber, seine extreme Anhänglichkeit nicht abstellen und mehr Leben.
Wir führen eine schöne, gut funktionierende Beziehung. Aber bei mir fehlt die Leidenschaft. (Bei ihm ist sie umso mehr vorhanden). Ich mag ihn wirklich und er ist mir wichtig. Er ist ein ganz lieber und toller Mensch. Aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn wirklich noch liebe oder es von meiner Seite her einfach nur eine intensive Freundschaft und Vertrautheit ist, die sich eingestellt hat. Ich weiß was ich an ihm habe. Er gibt mir Sicherheit. Aber ich spüre meine Gefühle ihm gegenüber oft zu wenig. Es ist als wären sie häufig verschüttet und sie kommen nur ab und zu mal mehr, mal weniger zum Vorschein.
Seit längerem hatte ich auch das Gefühl, dass es mir passieren könnte, mich in einen anderen zu verlieben, wenn denn nur jemand käme.
Und nun ist es passiert. Ich glaube habe mich in Jemanden aus meinem Studium verliebt, mit Magenkribbeln und allem was dazugehört. Ich verstehe mich gut mit ihm und wir sind in erstaunlichem Ausmaß auf einer Wellenlänge. Ich habe keine Anzeichen dafür, dass der „Andere“ mehr als nur freundschaftliches Interesse an mir hat. Und er ist auch in einer Beziehung. Und wenn seine Beziehung gut ist (darüber habe ich mit ihm nicht geredet) möchte ich mich eigentlich auch gar nicht dazwischen drängen. Er geht mir aber nicht mehr aus dem Kopf und auf der anderen Seite wünsche ich mir doch, dass sich mehr draus entwickeln könnte. Wenn ich alleine bin vermisse ich diesen Typ mehr als meinen Freund. Selbst wenn ich ihn mir aus dem Kopf schlage denke ich, dass mir sowas wieder passieren könnte.
Mit meinem Freund deswegen Schluss zu machen halte ich für übertrieben, da unsere Beziehung trotzdem sehr viel besser funktioniert als bei vielen Anderen und er mir ja schon einiges bedeutet. Vor allem finde ich, ist er der Letzte der es verdient hätte, dass man ihm so etwas antut. Ich weiß, dass ich sein Leben zerstören würde, wenn ich ihn einfach abschießen würde. Und ich habe es selber erlebt wie es ist, wenn jemand einem scheinbar „ohne Grund und Vorwarnung“ das Herz bricht. Ich möchte ihm nicht das antun was ich schon mal durchmachen musste. Aber wenn ich mit ihm zusammenbleibe, befürchte ich, dass ich mich immer sehr stark nach etwas sehnen würde, das mir fehlt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit ihm wirklich „Glücklich“ werden kann.
Ich möchte fair und offen sein. Und er weiß, dass es etwas gibt, das ich bei ihm vermisse. Aber ich denke, wenn ich ihn über das, was ich hier geschrieben habe, in Kenntnis setzten würde, würde ich ihn einfach nur kreuzunglücklich machen und bringen würde es auch nicht viel, da dies etwas ist, das er wohl kaum ändern kann.
Hat jemand einen Rat, wie man sich in so einer Situation verhalten sollte?
Vielen Dank im Vorfeld!