Ich kam da drauf, weil Du im Forum immer so fleißig mitliest - und ich weiß, dass ich nicht die erste hier bin, die etwas mit einem verheirateten Mann hat. Daher hab ich auch mal eben geschlossen, dass der verheiratete Mann, mit dem ich was habe, nicht der erste ist, der sagt, er möchte weder seiner Frau noch seiner Geliebten weh tun. Von daher hab ich einfach mal geschätzt, dass Deine Augen sowas wohl schon öfter gelesen haben.
Zum schönen Lebensmodell: es wäre schön, wenn es alle Beteiligten glücklich machen würde. Ich denke, momentan wäre ich damit glücklich, Max wäre damit vermutlich überglücklich

, und ich denke, sämtliche Kinder im Umfeld wären auch nicht gerade unglücklicher. Nur seine Frau wäre damit wohl gerade tatsächlich nicht glücklich. Das befürchtet nicht nur er, sondern ich sehe das ebenso. Doch rührt ihr Unglück eher daher, dass sie momentan grundsätzlich nicht glücklich ist - mit sich selbst nicht und sonst auch mit niemandem. Was dann wieder zu der Frage führt, ob man eine glückliche Beziehung führen kann, wenn man mit sich selbst nicht glücklich ist. Ich tendiere ja eher zu nein, kann mir aber vorstellen, dass Deine Aussage im anderen Thread, dass es darauf ankommt, dass man den dazu passenden Partner findet, auch was dran ist. Allerdings bin ich nicht überzeugt. Und das rührt unter anderem aus der Geschichte von Max und seiner Frau.
Die Geschichte von Max und seiner Frau lässt erkennen, dass seine Frau definitiv nicht mit sich selbst glücklich war als sie sich kennen lernten. Auch nicht mit ihrem Leben und mit ihrer damaligen Bezi. Gleiches trifft übrigens auf mich zu, als ich Max Jahre zuvor kennenlernte - nur war ich damals Single. Damals war Max ja noch mit einer anderen verheiratet - und auch wenn ich da die Kennenlerngeschichte nicht im Detail kenne, weiß ich da doch auch genug, um zu wissen, dass diese Frau auch nicht glücklich war, nicht mit sich selbst, nicht mit ihm und nicht mit dem ganzen Leben. Ich weiß von Max, dass wir 3 die einzigen Frauen sind, von denen er sagt, dass er je wirkliche Liebesgefühle für sie hat bzw. hatte, immerhin sagt er ja, mich und seine Frau liebt er heute noch - und dass sich die Gefühle für seine damalige Frau komplett erledigt haben, weiß ich. Im Grunde war da an Gefühl schon nix mehr übrig, als er mich kennenlernte. Das hab ich damals auch gespürt und gewusst. Und dennoch dachte ich, es sei besser, ich distanziere mich - wenn sie a) so sehr an ihm hängt und klammert - und b) mit ihm verheiratet ist und c) auch noch schwanger geworden war, um ihn zu halten.
Tatsächlich - und das sollte mir wohl nochmal zu denken geben - glaube ich steht Max irgendwie auf so arme Opfer und die bewirken wohl gerade, dass er sich in die verliebt. Seine jetzige Frau hat diesbezüglich wohl auch ne besondere Güteklasse, weshalb er sich damals wohl extra ins Zeug gelegt hat und alles Mögliche hat "aus Liebe" über sich ergehen lassen. Vermutlich hielt und hält er seine Liebe zu ihr auch darum für besonders groß. Und dann kommt der Zahn der Zeit, der eben an Beziehungen nagt - und wieder die Geschichte mit dem Gleichgewicht, das auf lange Sicht zwischen Geben und Nehmen bestehen muss, damit die Bezi Bestand hat. Seine Exfrau hat es geschafft, das Nehmen so lange auszudehnen bis die Bezi zerbrochen ist. Möglicherweise schafft seine aktuelle Frau das auch noch. Sie nimmt eigentlich permanent nur. Manchmal vermute ich, sie kann gar nicht geben. (Ich gehe nicht davon aus, dass sie nichts zu geben hätte. Ich denke, jeder Mensch hat was zu geben.)
Die, die Max was gibt, bin ich. Aber er gibt mir auch. In unserer Bezi befindet sich Geben und Nehmen im Gleichgewicht. Und damit ist sie besser als jede meiner vorhergehenden Beziehungen, in denen ich fast immer nur der gebende Part war. Gerade mal mit meinem Noch-Mann ist es so, dass er nicht permanent nur genommen hat. Darum "darf" er mein Freund bleiben. Und weil ihm da auch was dran liegt, bemüht er sich jetzt mal, auch was zu geben und in unsere freundschaftliche Beziehung zu investieren. Und ich staune! Als er mir das erste Mal gesagt hat, dass er mit mir befreundet bleiben will nach unserer Trennung hab ich gsagt, dass ich das nicht will. Und er wusste genau, dass ich das meine, weil ich keine Freunde brauche, die nur nehmen und fordern, sondern welche, die auch für mich da sind und denen ich auch vertrauen kann.
So unschön der Umstand auch sein mag, dass ich meine beste Beziehung mit einem verheirateten Mann habe, so schön ist er auf der anderen Seite doch.

Nur was mir jetzt, nachdem ich das alles so schön verwirrend aufgeschrieben habe, zu denken gibt, sind Max' große Liebesgefühle für Opfer. Am Ende liebt er seine Frau noch mehr weil sie in unserem Dreieck das Opfer ist?
Andererseits sind wir irgendwie ja wohl alle 3 Opfer. Und tatsächlich auch alle 3 Täter - auf die ein oder andere Art und Weise. Alles nur wieder eine Frage des Blickwinkels und der Wahrnehmung. Seine Liebesgefühle vor allem eine Frage SEINER Wahrnehmung. Wahrnehmung.... das scheint irgendwie das key issue meines Lebens zu sein. Ich glaub, ich möchte mal ein ernstes Wörtchen mit dem reden, der dafür verantwortlich ist, dass wir Menschen selbige haben.... Und andererseits ist meine eigene Wahrnehmung wohl auch dafür verantwortlich, dass ich heute so glücklich bin. Von daher geb ich Dir auch Recht, das meine aktuelle Glückseligkeit auch ein Stück weit eingeredet ist. Ist trotzdem irgendwie schön.

Sogar so schön, dass ich mich spontan frage, warum man nicht seiner Frau auch einreden kann, dass sie mit einer offenen Dreiecksbezi viel glücklicher wäre.

Ich meine, Api steht ja auch auf getrennte Betten und Schlafzimmer und hat erkannt, wie schön es ist, eigene Bereiche für sich zu haben.
Hm, aber am Ende sind wir dann womöglich beide - seine Frau und ich zu glücklich - und Max sucht sich ein neues Opfer, in das er sich verliebt...
Aber eigentlich könnte der ja seine Schleife auch mal durchbrechen und ne ordentliche Beziehung mit Nehmen und Geben auf lange Sicht im Gleichgewicht führen - idealer Weise mit mir.
