Es gibt keine Hoffnung

Dabei
14 Nov 2023
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#1
Hallo, ich habe eine sehr kurze und traurige Geschichte. Ich bin 28 Jahre alt und war noch nie in einer Beziehung. Außer, dass ich zwei Monate lang mit derselben Person ausgegangen bin. In meiner Situation würde ich es wahrscheinlich als Beziehung bezeichnen, aber wenn ich meinen Freunden davon erzähle, lachen sie nur über die Länge der Zeit, und ich stimme zu, dass zwei Monate keine Beziehung sind.

Wie auch immer, ich habe mich in einen Mann verliebt und jedes Mal wird mir gesagt, dass meine Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich bin total verzweifelt, nehme jetzt Antidepressiva und denke an Selbstmord. Um ehrlich zu sein, ich verstehe schon, was ich hier schreiben werde: diese Zeit der Einsamkeit sollte man mit Nutzen verbringen, sich selbst weiterentwickeln, neue Hobbys finden und so weiter. Aber der Punkt ist, dass diese Tipps eher für Menschen geeignet sind, die eine lange Beziehung hinter sich haben und die es wirklich nötig haben, allein zu sein.

Aber ich war schon immer allein und das macht mich verrückt, ich bin seit fünf Jahren auf Dating-Apps und es funktioniert nicht. Ich will einfach nur, dass es vorbei ist und ich nicht mehr leiden muss.
 
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Dabei
22 Mrz 2021
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#2
Wie auch immer, ich habe mich in einen Mann verliebt und jedes Mal wird mir gesagt, dass meine Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhen.
Wer genau sagt das? Der betreffende Mann? Oder die "Freunde", die über dich lachen?

diese Zeit der Einsamkeit sollte man mit Nutzen verbringen, sich selbst weiterentwickeln, neue Hobbys finden und so weiter. Aber der Punkt ist, dass diese Tipps eher für Menschen geeignet sind, die eine lange Beziehung hinter sich haben und die es wirklich nötig haben, allein zu sein.
Ob diese Tipps geeignet sind oder nicht, hat mit der Dauer der vorangegangenen Beziehung nichts zu tun. Die Tipps sind so oder so gut oder eben nicht.
Die Tipps zielen darauf ab, mit sich selbst glücklich oder zumindest zufrieden zu sein. Zumindest genug, um nicht auf einen Partner angewiesen zu sein.
Obwohl ich dir durchaus recht gebe: Zu zweit ist's schöner als allein. Sollte es zumindest sein.
Doch wenn die Frage etwa lautet: Lieber zu zweit unglücklich oder lieber allein glücklich? - was wäre dann deine Antwort?
 
Dabei
7 Sep 2023
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#3
ich bin seit fünf Jahren auf Dating-Apps und es funktioniert nicht.
Dann wird es vielleicht Zeit, das bleiben zu lassen (es frustriert dich nur und solche negativen Erlebnisse solltest du dir nicht geben) und ggf. was anderes zu versuchen. Etwas Positives, das muss nicht unbedingt mit anderen Leuten zu tun haben.
 
Dabei
14 Nov 2023
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#4
Wer genau sagt das? Der betreffende Mann? Oder die "Freunde", die über dich lachen?

Ob diese Tipps geeignet sind oder nicht, hat mit der Dauer der vorangegangenen Beziehung nichts zu tun. Die Tipps sind so oder so gut oder eben nicht.
Die Tipps zielen darauf ab, mit sich selbst glücklich oder zumindest zufrieden zu sein. Zumindest genug, um nicht auf einen Partner angewiesen zu sein.
Obwohl ich dir durchaus recht gebe: Zu zweit ist's schöner als allein. Sollte es zumindest sein.
Doch wenn die Frage etwa lautet: Lieber zu zweit unglücklich oder lieber allein glücklich? - was wäre dann deine Antwort?
Ich bin von Menschen, in die ich verliebt war, zurückgewiesen worden. Meine Freunde lachen nicht, sie sind eher meine Bekannten, denen ich meine Situation erkläre.
Ja, ich weiß, dass der Rat mir helfen soll, aber ich habe dieses Gefühl der Leere
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#5
Ja, ich weiß, dass der Rat mir helfen soll, aber ich habe dieses Gefühl der Leere
Glaube ich dir. Dieses Gefühl kenne ich, und schätzungsweise auch jeder andere hier kennt es mehr oder weniger.
Nur wird niemand von außen diese Leere bei dir füllen können. Das kannst nur du selbst. Denn nur du kennst dich gut genug, um zu wissen, was dir gut tut.
Wir hier können dir nur den einen oder anderen Tipp aus unserer jeweiligen ganz persönlichen und psychologisch laienhaften! Sicht geben - genau wie deine Bekannten.
Was du aus diesem Sammelsurium an Tipps und guten Worten für dich annimmst und wie du es umsetzt, entscheidest du ganz allein.

Suizidgedanken sind auch mir nicht fremd. Ich hatte sogar zeitweilig den Eindruck, dass ich gezielt dazu getrieben werden sollte. Deshalb war mein unmittelbar nächster Gedanke immer: Nee, den Gefallen tue ich niemandem.

Auch mit Antidepressiva habe ich Erfahrung. Bis die mal so wirken wie sie sollen, vergehen 'ne halbe Leipziger Messe und etliche vergebliche Versuche inkl. Nebenwirkungen, bis die beste Dosis gefunden ist. Es kostete mich viel zu viel Zeit, viel zu viel Geld und folglich Lebensqualität, die ich doch eigentlich wiedererlangen wollte.
Zudem, so überlegte ich, führt es mich in die Abhängigkeit: erstens von dem Medikament selbst und zweitens von dem Arzt, der's mir verordnet. Also schafft es mir zu meinen vorhandenen Problemen noch zusätzliche.
Überspitzt formuliert: Die Anwendung von Antidepressiva machte mich erst recht depressiv. Seitdem nehme ich so was nicht mehr in den Mund, und wer's mir verordnen will, der sieht mich nicht mehr wieder, verliert mich als zahlenden Patienten und somit als Einkommensquelle. Und tschüs.
Aber das ist meine Meinung aus meiner Erfahrung. Bei anderen läuft's eventuell anders, und entsprechend sehen sie's auch anders.

Ich bin von Menschen, in die ich verliebt war, zurückgewiesen worden.
Ich auch und jeder andere hier ebenso. Du bist also mit diesem Schicksal alles andere als allein.

Wie auch immer, ich habe mich in einen Mann verliebt und jedes Mal wird mir gesagt, dass meine Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich bin total verzweifelt, nehme jetzt Antidepressiva und denke an Selbstmord.
Weil dich mal wieder jemand zurückgewiesen hat? Weil du jemandem egal bist?
Denk das mal umgekehrt: Wieviel Sinn hat es, das Leben wegen jemandem wegschmeißen zu wollen, dem du egal bist? Dem es egal ist, ob es dich gibt oder nicht?
Dass jemand dich nicht in seinem Leben haben möchte, ist sein gutes Recht. Er ist nicht dazu verpflichtet, dich in sein Leben zu lassen.
Wenn das so ist, dann lass dem Jemand sein Leben und bleib halt in deinem. Was wiederum bedeutet, dein Leben zu behalten. Noch mal: behalten! Nicht wegschmeißen. Davon hätte nämlich niemand wirklich was.

Ach ja, und der Kern des Ganzen ist ja eigentlich dein Wunsch, jemanden zu lieben und von diesem geliebt zu werden, richtig?
Dann denk noch mal logisch: Was ist eine Grundvoraussetzung für Liebesglück? Genau: dass man lebt. Tote - auch Suizidtote - lieben erfahrungsgemäß nicht und kriegen es auch nicht mehr mit, wenn sie geliebt werden. Noch ein Grund mehr, der gegen Suizid spricht, oder?

Und last not least können Suizidversuche auch schiefgehen, aber gesundheitlich schwere bis schwerste Folgen haben. Dann wärst du echt im A****: zwar am Leben, aber in was für einem?

Nee nee, @thom4 , Suizidgedanken, so nachvollziehbar sie auch sein mögen - und ja, ich kann sie nachvollziehen -, lass sein. Bzw. entwickle Gegengedanken.

Übrigens haben wir gerade November, und es naht die Weihnachtszeit. Das ist also jetzt genau die Zeit des Jahres, in der das Kuschel- und Anlehnungsbedürfnis am größten ist. Die single-unfreundlichste Zeit des Jahres, wie ich finde. Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb das Single-Gemüt gerade jetzt so extrem graue Flecken kriegt. In anderthalb Monaten aber beginnt ein neues Jahr, die Tage werden wieder länger, die Lebensgeister kehren wieder.
Bis dahin also heißt es durchhalten. Anderthalb Monate sind ja keine Ewigkeit.
Wie siehst du das?
 
Dabei
14 Nov 2023
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#6
Glaube ich dir. Dieses Gefühl kenne ich, und schätzungsweise auch jeder andere hier kennt es mehr oder weniger.
Nur wird niemand von außen diese Leere bei dir füllen können. Das kannst nur du selbst. Denn nur du kennst dich gut genug, um zu wissen, was dir gut tut.
Wir hier können dir nur den einen oder anderen Tipp aus unserer jeweiligen ganz persönlichen und psychologisch laienhaften! Sicht geben - genau wie deine Bekannten.
Was du aus diesem Sammelsurium an Tipps und guten Worten für dich annimmst und wie du es umsetzt, entscheidest du ganz allein.

Suizidgedanken sind auch mir nicht fremd. Ich hatte sogar zeitweilig den Eindruck, dass ich gezielt dazu getrieben werden sollte. Deshalb war mein unmittelbar nächster Gedanke immer: Nee, den Gefallen tue ich niemandem.

Auch mit Antidepressiva habe ich Erfahrung. Bis die mal so wirken wie sie sollen, vergehen 'ne halbe Leipziger Messe und etliche vergebliche Versuche inkl. Nebenwirkungen, bis die beste Dosis gefunden ist. Es kostete mich viel zu viel Zeit, viel zu viel Geld und folglich Lebensqualität, die ich doch eigentlich wiedererlangen wollte.
Zudem, so überlegte ich, führt es mich in die Abhängigkeit: erstens von dem Medikament selbst und zweitens von dem Arzt, der's mir verordnet. Also schafft es mir zu meinen vorhandenen Problemen noch zusätzliche.
Überspitzt formuliert: Die Anwendung von Antidepressiva machte mich erst recht depressiv. Seitdem nehme ich so was nicht mehr in den Mund, und wer's mir verordnen will, der sieht mich nicht mehr wieder, verliert mich als zahlenden Patienten und somit als Einkommensquelle. Und tschüs.
Aber das ist meine Meinung aus meiner Erfahrung. Bei anderen läuft's eventuell anders, und entsprechend sehen sie's auch anders.

Ich auch und jeder andere hier ebenso. Du bist also mit diesem Schicksal alles andere als allein.

Weil dich mal wieder jemand zurückgewiesen hat? Weil du jemandem egal bist?
Denk das mal umgekehrt: Wieviel Sinn hat es, das Leben wegen jemandem wegschmeißen zu wollen, dem du egal bist? Dem es egal ist, ob es dich gibt oder nicht?
Dass jemand dich nicht in seinem Leben haben möchte, ist sein gutes Recht. Er ist nicht dazu verpflichtet, dich in sein Leben zu lassen.
Wenn das so ist, dann lass dem Jemand sein Leben und bleib halt in deinem. Was wiederum bedeutet, dein Leben zu behalten. Noch mal: behalten! Nicht wegschmeißen. Davon hätte nämlich niemand wirklich was.

Ach ja, und der Kern des Ganzen ist ja eigentlich dein Wunsch, jemanden zu lieben und von diesem geliebt zu werden, richtig?
Dann denk noch mal logisch: Was ist eine Grundvoraussetzung für Liebesglück? Genau: dass man lebt. Tote - auch Suizidtote - lieben erfahrungsgemäß nicht und kriegen es auch nicht mehr mit, wenn sie geliebt werden. Noch ein Grund mehr, der gegen Suizid spricht, oder?

Und last not least können Suizidversuche auch schiefgehen, aber gesundheitlich schwere bis schwerste Folgen haben. Dann wärst du echt im A****: zwar am Leben, aber in was für einem?

Nee nee, @thom4 , Suizidgedanken, so nachvollziehbar sie auch sein mögen - und ja, ich kann sie nachvollziehen -, lass sein. Bzw. entwickle Gegengedanken.

Übrigens haben wir gerade November, und es naht die Weihnachtszeit. Das ist also jetzt genau die Zeit des Jahres, in der das Kuschel- und Anlehnungsbedürfnis am größten ist. Die single-unfreundlichste Zeit des Jahres, wie ich finde. Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb das Single-Gemüt gerade jetzt so extrem graue Flecken kriegt. In anderthalb Monaten aber beginnt ein neues Jahr, die Tage werden wieder länger, die Lebensgeister kehren wieder.
Bis dahin also heißt es durchhalten. Anderthalb Monate sind ja keine Ewigkeit.
Wie siehst du das?
Ich denke, Sie haben Recht, vielen Dank für Ihre ermutigenden Worte, es war wichtig für mich, das zu hören. Natürlich hoffe ich, dass die Zeit vergehen wird und ich mich besser fühle. Es sind nur diese aufdringlichen Gedanken, besonders vor dem Schlafengehen, Gedanken und Ängste, dass ich alleine sterben werde. Es ist schwer, logisch zu denken. Ich versuche, die kognitive Verhaltenstherapie anzuwenden und logisch zu denken, aber es fällt mir schwer, da ich weiß, dass mich in meinem ganzen Leben noch nie jemand geliebt oder akzeptiert hat, und ich habe das klare Gefühl, dass ich nie jemandem begegnen werde, der so ist. Obwohl diese Aussage auch von meiner Depression diktiert wird
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#7
Ich versuche, die kognitive Verhaltenstherapie anzuwenden und logisch zu denken,
Aber bitte nicht, weil es einem imaginären Protokoll einer sog. kognitiven Verhaltenstherapie entspricht, sondern, weil es aus deiner eigenen Sicht für dich so gut und richtig ist - egal ob es nun "kognitive Verhaltenstherapie" heißt oder "Schokopudding ohne Spinat".
Offtopic:

Ich erwähne das deshalb so, weil mir "Therapie" oft wie etwas scheint, was Leute machen, weil sie glauben, es "gehöre sich" einfach, "in Therapie" (gewesen) zu sein - so, wie es sich etwa für mich gehört, einen regulären Schul- und Berufsabschluss zu haben und meine Miete zu zahlen.
Und jetzt mal ganz doof gefragt: Kannst du über etwas lachen? Wenn ja: worüber?
Ich für mein Teil lache vorläufig ein bisschen über mich selbst, weil ich "Kognitive Verhaltenstherapie" erst mal gurgeln (googeln) muss.
Ach, und: Bestehst du auf dem "Sie"? Wenn ja, dann werde ich mich ab jetzt daran halten.
Wenn nein, dann lass uns ruhig duzen, wie es hier auch durchaus üblich ist.
 
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