Darf man seinem Partner reinreden?

Dabei
22 Feb 2008
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#1
Wenn euer Partner etwas vorhat, was ihr für absolut falsch haltet, was tut ihr dann?
Ich bin der Meinung, dass mein Freund sich mit seinen "Zukunftsplänen" (Job) seine Zukunft verbaut! :(
Aber ich kann ihm da doch nicht reinreden... es ist ja sein Leben!
Aber es macht mich total wahnsinnig! Er ist ja jetzt schon wütend, weil ich ihm gesagt habe, dass ich seine Pläne für falsch halte.:(
 
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#2
Ich denke das muß der Partner abkönnen, ich sage meinem Partner grundsätzlich immer meine Meinung... das fängt an, wenn mir sein Hemd nicht gefällt und geht auch bis zu seiner Zukunftsplanung (die mich bisher noch nicht gestört hat).
 
Dabei
22 Feb 2008
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#4
Hi Lee!

Darf ich fragen worum es dabei genau geht?
Mein Freund hat vor, vom Gymnasium aufs Kaufmännische Berufskolleg zu wechseln und eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann zu machen. Das ist in meinen Augen einfach völlig schwachsinnig! Er hat die Chance, Abitur zu machen, und stattdessen will er diese Ausbildung machen! Wenn er unbedingt Einzelhandelkaufmann werden will, in Ordnung, aber das kann er doch auch nach dem Abitur machen! Was, wenn ihm der Beruf doch nicht gefällt? Was, wenn er irgendwann etwas anderes machen möchte? Mit Abitur hat er doch viel mehr Möglichkeiten!
Vor allen Dingen: Er interessiert sich für Musik und würde deshalb gerne in einem Musikladen arbeiten. 1. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gerade da eine Stelle findet? Als würde es heute noch jemanden interessieren, was man will! Heutzutage kann man froh sein, wenn man überhaupt einen Job bekommt.
Und 2. Was verdient man denn als Einzelhandelskaufmann bitte? Mein Freund möchte doch später unbedingt ein Haus haben und eine Familie. Wie will er das denn finanzieren?
Und mit Abitur stehen einem doch dann zumindest mehr Wege offen.
Ich finde die Schule auch schwer, aber ich möchte unbedingt Abitur machen. Ich möchte eventuell auch "nur" eine Ausbildung zur Erzieherin machen. Das hätte ich auch schon vor einem Jahr gekonnt. Aber ich mache Abitur, denn dann habe ich wenigstens etwas in der Tasche. Wenn ich merke, dass der Beruf doch nichts für mich ist, dann kann ich etwas anderes machen. Und das ist mit Abitur leichter.
Vielleicht sehe ich das alles zu pessimistisch, aber in meinen Augen verbaut er sich da echt seine Zukunft. :(
 
Dabei
26 Apr 2007
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#5
Hmm.Schwierig. Es muss nicht falsch sein. Ich habe selbst HöHa gemacht und ne kaufmännische Ausbildung gemacht. Und vor allem hat man dann den ganzen Krempel der in der Berufsschule kommt schon mal gehört und kommt besser klar. Ich habs nie bereut.

Klar das mit dem Musikladen ist ne Illusion. Aber wenn er der Meinung ist, daß Abitur nicht das richtige für ihn ist, dann solltest Du das akzeptieren. Sonst werden Eure Fronten auf Dauer immer verhärteter.

Ich kenne halt sowohl positive und negative Beispiele für den Wechsel bzw. keinen Wechsel.

Vielleicht sollte er mal einen Tag das Gymnasium schwänzen und einfach mal in die andere Schule schnuppern.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#7
Hallo Lee,
es ist nicht so entscheident, ob Gymi oder BK. Entscheident ist, dass er weiß, was er will. Es gibt viele Menschen, die auch ohne Abi beruflich erfolgreich sind.
 
Dabei
23 Nov 2007
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#8
Ich denke das muß der Partner abkönnen, ich sage meinem Partner grundsätzlich immer meine Meinung... das fängt an, wenn mir sein Hemd nicht gefällt und geht auch bis zu seiner Zukunftsplanung (die mich bisher noch nicht gestört hat).
das konnte ja nur von einer Frau kommen ;) (nicht bös gemeint! eher a la Mario Barth!)

stimmt nämlich nur in eine Richtung, Frauen beanspruchen dieses Recht, aber wehe wehe Mann macht das und kritisiert Frau.
@Lee, ich denke das du das durchaus darfst, aber sowohl wie untouchable20 meint das er es abkönnen "muss" (muss ?? ER muss ebensowenig wie sie!), muss du seine Reaktion abkönnen.
 
Dabei
22 Feb 2008
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#9
Ich habe einfach Angst, dass er nicht ausreichend über diese Entscheidung nachdenkt... Ich meine, hat dieser Beruf überhaupt Zukunftsausichten?!
Wenn es wenigstens Fachabi wäre... ist es aber ja nicht mal.
Vor allen Dingen meint er jetzt plötzlich, er hätte da schon immer drüber nachgedacht. Nur komisch, dass ein Gepräch das wir vor gar nicht all zu langr Zeit htten, noch ganz anders klang. Bei uns ist im Sommer Berufsorientierungswoche und wir müssen uns eine Praktikumsstelle suchen. Mein Freund macht das Praktikum in so einem Laden, mit deren Besitzern er befreundet ist. Wir haben darüber gesprochen, dass ich mir nicht ganz siher bin, ob die von mir gewählte Praktikumsstelle so geeignet für mich ist, da es nicht ganz dem entspricht, was ich später beruflich machen möchte. Seine Aussage: "Das ist doch egal, ich habe ja auch nicht vor, Einzelhandelskaufmann zu werden. Trotzdem mache ich da mein Praktikum."
Das war vor höchstens zwei Monaten! Außerdem war er diesletzt noch in der Uni um sich Vorlesungen anzuhören, um mal zu gucken wie das ist. Und zu den Infoveranstaltungen für die Leistungskurse geht er auch.
Er hat nie irgendwie gesagt, dass es wirklich sein Berufswunsch ist, Einzelhandelskaufmann zu erden. Er tendierte eigentlich immer in Richtung Anwalt; alternativ Psychologe oder Innenarchitekt. Das sind zwar ziemlich unterschiedliche Berufe, jedoch waren es immer die drei, die er im Auge hatte.
Viellicht hab ich ihn da auch falsch verstanden, aber als er da plötzlich ankam mit dieser Idee, dachte ich eigentlich, er hätte einfach keine Lust mehr auf die Schule, und es wäre ihm einfach zu schwer.
Ich weiß jetzt auch nicht, was jetzt sein genauen Beweggründe sind. Ich trau mich auch nicht, ihn nochmal darauf anzusprechen.
 
Dabei
14 Mrz 2007
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#10
Ich denke das muß der Partner abkönnen, ich sage meinem Partner grundsätzlich immer meine Meinung... das fängt an, wenn mir sein Hemd nicht gefällt und geht auch bis zu seiner Zukunftsplanung (die mich bisher noch nicht gestört hat).
finde ich auch. und mit jemandem zu reden und ihm die meinung zu sagen hat nichts mit "reinreden" zutun, wie ich finde.

@ pseudoanonym: mein freund kann gerne mit solchen sachen zu mir kommen ;P nur haben die meisten männer angst vor konfrontation..
 
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#11
Kann mich Sunnyx nur anschließen. ;)

Generell: Kaum ein Beruf hat heute noch wirklich gute Zukunftsaussichten und nein, Einzelhandelskaufmann auch nicht... gerade im Standard-Supermarkt-Bereich wird immer mehr 'elektronisiert', damit meine ich, dass es eben immer neue Technik gibt, SB-Kassen... und wie mir persönlich vor kurzem noch ein Professor erzählt hat, ist er gerade an der Entwicklung einer Art "Scan-Schranke" oder wie man´s bezeichnen soll, da schiebt man dann den kompletten Einkaufswagen rein und in null komma nix sind alle Artikel gescannt. Das heißt, Einzelhandeskaufleute usw. werden immer überflüssiger.

Das gibt´s aber bei vielen Berufen... Bankkaufleute werden z.B. auch immer weiter abgebaut usw. usf.

Hat Dein Freund schon mal im Einzelhandel gearbeitet? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es einem auf Dauer ziemlich auf den Keks geht... irgendwann hat man die immer selben ungepflegten Penner und Alkoholiker satt, das klingt hart, ist aber leider so.


Ich würde ebenfalls immer zu Abitur raten, da kann ich Dir, Lee, nur zustimmen!
 
Dabei
22 Feb 2008
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#12
Nein, er hat noch gar nicht gearbeitet. Auch von der Schule her hat er nie ein Praktikum gemacht.
Mein Freund verwirrt mich momentan so ziemlich... Er hat mich heute gefragt, ob ich denn jetzt auf "Schule XY" wechseln werde, oder nicht. Das ist ein Berufskolleg mit gymnasialer Oberstufe, wo ich mein Abitur mit dem Schwerpunkt Erziehung und Soziales machen kann. Das wäre für mich die Alternative zum "normalen" Gymnasium.
Ich habe ihn dann auch ganz vorsichtig gefragt, wie es denn jetzt mit ihm wäre. Und er meinte nur irgendwas vonwegen: "Keine Ahnung... wenn ich sitzenbleiben sollte, gucke ich, dass ich wechsel..."
Das kapiere ich jetzt noch weniger. Das klingt dann wieder so nach: "Das ist dann die Alternative wenn ich das Gymnasium nicht schaffe" ... Was denn jetzt? :(
Ich habe das Gefühl, dass er selbst nicht so genau weiß was er will bzw. was er kann.
Wenn man mal ausrechnet, wie lange er dieses Schuljahr insgesamt nicht im Unterricht anwesend war, kommt man auf über zwei Monate... das ist auch nicht gerade förderlich.
Beispielsweise wollte er unbedingt Spanisch in der Oberstufe haben. Aber da er gleich zu Anfang des Schuljahres vier Wochen gefehlt hat, hat er gleich den Anschluss verloren. Er bräuchte ganz dringend Nachhilfe um da von der Fünf runterzukommen.
Ich mache mir echt Sorgen um ihn... wie das weitergehen soll... :(
 
Dabei
5 Nov 2007
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#13
Hallo Lee,
den Eindruck hab ich jetzt auch, dass ER nicht so recht erkennt, wo's lang geht. Aber vielleicht verläßt er sich halt darauf, eine tüchtigere Freundin zu haben
 
Dabei
22 Feb 2008
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#14
Hallo Lee,
den Eindruck hab ich jetzt auch, dass ER nicht so recht erkennt, wo's lang geht. Aber vielleicht verläßt er sich halt darauf, eine tüchtigere Freundin zu haben
Was genau meinst du damit?
Ich bin momentan auch nicht viel besser in der Schule als er... Ich bin eine absolute Matheniete und habe ziemlich große Probleme mit der mündlichen Mitarbeit. Das muss ich irgendwie in den Griff bekommen, sonst werde ich wiederholen müssen. (Was bei mir aber nicht so schlimm wäre, ich bin ja erst 16 und gehöre daher eh zu den Jüngsten.)
 
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#15
Also von diesen ganzen Berufskollegs kann ich nur abraten, ich persönlich kann aus Erfahrung sagen, dass diese meist einen sehr schlechten Ruf haben, dementsprechend dann auch die Schüler, die daher kommen.

Es scheint wirklich so, dass er nicht weiß, was er will... aber wem kann man das schon vorwerfen? In dem Alter - und auch in meinem Alter noch - weiß man eben nicht immer, wie es weitergeht. Man sollte einfach so viel wie möglich ausprobieren, bevor man sich entgültig entscheidet.

ABER, bevor er in den Einzelhandel will, soll er UNBEDINGT da mal ein paar Arbeitserfahrungen sammeln.

Wie gesagt, ich habe ´nen paar Monate anner Kasse im Supermarkt gearbeitet und bin nur froh, da weg zu sein... ganz davon abgesehen, dass man eine 6-Tage-Woche hat... hat man - später - als Filialleiter echt lange Tage... meine Chefs hatten JEDE Woche mindestens einen Tag, der komplette 14-15 Stunden ging, d.h. morgens um 6 oder 7 anfangen (je nachdem, was ansteht, Lieferungen etc.), Ladenschluss ist 20 Uhr, dementsprechend hat man erst Feierabend, nachdem die Kassen abgerechnet sind, die Waren weggepackt sind (Kühllager etc.) usw. usf...

Es ist echt ´nen sch... Job! Wenn man an die Zukunft denkt: Die Ladenöffnungszeiten werde immer mehr erweitert, mittlerweile haben viele Supermärkte schon regulär bis 22 Uhr auf, was das für die Mitarbeiter bedeutet, dürfte klar sein... und meiner Meinung nach, werden die Geschäfte immer länger öffnen.

Und wenn Du schon meintest, in so´nem Plattenladen wird er nur über entsprechende Kontakte ´nen Job kriegen...

Wie auch immer, ich kann nur sagen, der Job nervt auf Dauer. Gerade in ´nem Supermarkt hat man gewisse Stammkunden und diese sind meistens echt ekelige Alkis... und die kommen mehrmals am Tag, um ihr Leergut wegzubringen und sich dafür 3 neue Schnapsflaschen zu kaufen. Es ist auf Dauer echt kein schöner Anblick...
 
Dabei
22 Feb 2008
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#16
Ich frage mich eh, wie er sich das vorstellt... :(
Sagen wir mal, er bewirbt sich in allen Musikläden hier in der Umgebung und findet dort keine Stelle. Und dann? Soll er sich dann im Supermarkt bewerben oder was?! Er möchte mit den Kunden reden, sie beraten... und nicht den ganzen Tag an der Kasse stehen.
Was hat man in diesem Beruf überhaupt für Alternativen? Ich kenne mich da nicht wirklich aus... (Und das ist auch eine meiner Ängste, nämlich, dass er es auch nicht tut.)
 
Dabei
5 Nov 2007
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#17
Hallo Lee,
es war ein bisschen ein missglückter Scherz von mir. Aber jetzt mal ganz im Ernst. Ganz wichtig ist, dass man so viel wie möglich konkrete Erfahrungen sammelt in der Arbeitswelt. Praktikum, besser eine Lehre. Nur so kann man beurteilen, was im Arbeitsleben wirklich auf einen zukommt. Und ganz generell gillt: Je höher der Schulabschluss, um so bequemer verdient man später sein Geld. Aber ich bleibe dabei, beruflich erfolgreich sein kann man auch ohne Abitur, man muß halt mehr arbeiten und leisten. Ich kann es beurteilen, ich war 54 Jahre lang berufstätig wenn ich Ausbildung/Studium mitzähle.
 
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#18
Naja, was heißt Musikladen... so viele unabhängige Musikläden wird es nicht mehr geben und vorallem auch in Zukunft nicht... das, was noch funktioniert, sind Media Markt & Co... und ob er da nun Waschmaschinen, Staubsauger oder CD´s verkaufen kann, darauf hat er wahrscheinlich wenig Einfluss... und mal ganz ehrlich, CD´s im Media Markt verkaufen ist auch mehr ein: "Hallo, können Sie mir sagen, in welchem Regal ich die CD xyz finde?"... ist es das, was er will? Ich schätze mal nicht. Außerdem gehört zum Job eines Einzelhandelkaufmanns viel mehr, als der bloße Kundenkontakt...
 

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