
- Dabei
- 11 Mai 2020
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Hallo ihr Lieben,
schonmal vorab: Danke für eure Zeit! Ich hoffe sehr, dass mir der Ein- oder Andere weiter helfen kann...habe versucht mich kurz zu fassen aber das ist alles so komplex...
Meine Verlobte (31) und ich (28) sind seit etwa 3,5 Jahren zusammen. Von Anfang an wusste ich von ihr, dass sie Depressionen hat - aber diese angeblich gut im Griff habe (ohne Medikamente). Jahre zuvor habe sie mal eine Therapie begonnen, doch als der Therapeut sagte sie mache nicht mit und hätte zudem auch eine Persönlichkeitsstörung brach sie die Therapie ab.
Ich konnte das gar nicht glauben. Unsere Anfangszeit war traumhaft. Unvergleichlich. Alles passte. In Urlauben, an Wochenenden, wenn sie ihre Tage hat und besonders in stressigen Situationen kamen und kommen vermehrt aber dann doch ihre psychischen Besonderheiten zum Tragen. Jedes Mal! Was mich mittlerweile weit über meine Grenzen hinaus bringt.
Sie hasst sich dann selber, liegt stundenlang weinend im Dunkeln auf dem Bett, ihre Wut schlägt dann (egal, was ich mache) in Hass auf mich um. Ich kann dann nichts richtig und nur alles falsch machen. Wenn sie wieder klarer wird erinnert sie sich meist nicht an die Intensität des "Schubs". Nicht daran, wie sehr sie mich verletzt hat, wie sehr sie eskaliert ist. Ich solle sie in dem Moment einfach in den Arm nehmen.
So habe ich es auch gestern versucht. Sie wollte erst mit mir spazieren gehen, dann fing es kurz vorher an mit Selbstverachtung und dann wurde alles auf mich projiziert. Sie sei nur zweite Wahl, ich hätte kein Interesse an ihr, sie sei mir egal, ich wolle eigentlich nicht mit ihr gehen sondern mit anderen Frauen (sie ist sehr eifersüchtig, obwohl ich ihr nie Anlass gegeben habe) etc usw alles Reden half nichts. Sie steigerte sich völlig rein. Grundlos.
Als sie dann auf dem Bett lag wollte ich ihren Rat umsetzen und sie, trotz ihrer pausenlosen verbalen Attacken, wie schei**e ich doch sei, in den Arm nehmen. Sie schubste mich weg, schickte mich aus dem Zimmer, wiederholte immer wieder ich solle sie in Ruhe lassen, denn ich wolle ja nur, dass sie ruhig sei...als ich dann gehen wollte schrie sie mich an, wie ich sie jetzt alleine lassen könne. Früher lag ich tatsächlich oft stundenlang neben ihr und hielt sie trotzdem fest aber das schaffe ich einfach nicht mehr, wenn sie doch nur nicht so hasserfüllt in den Momenten auf mich wäre!! Ich kam aber gestern dann doch nach kurzer Zeit wieder zurück zu ihr, um sie nochmal zu umarmen.
Sie sprang auf den Boden und drückte sich gegen die Wand, schrie ich solle sie nicht anfassen. Ich völlig verzweifelt ins Wohnzimmer. Sie weinte immer weiter, lief hinter mir her, warf sich auf den Boden und begann vor und zurück zu schaukeln. Ich würde sie alleine lassen. Sie brauche eine Umarmung (das ist SO abgedreht!). Wiederholte immer wieder sie wolle tot sein und ich würde sie in ihrem Schmerz alleine lassen.
Es wurde ein richtiger Nervenzusammenbruch mit allem Drum und Dran. Habe sie auch gefragt, ob ich einen Arzt rufen solle aber das wollte sie auf keinen Fall. Nach vielen Stunden kam sie dann zu mir bettelte immer wieder (nachdem sie mehrfach vorher gesagt hatte sie wolle sich trennen), dass ich sie nicht verlassen solle.
Wir wollten eigentlich im April heiraten aber aufgrund des Hochzeitsstresses, den ich trotz aller Bemühungen nicht von ihr nehmen konnte..(sie ist total perfektionistisch und es musste immer größer und mehr werden..ich wurde nur noch schlecht gemacht vor ihren Freunden, ich würde sie hängen lassen usw dabei habe ich alles gegeben, trotz der zahlreichen verbalen Ausraster ihrerseits) wurden ihre Schübe tagtäglich so schlimm, dass ich ihr sagen musste, dass ich so jetzt noch nicht heiraten könne, so sehr ich es auch wolle. Ich bat sie wieder mal, mit meiner Hilfe, einen Therapeuten aufzusuchen.
Seitdem ist es ein einziger Albtraum. Sie will bei mir bleiben, erzählt mir aber jeden Tag ich hätte ihr Leben und all ihre Träume zerstört, weil ich mein Wort nicht gehalten und nicht vor dem Traualtar ja gesagt habe. Aber ich konnte einfach nicht mehr! Ich merke, dass ich selber depressiv werde. Jeder Tag ist ein Kampf, ich sehe auch keine Zukunft- außer sie holt sich Hilfe-und ich am besten auch. Jedes Wort hat eine Wunde hinterlassen aber davon will sie nichts hören. Auch im Nachhinein darüber zu sprechen hilft nicht- wiederholt nur den ganzen Prozess, dass sie sich selber hasst, weil sie so zu mir ist...bis ich dann wieder an Allem die Schuld trage.
Bezüglich Therapie ändert sich ihre Laune und Meinung täglich. Wenn sie klar ist spielt sie das alles auch völlig hinunter und ich solle mir doch Hilfe holen, wenn ich nicht differenzieren könne, was Schub ist und was nicht. Gleichzeitig soll ich sie in keine Schublade stecken. Ich liebe sie aber ich bin am Ende meiner Kräfte angekommen und weiß einfach nicht, ob ich es länger so tragen kann. Auf Verständnis hoffe ich vergebens.
Für mich klingt es nach jahrelangen Recherchen sehr nach Borderline. Ihre Kindheit war traumatisch und ihr Bruder leidet auch darunter (nur in etwas anderer Form. Er hat das Problem nicht in Beziehungen sondern im Beruf). Aber ich bin nicht vom Fach. Ich bin einfach nur verzweifelt und möchte ein normales Leben.
Was soll ich tun? Würde es nach einer Hochzeit und der damit verbundenen Sicherheit für sie / uns besser? Sie sagt meine Liebe sei nicht bedingungslos, weil ich ihre Erkrankung nicht akzeptieren könne. Ich versuche doch wirklich alles von mir abprallen zu lassen aber ich breche unter der Last so langsam zusammen. Darf ich überhaupt noch an Kinder denken?
Ich glaube ich war noch nie so erschöpft, traurig und fühle mich mittlerweile wirklich wie der Letzte Mensch.
Bitte helft mir.
schonmal vorab: Danke für eure Zeit! Ich hoffe sehr, dass mir der Ein- oder Andere weiter helfen kann...habe versucht mich kurz zu fassen aber das ist alles so komplex...
Meine Verlobte (31) und ich (28) sind seit etwa 3,5 Jahren zusammen. Von Anfang an wusste ich von ihr, dass sie Depressionen hat - aber diese angeblich gut im Griff habe (ohne Medikamente). Jahre zuvor habe sie mal eine Therapie begonnen, doch als der Therapeut sagte sie mache nicht mit und hätte zudem auch eine Persönlichkeitsstörung brach sie die Therapie ab.
Ich konnte das gar nicht glauben. Unsere Anfangszeit war traumhaft. Unvergleichlich. Alles passte. In Urlauben, an Wochenenden, wenn sie ihre Tage hat und besonders in stressigen Situationen kamen und kommen vermehrt aber dann doch ihre psychischen Besonderheiten zum Tragen. Jedes Mal! Was mich mittlerweile weit über meine Grenzen hinaus bringt.
Sie hasst sich dann selber, liegt stundenlang weinend im Dunkeln auf dem Bett, ihre Wut schlägt dann (egal, was ich mache) in Hass auf mich um. Ich kann dann nichts richtig und nur alles falsch machen. Wenn sie wieder klarer wird erinnert sie sich meist nicht an die Intensität des "Schubs". Nicht daran, wie sehr sie mich verletzt hat, wie sehr sie eskaliert ist. Ich solle sie in dem Moment einfach in den Arm nehmen.
So habe ich es auch gestern versucht. Sie wollte erst mit mir spazieren gehen, dann fing es kurz vorher an mit Selbstverachtung und dann wurde alles auf mich projiziert. Sie sei nur zweite Wahl, ich hätte kein Interesse an ihr, sie sei mir egal, ich wolle eigentlich nicht mit ihr gehen sondern mit anderen Frauen (sie ist sehr eifersüchtig, obwohl ich ihr nie Anlass gegeben habe) etc usw alles Reden half nichts. Sie steigerte sich völlig rein. Grundlos.
Als sie dann auf dem Bett lag wollte ich ihren Rat umsetzen und sie, trotz ihrer pausenlosen verbalen Attacken, wie schei**e ich doch sei, in den Arm nehmen. Sie schubste mich weg, schickte mich aus dem Zimmer, wiederholte immer wieder ich solle sie in Ruhe lassen, denn ich wolle ja nur, dass sie ruhig sei...als ich dann gehen wollte schrie sie mich an, wie ich sie jetzt alleine lassen könne. Früher lag ich tatsächlich oft stundenlang neben ihr und hielt sie trotzdem fest aber das schaffe ich einfach nicht mehr, wenn sie doch nur nicht so hasserfüllt in den Momenten auf mich wäre!! Ich kam aber gestern dann doch nach kurzer Zeit wieder zurück zu ihr, um sie nochmal zu umarmen.
Sie sprang auf den Boden und drückte sich gegen die Wand, schrie ich solle sie nicht anfassen. Ich völlig verzweifelt ins Wohnzimmer. Sie weinte immer weiter, lief hinter mir her, warf sich auf den Boden und begann vor und zurück zu schaukeln. Ich würde sie alleine lassen. Sie brauche eine Umarmung (das ist SO abgedreht!). Wiederholte immer wieder sie wolle tot sein und ich würde sie in ihrem Schmerz alleine lassen.
Es wurde ein richtiger Nervenzusammenbruch mit allem Drum und Dran. Habe sie auch gefragt, ob ich einen Arzt rufen solle aber das wollte sie auf keinen Fall. Nach vielen Stunden kam sie dann zu mir bettelte immer wieder (nachdem sie mehrfach vorher gesagt hatte sie wolle sich trennen), dass ich sie nicht verlassen solle.
Wir wollten eigentlich im April heiraten aber aufgrund des Hochzeitsstresses, den ich trotz aller Bemühungen nicht von ihr nehmen konnte..(sie ist total perfektionistisch und es musste immer größer und mehr werden..ich wurde nur noch schlecht gemacht vor ihren Freunden, ich würde sie hängen lassen usw dabei habe ich alles gegeben, trotz der zahlreichen verbalen Ausraster ihrerseits) wurden ihre Schübe tagtäglich so schlimm, dass ich ihr sagen musste, dass ich so jetzt noch nicht heiraten könne, so sehr ich es auch wolle. Ich bat sie wieder mal, mit meiner Hilfe, einen Therapeuten aufzusuchen.
Seitdem ist es ein einziger Albtraum. Sie will bei mir bleiben, erzählt mir aber jeden Tag ich hätte ihr Leben und all ihre Träume zerstört, weil ich mein Wort nicht gehalten und nicht vor dem Traualtar ja gesagt habe. Aber ich konnte einfach nicht mehr! Ich merke, dass ich selber depressiv werde. Jeder Tag ist ein Kampf, ich sehe auch keine Zukunft- außer sie holt sich Hilfe-und ich am besten auch. Jedes Wort hat eine Wunde hinterlassen aber davon will sie nichts hören. Auch im Nachhinein darüber zu sprechen hilft nicht- wiederholt nur den ganzen Prozess, dass sie sich selber hasst, weil sie so zu mir ist...bis ich dann wieder an Allem die Schuld trage.
Bezüglich Therapie ändert sich ihre Laune und Meinung täglich. Wenn sie klar ist spielt sie das alles auch völlig hinunter und ich solle mir doch Hilfe holen, wenn ich nicht differenzieren könne, was Schub ist und was nicht. Gleichzeitig soll ich sie in keine Schublade stecken. Ich liebe sie aber ich bin am Ende meiner Kräfte angekommen und weiß einfach nicht, ob ich es länger so tragen kann. Auf Verständnis hoffe ich vergebens.
Für mich klingt es nach jahrelangen Recherchen sehr nach Borderline. Ihre Kindheit war traumatisch und ihr Bruder leidet auch darunter (nur in etwas anderer Form. Er hat das Problem nicht in Beziehungen sondern im Beruf). Aber ich bin nicht vom Fach. Ich bin einfach nur verzweifelt und möchte ein normales Leben.
Was soll ich tun? Würde es nach einer Hochzeit und der damit verbundenen Sicherheit für sie / uns besser? Sie sagt meine Liebe sei nicht bedingungslos, weil ich ihre Erkrankung nicht akzeptieren könne. Ich versuche doch wirklich alles von mir abprallen zu lassen aber ich breche unter der Last so langsam zusammen. Darf ich überhaupt noch an Kinder denken?
Ich glaube ich war noch nie so erschöpft, traurig und fühle mich mittlerweile wirklich wie der Letzte Mensch.
Bitte helft mir.
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