
- Dabei
- 5 Sep 2011
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Aber ich hatte dich doch immer schon geliebt
Da warst du also, ein Teil meines Lebens, ein Teil meiner Selbst, auch wenn ich manchmal wochenlang nichts von dir hörte oder las. Seit Jahren warst du mir ein teurer Freund gewesen, einer, dem ich mich anvertrauen konnte, jemand, der mich lediglich mit sanften Denkanstößen von falschen Entscheidungen abzubringen versuchte, derjenige, der nicht das Bedürfnis zu verspüren schien mich unbedingt ändern zu wollen. Über Jahre hast du mich zum Lachen gebracht und auch wenn wir nur selten Zeit allein verbrachten, habe ich mich dir immer sehr nah gefühlt.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie du meine Möbel in den Hänger zu verladen halfst, als ich mich aufmachte mein Glück mit einem anderen Mann in einer anderen Stadt zu suchen. Als der Abschied nahte, gab es so viele Dinge, die ich dir sagen wollte, doch der Schmerz schnürte mir förmlich die Kehle zu. Auf der vielen Kilometer langen Fahrt beweinte ich den Abschied und begann dich schmerzlich zu vermissen. Es war, als hätte man mir ein Bein ausgerissen oder einen Arm. Auch Wochen nach dem Umzug nagte der Schmerz noch an mir, doch allmählich begann er zu verblassen.
Wir telefonierten manchmal, doch es war komisch. Wir erzählten einander immer, dass es uns gut ginge, auch wenn dem gar nicht so war. Wir heuchelten, weil wir selten ungestört miteinander reden konnten. Oftmals biss jene alte Schmerz nach diesen Gesprächen wütend zu und ließ mich kaum noch los. Aber ich sagte nichts, nie.
Erst als meine Lebensumstände sich entscheidend veränderten, als meine Suche nach dem Glück in der fremden Stadt gescheitert war, sprachen wir ungezwungener miteinander. Und plötzlich warst du wieder ein fester Bestandteil meines Lebens, so wie früher, als wir uns nahezu jeden Tag sahen. Wir telefonierten und schrieben, ich nahm regen Anteil an dir, deiner Vergangenheit, die du stets gut gehütet hattest und nun zu Teilen preis gabst, und du halfst mir neue Perspektiven zu sehen. Wir waren füreinander da ohne darüber weitere Worte verlieren zu müssen.
Man kann sagen, dass diese Momente unsere Beziehung prägten, denn wir hielten uns aneinander fest und stützten uns gegenseitig. Ist es da so verwunderlich, dass ich mich an den alten, bösen Schmerz erinnerte und an die Jahre, die wir gemeinsam verlebt hatten? Daran, wie wichtig du mir immer gewesen warst und dass ich dich niemals verlieren wollte? Ich spürte, dass ich verliebt war, aber ich hatte dich doch schon immer geliebt. Denn wenn es nicht Liebe war, was sonst hätte das Band unserer Freundschaft über all die Jahre so gefestigt?
Natürlich wusste ich nicht, was ich tun sollte. Souverän wirke ich auf dich, hattest du immer gesagt, doch viel war davon nun nicht mehr zu spüren. Verzweiflung trieb mich zu drastischeren Maßnahmen, als weder meine zarten Andeutungen noch meine unzähligen Komplimente Gehör fanden. Es war naiv, zu glauben, ich könnte dich mit Zärtlichkeiten überzeugen – aber hatte ich eine andere Wahl? Einen Brief sollte ich dir schreiben, schlugen Freunde vor und ich lehnte rigoros ab. Einen Brief oder die Worte darin hättest du zurückweisen können, aber hättest du mich zurückweisen können und meine Berührungen?
Vielleicht wäre es mir leichter gefallen, dir meine Gefühle in einem Brief darzulegen und mich zu erklären. Worte beherrschte ich mein Leben lang, sie dienten mir treu – aber auf meine Taten war kein Verlass mehr, als ich vor dir stand, zum ersten Mal nach vielen Monaten, und in deine wunderschönen Augen blickte. Es war ein Spiel, das wir fortan spielten, doch schien es keinen Regeln zu folgen oder aber nur solchen, die ich nicht begreifen konnte.
Zuletzt fand ich den Mut, mich dir anzunähern, und niemals werde ich vergessen, wie mein Herz in meiner Brust zu zerspringen drohte, als wir uns endlich küssten. Eine Seligkeit ergriff mich, die ich mit Worten nicht mehr fassen konnte. Es war ein verzauberter Augenblick, ein inniger Moment, und ich versank in deinen Küssen und Berührungen und fühlte mich so erfüllt wie nie zuvor in meinem Leben. Doch so einfach sollte es nicht werden.
Als ich dich wieder verlassen musste, hatte ich noch immer nichts gesagt. Jeden Moment mit dir hatte ich genossen, jede Zärtlichkeit tief in meinem Herzen gefühlt, aber was ich dir sagen wollte, hatte ich verschwiegen. Die Ungewissheit zermürbte mich binnen kürzester Zeit und ich rang mit mir selbst, mit meinen Ängsten und meinen Sehnsüchten. Schließlich sah ich mich gezwungen dir meine Gefühle zu eröffnen, weil sie mich zu erdrücken schienen. Persönlich konnte ich dich nicht sprechen und so schrieb ich dir eine knappe Mitteilung und befürchtete das Schlimmste.
Heute weiß ich, dass ich mit dir hätte sprechen müssen, von Angesicht zu Angesicht. Und nichts hätte ich mehr gewollt! Wenn ich es nur gekonnt hätte... Stattdessen überließ ich dich deiner grenzenlosen Verwirrung und verlor mich selbst in finsteren Gedanken.
Beinahe hätte ich Recht behalten, denn deine Zweifel waren groß und durch scheinbar nichts zum Schweigen zu bringen. Hände ringend schienst du nach Gründen zu suchen, die gegen mich sprachen, gegen uns. Ich versuchte deine Ängste zu verstehen, doch ich scheiterte kläglich. Zu tief war ich in meiner Liebe zu dir gefangen, zu hilflos meinem Verlangen nach dir ausgeliefert. Nie zuvor hatte ich jemanden so sehr gewollt wie dich, nie zuvor hatte ich mich so nach jemandem verzehrt.
Ich wollte nicht um deine Gunst, deine Gnade betteln, nicht um deine Liebe winseln. Aber so schnell konnte ich nicht aufgeben! So begann ich wider meine Ängste zu kämpfen und meine Hand nach dir auszustrecken, damit du sie ergreifen konntest. Du solltest mir dein Vertrauen schenken, denn ich würde es niemals missbrauchen. Nichts würde sich ändern zwischen uns! Wie immer würde ich für dich da sein, nur hielt ich jetzt die Möglichkeit in meinen Händen, dich glücklich zu machen und dir dieses hübsche Lächeln in dein schönes Gesicht zu zaubern, das ich viel zu selten gesehen und viel zu oft vermisst hatte.
Deine Zweifel wurden allmählich von Rissen durchzogen, sie dünnten aus, während ich dir unermüdlich versicherte, dass du mir vertrauen kannst. Hätte ich dir sagen sollen, wie sehr ich dich liebe? Hätte ich dir sagen sollen, dass ich mich ohne dich leer fühle, wie ein halber Mensch nur? Aber nein, ich wollte dich nicht bedrängen. Alles, was ich wollte, war dein Vertrauen.
Nun sitze ich hier und halte dein Herz schützend in meinen Händen. Ich fühle mich wohl und entspannt mit der Verantwortung, die ich jetzt für unsere Glückseligkeit trage. Ganz natürlich verwöhne ich deine Seele und dein Herz, ganz so, als hätte ich es schon immer getan.
Da warst du also, ein Teil meines Lebens, ein Teil meiner Selbst, auch wenn ich manchmal wochenlang nichts von dir hörte oder las. Seit Jahren warst du mir ein teurer Freund gewesen, einer, dem ich mich anvertrauen konnte, jemand, der mich lediglich mit sanften Denkanstößen von falschen Entscheidungen abzubringen versuchte, derjenige, der nicht das Bedürfnis zu verspüren schien mich unbedingt ändern zu wollen. Über Jahre hast du mich zum Lachen gebracht und auch wenn wir nur selten Zeit allein verbrachten, habe ich mich dir immer sehr nah gefühlt.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie du meine Möbel in den Hänger zu verladen halfst, als ich mich aufmachte mein Glück mit einem anderen Mann in einer anderen Stadt zu suchen. Als der Abschied nahte, gab es so viele Dinge, die ich dir sagen wollte, doch der Schmerz schnürte mir förmlich die Kehle zu. Auf der vielen Kilometer langen Fahrt beweinte ich den Abschied und begann dich schmerzlich zu vermissen. Es war, als hätte man mir ein Bein ausgerissen oder einen Arm. Auch Wochen nach dem Umzug nagte der Schmerz noch an mir, doch allmählich begann er zu verblassen.
Wir telefonierten manchmal, doch es war komisch. Wir erzählten einander immer, dass es uns gut ginge, auch wenn dem gar nicht so war. Wir heuchelten, weil wir selten ungestört miteinander reden konnten. Oftmals biss jene alte Schmerz nach diesen Gesprächen wütend zu und ließ mich kaum noch los. Aber ich sagte nichts, nie.
Erst als meine Lebensumstände sich entscheidend veränderten, als meine Suche nach dem Glück in der fremden Stadt gescheitert war, sprachen wir ungezwungener miteinander. Und plötzlich warst du wieder ein fester Bestandteil meines Lebens, so wie früher, als wir uns nahezu jeden Tag sahen. Wir telefonierten und schrieben, ich nahm regen Anteil an dir, deiner Vergangenheit, die du stets gut gehütet hattest und nun zu Teilen preis gabst, und du halfst mir neue Perspektiven zu sehen. Wir waren füreinander da ohne darüber weitere Worte verlieren zu müssen.
Man kann sagen, dass diese Momente unsere Beziehung prägten, denn wir hielten uns aneinander fest und stützten uns gegenseitig. Ist es da so verwunderlich, dass ich mich an den alten, bösen Schmerz erinnerte und an die Jahre, die wir gemeinsam verlebt hatten? Daran, wie wichtig du mir immer gewesen warst und dass ich dich niemals verlieren wollte? Ich spürte, dass ich verliebt war, aber ich hatte dich doch schon immer geliebt. Denn wenn es nicht Liebe war, was sonst hätte das Band unserer Freundschaft über all die Jahre so gefestigt?
Natürlich wusste ich nicht, was ich tun sollte. Souverän wirke ich auf dich, hattest du immer gesagt, doch viel war davon nun nicht mehr zu spüren. Verzweiflung trieb mich zu drastischeren Maßnahmen, als weder meine zarten Andeutungen noch meine unzähligen Komplimente Gehör fanden. Es war naiv, zu glauben, ich könnte dich mit Zärtlichkeiten überzeugen – aber hatte ich eine andere Wahl? Einen Brief sollte ich dir schreiben, schlugen Freunde vor und ich lehnte rigoros ab. Einen Brief oder die Worte darin hättest du zurückweisen können, aber hättest du mich zurückweisen können und meine Berührungen?
Vielleicht wäre es mir leichter gefallen, dir meine Gefühle in einem Brief darzulegen und mich zu erklären. Worte beherrschte ich mein Leben lang, sie dienten mir treu – aber auf meine Taten war kein Verlass mehr, als ich vor dir stand, zum ersten Mal nach vielen Monaten, und in deine wunderschönen Augen blickte. Es war ein Spiel, das wir fortan spielten, doch schien es keinen Regeln zu folgen oder aber nur solchen, die ich nicht begreifen konnte.
Zuletzt fand ich den Mut, mich dir anzunähern, und niemals werde ich vergessen, wie mein Herz in meiner Brust zu zerspringen drohte, als wir uns endlich küssten. Eine Seligkeit ergriff mich, die ich mit Worten nicht mehr fassen konnte. Es war ein verzauberter Augenblick, ein inniger Moment, und ich versank in deinen Küssen und Berührungen und fühlte mich so erfüllt wie nie zuvor in meinem Leben. Doch so einfach sollte es nicht werden.
Als ich dich wieder verlassen musste, hatte ich noch immer nichts gesagt. Jeden Moment mit dir hatte ich genossen, jede Zärtlichkeit tief in meinem Herzen gefühlt, aber was ich dir sagen wollte, hatte ich verschwiegen. Die Ungewissheit zermürbte mich binnen kürzester Zeit und ich rang mit mir selbst, mit meinen Ängsten und meinen Sehnsüchten. Schließlich sah ich mich gezwungen dir meine Gefühle zu eröffnen, weil sie mich zu erdrücken schienen. Persönlich konnte ich dich nicht sprechen und so schrieb ich dir eine knappe Mitteilung und befürchtete das Schlimmste.
Heute weiß ich, dass ich mit dir hätte sprechen müssen, von Angesicht zu Angesicht. Und nichts hätte ich mehr gewollt! Wenn ich es nur gekonnt hätte... Stattdessen überließ ich dich deiner grenzenlosen Verwirrung und verlor mich selbst in finsteren Gedanken.
Beinahe hätte ich Recht behalten, denn deine Zweifel waren groß und durch scheinbar nichts zum Schweigen zu bringen. Hände ringend schienst du nach Gründen zu suchen, die gegen mich sprachen, gegen uns. Ich versuchte deine Ängste zu verstehen, doch ich scheiterte kläglich. Zu tief war ich in meiner Liebe zu dir gefangen, zu hilflos meinem Verlangen nach dir ausgeliefert. Nie zuvor hatte ich jemanden so sehr gewollt wie dich, nie zuvor hatte ich mich so nach jemandem verzehrt.
Ich wollte nicht um deine Gunst, deine Gnade betteln, nicht um deine Liebe winseln. Aber so schnell konnte ich nicht aufgeben! So begann ich wider meine Ängste zu kämpfen und meine Hand nach dir auszustrecken, damit du sie ergreifen konntest. Du solltest mir dein Vertrauen schenken, denn ich würde es niemals missbrauchen. Nichts würde sich ändern zwischen uns! Wie immer würde ich für dich da sein, nur hielt ich jetzt die Möglichkeit in meinen Händen, dich glücklich zu machen und dir dieses hübsche Lächeln in dein schönes Gesicht zu zaubern, das ich viel zu selten gesehen und viel zu oft vermisst hatte.
Deine Zweifel wurden allmählich von Rissen durchzogen, sie dünnten aus, während ich dir unermüdlich versicherte, dass du mir vertrauen kannst. Hätte ich dir sagen sollen, wie sehr ich dich liebe? Hätte ich dir sagen sollen, dass ich mich ohne dich leer fühle, wie ein halber Mensch nur? Aber nein, ich wollte dich nicht bedrängen. Alles, was ich wollte, war dein Vertrauen.
Nun sitze ich hier und halte dein Herz schützend in meinen Händen. Ich fühle mich wohl und entspannt mit der Verantwortung, die ich jetzt für unsere Glückseligkeit trage. Ganz natürlich verwöhne ich deine Seele und dein Herz, ganz so, als hätte ich es schon immer getan.