Sein bester Freund - scheinbar seine "wahre Liebe"

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22 Jan 2010
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#1
Hallo liebe Forumsgenossen,

nein, ich denke nicht, dass mein Freund schwul ist, um das gleich vorweg zu nehmen. Aber ich denke, der beste Freund meines Freundes hat in seiner Welt
die deutliche Übermacht, wie mir manchmal scheint. Zunächst mal ein paar Fakten: Mein Freund und ich sind seit fast 3 Jahren zusammen. Es hat bereits öfter gekriselt, aber wir können doch nicht ohneeinander.Wir haben auch schonmal zusammen gewohnt, haben aber seit gut einem Jahr getrennte Wohnungen. Jetzt wohnt er in einer WG - mit seinem besten Freund. Mein Freund wird 32, ich bin 24 und ich habe einen 5 jährigen Sohn, der meinen Freund inzwischen als Vater annimmt.

Aktuell ist mein Freund aus beruflichen Gründen nicht durchgehend zuhause. Wenn er da ist, verbringt er zwar viel Zeit mit mir und dem Kleinen, währenddessen muss ich mir aber teilweise gewisse Dinge antun,
die mich sehr stutzig machen. Beispiele: Wir sitzen sonntags beim Frühstück. Direkt nach Beendigung des Essens geht er kommentarlos rüber ins Zimmer seines besten Freundes, schliesst die Tür hinter sich und ist die nächsten 1,5 Stunden nicht mehr zu sehen. Ich habe diese Situation irgendwann dadurch beendet, dass ich angeklopft habe und ihm in einem normalen ton gesagt habe, wenn er da noch länger bräuchte, würde ich erstmal nach Hause fahren. Ich kam mir einfach überflüssig vor und er machte daraufhin auch nicht den Eindruck, als wolle er, dass ich bleibe. Weiteres Beispiel: Wähend gemeinsamen Spaziergängen (sein bester Freund war dabei) sinnierte er schon öfter über einen gemeinsamen Hauskauf mit seinem besten Freund - angeblich scherzhaft. Als wir uns neulich unterhielten und über zukünftige gemeinsame Wohnungen etc. sprachen, äußerte mein Freund mir gegenüber, sein bester Freund müsse aber auch mit einziehen.... In wie weit das scherzhaft gemeint war, darüber bin ich mir noch nicht klar... Ich zweifle, das steht fest. Noch ein Beispiel: Wir sitzen gemeinsam im Wohnzimmer und schauen "Year One". Da fallen von meinem Freund dann Kommentare wie "Guck mal Thomas (nennen wir ihn mal so), das könnten wir beide sein". Oder sein bester Freund erzählt von dem Gedanken, auszuwandern und ein Restaurant zu eröffnen und mein Freund sagt darauf: "Also wenn du in deinem Restaurant noch einen DJ brauchst, sag Bescheid." (Mein Freund ist DJ).... Wahrscheinlich sind einige dieser Kommentare und Ereignisse nicht hundertprozentig ernst gemeint. Aber ich denke, dieses Verhalten sagt viel darüber aus, was in dem Kopf meines Freundes vorgeht. Oder wie seht ihr das?

Wenn man die Tatsachen bedenkt, dass mein Freund sich ohnehin schwertut, irgendwann wieder mit mir gemeinsam zu wohnen, seinen besten Freund aber scheinbar bis ans Ende der Welt mitnehmen würde, und dass ich mir derartige Kommentare täglich anhören muss... Mir gegenüber hingegen äußert er so gut wie nie Sätze, die mir ein Gefühl der Verbundenheit vermitteln, geschweige denn dass er mir Komplimente macht. Im Gegenteil - eher sind es Äußerungen, die mir das Gefühl geben, dass er mich gar nicht für voll nimmt.

Ich bestehe nicht darauf, mit ihm ein Haus mit Garten zu bauen und ich weiss, wie wichtig ein bester Freund ist. Aber steht das, was ich geschildert habe, noch in einem Verhältnis zu dem, was man als Partner/in tolerieren kann?

Lieben Dank für eure Meinungen dazu!
 
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margret

Gast
#2
ich finde, du machst dir da zu sehr nen kopp. die beiden sind halt gut befreundet, kein grund zur eifersucht.
wie sieht es denn im gegenzug mit dir aus? hast du viele freunde? eine beste freundin?

all das klingt nämlich ein wenig als wärst du eifersüchtig weil dein freund zu sehr dein mittelpunkt ist.

an deiner stelle würde ich den fokus irgendwo anders hinverlagern, hobbies, freunde oder sonstige unternehmungen.

ich find deine beschreibungen klingen jetzt echt nicht schlimm.
 
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Dabei
22 Jan 2010
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#3
Ja, ich habe Hobbies, Arbeit, ein Kind, Freunde und auch eine beste Freundin.
Demnach habe ich auch genug andere Bestandteile in meinem Leben. Es geht auch nicht darum, dass ich befürchte, zu wenig Zeit mit ihm zu verbringen. Und dass ich ihn NICHT für schwul halte, habe ich gleich zu Anfang meines Betrags klargestellt. Es geht darum, dass ich das Gefühl habe, ich bzw. unsere Beziehung bedeutet ihm nicht gerade die Welt. Es gibt Momente, da fühle ich mich von ihm sehr wertgeschätzt. Der Knackpunkt ist aber, dass sein Verhalten mir gegenüber sich stark verändert, sobald seib bester Freund dabei ist. Ich erwarte nicht, dass er die ganze Zeit Händchen halten will etc., denn auch ich brauche körperliche Freiheit, aber er wird mir gegenüber einfach total gleichgültig oder macht sich über mich lustig. Ich versuche, all das möglicht objektiv zu betrachten und zu schildern und es ist auch nicht alles schlecht mit ihm. Im Gegenteil! Aber in wie fern ist es ihm das alles wichtig?
 
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margret

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#4
nagut, dass er sich anders verhält ist für mich noch normal, wo ich persönlich die grenze sähe wäre das " über dich lustig machen". was sagt er denn, wenn du ihm diese dinge vorwirfst?

hast du überhaupt mit ihm schonmal drüber gesprochen?
 
Dabei
22 Jan 2010
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#5
Ja. Und genau dieses "Über mich lustig machen" gibt mir das Gefühl nicht ernstgenommen zu werden.

Über diese Dinge habe ich schon mehrmals mit ihm gesprochen... Grundsätzlich ist es in letzter Zeit zwar einfacher geworden, mit ihm über solche Dinge zu reden. Früher hat er sofort dicht gemacht. Leider ist es aber so, dass sein Hirn nur sehr schwer in Wallung kommt, während oder nach so einem Gespräch. Sprich: Es ändert sich nichts.

Ich habe meine Denkweisen und Erwartungen in Sachen Beziehung in den letzten Jahren wirklich sehr an ihn angepasst und das ist auch völlig ok so. Er beharrt allerdings bis zur letzten Minute auf seinen Vorstellungen, ohne auch nur ansatzweise über Kompromisse nachzudenken. Und das tut er mit einer dermaßenen Sturheit, die man sich als Außenstehender nur schwer vorstellen kann. Ich denke, inzwischen hat er durchaus mal über all das nachgedacht und er wird es hoffendlich weiterhin auch tun. Aber ihn auf diese Dinge anzusprechen, muss nach wie vor vorher gut durchdacht sein. Man muss wissen, wie man ihn dazu anspricht. Denn in der Vergangenheit hat er mir meine Gesprächsversuche auch schon oft mit extemem Jähzorn quittiert und mich vor lauter Wut und Resignation nachgeäfft - kein Witz!
 
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margret

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#6
wie reagierst du denn wenn er sich lustig macht? konterst du? gehst du weg? wirst du sauer?

Es ändert sich nichts.
das ist meist so. den partner kann man kaum bis gar nicht ändern, nur sich selbst.
 
Dabei
22 Jan 2010
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#7
Bis zu einer gewissen Schmerzgrenze bin ich gelassen und kontere mit ironischen Sprüchen. Beispiel: Er macht sich oft über meinen Musikgeschmack lustig. Er selbst hört viel Rock, Metal und Alternative. Ich höre vom Allem etwas, je nach Song. Aber da das unter Umständen auch mal Trance, House o.ä. sein kann oder mir eben auch mal ein Song gefällt, der permanent im Radio läuft, stellt er mich als kleine Techno-Göre mit Knicklicht im Mund dar und behauptet, meine Musik sei Kindertechno... Und so wird dieses Spiel dann immer weiter gespielt.... Anfangs kommentiere ich sowas nur mit: "Klar, ich steh in den Discos mit weissem T-Shirt im Neonlicht" oder so etwas... Aber irgendwann muss es dann auch mal gut sein. Da sage ich ihm dann eben, dass er eine völlig falsche Sichtweise auf mich hat und dass ich das sehr schade finde. Dazu sagt er dann meist nichts mehr...

Ich möchte ihn gar nicht ändern. Ich wünsche mir von ihm lediglich mehr Kompromissbereitschaft. In der Vergangenheit hatte er zu diesem Wunsch nur zu sagen: "Entweder du nimmst mich EXAKT so, wie ich jetzt bin und was ich tue, oder du hast Pech gehabt." Inzwischen überdenkt er manche Dinge zwar schon, aber er ist noch nicht so weit, dass er es akzeptiert, wenn mich etwas stört und vielleicht in Erwägung zieht, dass er vielleicht einen Fehler gemacht haben könnte.
 
Dabei
9 Dez 2009
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#8
Hallo Elli,

dein Freund hat ein sehr inniges Verhältins zu seinem WG-Partner / besten Kumpel. Da ist grundlegend ja auch nichts gegen zu sagen. Es gibt Menschen bei denen passt es einfach mit der Freundschaft wie "Arsch auf Eimer". Was mich nur bedenklich stimmt sind z. B.

Direkt nach Beendigung des Essens geht er kommentarlos rüber ins Zimmer seines besten Freundes, schliesst die Tür hinter sich und ist die nächsten 1,5 Stunden nicht mehr zu sehen.
oder

Wähend gemeinsamen Spaziergängen (sein bester Freund war dabei) sinnierte er schon öfter über einen gemeinsamen Hauskauf mit seinem besten Freund
oder

Als wir uns neulich unterhielten und über zukünftige gemeinsame Wohnungen etc. sprachen, äußerte mein Freund mir gegenüber, sein bester Freund müsse aber auch mit einziehen.
Nicht böse sein, aber ich würde mir dabei doch gewaltige Gedanken über die sexuelle Ausrichtung meines Partners machen. Schon mal über Bi nachgedacht? Das war der erste Gedanke der sich mir aufgedrängt hat.

Ein anderes Problem in euerer -Beziehung- scheint auch der Respekt deines Freundes vor dir zu sein.

Denn in der Vergangenheit hat er mir meine Gesprächsversuche auch schon oft mit extemem Jähzorn quittiert und mich vor lauter Wut und Resignation nachgeäfft - kein Witz!
UND

mir eben auch mal ein Song gefällt, der permanent im Radio läuft, stellt er mich als kleine Techno-Göre mit Knicklicht im Mund dar und behauptet, meine Musik sei Kindertechno... Und so wird dieses Spiel dann immer weiter gespielt....
UND

Ich wünsche mir von ihm lediglich mehr Kompromissbereitschaft. In der Vergangenheit hatte er zu diesem Wunsch nur zu sagen: "Entweder du nimmst mich EXAKT so, wie ich jetzt bin und was ich tue, oder du hast Pech gehabt."

Den Partner "nachäffen", wenn er ein ernstes Gespräch führen will, sich über den Partner lustig machen und auch die mangelnde Kompromissbereitschaft zeugen für mich zum einen von totaler RESPETLOSIGKEIT und Desinteresse deiner Person gegenüber.

Eine Beziehung besteht nun mal aus Respekt voreinander und Kompromissbereitschaft.
 
Dabei
22 Jan 2010
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#9
Hallo Engel,

ich hatte bislang nie den Verdacht, er sei homosexuell... Und auch jetzt kann ich es mir nicht realistisch vorstellen. Klar, zu 100 Prozent ausschliessen kann man es natürlich nie, aber selbst wenn, glaube ich nicht, dass sein bester Freund sein Typ wäre (Über diesen Satz muss ich schon fast schmunzeln). Mein Freund legt viel Wert auf Körperpflege, sein Kumpel ist das genaue Gegenteil: Lange,fettige Haare, ausgenudelte Klamotten, braune Zähne vom Rauchen.... Ich denke manchmal eher, dass er den mir gegenüber fehlenden Respekt in umso größerem Maß seinem Freund zollt. Wieder ein Beispiel: Sein Kumpel raucht gern und viel. Ich rauche auch - ungefähr 5 Zigaretten am Tag. Ihm gegenüber würde mein Freund nie ausführlich beschreiben, wie sehr er das Rauchen hasst. Ich hingegen musste mir von ihm schon Litaneien ohne Ende anhören. Das ging sogar einmal soweit, dass er auf der Geburtstagsparty meiner besten Freundin den übelsten Anti-Raucher hat raushängen lassen, meiner Freundin Moralpredigten gehalten hat und sich für alle merklich an den Rauchern auf der Party gestört hat - am Meisten natürlich an mir. Die Party war unter freiem Himmel und nicht etwa in einem verqualmten Partyraum. Klar, mich küsst er, seinen Freund nicht. Aber wenn er sogar meiner besten Freundin seine Raucherfeindlichkeit kundtut, warum dann nicht seinem Freund?

Und Hand aufs Herz: Mit diesen vermeindlichen Hauskaufplänen, die er mit seinem Freund schmiedet, muss ich als Partnerin sicher nicht leben, oder? Selbst wenn er diese Kommentare zunächst mal nicht ernst meint, schwingt doch irgendwie ein bisschen Wahrheit mit.
 
Dabei
25 Apr 2009
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#10
Also mir wäre das auch einfach zu viel! Freundschaften zu akzeptieren ist das Eine....diese Form der Innigkeit das Andere.
Klar haben beste Freunde andere Gesprächsthemen, andere Interessen zusammen, aber wenn mein Partner mich ständig mit seinem besten Freund konfrontieren würde, bei ihm alles akzeptiert, das aber an mir bemängelt, hört es auf.
Ich finde dich sehr geduldig und tolerant. Aus meinem Blickwinkel und finde nicht, dass du übertreibst.
Ich befürchte nur, dass du deinen Freund ausschließlich in diesem Doppelpack erleben wirst. Wie manche "Dauerkinder" mit ihren Muttis. Für mich hat das was davon.
Habt ihr denn genug Zeit für Unternehmungen ohne besten Freund?
 
Dabei
7 Jan 2009
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#11
Kann es sein, dass dein Freund einfach den Eindruck vermitteln will, als wärst du ihm nicht wirklich wichtig? Hättest eh nichts zu sagen? Und er eh der Obercoole, der alles im Griff hat?

Vielleicht fühlt er sich dir unterlegen oder so.:eusa_think: Oder er will sich nicht eingestehen, wie wichtig du ihm bist. Kann natürlich auch sein, dass du ihm wirklich nicht besonders wichtig bist. Das wäre traurig. Denn dann kann man sich ne Partnerschaft ja auch sparen.
 
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Ronja83

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#12
so lange du dir sicher bist, dass er nicht insgeheim schwul ist, würde ich mir da gar keine sorgen machen. ich wär sogar ganz froh wenn mein freund so eine "beschäftigung" hätte und ich auch mal zeit für mich :)
 
Dabei
22 Jan 2010
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#13
Tja, ich denke schon, dass ich ihm wichtig bin... und dann aber auch wieder nicht... Es ist manchmal wirklich schizophren. Denn entgegen meiner ganzen Erzählungen hier hat er am Freitag wieder seine liebevolle Seite gezeigt. Er musste beruflich wieder für eine gute Woche weg. Und hat mich vor dem Abschied lange in den Arm genommen, mich geküsst, mir gesagt, dass er mich vermissen wird und auf eine echt niedliche Art und Weise klar gestellt, dass er mich liebt... ("In deinem Herzen hab doch eh nur ich Platz, oder? Weil nur ich dich liebe..." sagte er auf meine scherzhaften Bemerkungen darüber, dass ich ja jetzt wieder meine 10 Geliebten einladen könne, wenn er weg ist.)

Ich bin einfach irritiert. Und ich weiss nicht, an welches ICH meines Freundes ich mich halten kann bzw. welches davon überwiegt...
 
Dabei
9 Dez 2009
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#14
Hallo Elli,

denjenigen, den man am meisten, am längsten und vorallem am erfolgreichsten belügen kann ist man selbst.

Du suchst geradezu in jedem Wort das er sagt danach, dass du dich irrst und er doch "der Mann fürs Leben ist".
Es hat schon in der gemeinsamen Wohnung nicht geklappt, wieso sollte es dann in getrennten Wohnungen funktionieren?

Und hat mich vor dem Abschied lange in den Arm genommen, mich geküsst, mir gesagt, dass er mich vermissen wird und auf eine echt niedliche Art und Weise klar gestellt, dass er mich liebt...
Doch wo sind seine Taten bzw. stimmen seine Taten und seine Worte überein? Was ich bis jetzt gelesen habe, kann ich diesbezüglich keinen Konsens entdecken.
 
Dabei
22 Jan 2010
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#15
Hallo ihr Lieben,

zunächst muss ich euch echt ein liebes Dankeschön aussprechen, da ihr euch so rege an meinem Beitrag beteiligt. :)

@FrauStern: Wir haben schon Zeit, auch allein etwas zu unternehmen... Aber ob es wirklich genug Zeit ist? Wenn wir bei ihm sind, nimmt sein Freund immer an den gemeinsamen Malzeiten teil. Das ist wahrscheinlich sinnvoll in einer WG. Mein Freund beabsichtigt aber auf keinen Fall, diesen WG-Zustand in den nächsten Jahren zu ändern... Tja, und ansonsten ist mein Freund nicht gerade der Engagierteste, wenn es darum geht, dass wir etwas mit dem Kleinen zusammen unternehmen oder eben auch mal allein als Paar. Kürzlich waren wir mal allein abends in der City... und haben uns fast den gesamten Abend gestritten. Es war ein totales Desaster. Zunächst ging es darum, dass ich zurzeit viele Dinge in meinem Leben überdenke: meine berufliche Situation, meinen Kontakt zu gewissen Freunden, die Situation mit meinem Sohn, der sich zurzeit etwas auffällig verhält..... Mein Freund sieht es als Geheimrezept an, dass ich meine Heimatstadt (eine von hier 45 km entfernte Kleinstadt) fast nicht mehr besuche und mich finanziell wieder auf das Hartz IV - Niveau begebe, um mich beruflich umzuschulen. ich bin da anderer Meinnung.... Danach ging es darum, dass er mir sagte, er wisse nicht, ob er sich auf langfristige Bindung einlassen könne. Daraufhin ist mir erstmal der Kamm geschwollen. Er erklärte später, ich solle erkennen, dass er das als Selbstkritik sieht und diese Aussage darauf beziehe, dass er nicht wisse, ob er sich auf Hausbau mit Garten und weiteren Kindern einlassen könne..... Und als wir dann in einer Metal- und Rock-Location angekommen waren, gingen die Sprüche von wegen ich würde ja eh nur Future Trance hören wieder los. Dazu ist noch zu bemerken, dass Freundinnen mich an dem Abend in einen Tanzschuppen eingeladen haben, wohin er partout nicht wollte. Ich habe meinen Freundinnen abgesagt, da ich zuerst mit ihm verabredet war und halt loyal sein wollte. Tja, aber es war natürlich selbstverständlich, dass ich in diese Metalkneipe mitkomme.... Einerseits hätte ich mich weigern können, so wie er es getan hat. Aber ich bin eben ein wenig toleranter, was das Thema angeht...

@Engel71: Ich gebe dir völlig Recht. Mein Gefühl sagt mir, dass es Männer gibt, mit denen ich so viel glücklicher sein könnte. Die mich wertschätzen würden und sich wünschen, mit mir gemeinsam zu leben. Die Frage, die ich mir selbst noch nicht beantworten konnte ist: Was zum Teufel hält mich bei diesem Typen? Ist es die Tatsache, dass mein Sohn es geniesst, wenn wir mal als "Familie" zusammen sind? Oder ist es meine Angst, dass es den Richtigen für mich gar nicht gibt? Ich habe bislang nur die zwei extremen Sorten von Mann kennengelernt: Einerseits die wie meinen Freund, denen alles zum Thema Freundin irgendwie egal ist, und andererseits die, die total klammern, kein Selbstwertgefühl haben und zu Allem ja und Amen sagen... Ich wünsche mir das gesunde Mittelmaß. Aber entweder bin ich für diesen Typ Mann uninteressant oder es gibt ihn gar nicht. Ich weiss es nicht.
Vielleicht hält mich bei ihm auch die Angst, dass ein anderer Mann meine Mutterrolle nicht akzeptieren könnte, zumal es mit meinem Sohn gerade nicht ganz einfach ist..... Oder habe ich doch noch so starke Gefühle für meinen Freund? Ich weiss es im Moment echt nicht. Denn es ist auch nicht so, dass andere Männer, die mir gefallen, mich komplett kalt lassen. Und so sollte es doch aber eigentlich sein, oder? So war es auch im ersten Jahr unserer Beziehung, als ich noch dachte, ich hätte das Glück in Person gefunden.....
 
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margret

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#16
eminer meinung nach versteifst du dich zu sehr darauf dass das glück durch einen mann in dein leben kommt. ob du glücklich bist oder nicht, kannst nur du selbst dir schaffen.

was in dieser beziehung allerdings nicht zu stimmen scheint sind die grundlegenden werte. du möchtest eine zukunft aufbauen, auch für deinen sohn, und er kommt mit ansagen wie:

er wisse nicht, ob er sich auf langfristige Bindung einlassen könne.
da wäre mir wahrscheinlich auch alles durchgegangen. hier scheinen eure werte völlig auseinander zu gehen. hier kannst du nur sehr wenig machen. entweder akzeptieren dass es evtl. keine zukunft mit ihm gibt und unabhängig das leben so nehmen wie es kommt, oder auf deine werte bestehen und dich trennen.

bei dir spielt noch mit rein, dass du seinen sohn hast, der ja scheinbar an deinem freund hängt.

Ist es die Tatsache, dass mein Sohn es geniesst, wenn wir mal als "Familie" zusammen sind?
sollte es keine zukunft für euch beide geben, würde ich mich eher früher als später trennen.
 
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22 Jan 2010
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#17
Hallo margret :)

Wie genau meinst du es, wenn du sagst, ich versteife mich deiner meinung nach zu sehr auf das Glück durch einen anderen Mann?

Meine Einstellung dazu ist die Folgende: Ich würde mir meinen Freund nie warmhalten, bis ich irgendwann einen Besseren finde. Wir hatten uns zwischenzeitig mehrmals für eine Trennung entschieden, auch mit meinem Einvernehmen. Und ich denke mal, es wäre auch dabei geblieben, wenn wir nicht den ständigen Kontakt hätten, der dadurch zustande kommt, dass mein Freund immer Kontakt zu meinem Sohn hatte. Es ist echt verzwickt. Ich würde meinem Sohn den Kontakt nie wegnehmen wollen, aber rein theoretisch wäre es besser, wir würden uns für mindestens ein halbes Jahr nicht sehen, denke ich. Denn meinen Entscheidungen, trotz des Kontaktes einen gewissen Abstand zu meinem (Ex-)Freund zu halten, konnte ich ja bislang nie wirklich standhalten. Und er konnte das ja anscheinend genauso wenig. Aber grundsätzlich sehe ich es doch nicht falsch, dass es durchaus Männer gibt, die mir mehr geben könnten, als mein Freund es kann, oder?

Zu den Werten in meinem Leben: Ich habe keine Werte, an denen ich zwingend festhalten muss, außer grundsätzlich mein fester Vorsatz, mit meinem Partner auch gemeinsam wohnen zu können und ein gemeinsamens Leben zu führen. Aber ich habe nicht das dringende Bedürfnis danach, ein Haus zu bauen, einen Hund zu kaufen und noch mehr Kinder zu zeugen. Über solche Sachen mache ich mir aktuell überhaupt keine Gedanken. Schliesslich habe ich die grundliegenden Voraussetzungen dafür momentan auch gar nicht. Aber ein bisschen mehr Beständigkeit, gerade für meinen Kleinen, wäre echt schön.
 
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margret

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#18
mit meinem Partner auch gemeinsam wohnen zu können und ein gemeinsamens Leben zu führen.
das sind doch werte, bzw. vorstellungen. und scheinbar welche, die er net teilt.

Wie genau meinst du es, wenn du sagst, ich versteife mich deiner meinung nach zu sehr auf das Glück durch einen anderen Mann?
viele mögen das anders sehen, aber ich bin der festen überzeugung, dass "glück" nicht unbedingt vom partner abhängt. warte...anders formuliert: dein partner nicht für dein glück verantwortlich ist...ja so passts besser *G*

irgendwo hast du geschrieben dass du einen mann finden möchtest der dich glücklich(er) machen kann als dein jetziger. darauf war das bezogen.

Meine Einstellung dazu ist die Folgende: Ich würde mir meinen Freund nie warmhalten, bis ich irgendwann einen Besseren finde
das habe ich dir auch nicht unterstellt.

grundsätzlich sehe ich es doch nicht falsch, dass es durchaus Männer gibt, die mir mehr geben könnten, als mein Freund es kann, oder?
ich würde es mit "anderes" formulieren. ob sie dir "mehr" geben können, weiss nicht. eher was anderes. und meiner meinung nach ist es immer am leichtesten, wenn man (frau) so unabhängig ist, dass sie sich das meiste selber "geben" kann. und nein, ich rede nicht vom sexuellen.

boah..wie soll man das nu wieder formulieren....momentchen...brauch n kaffee dann schreibe ich weiter *G*
 
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22 Jan 2010
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#19
grins..... margret, schriftlich ist es immer schwieriger, die Dinge so zu formulieren, dass der Andere sie immer richtig versteht... :) Ich kenne das.

Ich mache mein gesamtes Lebensglück auch nicht von meinem Freund abhängig. Es ging mir bislang auch als Single nie schlecht, weil ich frustriert darüber war, allein zu sein. Und auch jetzt bin ich ja in einer akuten Phase, in der ich merke, dass das Leben noch weitaus mehr Schwierigkeiten bereithalten kann.

Aber da wir ja hier in einem Liebes- und Beziehungsforum sind, habe ich mich in meinen Ausführungen eben erstmal auf das Liebesglück beschränkt.

Klar, du hast Recht wenn du sagst, ein anderer Mann kann mir eher "andere" Dinge geben als unbedingt "mehr" Dinge. Jeder Mann hat Stärken und Schwächen. Aber diese Grundvoraussetzungen wie Respekt und dem Gefühl, dass meinem Partner die Beziehung wichtig ist dürfte ich doch sicher in jeder ernstzunehmenden Beziehung erwarten, oder?
 
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margret

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#20
Aber diese Grundvoraussetzungen wie Respekt und dem Gefühl, dass meinem Partner die Beziehung wichtig ist dürfte ich doch sicher in jeder ernstzunehmenden Beziehung erwarten, oder?
jop. seh ich auch so. dummerweise kannst du den partner nur in äääuuusserst seltenen fällen minimal und meist auch nur zeitlich begrenzt ändern.

wenn dir diese grundlegende sache also wichtig ist und dein freund sie dir nicht geben kann, bleibt ja nur noch eine logische konsequenz...
 
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22 Jan 2010
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#21
...Die endgültige Beendigung dieses Dramas. Da hast du Recht.

Es wird sich nichts mehr ändern. Nachdem wir wieder zusammen gefunden hatten, hat er mich ständig angerufen, war unternehmungslustig mir gegenüber, war lieb und schon fast ein bisschen anhänglich.... Diese Eigenschaften haben sich nun aber wieder in Luft aufgelöst.. War doch eigentlich abzusehen. Vielleicht auch, weil er wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet ist.

Fakt ist: Wenn ich einen Schlussstrich ziehe, muss dieser auch endgültig sein. Das ist nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass ich den Kontakt jetzt nicht komplett abbrechen kann. Mein Vorsatz, nach einer Trennung ein rein platonisches, aber vernünftiges Verhältnis aufzubauen, ist in der Vergangenheit nicht erst einmal gescheitert.

Ich möchte auch nicht, dass mein Sohn wieder darunter leiden muss.... Das ist auch mein Bedenken....
 
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margret

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#22
ich kann verstehen warum das alles so kompliziert ist.

ich habe selber keine kinder, kann dir also in der hinsicht keine tipps geben. wie hat meine mutter das eigentlich immer gemacht? *denk*

also, oft hat sie den kontakt auch für mich komplett abbrechen lassen, ich kann mich nicht erinnern dass das ein problem war. zu einem hatte ich weiterhin kontakt, aber da war auch von vorneherein für sie klar dass die trennung konsequent durchgezogen wird, daher wars eigentlich auch nie wirklich schlimm.

hmm weiss nicht ob dir das weiterhilft.
 
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22 Jan 2010
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#23
klar hilft mir das! scheinbar war deine mutter ja auch alleinerziehend und hatte mit ähnlichen dingen zu kämpfen. und demnach auch du.

ich werde den kontakt zwischen meinen freund und meinem sohn nicht einreissen lassen. für meinen sohn ist er der papa... wichtig ist, dass ich mich
selbst innerlich von der beziehung verabschiede und damit abschliessen kann. und so ein vernünftiges, platonisches verhältnis zu ihm aufbaue und meinen sohn keine tiefen einschnitte beschere....

irgendwie muss das möglich sein.
 
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22 Jan 2010
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#24
update :)

ich habe meinem freund vergangene woche geschildert, was mir auf der seele liegt. der verlauf dieses konflikts war nervenaufreibend und das ergebnis war eigentlich ergebnislos....

es war letzten mittwoch. er hatte geburtstag. ich habe was fürs abendessen eingekauft und im supermarkt spontan einen kuchen, geburtstagskerzen und eine blume mitgenommen (er mag nämlich blumen). ich hatte mir im vorfeld ehrlich gesagt wenig gedanken um ein geburtstagsgeschenke gemacht. zum einen, weil ich ja, was unsere beziehung betrifft, mit ganz anderen gedanken zu kämpfen hatte und zum anderen, weil er mir immer erzählt hat, mit materiellen dingen könne man ihn eh nicht erfreuen, eher mit irgendeiner gemeinsamen unternehmung oder sowas.

nun gut, nachdem ich ihm den kuchen mit den kerzen und das pflänzchen überreicht hatte, begann er irgendwann, mein "geschenk" extrem zu kritisieren. es hat ihm nicht gepasst. klar, normalerweise sollten geschenke in einer beziehung einen persönlicheren charakter haben, aber seine reaktion war echt unverschämt, finde ich. ich sagte ihm dann, dass es einen grund für das alles gibt. trotz dass ich ihn darauf aufmerksam machte, dass in 10 min seine freunde kommen, wollte er an ort und stelle von mir wissen, was ich damit meine. also begann ich, ihm meine gedanken zu schildern...

wir wurden dann natürlich unterbrochen, als seine leute zum essen anrückten - welches ich gekocht habe....

danach waren wir in der innenstadt unterwegs. der abend war ganz ok. die leute, die dabei waren, sind mir nicht allzu vertraut, da mein freund bislang ja freunde und partnerin erfolgreich voneinander getrennt hat. ich hatte aber trotzdem spass und habe auch etwas zu (seiner) musik getanzt. mein freund hat sich aber kaum um mich gekümmert. die stimmung zwischen uns war angespannt.

später im bett konnte ich nicht einschlafen, weil ich noch so aufgekratzt vom abend war. da kamen mein freund und ich wieder ins gespräch - nachdem er angefangen hat wohl gemerkt! irgendwann war er wieder überfordert und wollte auf dem sofa schlafen mit der begründung "du liegst hier im bett und nervst mich." Da hätte ich mich schon fast kaputtlachen können, da er ja das gespräch angefangen hatte. jedenfalls musste ich mir dann unterstellungen anhören wie: ich hätte den ganzen abend wie ein trauerkloß dagestanden, ihn aber permanent angegrinst.... das mit dem angrinsen hat er damit verwechselt, dass ich es sehr amüsant fand, wie er zur metal-mucke auf der tanzfläche abgegangen ist.... des weiteren würde er es traurig finden, dass ich auf seiner party nicht so feiern kann, wie ich es mit meinen freunden tue. aber wie soll das gehen, wenn ich die leute kaum kenne, was er ja erfolgreich verhindert hat? alles total absurd.... zumal an diesem abend ganz andere leute sichtlich wenig spass hatten. sein bester freund zum beispiel...

außerdem würde ich mein leben total scheisse finden, nur rumjammern und alles schwarzsehen.... dies behauptet er deshalb, weil ich momentan an meinem leben ein paar dinge zu kritisieren habe, die durchaus besser laufen könnten. habe ich als alleinerziehende, voll berufstätige mutter, die sich bislang immer ergfolgreich allein durchgeboxt hat, kein recht dazu?

außerdem sei ich undankbar für das, was er für uns tut... ich gebe zu, manchmal fällt es mir schwer, die positiven dinge die er tut, sofort zu erkennen.... demnach hat er da irgendwie recht. aber andererseits frage ich mich, ob ich mir angesichts der vielen negativen ereignisse deshalb einen vorwurf machen muss. und ob die positiven einflüsse, die er bringt,
die negativen überhaupt aufwiegen können... ich denke nicht, dass das der fall ist.

eine weitere aussage seinerseits waren: wir haben kein gemeinsames ziel. auch hier frage ich mich: wie soll das auch gehen? schliesslich weiss er selbst ja noch nicht mal, was als ziel für ihn überhaupt infrage käme. denn er hat keinen plan, wie seine zukunft aussehen soll und wohin er überhaupt will und was er erreichen möchte.

auch sehr interessant war die aussage, er würde unseren aktuellen beziehungsversuch meinem kleinen zuliebe machen. was er für meinen sohn empfindet ist ganz großartig und ich gönne es meinem kind von herzen! aber das reicht in meinen augen nicht dafür, dass mein freund und ich weiterhin als paar durchs leben gehen sollten... er korrigierte diese aussage dann noch mit "ja ok, auch wegen dir..." .... oh mann!

seine stellungnahme zu dem verhältnis zu seinem besten freund: er habe zu ihm ja ein komplett anderes verhältnis, welches man mit uns nicht vergleichen und deshalb auch nicht aufwiegen könne. gewissermaßen hat er da recht. dennoch fehlt einfach die leidenschaft und die intensität in unserer beziehung, welche er seinem besten freund aber umso mehr entgegen bringt. und natürlich der respekt.

außerdem äußere sich meine angeblich fehlende lebensfreude ja auch darin, dass ich keine allzu gute köchin bin oder darin, dass ich mich nicht so sehr für blumen interessiere wie er. dass mein leben aus anderen stark ausgeprägten interessen besteht (z.b. die musik) akzeptiert er nicht. er hat auch mein interesse für die musik noch nicht als mein hobby akzeptiert, obwohl ich selbst regelmäßig musikalisch aktiv bin.

ihm fehlt komplett der blick dafür, was ich für ein mensch bin. und das schlimme ist, dieses bild von mir, welches er hat, kommuniziert er so an seine freunde weiter - ohne dass ich jemals die chance dazu haben werde, mich da irgendwie zu verteidigen.

wie gesagt, letztendlich sind wir zu keinem wirklichen ergebnis gekommen, weder einem plan für die zukunft, noch einer trennung. ich persönlich habe das geschehene in den letzten tagen für mich selbst ein wenig ausgewertet. für mich persönlich ist inzwischen einfach zu viel passiert, als dass ich jetzt gerade in der lage wäre noch irgendwas in die beziehung zu investieren. und mein verstand sagt mir, es ist dafür sowieso zu spät....
 
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