Es interessiert ihn nicht mehr

Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Dabei
23 Nov 2013
Beiträge
18
#1
Hallo

Ich habe ein kleines Problem. Vor 6 Jahren bin vergewaltigt worden, nicht von meinem Freund, sondern ein Ex-Kollege. Sicher habe ich noch dieses und jenes Problem, aber ich komme relativ gut klar.

Seit 2 Jahren bin ich in einer glücklichen Beziehung und er weiß auch, was passiert ist. Mein Schatz steht auch immer hinter mir und selbst wenn ich ein Problem habe, ist er eigentlich immer für mich da.

Doch seit ein paar Wochen sieht es anders aus. Ich habe seit ca 2 Wochen wieder starke Erinnerungen und Alpträume. Bisher hat mein Schatz mich immer in den Arm genommen und mich beruhigt. Jetzt hatte ich wieder Alpträume und bin schweißgebadet wach geworden. Statt wie bisher hat mich nicht in den Arm genommen, sondern mich sogar weggestossen und mich quasi mich selbst überlassen. Als ich ihn tags darauf angeredet habe, meinte er, dass das eine alte Geschichte sei und ich endlich darüber hinweg kommen sollte. Er will mir einreden, dass die Vergewaltigung und deren Folgen wie eine Krankheit ist und irgendwann wieder vergeht.

Ich hänge ihm damit sicher nicht in den Ohren. Im Gegenteil, wenn ich ein Problem habe, versuche ich mir selber zu helfen, aber hin und wieder brauche ich schon seine Hilfe, und wenn es einfach nur reden ist.

Wie kann man ihm klar machen, dass es keine Krankheit ist, die irgendwann wieder verschwindet?
 
Anzeige:
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#2
Eine Krankheit nicht, aber wenn du gut damit klar kommst und es 6 Jahre her ist, wieso kommt es dann wieder hoch? Scheinbar hast du es nie richtig verarbeitet, sonst sollte es dir möglich sein, das Ereignis zu relativieren, sodass es mit der Zeit abnimmt.

Wenn du "einfach nur reden willst", kann es gut sein, dass sich das Gespräch in letzter Zeit im Kreis dreht, was ihn nervt. Denn genau betrachtet, bringt das Reden und irgendwann nichts mehr und wird lästig. Er ist nicht betroffen, muss sich das aber schon seit 2 Jahren anhören. Du wirst also auch dafür Verständnis haben müssen, dass er nicht immer da sein kann/will.

=> Hast du die Vergewaltigung nie verarbeitet, ist es kein Wunder, wieso das immer wieder kommt und du noch Probleme hast. In diesem Fall solltest du das ändern und dir professionelle Hilfe suchen. Mit deinem Freund kannst du ja noch mal reden und ihm sagen, dass dich immer noch Erinnerungen plagen und du dir manchmal nicht zu helfen weißt. Allerdings wirst auch du ihn verstehen müssen: Kommt ein Thema immer und immer wieder auf, hängt es irgendwann zu den Ohren raus. Auch hat er nicht immer die beste Laune und kann ständig parat stehen. Sieh dieses eine Mal also nicht so dramatisch.
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#3
Das ist Ratlosigkeit. Er wusste zwar, dass Dir das passiert ist. Aber er hat sich wohl überschätzt, was die Tragweite anbelangte. Ich empfehle Dir ebenfalls, Dir einen Psychologen zu suchen, der Dich therapiert. Es ist nicht die Aufgabe des Partners, Deine Altlasten zu tragen. Wenn man noch nicht soweit ist, fängt man keine neue Partnerschaft an. Irgendwann verliert jeder die Geduld. Vor allem, wenn er ja gar nicht Schuld daran ist.
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#5
Klar hat jeder eine Meinung. Es hat sogar jeder Mensch eine Nase und 2 Ohren. Willst Du hier einen Dialog mit uns führen oder nur trotzig sein?

Du solltest einfach verstehen können, wenn jemand nach 2 Jahren keine Geduld/Laune mehr hat, die Scherben zu kitten, die ein anderer Kerl verursacht hat.
 
Dabei
25 Apr 2009
Beiträge
1.756
#6
Ich kann da nur zustimmen, dass du das nun angehst und unbedingt eine Therapie machst. Traumatische Erlebnisse können durchaus zu einer Erkrankung führen und mit einem gebrochenen Bein lässt man sich auch behandeln. Bei dir ist die Psyche gebrochen (mal platt ausgedrückt) und es ist für alle Menschen, die dir nahe stehen und sich um dich sorgen, schwer, damit umzugehen und ja: Es kann total überfordern. Nimms deinem Partner nicht krumm, dass er nun aus Hilflosigkeit so reagiert.
Wie soll er denn auch wissen, wie es in dir aussieht und warum muss er dich komplett auffangen?

Du hast eine Chance, das Erlebte aufzuarbeiten, aber dafür musst du dir helfen lassen wollen! Das vergeht nicht, wird langfristig nicht besser, wenn dich dein Partner in den Arm nimmt und dir zuhört. Das bietet lediglich eine Unterstützung. Das Erlebte wird dich immer wieder einholen. Lass dir helfen! Es gibt Hilfen und du brauchst da auch keine Angst vor zu haben.

Vielleicht magst du dort einfach mal anrufen?

http://www.gewaltgegenfrauen.de/beratung-und-hilfe/vergewaltigung.htm

Ist unverbindlich, anonym und du bekommst dort sicher erst mal Unterstützung. Trau dich. :D
 
Dabei
27 Mai 2013
Beiträge
81
#7
Dein Partner hat immer versucht, für dich da zu sein, aber manchmal nützt es leider nichts. Er kann dir zwar zuhören, aber nicht helfen. Für jeden Menschen kommt irgendwann der Punkt der Überforderung und jetzt ist es wohl auch bei ihm soweit zu sein. Nimm es ihm nicht übel, denn er ist halt kein Psychologe, der weiß, wie man mit dir umgehen muss. Auch ich würde dir raten, zu einem Fachmann zu gehen.
 
Dabei
25 Apr 2009
Beiträge
1.756
#9
Sie ist ein Opfer! Sie muss aber eben verstehen, dass diese enormen Verletzungen der Psyche behandelt werden müssen. Da muss ein Opfer eben leider selbst aktiv werden und dafür kämpfen, dass es Hilfe gibt. Was nerven mich solch empathielosen, unreflektieren Kommentare.
Das ist verdammt schwer für jemanden, der vergewaltigt wurde, überhaupt im Leben zu stehen.
 
Dabei
14 Feb 2010
Beiträge
2.610
#10
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass Depressionen/Anfälle oder was auch immer ein Leben lang wieder ausgelöst werden können.
Ich lehne mich vielleicht etwas weit aus dem Fenster, aber die Beziehung mit deinem jetzigen Freund wird irgendwann zerbrechen.
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#11
Nein, sie war es. Sie sollte sich nicht selbst als armes Opfer darstellen und deswegen immer einen verständnisvollen Partner erwarten. Im Gegenteil, sie sollte ans Leben festhalten und sich professionelle Hilfe suchen, damit sie das Trauma verarbeitet und besser alleine zurecht kommt. Denn es ist nicht die Aufgabe des Partners, ihr immerzu die Hand zu halten.

Außerdem war die Beschreibung als Opfer von mir nicht wörtlich gemeint, sondern sollte ihre Abwehrhaltung darstellen. Denn anstatt auf die (mit Sicherheit) nützlichen Beiträge einzugehen, blockt sie ab, weil diese nicht ihrer Meinung entsprechen. Aber sie kam sicher nicht ins Forum um nur das zu lesen, was ihr in den Kram passt.

Das Problem an der ganzen Sache ist, dass Depressionen/Anfälle oder was auch immer ein Leben lang wieder ausgelöst werden können.
Ich lehne mich vielleicht etwas weit aus dem Fenster, aber die Beziehung mit deinem jetzigen Freund wird irgendwann zerbrechen.
Nicht, wenn es kompetent therapiert und verarbeitet wurde. Es ist möglich alles hinter sich bzw zurück zu lassen.
Und es stimmt. Ihre Beziehung wird "irgendwann" zerbrechen. Das ist so sicher wie die Tatsache, dass sie "irgendwann" sterben wird.
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.785
#12
Nein, sie*war*es.
Hurra! Insomnius der Weise hat gesprochen, und schon ist alles vergessen.

So leid es mir tut - die Tatsache, Opfer einer solchen Straftat zu sein, lässt sich nicht wegwischen. Alles, was man lernen kann ist, damit zu leben. Einen Weg zu finden, dass dieser Idiot einem nicht auch noch die Zukunft versaut. Man bleibt immer Opfer - genauso wie man immer Alkoholiker, Waise oder Querschnittsgelähmter bleibt. Man kann nur lernen, trotzdem glücklich zu sein und normal zu leben. Manche schaffen es allein, manche mit Hilfe von Partner, Familie ode Freunden - und bei manchen braucht es eben einen Profi.

Metaxa, such Dir professionelle Hilfe. Dein Freund ist mit der Sache klar überfordert. Du allerdings auch. Wenn die Erinnerungen nach 6 Jahren noch da sind, hast Du sie bisher eben nur verdrängt. Aber nicht verarbeitet. Sie haben immer noch die Macht, deinen Schlaf zu stören und in Dein Leben einzugreifen. Lass Dir dabei helfen, sie kontrollieren zu lernen. Kannst mir glauben: es lohnt sich.
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#13
Dein Leben muss ja ziemlich trostlos sein.
Ein Raucher wird nie wieder aufhören können zu rauchen. Ein schlechter Schüler in der Schule wird nie die Möglichkeit haben gute Noten zu schreiben oder jemals etwas aus seinem Leben zu machen. Denn einmal schlechter Schüler, immer schlechter Schüler. Damit muss man sich eben arrangieren, was. Ach und wer sich verletzt wird eben immer ein Verletzter bleiben. Es gibt keine Möglichkeit etwas dagegen zu machen.

Du darfst gerne versuchen einem Mobbingopfer zu erklären, dass es sein Leben lang ein solches bleiben wird und sich mit dieser Tatsache zufrieden geben und glücklich werden muss. Ich hingegen sehe das anders. Es kann verarbeitet werden. Es ist möglich sich solchen Schicksalen zu entwenden.
Ich sage nicht, dass es leicht ist oder sich per Fingerschnipsen wegzaubern lässt. Aber es ist möglich alles zu verarbeiten. Natürlich wird es immer Teil von einem sein und es hat einem einen Stempel aufgedrückt. Aber kein Grund, sich deswegen für immer in die Opferhaltung zu fügen und das Leben zu verdammen, anstatt sich von den Einschränkungen zu befreien und das Leben wieder zu genießen.

=> Bist heute scheinbar mit dem falschen Fuß aufgestanden, nixe. Überall so übellaunige Kommentare. Pessimismus scheint deine Welt zu regieren. Zu blöd für dich, denn einmal pessimistisch — immer...
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#14
Ein Trauma wie eine Vergewaltigung ist rational gesehen nichts anderes als jede andere Erfahrung auch. Etwas intensiver, aber letztendlich nichts weiter als eine "Aufgabe" mit der das Gehirn fertig werden muss. Es gibt keinen relevanten Grund, anzunehmen, dass man sich immer in der Opferrolle befinden muss. Das hat man immer noch selbst in der Hand. Wenn man sich jedoch bereits auf solche Glaubenssätze wie jene von Dir, nixe, stützt, dann wundert es kaum, wenn Menschen nur noch auf der Stelle treten.

Und was die von Frau Stern angesprochene Empathie anbelangt: Ein Mensch, egal was ihm passiert ist, kann sich nicht urplötzlich davon freisprechen, sein Leben gehandhabt zu bekommen. Und sei es nur, sich Hilfe zu suchen und sich nicht nur betüdeln zu lassen. Es bringt die Fragestellerin nicht weiter, wenn man anfängt, sie wie ein mittelloses Kind in Watte zu packen. Sie kommt hier rein, weil sie ein Problem hat, wie jeder andere auch. Die Suggestion, sie müsse nach 6 Jahren immer noch ein Opfer sein, fördert ihre Bereitschaft, Dinge anzupacken, nicht wirklich. Ob man ein Opfer ist, hängt immer von der eigentlichen Sichtweise und dem Eigenantrieb ab. Und dahingehend ist es sinnvoll, ihr klarzumachen, dass sie mehr kann als nur der gepeingten Opferrolle zu genügen.
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.785
#15
Insomnius, so langsam werden Deine Beiträgemir zu infantil. Geh und antworte Caro, das Kompetenzlevel passt besser. Nur so zur Info - Raucher können Ex-Raucher werden. Alkoholiker werden optimalerweise trockene Alkoholiker. Got it?

Noch einmal: sie ist Opfer einer Straftat. Das zu leugnen ist lediglich eine Form von Verdrängung. Und Leute, die einem dann erzählen "nun ist ja auch mal wieder gut" bestärken einen im Verdrängungsprozess. Nicht im Verarbeitungsprozess.

Opfer sein bedeutet aber nicht, dass man nun den Rest seines Lebens in eine so genannte "opferrolle" (was auch immer das sein soll) kriecht. Wie Jesse schon sagt - Oper einer Straftat zu werden ist nur eine weitere Erfahrung. Und wie bei jeder Erfahrung bringt es nix, die zu leugnen. Man muss lernen zu akzeptieren, dass man diese Erfahrung nun mal gemacht hat. Erst dann kann man sie wirklich verarbeiten.

Aber wie gesagt - das ist ne Sache für Profis. Nicht für ein Laien-Forum.
 
Dabei
5 Sep 2011
Beiträge
1.994
#16
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass Depressionen/Anfälle oder was auch immer ein Leben lang wieder ausgelöst werden können.
Ich lehne mich vielleicht etwas weit aus dem Fenster, aber die Beziehung mit deinem jetzigen Freund wird irgendwann zerbrechen.
Dass die Beziehung irgendwann zerbricht (zumindest deshalb), muss nicht sein.
Natürlich kann es neue Tiefpunkte und neue (unter anderem depressive) Episoden geben, aber im Zweifelsfall kann sich auch der Partner professionell beraten lassen (bspw. um einer Co-Abhängigkeit vorzubeugen).

Ich kann den Partner auf rationaler Ebene verstehen. Er meint, die Vergewaltigung sei nun X Jahre her und dürfe daher keine Rolle mehr spielen. So einfach ist das nur leider nicht. Dass das Unterbewusstsein aber immer noch an dem Trauma arbeitet, verhindert, dass ihr es "gut sein lassen" könnt.

Such dir professionelle Hilfe. Und auch dein Partner sollte sich einmal beraten lassen. Aus eigener Erfahrung (ich war in diesem Fall die Angehörige) kann ich dir nur sagen, dass es den Umgang mit einem kranken oder traumatisierten Menschen sehr viel einfacher macht.
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#17
im Zweifelsfall kann sich auch der Partner professionell beraten lassen [...] kann ich dir nur sagen, dass es den Umgang mit einem kranken oder traumatisierten Menschen sehr viel einfacher macht.
Du lässt den Fall außer Betracht, der hier durchaus wahrscheinlich ist: Dass er auf das alles einfach keine Lust mehr hat, egal ob es leichter wird. Seine Verhaltensweise lässt darauf schließen, dass er sich wohl mehr als einmal die Frage gestellt hat, um wieviel einfacher und weniger frustrierend es mit jemandem wäre, der diese Probleme nicht hat. Diesbezüglich sollte die Fragestellerin erstmal abklären, ob er noch die Energie hat, sich das anzutun.
 
Dabei
5 Sep 2011
Beiträge
1.994
#18
Du lässt den Fall außer Betracht, der hier durchaus wahrscheinlich ist: Dass er auf das alles einfach keine Lust mehr hat, egal ob es leichter wird. Seine Verhaltensweise lässt darauf schließen, dass er sich wohl mehr als einmal die Frage gestellt hat, um wieviel einfacher und weniger frustrierend es mit jemandem wäre, der diese Probleme nicht hat. Diesbezüglich sollte die Fragestellerin erstmal abklären, ob er noch die Energie hat, sich das anzutun.
Du hast insofern recht, dass ich vom Idealfall ausgegangen bin, der Partner wolle die Beziehung fortführen.
Natürlich gilt es, so etwas im Vorfeld abzuklären. Ist die Beziehung aber schon fortgeschritten und die emotionale Verbundenheit stark, gibt der "gesunde" Partner vermutlich nicht einfach so auf.

Offtopic:

Der Gedanke, dass eine Beziehung mit einem unbelasteten Menschen einfacher wäre, kann immer wieder auftreten. Zumindest habe ich das so erlebt. Allerdings lässt die Häufigkeit und Intensität solcher Überlegungen nach, wenn der Partner unter einer entsprechenden Behandlung kontinuierliche Fortschritte macht.


Es stimmt aber natürlich, dass nicht jeder Mensch mit einem "anspruchsvolleren" Partner umgehen kann. Allerdings kann man das lernen, wenn man will und wenn einem das Gegenüber wichtig ist.

Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man an solchen Konstellationen und Aufgaben wachsen kann. Tiefschläge, Traumata oder andere einschneidende Ereignisse können schließlich jede Partnerschaft irgendwann treffen - auch solche mit zwei "gesunden" Partnern.
 
Dabei
27 Aug 2012
Beiträge
2.256
Alter
37
#19
Man bleibt immer Opfer - genauso wie man immer Alkoholiker, Waise oder Querschnittsgelähmter bleibt.
Tut mir leid nixe, aber mir ist diese Denke auch zu extrem und deine Beispiele passen überhaupt nicht dazu. Na klar, ein Querschnittsgelähmter hat keine Möglichkeit was an seiner Lähmung zu machen, weil dafür die physischen Voraussetzungen fehlen und ein Waise wird seine Eltern nicht wiederbeleben können. Ein Alkoholiker kann aber sehr wohl Nicht-Alkoholiker werden, weil er an dem Umstand was ändern kann.

Die TE war lediglich Opfer in einer bestimmten Situation ihres Lebens. Es liegt an ihr dafür zu sorgen, dass sie das nicht in ihrem gesammten Leben sein wird, denn da hat sie alle Möglichkeiten dieser Welt. Selbstverständlich hat sie unser aller Empathie bei dem, was ihr passiert ist, aber deshalb muss sie sich am Ende des Tages dennoch genauso dem Leben stellen wie wir alle und hat keine Joker-Karte, die sie ziehen kann, wenns unangenehm wird.

Seine Verhaltensweise lässt darauf schließen, dass er sich wohl mehr als einmal die Frage gestellt hat, um wieviel einfacher und weniger frustrierend es mit jemandem wäre, der diese Probleme nicht hat.
Eine vollkommen legitime und auch gesunde Frage, wenn man an seinem eigenen Glück Interesse hat.

Dennoch glaube ich, dass sich das noch gerade biegen lässt, wenn die TE die nötige Erkenntnis erlangt, dass eine Veränderung notwendig ist und sie ihr Erlebnis auch wirklich professionell bearbeiten lassen will, sodass ihr Freund nicht mehr dauerhaft den Feuerwehrmann spielen muss. Geschieht das jedoch nicht, wird es eng.



Als kleine Randnotiz noch:

Insomnius, so langsam werden Deine Beiträgemir zu infantil. Geh und antworte Caro, das Kompetenzlevel passt besser. Nur so zur Info - Raucher können Ex-Raucher werden. Alkoholiker werden optimalerweise trockene Alkoholiker. Got it?
Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber diese Ebene ist einfach nur unsachlich und geht in Richtung persönlicher Angriff. Ich muss gestehen, ich bin enttäuscht von dir nixe, da sind wir hier alle eigentlich Besseres von dir gewohnt.
 
Dabei
5 Sep 2011
Beiträge
1.994
#21
Offtopic:

Blödsinn er bleibt Alkoholiker ein leben lang aber eben ein trockener Alkoholiker.
Die Alkoholiker, die ich kenne, bezeichnen sich ebenfalls weiterhin als Alkoholiker - nur eben als trockene Alkoholiker.
Jeder von ihnen meidet Alkohol. Sie alle sagen, dass ein Tropfen genügen könnte, um sie in die Abhängigkeit zurückzubringen.

Ich bezweifle, dass sich Alkoholismus und Spätfolgen von Gewaltverbrechen vergleichen lassen.
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#22
Blödsinn er bleibt Alkoholiker ein leben lang aber eben ein trockener Alkoholiker.
"Trockener Alkoholiker" ist doch bloß ein Spruch. Was soll das groß aussagen? Klar gibt es Menschen mit größerem Abhängigkeitspotenzial, wenn dieser lange aufgebaut wurde. Dieser Umstand wird aber wieder abgebaut, wenn man sich längerer Zeit solchen Dingen entzieht. Das pauschale Gerede vom "trockenen Alkoholiker" ist genauso Humbug wie jemand, der durch Schokolade bis zu 150 kg zugenommen hat, es geschafft hat, nun auf 70 kg runterzukommen und deswegen verdonnert sei, sein Leben lang nie wieder Schokolade essen zu dürfen.

Süchtig kann jeder Mensch werden, weil der Körper eine Adaptationsmaschine ist. Wer sich aber klarmacht, welche Tragweite dies haben kann, wenn man sein Maß nicht findet und aus seiner Vergangenheit gelernt hat, muss nicht in alte Muster zurückfallen.

----------------

Übrigens finde ich Optimismus nicht schlecht. Aber bei so etwas:

Statt wie bisher hat mich nicht in den Arm genommen, sondern mich sogar weggestossen [...] Als ich ihn tags darauf angeredet habe, meinte er, dass das eine alte Geschichte sei und ich endlich darüber hinweg kommen sollte.
habe ich starke Zweifel, ob ihm das ganze noch wirklich wertvoll genug ist, um weiterzumachen.
 
Dabei
31 Jul 2011
Beiträge
2.818
#23
Ich bezweifle, dass sich Alkoholismus und Spätfolgen von Gewaltverbrechen vergleichen lassen.
Natürlich nicht.
Es ging mir um die Aussage Sie war ein Opfer aber ist es jetzt nicht mehr.

Insofern gebe ich nixe nämlich recht, sie ist eins und bleibt eins.

Man kann aber halt sehr wohl an dem Umstand was ändern.
Das sie hilfe braucht steht garnicht zur Debatte allerdings muss jeder für sich selber entscheiden wann er soweit ist
um überhaupt hilfe an zunehmen.

Und selbst wenn Sie dann hilfe bekommt ist nicht am nächsten Tag wieder alles gut.Das dauert Jahre.
Vorbei ist es sowieso nie man lernt nur besser mit um zugehen.

Ich denke wenn man einen Partner hat der weiss wie man damit umgeht ist das auch schon eine Hilfe.
Allerdings können das auf dauer nicht viele und deshalb denke ich auch das der Freund von der Te
das über kurz oder lang nicht mehr mit macht.
 
Dabei
5 Sep 2011
Beiträge
1.994
#24
@Metaxa82: In Bezug auf die Bemerkungen von Jesse und meli - wie hat denn dein Freund zu Beginn der Beziehung auf die Vergewaltigung reagiert?
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#25
Es ging mir um die Aussage Sie war ein Opfer [...] sie ist eins und bleibt eins. Man kann aber halt sehr wohl an dem Umstand was ändern.
Das widerspricht sich. Entweder bleibt sie ein Opfer oder kann diesen Umstand ändern.

Hier geht es doch nicht um die Frage, ob ihr eine Vergewaltigung passiert ist oder nicht. Die Vergewaltigung macht sie nicht zum Opfer, sondern, wie sie auf diesen Umstand reagiert. Ich habe mal von einer Frau gehört, die ihren Vergewaltiger vor der Tat bat, ihr eine Minute Zeit zu geben. Sie hat die Zeit dazu genutzt, um sich selbst zu suggerieren, dass sie Lust hat, mit ihm zu schlafen. Eine bemerkenswerte Fähigkeit, die ihr sehr viel Leid erspart hat. Sicher ein Extremfall, aber dieses pauschale Opfergerede bringt einfach nicht weiter. Wem so etwas passiert ist, soll nicht suggeriert werden, sie soll das vergessen. Aber es bringt auch nichts, ihr stets zu suggerieren, welch unglaublicher Weltuntergang ihr passiert ist. Physisch gesehen hat sich lediglich eine Haut an der anderen gerieben. Was sie psychisch daraus macht, kann sie durchaus auch selbst lenken.

Man sollte solch einer Person Stärke klarmachen. Ihr stets über das Köpfchen zu streicheln macht sie schwach und bringt sie dazu sich noch mehr aufzugeben.
 
Dabei
31 Jul 2011
Beiträge
2.818
#26
Na dein Beispiel ist aber wirklich extrem
Ich kenne es zb.so das man physisch irgendwie nicht mehr anwesend ist.

Wie dem auch sein ich will hier auch nicht diskutieren wie man am besten damit umgehen kann/soll

Sondern einfach klar machen das es von heute auf morgen nicht wieder "gut ist" aber man ne ganze Ecke besser fährt
wenn der Partner hinter einem steht.
Das hat auch nichts mit übers Köpfchen streicheln zu tun.
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#27
Sicher. Aber 6 Jahre sind nicht "von heute auf morgen". Ab einem gewissen Zeitpunkt trägt man eine wesentliche Schuld an seinem fehlenden Fortschritt. Im Grunde hat ihr Partner genau das zum Ausdruck gebracht.
 
Dabei
11 Aug 2011
Beiträge
3.912
#28
Ein Trauma wie eine Vergewaltigung ist rational gesehen nichts anderes als jede andere Erfahrung auch. Etwas intensiver, aber letztendlich nichts weiter als eine "Aufgabe" mit der das Gehirn fertig werden muss. Es gibt keinen relevanten Grund, anzunehmen, dass man sich immer in der Opferrolle befinden muss. Das hat man immer noch selbst in der Hand.
Was für ein Schwachsinn.Schon per Definition ist ein Trauma eine Verletzung und keine "Erfahrung".Ich finds echt fast schon dummdreist mit solcher Selbstverständlichkeit solche Unwahrheiten zu verbreiten.Demnach kommt das Gehirn, wenn wir den Umstand per Defintion annehmen, auch eben nicht damit klar.Fazit: Die betreffende Person ist gar nicht fähig die "Aufgabe" selbst zu bewältigen.Noch einzuschätzen ob es ein Trauma ist.


Die TE war lediglich Opfer in einer bestimmten Situation ihres Lebens. Es liegt an ihr dafür zu sorgen, dass sie das nicht in ihrem gesammten Leben sein wird, denn da hat sie alle Möglichkeiten dieser Welt. Selbstverständlich hat sie unser aller Empathie bei dem, was ihr passiert ist, aber deshalb muss sie sich am Ende des Tages dennoch genauso dem Leben stellen wie wir alle und hat keine Joker-Karte, die sie ziehen kann, wenns unangenehm wird
Da fässt man sich echt nur noch an den Kopf.Lediglich?Joker-Karte?

Gott sei dank ist es ein Laienforum.Würde man dieses Mist für bar Münze nehmen würd ich echt vom glauben abfallen.In eurer geschwängerten Beweihräucherung seht ihr nicht das wesentliche.Und bevor wieder das geheule losgeht das mein Ego mir im Wege steht, mein Kaffee zu kalt ist, oder was auch immer mir es nicht ermöglicht dieses und jenes so zu schreiben.Studiert mal nur das Wort "Trauma".

Fakt ist, wenn sie es nicht behandelt wird sie ihr Leben lang Probleme haben.Das genau dieser Schritt, es nicht zu tun, eben auch wegen dem Trauma sein kann scheint hier niemanden zu interessieren.
Das einzige was ich hier lese ist, dass dem Freund der Fragestellerin auch nicht klar war auf was er sich da einlässt.Entweder hätte er von Anfang die Geschichte meiden sollen, oder eben seine Freundin (in ihrem Interesse) dazu bewegen müssen sich behandeln zu lassen.Demnach nimmt sie selbst, ihr Freund, und auch einige Beantworter es hier kaum ernst genug.
 
Dabei
31 Jul 2011
Beiträge
2.818
#29
Jesse ich gebe dir recht mit der Zeit
Andrerseits andere brauchen 20 Jahre ;)

Das Problem ist einfach das man ganz oft denkt,das man alleine damit klar kommt und irgendwann kommt dann der grosse Knall.
Und man merkt das man da nicht alleine nicht raus kommt und vor allem erstmal auch nicht wie.

Wie gesagt wichtigster Schritt ist eben die Therapie
Aber das muss die Te erstmal einsehen und dann kann man auch an der Partnerschaft arbeiten.
Vorher ist es eh früher oder später zum scheitern verurteilt und noch schneller gehts, wenn der Partner kein
Verständniss aufbringen kann.
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#30
Was für ein Schwachsinn.Schon per Definition ist ein Trauma eine Verletzung und keine "Erfahrung".Ich finds echt fast schon dummdreist mit solcher Selbstverständlichkeit solche Unwahrheiten zu verbreiten.Demnach kommt das Gehirn, wenn wir den Umstand per Defintion annehmen, auch eben nicht damit klar.Fazit: Die betreffende Person ist gar nicht fähig die "Aufgabe" selbst zu bewältigen.Noch einzuschätzen ob es ein Trauma ist.
Es gibt keine Verletzung. Das Gehirn ist intakt, es sei denn sie hat dabei eine Gehirnblutung oder einen Schlaganfall erlitten. Es ist eine Erfahrung, die bewältigt werden muss. Wäre es eine Verletzung, dann würde es niemand überstehen. Da es aber manche schaffen, liegt es zu einem nicht unmaßgeblichen Teil auch an einem selbst. Zudem habe ich nie behauptet, sie müsse das allein lösen. Ich schrieb, sie habe es in ihrer Hand, es zu lösen. Sich professionelle Hilfe zu suchen, ist ein Teil jener Handhabe. Aber ebenso die Einstellung, mehr zu tun, als sich auf ihren Opferstatus selbst nach Jahren "auszuruhen" oder die Vergewaltigung zusätzlich zu einem Psychomonster aufzubauschen.
 
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Anzeige:

Ähnliche Themen


Oben