Sein Geständnis

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MickyMourps

Gast
#1
Heute am 14.12. kam mein Freund nach der Arbeit vorbei
und gab mir ein umfassendes Geständnis, für all die Probleme
und Streitereien die zwischen uns herrschen..
Ich befinde mich leider derzeit immer noch unter Schock
und muss das Ganze erst einmal verdauen..

Er stand da, ganz fahl und blass.
Nichts emotionales war in seinem Gesicht erkennbar.
Die Augen konnte er nur schwer öffnen, sein Blick war glasig und starr.
"Weißt du was heute ist? Ich möchte mit dir Essen gehen.
Schau mal ich hab dir was mitgebracht.."
Dabei hielt er mir das neue Linkin Park Album (Lieblingsband)
CD entgegen.. Erst freute ich mich, umarmte ihn stürmisch..
dann allerdings wusste ich dass es nun an der Zeit ist,
ich muss ihn auf unsere Probleme ansprechen,
weil das so nicht weitergehen kann.

"Mir geht es nicht sehr gut, ich möchte nicht ausgehen.
Ja, schön dass du daran denkst, heute auf den Tag genau
sind wir einen Monat zusammen.. Tut mir leid, ich habe
nicht damit gerechnet, dass du vorbei kommst.
Du könntest mir erst einmal erzählen, was mit dir los ist
und wieso du dich in letzter Zeit so verschließt.
Vielleicht auch, wieso du dich garnicht mehr für
deine Freundin interessierst und sie nicht mehr an
deinem Leben teilhaben lässt?!"

Darafhin fing er mit seinem Geständnis an..
dass auch seine Mutter bereits geahnt hatte,
dass irgendetwas schief läuft und mit ihm nicht stimmt.
Dass es ihm leid tut und er es mir nun endlich sagt..
dass er kifft... jeden Tag wieder seit einigen Wochen..
und mir dies verheimlicht aus Angst ich würde überreagieren.
Dass ich unbedingt mit ihm zu einer Drogenberatungsstelle gehen muss
und er glaubt dass daran alle Versuche der Beziehungserhaltung scheiterten..

Ich fing an zu heulen.. "Dies ist das Letzte Mal, dass ich dir
das in dein Gewissen rede: Egal was ist oder für welchen Weg
du dich entscheidest, ich stehe immer hinter dir, du kannst mir
alles erzählen und wir werden alles gemeinsam durchstehen!
Ich liebe dich und will an deiner Seite sein.
Wieso hast du davon nicht Gebrauch gemacht und mich einfach so
hintergangen? Seit Tagen geht es mir psychisch immer
schlechter, weil du mich mit diesem Schmarrn echt mitziehst
und dann muss ich erfahren, dass du solch einen Vertrauensbruch
begangen hast? Was habe ich getan das dein Vertrauen so hemmte?
Ich habe selbst viele Probleme, Weihnachten ohne meine Ma ist
so unglaublich schlimm, ich bin nur noch am Weinen..
Ich habe mir Vorwürfe gemacht, weil ich dachte ich wäre an
allem Schuld und nun erfahren ich, dass der wirkliche Grund bei dir liegt?
Ich dachte es wäre mein nicht allzu leichtes Verhalten,
seit dem Tod meiner Mutter. Und klar flippe ich aus.
Dass du wieder kiffst ist nicht das Tollste. Dass du es mir aber nicht
sagtest und mich so hintergehst ist der wahre Grund wieso ich so ausraste.
Das hätte ich aber nicht getan wenn du mir von Anfang an sofort
alles erzählt hättest. Da hätte ich noch Verständnis gezeigt.
Dann hätten wir gemeinsam eine Lösung gefunden! Ich weiß wirklich nicht mehr
was ich momentan noch dazu sagen soll.. das verletzt mich wirklich sehr.
Bitte geh jetzt erst mal.."

Er ist gegangen und ich bin wieder allein und muss mir
Gedanken machen wie es weitergeht. Weil ich ihn von Herzen liebe,
werde ich ihn nicht im Stich lassen! Es hat mich trotzdem so tief verletzt..
dass er mich so hintergangen hat ohne mit Vertrauen zu schenken.
Ich bin komplett fertig und total überfordert. Was soll ich jetzt nur denken?!
Bitte um Rat wie es nun weitergehen soll und was ich tun soll?
 
Dabei
19 Mai 2006
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#2
Vertrauen MUSS wachsen. Und das ist nicht nach 1 Monat Beziehung da!

Unterstütz ihn. Er war jetzt schließlich ehrlich!
 
Dabei
14 Feb 2010
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#3
Was du tun sollst ?
Schick ihn zur Drogenberatung .... obwohl, er hat ja WIEDER angefangen ..... meiner Meinung nach ist bei Rückfällen fraglich, ob sie je wieder von so etwas loskommen.
Zum Glück kann ich nicht nachvollziehen, wie es ist nach etwas süchtig zu sein, aber ich stelle mir das sehr schwer vor, und mit sehr viel Willenskraft verbunden.
Diese hat er anscheinend nicht.
Und ja, Junkies belügen. Sie beklauen auch oder prostituieren sich, eigentlich nicht die Sorte Mensch, die ich mir als Freund für meine Tochter wünschen würde ...
 
Dabei
30 Jun 2010
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#4
Wenn ein Süchtiger sich nicht allein hilft oder sich zumindest helfen lässt, kannst Du ihn da aus der Sch.... nicht rausholen. Wenn sich Dein Freund weiterhin mit dem Zeug zudröhnt, solltest Du irgendwann die Reißleine ziehen und gehen. Sonst wirst Du selbst daran zugrunde gehen.
 
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MickyMourps

Gast
#5
Wir kennen uns seit 4 Jahren
und waren da auch sehr eng befreundet.
Vertrauen ist immer da.. das hat nichts damit zu tun,
dass die Beziehung erst so kurz besteht.
Also Vertrauen dürfte wirklich nicht der Grund sein,
das fehlt nicht. Seiner Ma hatte er es ja auch nicht gesagt
und der vertraut er nur halb so viel an wie mir!
Ja unterstützen werde und muss ich ihn ja,
wenn ich ihn nicht komplett verlieren will..

Black, er ist ein anständiger Kerl.
Meine Mutter hat ihn immer sehr gemocht als
sie noch gelebt hat.. sie sagte zwar auch, dass seine
Drogenfreunde falscher Umgang seien, aber meine
Eltern wussten, dass er kein schlechter Typ ist.
Und als fester Freund ist er, wenn man davon absieht
dass das Kiffen leider der Auslöser für alles problematische war,
wirklich der Beste den man sich wünschen kann.
Davor hatte er auch über ein halbes Jahr aufgehört.
Was ihn dahin zurück getrieben hat, war ein heftiger
Streit als wir noch "nur" befreundet waren und ich
Nix mehr mit ihm zu tun haben wollte.
das war so schlimm für ihn, dass er wieder zu Gras gegriffen hat.
Aber davon loszukommen, wenn er das will wäre sicher zu schaffen.

Als ich sah, dass er wieder angefangen hat,
habe ich damals auch versucht ihn davon wegzukriegen.
Aber scheinbar ging das hinter meinem Rücken weiter
und das hat er dann in die Beziehung mit hineingenommen..
Es ist schade, aber ich werde ihn nicht aufgeben.
 
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MickyMourps

Gast
#6
Nelly er kam doch zu mr und hat es mir gestanden und mich gebeten mit ihm zu der Stelle zu gehen!
Weil er auch gemerkt hat, dass das nur Mist mit sich bringt..
Danke aber für den Ratschlag, denn dass es mir so nicht gut tut merke ich ja auch.
 
Dabei
14 Feb 2010
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#7
Es ist schade, aber ich werde ihn nicht aufgeben.
Steiger dich nicht zu sehr hinein und bilde dir bloß nicht ein, dass du ihm helfen könntest.
Du kannst ihm nicht helfen, entweder er will davon loskommen, oder er wird bei jedem Problem wieder zum Gras greifen.
Prinzipiell könnte es mir egal sein, ob du ihm noch vertraust oder nicht, nur ich denke, dass es auch für dich ein sehr schwerer Schlag sein wird, wenn du merkst, dass du ihm überhaupt nicht mehr vertrauen kannst.

aber meine Eltern wussten, dass er kein schlechter Typ ist.
Mag sein dass er nett ist, vielleicht bekifft sogar noch chilliger als auf Entzug, eigentlich sogar sehr wahrscheinlich .... wie auch immer, jemand, der nichtmal sich selbst im Griff hat und unter Entzugserscheinungen für meine Begriffe nicht zurechnungsfähig sein kann, ist potentiell gefährlich. Wenn es ihn schüttelt und er gegen Kopf- und Gliedschmerzen ankämpfen muss, wird es ihm ab einem gewissen Punkt egal sein, ob du ihn liebst, weil negative Gefühle immer stärker sind, da helfen auch die schönsten Schmetterlinge im Bauch nichts.
 
Dabei
14 Sep 2009
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#8
Naja, wenigstens hat er ehrlich gesagt, dass er es verheimlicht hat weil er Angst hat, dass du überreagierst. Und wie lang genau macht er das jetz wieder, seit paar Wochen? Also auch schon vor eurer Beziehung?

Könntest ihn erstmal links liegen lassen, wenn er dann ankommt (und du willst ihn ja noch), vor die Wahl stellen, und wenn er sagt dass er sich für dich entscheidet ganz klare Ansage treffen. Bedingung Entzug, und ihn dabei auf jeden Fall unterstützen denn wie Black schon sagte, Die Abhängigkeit is Willenssache und dass er die kaum hat zeigt ja sein Rückfall. Also kann es dann durchaus sein, dass es nach Hinten losgeht ohne richtige Hilfe..aber musst halt wissen wenn du es versuchen willst viel Glück
 
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MickyMourps

Gast
#9
Steiger dich nicht zu sehr hinein und bilde dir bloß nicht ein,
dass du ihm helfen könntest.
Du kannst ihm nicht helfen, entweder er will davon loskommen,
oder er wird bei jedem Problem wieder zum Gras greifen.
Aber ich liebe ihn doch... wieso sollte ich nicht versuchen alles für meine Liebe tun zu können?
Ihm im Stich zu lassen hilft ihm sicher noch weniger weiter.. meinst du nicht auch?

Prinzipiell könnte es mir egal sein, ob du ihm noch vertraust oder nicht,
nur ich denke, dass es auch für dich ein sehr schwerer Schlag sein wird, wenn du merkst,
dass du ihm überhaupt nicht mehr vertrauen kannst.
Natürlich wäre es ein derber Schlag für mich wenn ich ihm garnicht mehr vertrauen kann.
Aber ich glaube daran nicht.. ich glaube nicht, dass er so ein Mensch werden könnte.
Bisher hat er doch auch gewusst was richtig und was falsch ist
aber in dieser Sache halt leider nicht..

.... wie auch immer, jemand, der nichtmal sich selbst im
Griff hat und unter Entzugserscheinungen für meine Begriffe nicht zurechnungsfähig
sein kann, ist potentiell gefährlich.
Wie kommst du darauf, dass er sich selbst nicht im Griff hat?
Ich habe bisher nie erlebt dass er Entzugserscheinungen hatte...
Unzurechnungsfähig war er auch noch nie..
Wie sollte dies denn aussehen??

Wenn es ihn schüttelt und er gegen Kopf- und Gliedschmerzen
ankämpfen muss, wird es ihm ab einem gewissen Punkt egal sein, ob du ihn liebst,
weil negative Gefühle immer stärker sind, da helfen auch die schönsten Schmetterlinge im Bauch nichts.
Krank war er erst... ne ganz normale Krippe.
Wieso sollte er denn solche Dinge bekommen?
Andere kiffen Jahre lang und haben nicht sowas...
Wieso sollte er negative Gefühle haben die auch der Liebe überwiegen?

Bitte klär mich mal über diese komischen aufgelisteten Dinge auf.
 
Dabei
14 Feb 2010
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#10
Du hast och nie nen Junkie oder Alkoholiker gesehen, oder ?
Ich klär dich mal auf, das sind Menschen, die am Ende nur noch vor sich hinwegetieren, die grob gesagt auf nichts anderes mehr reagieren als Schmerzen.
Als ich mal einen im Krankenhaus füttern musste, hatte ich das Gefühl, dass er mir jeden Moment abkratzt, weil er es nicht mal mehr gebacken bekommen hat, schlucken und atmen zu koordinieren.
Dass der diensthabende Arzt lieber zur nächsten Tanke läuft um ne Bulle Vodka zu holen, statt sich zig Bögen wegen der Fixierungsmaßnahmen und den Zorn der Schwestern aufzuhalsen, zeigt deutlich, dass selbst abgehärtete Menschen sehr schnell resignieren, und ich hab bisher nur von legalen Drogen geredet.

Dass Menschen, die jahrelang kiffen keine Entzugserscheinungen haben ist logisch, schließlich versorgen die sich regelmäßig mit Stoff.

Wie kommst du darauf, dass er sich selbst nicht im Griff hat?
Mal ganz unverblümt, Drogensüchtige sind Arschlöcher, die ihre Mitmenschen hintergehen, beklauen, belügen nur um sich selbst hinweg zu raffen.
Wenn du einmal gesehen hast, wie solche Menschen aussehen, mit eingefallenen Augen, zerstochenen Beugen und wirrem Blick, wirst du verstehen, dass sich so etwas niemand mit einem klaren Verstand freiwillig antut.

Möglicher Weise endet er nicht im Extremen, aber ich würde mir da keine Hoffnung machen, dann wirst du nämlich höchstens positiv überrascht ...... aber das ist eh immer so eine Sache mit Überaschungen.

Bisher hat er doch auch gewusst was richtig und was falsch ist
Ach echt .... opfert er sein Taschengeld für die Drogen oder leiht er sich regelmäßig ohne Rücksprache Geld von mutti ?
 
Dabei
14 Sep 2009
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#11
Kannst es ruhig glauben was Black schreibt, ich habe es auch erlebt wie meine Oma starb weil die Organe versagt haben durch jahrzehntelangen Alkoholmißbrauch, wie ihre Haut und ihre Augen vorher immer gelber wurden...zum Schluss hatte sie sogar Parfum getrunken wenn sie keinen Alkohol hatte.
Die Frage bei deinem Freund ist ja auch ob er sich mit dem Kiffen zufrieden gibt oder auch noch in ne andere Richtung probiert?
 
Dabei
19 Mai 2006
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#12
Was das Vertrauen angeht...es mag ja sein, dass ihr in eurer Freundschaft immer Vertrauen hattet. In einer beziehung sieht das aber anders aus. Ich war auch mal mit meinem besten Freund zusammen- und durch die Beziehung war vieles auf null gesetzt, quasi als hätte man nochmal START gedrückt.

DU kannst ihm gar nicht helfen. Er muss es wollen und die geeigneten Beratungsstellen und Entzugseinrichtungen aufsuchen.
Du kannst nur sagen, dass du ihm zur Seite stehst und ihn unterstützt- ihm aber auch ganz klar Konsequenzen aufzeigen, wenn er dich wieder belügt.

Ich denke von seinen Kiffer- Drogen los zukommen, wird nicht das schwierigste für ihn sein! Schwieriger wird es clean zu bleiben. Da dein Freund Drogen als Lösung für seine Probleme sieht, muss er in meinen Augen ein komplett anderes Problemlösungsverhalten erlernen und das wird schwierig und kostet Kraft- wahrscheinlich euch beide.
Zudem wird er es wohl nie schaffen, wenn er weiter in einem Freundeskreis rumlungert, in dem Drogen etwas ganz alltägliches sind.


 
Dabei
5 Nov 2007
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#13
.....Aber ich liebe ihn doch... wieso sollte ich nicht versuchen alles für meine Liebe tun zu können?
Ihm im Stich zu lassen hilft ihm sicher noch weniger weiter.. meinst du nicht auch?......
Du kanst ihm nicht helfen, auch nicht mit deiner Liebe. Er muss es selber wollen.

Und sicher ist er nicht in dem Zustand, wie Black es aus dem Krankenhaus beschreibt, wo sie gefüttert werden müssen, soweit ist er noch nicht. Aber so weit kann es kommen, wenn es sich nicht ändert:

Er muss einsehen, jawohl, ich bin krank, ich lasse mir helfen. Nur wenn er mit dieser Einstellung zur Beratung geht, hat er eine Chance. Und er muss gute Therapeuten finden, zu denen er vertrauen hat. Und auf das hören, was sie ihm sagen.

Du kannst ihm mit deiner Liebe dabei helfen, indem du zu ihm stehst, ihn so unterstützt. Aber machen muss er es selber.
 
Dabei
23 Dez 2009
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#14
Japdidap,
ich gebe nic recht, er muss sich selber helfen und helfen wollen. Ich will hier nicht groß drüber schreiben (bei bedarf können wir gerne per PN quatschen) aber ich kenne das Problem selber muss ich gesetehen. Bin dadrauf auch nicht stolz doch hatte auch immer meine Phasen wo ich mit´r selber gesagt habe "Krieg dich mal wieder"..... Ich kenne viele Leute die schaffen es nicht einmal mehr Pausen zu machen und Konsumieren Tag täglich. Es muss bei ihm klick machen.... Andersrum könntest du bei ihm 1-2 Wochen wohnen. Mach die Bude rein, sag ihm er soll seine Bude "sauber machen" in diesem sinne und nach wenigen Wochen ist es meist so, das der Alltag wieder einkehrt und der Konsum nicht mehr so stark beachtet wird bzw. man sich gut abzulenken weiß....

Tatanka
 
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MickyMourps

Gast
#15
Tatanka ich weiß leider nicht was du mit sauber machen meinst.
Schlielich hat er nie im eigenen Haus konsumiert.
Mag sein dass du das gleiche Problem hattest, aber das ist nicht vergleichbar..

Ja Nic hat auch Recht. Aber zur Beratung mussten wir nicht.
Er hat eignen Willens aufgehört und nun läufts es gut.
Wohnen werde ich sicher nicht bei ihm, noch weniger Wochen.
Denn er wohnt noch bei seinen Eltern und ich habe auch ne eigen Bude um die ich mich kümmern muss.
 

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