von Spooky
Und die Jugendlichen vor 35 Jahren waren definitiv nicht so. Und waren nicht alle mit 14 scharf darauf SEX zu haben, sondern fingen damit gewöhnlich erst mit 16-17J.
...
Das hat nichts mit Generationenkonflikt zu tun.
Die Jugendlichen, die vor 35 Jahren jugendlich waren, sind natürlich nicht so, wie die heutigen Jugendlichen. Wie soll denn das gehen, wenn sie in so verschiedenen Welten aufwachsen?
So, nun sagen die Alten, dass das Alte ihnen gefallen oder nicht geschadet hat. Aber weitere 35 Jahre zuvor hätten Statistiken vielleicht ein ganz anderes Durchschnittsalter für den ersten Geschlechtsverkehr angezeigt. Und auch da waren es andere Dimensionen, andere Umfelder, andere Standarts. Die meisten jetzigen Älteren sind trotzdem zu anständigen und von den ganz Alten(die vor 70 Jahren jugendlich waren) anerkannten Leuten geworden, oder nicht?
Die Alten Werte bleiben nicht erhalten, weil sich die Welt verändert. Die Kinder wachsen in der veränderten, neuen Welt auf und entwickeln sich anders als die älteren es von sich kennen. Das heißt doch aber nicht sofort, dass das auch schlecht ist. (Natürlich gibt es immer Extremfälle und die möchte ich auch nicht beschönigen.)
Alte Ansichten gegen andere, junge Ansichten.
Wo ist das dann kein Generationenkonflikt?
Vielleicht wird das frühe Interesse an Sexualität bei Kindern auch dadurch bestärkt, dass sie bereits in der Grundschule in Sexualkunde unterrichtet und vor HI-Viren gewarnt werden. Wenn man davon erfährt, vor allem als Kind, bleibt oder wird man natürlich Neugierig. Dazu kommt das Geltungsbedürfnis, die eventuellen Lügen, um selbst als Held dazustehen, weil man schon Erfahrungen hat, die den anderen fehlen. Das geht dabei nicht einmal darum, dass es sich um Sex handelt, sondern schon allein der Gedanke, dass ein Gleichaltriger mehr weiß als ich, macht mich als Kind noch viel neugieriger, vielleicht neidisch. Von Ängsten ganz zu schweigen.
Gehen wir vom Fahrradfahren aus, was ja noch viel früher in Erwähnung tritt. Wird im Unterricht erzählt, dass bald das Fahrradfahren geübt und die Verkehrszeichen gelehrt werden sollen, sind die Schüler aufgeregt. Eine neue Ebene, auf der sie sich beweisen sollen, eine neue Möglichkeit, Ansehen und Können unter Beweis zu stellen.
Wenn in der Fünf Minuten Pause dann jemand sagt, dass er schon Fahren kann oder schon seit Jahren oft fährt, bekommt er Respekt, eventuell Neugierde oder Neid entgegengebracht. Besonders ehrgeizige Kinder könnten dann zuhause Versuchen, allein zu Fahren, ohne es je geübt zu haben - führt natürlich zu (Un-)Fällen.
Vielleicht führt das frühere Anfangen der sexuellen Erfahrungen auch zu einer verkürzten Kind-Phase. Doch wenn sich diese nicht durchsetzt, so wird sie sich auch wieder verlängern, denn ein bisschen Natur steckt auch nach den ganzen Technik- und Internetgenerationen im Menschen, oder?