oftmals lieblose Ehe

Dabei
7 Mai 2017
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#1
Hallo ihr Lieben,

Ich habe mich vor Wochen hier angemeldet, weil ich nicht mehr weiter wusste.
Zwischendurch gab es dann eine Phase in der ich dachte, alles würde anders werden. Nun bin ich wieder am gleichen Punkt.

Ich habe meinen Mann 2008 kennengelernt, damals war er noch eine Frau. Hochverschuldet war er, aber das haben wir in den Griff bekommen. Für mich war es normal, einander zu helfen.
Danach folgten im Rahmen der Transsexualität viele Operationen, eine wirklich harte Zeit in der unsere Beziehung immer liebloser wurde. Dennoch haben wir geheiratet, aber auch das sehr lieblos (musste sogar diskutieren, ob man sich auf dem Standesamt küsst).
Zwischenzeitlich waren wir getrennt, hatten in dieser Zeit beide andere Partner und sind nun seit Ende Januar wieder zusammen. Zuvor hat er mich sehr umworben.
Im Februar und März dann wieder Lieblosigkeit, er behandelte mich als wäre ich selbstverständlich, aber eher wie eine gute Freundin. Grund dafür war erst Umzugsstress, dann eine bei ihm stattfindende Prüfung im beruflichen Rahmen. Danach war er 3 Wochen lang wirklich traumhaft. Wie ausgewechselt.
Kurz darauf wurde es wieder genauso. Wir haben dann lange geredet. Er hatte es viel von "mein Leben", was mich sehr irritiert hat.
Irgendwann sagte er dann, er könne mit Stress nicht umgehen und wolle das ändern, damit ich nicht immer darunter leiden muss. Allerdings hält das alles nicht lange an und er tut sehr wenig um langfristig etwas zu verändern.

Er arbeitet Schicht, viel am Wochenende, so dass wir uns wenig sehen, was für mich wirklich schwierig ist.
Hat er Nachtschicht sehen wir uns gar nicht unter der Woche. Da schreibt er mir, dass ich ihm fehle und so.
Aber sonst eben nicht, es kommt emotional nichts rüber. Sex haben wir auch nicht. Er beschwert sich zwar darüber, dass wir keinen Sex haben, andererseits ist er aber auch nicht in der Lage, auf meine Annäherungsversuche einzugehen. Sitzt auf dem Sofa bis er müde ist und schlafen will, Zärtlichkeit im Alltag gibt es wenig.

Seit 2 Tagen ist es jetzt wieder als wären wir nur Freunde. Kein liebevolles Wort, überhaupt keine Zärtlichkeit. Spreche ich ihn darauf an, ist er patzig. Sagt, er hätte halt keine Lust mich zu küssen.

Mich verletzt das Sehr, vielleicht auch weil ich hochsensibel bin. Es ist nicht die Art, wie ich mir eine Beziehung wünsche und ich merke immer wieder, wie meine Bedürfnisse nach Liebe und Zärtlichkeit auf der Strecke bleiben.
Sage ich das, schlägt er vor, dass ich mich auf dem Sofa vor ihn lege, er legt seinen Arm um mich und dann hätte ich ja was ich will.

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Mich verletzt diese Distanz sehr.

Früher dachte ich, vielleicht müsste ich nur mehr tun, um mehr Liebe verdient zu haben.
Da ich aber nach einem Burnout 2014 eine Therapie gemacht Habe, sehe ich das heute anders. Dazu kommt sicher auch, dass ich letztes Jahr erlebt Habe, wie schön es ist, wenn jemand wirklich fürsorglich und liebevoll ist.

Ich bin (wie eine frühere Freundin von mir sagen würde) sexuell frustriert und vor allem traurig, verletzt und ratlos.
 
Dabei
10 Aug 2015
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#2
Zitat:"Ich bin (wie eine frühere Freundin von mir sagen würde) sexuell frustriert und vor allem traurig, verletzt und ratlos"

Und was hindert Dich daran das offensichtliche zu tun? Nämlich einen Schlußstrich zu ziehen, die Beziehung bzw. Trennung aufzuarbeiten und dann einen neuen Partner zu suchen?
Er ändert sich sicherlich nicht mehr. DU musst wissen will ich das oder nciht. Und wenn Du ehrlich bist willst du das so nicht mehr!
 
Dabei
7 Mai 2017
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#3
F0r mich ist das nicht so offensichtlich. Ich Frage mich durchaus, ob das was ich möchte nicht schlicht unrealistisch ist und welchen Anteil ich trage. Frage mich, ob ich nicht einfach zu viel will und eine Art Traumtänzer bin.
 
Dabei
10 Aug 2015
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#4
Nein ich glaube nicht, dass das unrealistisch ist.

Ich kenn mich zu wenig aus aber: Zitat:"Danach folgten im Rahmen der Transsexualität viele Operationen, eine wirklich harte Zeit in der unsere Beziehung immer liebloser wurde."
Wenn er da Hormone nehmen muss (nehme ich mal an) kann es schon sein, dass man sich verändert, das man anders tickt, dass die Chemie einfach nicht mehr stimmt.

Was mich nachdenklich stimmt: Zitat:"Dennoch haben wir geheiratet, aber auch das sehr lieblos (musste sogar diskutieren, ob man sich auf dem Standesamt küsst)"
Hast du ihn zur Hochzeit gedrängt? Wolltest DU unbedingt und er fühlte sich schuldig, da du ihm finanziell geholfen hast? Wie wirkliche liebe klingt das ganze nicht.
Du sagtest du hast ihn vor ca. 10 Jahren kennen gelernt, war er nach seiner Hochzeit anders oder geht das eigentlich schon 10 Jahre so?

Ich verstehe Deinen Anteil daran nicht? Was genau glaubst du hättest Du falsch gemacht oder was könntest Du besser machen?

Ein Traumtänzer bist du nicht, denn jeder Mensch sehnt sich nach Liebe nach Zärtlichkeit - wenn das komplett fehlt, kann man die Partnerschaft also auch gleich bleiben lassen.

Du solltest Dich mit ihm aussprechen und schauen wo er eure Beziehung/Ehe sieht - wie soll es weiter gehen? Was willst du was will er?
Wenn ihr da keine gemeinsamen Ziele mehr findet, dann bleibt aus meiner Sicht nur die Trennung.
 
Dabei
7 Mai 2017
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#5
Er ist seit das mit den Operationen angefangen hat so. Zur Hochzeit habe ich ihn gar nicht gedrängt. Ursprünglich wollte ja er heiraten. Nur wollte er sich halt nicht öffentlich küssen und Kleid und Feier waren seiner Ansicht nach auch zu viel.
Früher war er sehr romantisch, fürsorglich und so.
Aber innerhalb von 2 Jahren wurde daraus jemand, der mich behandelt wie eine gute Freundin mit der er zusammen lebt und die zum Abschied und zur Begrüßung und vor dem Schlafengehen ein bussi bekommt.
Spreche ich ihn darauf an, sagt Er, es wäre halt im Moment so. Er wäre halt so. Und es würde ja wahrscheinlich auch anders werden und er würde unsere Ehe ja wollen nur müsse ich mir mal überlegen was ich will. Ich sei zu empfindlich und zu übersensibel
 
Dabei
22 Mai 2010
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#6
Darf man fragen wie alt Ihr beide seit?

Mein Eindruck: Für mich klingt diese Partnerschaft nach einer Zeitverschwendung. Er scheint viel mehr Probleme mit sich zu haben, so dass er einfach keine Lust mehr hat, in die Beziehung zu investieren. Ich frage mich auch, ob er dich wirklich noch liebt.
"Es wäre halt so" und "wahrscheinlich" würde es sich ändern... das wäre mir zu wenig. Er sagt dir damit, dass er es selbst nicht weiß wie es in den nächsten Jahren aussieht. Es kann auch gut sein, dass du nach wie vor in dieser Situation stecken wirst. Und dir denkst: Die Zeit hätte ich besser nutzen können.
Habt ihr derzeit überhaupt etwas, was Ihr als Paar unternehmt? Was euch verbindet? Reisen, Spaß, Liebkosungen, Zukunftspläne?
 
Dabei
7 Mai 2017
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#7
Ich bin 30, er 34.
Mir ist das was von ihm kommt ja auch zu wenig. Und meist habe ich den Eindruck, dass er keine Gefühle hat, sondern ich einfach nur praktisch für ihn bin.
Er ist allgemein sehr rational. Wie sagte er so schön, als er den Kontakt zu seiner Familie abbrach "wenn eine zwischenmenschliche Beziehung keinen offensichtlichen Nutzen erfüllt macht sie keinen Sinn und nur nett reden ist sinnlos, da muss man schon mehr Nutzen daraus ziehen können und der ergibt sich aktuell nicht".

Insgesamt hat er wenig Lust irgendwas für irgendwelche Beziehungen zu investieren. Ist auch bei seinen Freundschaften so. Seine Freunde planen und er ist dabei. Tun sie nichts passiert nichts. Und wenn es mal Krach gibt, beendet er Freundschaften, weil es ihm zu anstrengend wird. Erzählt jedem nur die Dinge die für ihn bequem sind und ist auch gern mal nicht ganz so ehrlich, wenn die Wahrheit Stress bedeuten würde.

Wir Unternehmen gar nichts.
Wenn er mal frei hat, liegt er auf dem Sofa oder der Terrasse, Gespräche gibt es da dank auch nicht. Dass er irgendwann sagt "also wenn willst kannst dich hier auf meinen Schenkel legen", dann ist das schon das höchste der Gefühle.
Bussi zur Begrüßung und zum Abschied sowie vor dem Schlafengehen wenn er keine Nachtschicht hat, mehr gibt es seit Jahren nicht.

In die Zukunft möchte er nicht denken oder planen, weil er ja nicht weiß, was in 2 Jahren ist. Er sagt Immer, er wisse ja nicht einmal wie er in 2 Wochen arbeitet, da könne man nicht planen.
Gemeinsam reisen tun wir bislang auch nicht. Ich habe ihn jahrelang mehr oder weniger finanziell unterstützt, da war mit reisen nicht viel. In 2 Wochen fliegt er jetzt mit Freunden nach Amerika. Da hätte ich mit kommen können, aber unter der Voraussetzung, dass wir alle in einem Zimmer schlafen und das möchte ich dann wirklich nicht. Auf Zimmer neben seinen Freunden wollte er sich nicht einlassen, angeblich war das Hotel ausgebucht und das gegenüber (mein Gedanke war; dann wäre man ja allein aber dennoch in der Nähe seiner Freunde) war ihm zu teuer. Nicht weil man es sich nicht leisten kann, es ging ihm und Prinzip und wenn ich ihn lieben würde würde ich das gemeinsame Zimmer akzeptieren. Also bleibe ich daheim.

Ich selbst würde gern Urlaub und Zukunft planen, allerdings finde Ich, dass es uns dafür aktuell (oder eher schon lange und nur nicht bemerkt) an der Basis mangelt. Zukunft sollte man ja gemeinsam planen.

Und du hast recht, dieses "irgendwann wahrscheinlich und jetzt ist es halt so" höre ich schon seit 2009. Geändert hat sich viel. Nur nicht zum positiven für mich.

Und plötzlich scheint das was the_m geschrieben hat doch sehr offensichtlich.
Frage mich Nur, ob es das wirklich ist oder ob das eine situative emotionale Betrachtung ist.
 
Dabei
7 Mai 2017
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#8
Mein Hausarzt hat mich neulich gefragt, ob er die Scheidungspapiere unterschreiben soll.
Ich habe nämlich ein allergisches Asthma. Auslöser war eine Hundeallergie. Während der Trennungszeit hat sich mein Mann einen Hund zusammen mit seiner jetzigen Ex gekauft. Dieser Hund lebt jetzt natürlich mit in meiner Wohnung. Anfangs sagte er noch er wolle probieren ob und wie es geht. Mittlerweile ist es "ich hab nicht den Eindruck dass es dir schlecht geht und wenn doch ziehen wir halt aus".
15 Jahre Ehe ohne gemeinsame Wohnung und das wegen eines Hundes?
Dazu die Erwartung, dass ich meine Gesundheit riskiere?
 
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