Moralisches Dilemma - was soll ich tun?

Dabei
19 Mai 2010
Beiträge
6
Alter
40
#1
Hallo zusammen,

ich habe ein Problem, dass nur indirekt mit Liebe zu tun hat, deswegen denke ich ist es hier am besten aufgehoben. Vielleicht zunächst eine kurze Zusammenfassung: Vor ca. 5 Jahren habe ich mich in die Freundin eines meiner besten Freunde verliebt. Ich habe mich für die Freundschaft und gegen die Liebe entschieden und es hat 3 Jahre gedauert bis meine Gefühle sich wieder verflüchtet haben. Bis heute habe ich es jedoch nicht geschafft es meinem Freund zu beichten, obwohl es Tage gibt, an denen es mich sehr belastet, weil ich trotz allem das Gefühl habe ihn schwer hintergangen zu haben. Ich weiß allerdings nicht, ob ich damit einen sehr großen Fehler machen würde und die Freundschaft aufs Spiel setzen würde, so dass es besser wäre es einfach für immer für mich zu behalten.

Den Anfang nahm das Ganze vor 6 Jahren als ich angefangen habe zu studieren. So etwa im 2, 3 Semester habe ich meinen Freund kennen gelernt und er ist in kürzester Zeit zu einem meiner besten Freunde geworden (ich könnte auch bester sagen, aber ich habe noch mehrere Freunde zu denen ich ein genauso gutes Verhältnis habe und ich mache ungern Ranglisten...). Mein Problem begann auf einer Party ungefähr in der gleichen Zeit, denn er hatte seine Freundin mitgebracht und weil sie dort kaum jemanden kannte, haben wir sehr viel miteinander geredet. Obwohl ich sie natürlich schon vorher kannte, habe ich sie da erst wirklich kennen gelernt und mich unsterblich in sie verliebt. Ich rede nicht davon, dass ich mich in sie verknallt habe oder sie sexuell anziehend fand, beides hätte ich einfach ignoriert, es war echte Liebe, die mich bis ins Tiefste erschüttert hat. Nur für meine erste große Liebe hatte ich ähnliche Gefühle.

Ehe ich mich versah saß ich im bisher größten moralischen Dilemma meines Lebens. Ich hatte die Wahl zwischen zwei Alternativen: Entweder ich verleugne meine Gefühle und vergrabe alles tief in mir oder ich missbrauche das Vertrauen meines Freundes auf schwerste Weise. Ich habe lange mit mir gerungen, da bin ich ganz ehrlich. Es war eine schwere Entscheidung, aber ich habe mich dafür entschieden nichts zu tun und abzuwarten bis meine Gefühle wieder verschwinden. Ich kann bis heute nicht hundertprozentig ausschließen, dass sie möglicherweise ähnliche Gefühle für mich empfunden hat. Ein Freund von mir, der uns beide hin und wieder zusammen erlebt hat und den ich eigentlich immer als Skeptiker erlebt habe, meinte dass sie zumindest in mich verknallt gewesen sei, aber ich glaube nicht daran. Wenn es nämlich wirklich so war, dann habe ich damals eine Entscheidung getroffen, die nicht nur mein Leben sehr stark beeinflusst hat sondern auch ihres. Und das würde alles nur noch schwerer für mich machen und das Dilemma noch größer machen, als es schon war.

Da mein Freund und seine Freundin sehr eng zusammenleben und ich sie unzählige Male besucht habe und wir auch hin und wieder etwas zu dritt gemacht haben, war es natürlich nicht sehr einfach für mich sie zu vergessen. Aber 3 Jahre später, als ich ein Studienpraktikum in einer anderen Stadt gemacht habe und beide ein halbes Jahr nicht gesehen habe, hat die Liebe endlich kapituliert. Versteht mich nicht falsch. Ich betrachte sie immer noch als so eine Art Freundin von mir. Wirkliche Freundschaft kann man natürlich niemals aufbauen mit Freundinnen von Freunden. Aber ich helfe ihr gern, wenn ich kann und freue mich wenn sie glücklich ist. Aber ich bin nicht mehr verliebt in sie und diese seelenzerreißende Sehnsucht ist verschwunden. Ich will keine Beziehung mehr mit ihr. Und ich bin in gewisser Weise auch stolz auf mich, dass ich mich so entschieden habe. Ich glaube die beiden haben etwas ganz Besonderes und werden vielleicht ihr Leben lang zusammen sein. Das ein oder andere Mal habe ich ihnen auch geholfen, wenn sie Beziehungsprobleme hatten.

Ja und die Freundschaft zu meinem Freund ist heute sehr eng geworden. Wir erzählen uns im Grunde alles und es hat sich ein unfassbares Vertrauensverhältnis entwickelt. Als er vor einiger Zeit im Urlaub mit seinem Vater war und seine Freundin arbeiten musste, habe ich eine Woche lang bei ihnen zu Hause auf seinen Hund aufgepasst, wenn sie arbeiten war. Das heißt er hat mir seinen Hund und seine Wohnung anvertraut und es war für ihn auch in Ordnung, dass sie und ich jeden Tag ohne ihn einen gewissen Kontakt hatten. Er und ich treffen uns mehrmals pro Woche und ich glaube kaum, dass unsere Freundschaft noch enger sein könnte. Aber bis heute habe ich ihm nichts von dieser Zeit erzählt und ich glaube dass ich es ihm schuldig bin, dass ich es ihm beichte. Es ist jetzt 2 Jahre her, dass ich aufgehört habe sie zu lieben. Ich wollte immer darauf warten, dass ich selbst eine Freundin habe und dann eventuell auch eine sehr ernsthafte Beziehung habe, damit er sieht, dass es mir wirklich ernst ist. Aber ich hatte nie eine Freundin und die Chance, dass sich daran in absehbarer Zeit jemals etwas ändert schätze ich als sehr gering ein, aber das ist ein anderes Thema, das hier nicht hingehört.

Meine Frage ist: Soll ich es ihm wirklich beichten? Soll ich ihm sagen, dass ich seine Freundin drei Jahre lang über alles geliebt habe? Ich werde ihm ehrlich sagen, dass ich absolut nicht glaube, dass sie mich jemals interessant gefunden hat und dass ich nie auch nur eine Sekunde lang der Liebe nachgegeben habe. Ich habe nie irgendetwas getan und mich ihr niemals genähert. Im Gegenteil ich habe eine Zeit lang versucht ihr möglichst aus dem Weg zu gehen und teilweise war ich sogar nicht unbedingt nett zu ihr. Ich weiß, dass das nicht richtig von mir war, aber so konnte ich meine Liebe zumindest ein wenig bekämpfen. Sonst konnte ich nichts tun und einfach nur abwarten. Ihr werde ich es mit Sicherheit niemals sagen, das wird niemals für mich in Frage kommen und ich habe damit auch gar kein Problem.

Aber ich weiß nicht, ob ich damit, dass ich es meinem Freund beichte. die gesamte Freundschaft aufs Spiel setze oder sie vielleicht einen schweren Knick kriegen würde und nichts wieder so wäre wie vorher. Ich könnte einfach weitere 5 Jahre warten und es ihm irgendwann beichten, aber es verfolgt mich hin und wieder sehr. Ich könnte mein Geheimnis auch einfach mit ins Grab nehmen, aber das ist nicht leicht. Ich denke immer, dass ich sein Vertrauen missbrauche, weil ich nie ganz ehrlich zu ihm war. Was meint ihr? Was soll ich tun?

Vielen Dank übrigens an alle, die sich die Zeit nehmen, dies hier alles zu lesen. Wenn man so will, befinde ich mich wieder in einem Dilemma und weiß diesmal nicht was ich tun soll.
 
Dabei
24 Mrz 2010
Beiträge
363
#2
Guten Abend Micha,

eine interessante und traurige Geschichte!

Allerdings sehe ich kein größeres moralisches Dilemma.

Du hast nichts Falsches getan und die Sache ausgesessen oder sogar bekämpft.

Ich wüsste nicht, woraus sich die Verpflichtung konstruieren ließe, deinen Freund einzuweihen. Was sollte hier abgewogen werden? Wenn es um das Vertrauen unter Freunden ginge, das käme nur zum Tragen, wenn du etwas unternommen hättest, um sie ihm abspenstig zu machen.

So viel aus "neutraler" Warte.

Ganz davon abgesehen könnte ein "Geständnis" euer Verhältnis für immer beeinträchtigen, wenn nicht sogar den Kontakt verunmöglichen.
 
Dabei
19 Mrz 2008
Beiträge
3.120
#3
Das ist wirklich ein Dilemma, da verstehe ich dich sehr gut. Da aber nie etwas passiert ist, ist das alleine dein Problem, und es wäre unfair ihm gegenüber, eure Freundschaft damit zu belasten. Du bist eigentlich sogar verpflichtet, diese Last alleine zu tragen und die Klappe zu halten.
 
Dabei
24 Mrz 2010
Beiträge
363
#4
Nachtrag:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass einer meiner Freunde seit Jahren sehr starke Gefühle für meine Partnerin hat oder hatte.
Er hat das durch die Blume mal angedeutet. Und ich habe ihm ebenso indirekt zu verstehen gegeben, dass ich es so genau gar nicht wissen will.

Was will man denn machen? Ich würde sie nicht teilen wollen, sie würde nicht geteilt werden wollen. Und die ganze Situation wäre nur noch belastend, peinlich, schwierig.
 
Dabei
21 Okt 2008
Beiträge
2.047
Alter
63
#5
Hallo Namensvetter :)

ich frage mich eher, warum du nicht schon längst eine andere Freundin hast... Bist du dir sicher, daß du die Freundin deines Kumpels nicht mehr liebst?
Vielleicht würde es dir guttun von beiden Abstand zu nehmen. Lebe dein eigenes Leben!!!

Im Gegensatz zu meinen Vorrednern bin ich der Meinung, daß du beichten solltest, vor allem für dich, damit diese Geschichte abgeschlossen wird. Und danach suchst du dir andere Freunde und vor allem eine Partnerin die frei ist.

PS Ich hätte vor lauter Edelmut nicht auf sie verzichtet.

Viel Glück
Kalle
 
Dabei
17 Mai 2010
Beiträge
25
#7
ich würde es für mich behalten. allerdings könnte ich das mit meinem verhalten bei ihrer anwesenheit wahrscheinlich nicht leugnen. also respekt!
perfekt wäre es natürlich wenn du z.b. in einem anderen freundeskreis frauen kennenlernst, oder einfach irgendwie irgendwo anders.
 
Dabei
6 Apr 2010
Beiträge
165
#8
ich finde auch, dass du es für dich behalten solltest. vor allem, weil es ja jetzt vorbei ist. und ich finde nicht das du da irgendwie vertrauen missbraucht hast, vielmehr hast du ja im besten interesse aller gehandelt.

wenn dein kumpel für 2 euro verstand hat, hat er es eh bemerkt, sowas läßt sich nicht verbergen. er hat dich nicht drauf angesprochen, also hat er dir vertraut, dass du es geregelt bekommst..

mich würde aber auch interessieren, warum du keine freundin hast?
 
Dabei
19 Mai 2010
Beiträge
6
Alter
40
#9
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Ok, die Mehrheit von euch ist der Meinung, dass ich das für mich behalten soll und ich halte eure Argumente auch für überzeugend. Es wäre unfair ihm das ganz deutlich zu sagen und die Freundschaft zu belasten, nur weil ich das beichten will. Es gibt auch in so tiefen Freundschaften immer Dinge, die man einfach nicht ausspricht, um die Freundschaft nicht komplizierter zu machen, als sie ist. Wenn er es tatsächlich wissen würde oder erahnen würde, wäre das zwischen uns ja auch eine Art stillschweigendes Abkommen. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass er das nicht weiß, dass ich sie geliebt habe, denn ich kann diese Gefühle tatsächlich sehr gut verstecken. Dass ich sie attraktiv finde ist mit Sicherheit kein Geheimnis, weil wir beide wissen, dass sie nunmal diese Wirkung auf Männer hat, aber ebenso ist es kein Geheimnis, dass ich sie aus Anstand niemals auch nur berühren würde. So ist die Sache denke ich auch recht gut geklärt.

Und natürlich, könnte ich einfach den Kontakt beenden. Ich habe soviele Freunde, dass das schnell kompensiert wäre, aber das wäre weder fair ihm gegenüber noch will ich das. Aber falls euch das beruhigt, Kalle und DeepBlue. Mein Studium ist bald zu Ende und wer weiß wo mich der Wind dann hinträgt. Da wird sich auch wieder viel ändern und der Kontakt mit den beiden wird auch wieder weniger werden. So ist der Lauf der Dinge. Und ja ich liebe sie ganz sicher nicht mehr. Ist mir spätestens auf einer anderen Party klar geworden. Klar ich denke in ganz wenigen schwachen Momenten an sie, aber das geht mir mit meiner ersten großen Liebe genauso und das ist jetzt schon 9 Jahre her, also darf man das ernsthaft vernachlässigen. Das sind ungefährliche Nachbeben.

Äh ja ich habe auch Freundeskreise, bei denen ich in Kontakt mit Mädels komme. Momentan weniger, aber ich stecke ja auch tief in meiner Abschlussarbeit. Ich wollte darüber eigentlich ja nicht reden, warum ich keine Freundin habe, aber meinetwegen kurz...

Ich habe eine unfassbare Angst vor Situationen, in denen ich mit Mädels flirte oder ihnen klarmache, dass ich sie toll finde oder was auch immer. Ich vermeide sie deswegen wie die Pest. Hat sicherlich was mit meinen bisherigen Erfahrungen zu tun und mit meinen Genen, was weiß ich. Fakt ist, dass ich dieses Spiel nicht spiele, weil der Einsatz zu hoch ist und der Gewinn zu niedrig. Ich müsste meine tiefe Angst überwinden und gehe das Risiko ein verletzt zu werden oder mir mal wieder ne Erfahrung einzusammeln, die mich dann verfolgt. Um das zu kriegen was ich will und das ist eine ernsthafte Beziehung, müsste ich mich sehr öffnen und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beziehung scheitert ist sehr viel größer, als dass sie wirklich ernst wird. Ich habe mich mit meinem Single-Dasein arrangiert und komme damit die meisten Tage auch wunderbar klar. Irgendwann wird mir das wahrscheinlich nochmal Probleme bereiten, beispielsweise wenn ich immer weniger Kontakt mit meinen Freunden habe, weil die selbst Familien haben und man sich natürlicherweise weniger sieht. Aber dem Problem stelle ich mich, wenn es soweit ist. Wenn ich Glück habe, werde ich einen Beruf haben, der mich sehr ausfüllt und der mich begeistert.
 
Dabei
6 Apr 2010
Beiträge
165
#10
Um das zu kriegen was ich will und das ist eine ernsthafte Beziehung, müsste ich mich sehr öffnen und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beziehung scheitert ist sehr viel größer, als dass sie wirklich ernst wird.

Wie hoch ist denn die wahrscheinlichkeit? würde mich mal interessieren, wie du das berechnet hast :D monte-carlo simulation?

Ich habe mich mit meinem Single-Dasein arrangiert und komme damit die meisten Tage auch wunderbar klar. Irgendwann wird mir das wahrscheinlich nochmal Probleme bereiten, beispielsweise wenn ich immer weniger Kontakt mit meinen Freunden habe, weil die selbst Familien haben und man sich natürlicherweise weniger sieht.

das ist nicht nur wahrscheinlich, das ist sicher. bin da im moment angekommen, studium am ende, freunde werden alle ruhiger bzw. fest verpartnert. der einzige der noch auf dem tisch tanzt, bin ich :D

Aber dem Problem stelle ich mich, wenn es soweit ist. Wenn ich Glück habe, werde ich einen Beruf haben, der mich sehr ausfüllt und der mich begeistert.
hmm, Beruf ist ja gut und schön. habe mir auch einen sehr sehr zeitraubenden job angelacht. aber damit behandelt man eben nur das problem und nicht die ursache. wenn ich mir vorstelle irgendwann mit mitte 30 immer noch dauersingle bin, ist das irgendwie schon ne düstere, lieblose perspektive
 
Dabei
19 Mai 2010
Beiträge
6
Alter
40
#11
Da die Monte-Carlo-Simulation auch falsche Ergebnisse produzieren kann, habe ich natürlich das Las-Vegas-Verfahren angewendet, aber es hat kein brauchbares Ergebnis produziert... Haha, ja eine genaue Wahrscheinlichkeitsberechnung kann ich dir leider nicht anbieten :lol:. Ich denke bei solchen Dingen ist auch die Komplexitätstheorie überfordert. Aber es gibt Menschen, die niemals ihren Gegenpart finden, obwohl kaum ein Mensch glaubt, dass er oder sie zu dieser Gruppe gehört. Da ich nicht bereit bin intensiv an meinen Problemen zu arbeiten, sehe ich es realistisch und glaube, dass ich eben zu dieser Gruppe gehöre. Mir ist klar, dass ich mit einem ausfüllenden Beruf auch nur die Symptome bekämpfe würde und nicht die Ursache. Und ja natürlich ist es eine düstere Perspektive, aber ich denke ich werde auch dies überstehen.

Ja und wenn man dann älter wird und weiterhin als Dauersingle lebt, werden die Leute mit denen man zu tun hat entweder immer jünger oder der Kontakt immer weniger. KA, wie ist das denn bei dir? Willst dich nicht fest binden oder scheitert es bei dir woanders?
 
Dabei
6 Apr 2010
Beiträge
165
#12
bei mir ist es in etwa so wie bei dir. als ich 21 war, meine erste große liebe verloren hab, hab ich das erste mal so gedacht wie du im moment. einfach drauf los, karriere machen, verliebt sein können meinetwegen andere. habe mir mit absicht einen sehr zeitintensiven traumberuf zugelegt und das studium dahingehend begonnen. dann ist das passiert, was eben passiert, während man pläne macht. immer wieder haben sich frauen in mein leben eingemischt, wobei 3 dabei waren, die recht tiefe wunden hinterlassen haben. hab jetzt mit knapp 27 eben auch angst wieder verletzt zu werden. bin allerdings immer noch der überzeugung, dass es irgendwann klappt. im moment sitzt die verletzung nur noch so tief, dass ich noch nicht wieder auf jagd gehen kann. ehrlich gesagt, weiß ich moment nicht, ob ich jemals wieder bereit sein werde, die bindungsangst zu überwinden und mich auf jemanden einzulassen. aber am ende aller tage möchte ich doch mehr vorzuweisen haben, als ein großes haus und ein schickes auto...

im moment vereinsame ich zunehmend. mit den jüngeren kann man immer weniger anfangen, da da eben andere dinge noch mehr im vordergrund stehen und mir wird das mit der zeit zu uninspiriert.

im büro hab ich da auch schon szenarien erlebt, die fremdschämen ausgelöst haben, wie z.b. als ein abteilungsleiter (ca. 40), zwanghaft bemüht jugendlich zu wirken, mit einem seiner wesentlich jüngeren mitarbeitern die nacht durchgezecht hat und verzweifelt auf brautschau war... also sowas finde ich dann einfach nicht altersgemäß
 
Dabei
17 Mai 2010
Beiträge
25
#13
ganz schön krass. ich mein verletzt werden ist ja wirklich scheiße, aber man muss ja nicht gleich zusammenziehen. irgendwie fällt mir bei euch 2 und dem abteilungsleiter die werbung von elitepartner ein :p
 
Dabei
19 Mai 2010
Beiträge
6
Alter
40
#14
Nunja, wenn ich das mal so einschätzen müsste, würde ich sagen, dass es bei dir ja gar nicht so schlecht aussieht, rob. Du hast weder den Wunsch noch die Hoffnung verloren, dass du deinen Gegenpart finden wirst. Du hast und hattest ja auch ausdrücklich immer wieder mal Beziehungen, wenn auch manche Narben hinterlassen haben. Gerade aus diesen Beziehungen konntest du viel lernen und erkennen was du brauchst und was für einen Menschen du suchen solltest. Du suchst ja auch keine mehr, die dir hinterher rennt oder dir nicht gewachsen ist. Du weißt, dass Geld und Erfolg nicht alles ist und dass ein großes Haus nur dann Sinn macht, wenn man es mit Menschen füllen kann, die man liebt bzw. die einen lieben. Bei dir fehlt nur die richtige Frau im richtigen Moment.

Ja und der Versuch des Abteilungsleiters die Zeit zurückzudrehen kann wirklich nur Fremdschämen auslösen. Der Mann sollte sich lieber ein altersgemäßes (oder auch nicht wies beliebt) Hobby zulegen, irgendeinen Sport oder was weiß ich, da kann er wohl eher das finden was er sucht.

Achja und in Bezug auf deinen Beruf. Wenn er dich ausfüllt und du dir das so ausgesucht hast wunderbar, wenn du aber das Gefühl kriegst, dass er dich irgendwann langsam auffrisst, dann kannst du jederzeit umsatteln. Mein Vater hat das genauso durchgezogen wie du (gut er kannte meine Mutter schon ;) und der meinte mal zu mir, dass man zwischen so ca. zwischen 30 und 40 jederzeit nochmal umsatteln kann, wenn man etwas anderes machen will bzw. etwas anderes braucht.
 
Dabei
31 Okt 2008
Beiträge
205
#15
der meinte mal zu mir, dass man zwischen so ca. zwischen 30 und 40 jederzeit nochmal umsatteln kann, wenn man etwas anderes machen will bzw. etwas anderes braucht
Es ist zwar aufwendig, aber wenn man sich so umschaut, gibts viele wunderbare Beispiele dafür.

Genauso kann man auch zwischen 30 und 40 noch anfangen, sich um das grosse Thema Liebe und Beziehungen ernsthaft zu kümmern, wenn es einem in jüngeren Jahren zu schwierig war ;).
 
Dabei
19 Mai 2010
Beiträge
6
Alter
40
#16
Ohne dir da widersprechen zu wollen, Patagonia. Klar kann man sich dann darum kümmern. Aber ich bereue heute, dass ich nicht mehr in meiner Jugendlichen-Zeit so etwas ausgelebt zu haben. Teenagerliebe ist etwas anderes als Liebe in den 20ern und so wird auch Liebe in den 30ern oder 40ern etwas anderes sein. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und ich will mich da gar nicht beschweren, das habe ich selbst zu verantworten. Es ist nur eine Feststellung.
 
Dabei
6 Apr 2010
Beiträge
165
#17
aber wieso wehrst du dich denn so dagegen? was ist dir denn so schlimmes passiert, dass du rigoros alle frauen abblockst?

mal davon abgesehen, muss es doch auch frauen gegeben haben, die sich für dich interessiert haben... irgendwelche erfahrungen musst du doch auch in jungen jahren gemacht haben?
 
Dabei
19 Mai 2010
Beiträge
6
Alter
40
#18
Als ich gerade 18 war bekam ich die Diagnose, dass ich eine krebsartige Krankheit habe, durch eine schwere Chemotherapie gehen muss und dass ich trotz Behandlung sterben könnte. In der selben Woche lerne ich ein Mädel kennen und mache mit ihr meine ersten ernsthaften Erfahrungen. Es war schön und ich dachte echt damals, hey das Schicksal will da wohl einen Ausgleich schaffen. Einige Zeit später musste ich ins Krankenhaus. In der gleichen Zeit schläft sie mit einem (damals) guten Freund von mir und macht mit mir per SMS Schluss. Das wirklich schlimme an der Sache war, dass ich ernsthaft gedacht habe, dass mir das Leben da etwas geschenkt hat, um die schwere Zeit zu überstehen oder bevor ich vielleicht sterbe. Aber seien wir ehrlich, es wird einem nix geschenkt.

Aber versteh mich nicht falsch, ich möchte mein Handeln nicht aufgrund meiner Erfahrungen rechtfertigen. Mit ein wenig Mut, Selbstbewusstein oder einfach Willenskraft wären diese Narben, die Geschichten wie diese hinterlassen haben, wahrscheinlich zu überwinden. Aber Angst ist nicht rational. Ich habe mich einfach dagegen entschieden. Ich habe auch oft genug über das alles geredet, aber es ändert nichts, also will ich das alles hier nicht auch noch alles ausbreiten. Belassen wir es dabei. Vielen Dank für die Ratschläge und dir viel Glück bei der Suche.
 

Ähnliche Themen


Oben