Mit wem lebe ich zusammen, oder meine Freundin ist ein Dämon.

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17 Mrz 2017
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#1
Hallo zusammen,

Kurz zur Ausgangssituation. Ich bin mit meiner Freundin 3,5 Jahren zusammen und wir haben eine Tochter von 1,5 Jahren. Aktuell bauen wir ein Haus, welches in einem halben Jahr fertig ist. Eine denkbar schlechte Ausgangssituation wenn man sich fragt, ob die Beziehung noch Sinn hat.

Auslöser für meine Anmeldung hier im Forum war unser "Streit" gestern Abend. Ich hatte unsere Tochter ins Bett gebracht und bin dann zu meiner Freundin ins Wohnzimmer gegangen (hatte seit 2 Stunden bereits Kopfschmerzen). Wir wollten noch einige Dinge besprechen. Als mein Laptop hoch fährt zeigt Sie mir auf Ihrem Laptop Küchenplanungen was später der Auslöser des Streits wird. Ich habe meine Freundin mehrfach gesagt, dass ich mit der Küchenplanung nichts mehr zu tun haben möchte und jede Lust an der Küchenplanung verloren haben. Wir hatten bereits eine Küche fix und fertig geplant, bis Sie dann anfing da Thema neu aufzurollen.

Man muss jetzt verstehen, dass meine Freundin aus allem ein Schachspiel macht. Sie hat sich in X Küchenforen angemeldet, X Ratgeber gekauft, ist jede Woche für mehrere Stunden in Küchenstudios unterwegs und hat mir dann gestern 16 Ablaufdiagramme gezeigt (wo steht man in der Küche, wo ist die Spüle und der Geschirrspüler, wie lang sind die Wege dahin, wie ist der Platz mit einer oder zwei Personen, usw.). Dass Sie von der NASA noch keinen Supercomputer angemietet hat um Berechnungen durch zu führen ist eigentlich schon alles.

Ich bin jemand der auch irgendwo mal einen Haken dran machen muss um einen Fortschritt zu sehen (und bei einem Hausbau gibt es viele Baustellen die Zeit und Arbeit benötigen). Da muss ich auf der so langen Liste einen Fortschritt sehen und nicht bei allen Punkten Woche für Woche ein Fragezeichen dahinter. Das demotiviert ungemein und dies habe ich auch schon mehrfach kommuniziert.

Dann sagt meine Freundin ich soll doch Sachen vor ran treiben ist dann aber nie mit dem Ergebnis zu Frieden (weil ich halt keine Raketenwissenschaft daraus mache). Es ist aber auch nicht so, dass ich z.B. bei dem Thema Risikolebensversicherung den Dartpfeil nehme und auf eine Wand voller Anbieterlogos werfe.

Zurück zum Streit. Ich habe Ihr dann gesagt, dass ich nichts mit der Planung zu tun haben will und sie da alle Freiheiten hat. Sie sagt dann immer, sie kann dass nicht ohne mich machen die Küche muss eine gemeinsame Entscheidung sein und sie will sich nicht Jahrelang vorhalten lassen, wie schlecht doch die Küche ist und ich alles anders geplant hätte. Die Küchenplanung ist aber einfach zu viel für mich. Natürlich muss man sich auch mal durch Themen kämpfen die nicht so angenehm ist, aber bei meiner Freundin wird es wirklich abwegig und extrem.

Das ist so als müsste man als Atomkraftwerksbetreiber nicht nur gegen einen Terror Angriff zu Fuß (da baut man einen Zaun und Sicherheitskräfte), mit einem Auto (Mauer und Krähenfüße), Flugzeuge (Abfangjäger und Flugverbotszone) nein dann kommt noch ein Meteoren Einschlag und einem Angriff durch Außerirdische. Irgendwann sag ich dann, dass es mir zu viel ist. Auf solche "Planungen" habe ich keine Lust. Das ist in meinen Augen Zeitverschwendung.

Auf jeden Fall hatte ich dann auch durch die Kopfschmerzen keine Lust mehr an diesem Abend mehr die geplanten Themen zu diskutieren. Auf diese Bombe von Küchen Planungen war ich nicht vorbereitet. Ich habe Ihr dann gesagt, Sie kann gerne baden gehen (wollte sie nach der Besprechung der Themen machen) und ich würde noch etwas am Computer arbeiten. Sie ist dann der Typ der das nicht akzeptiert. Eine Diskussion wird nach Ihren Bedingungen beendet oder gar nicht.

Ich habe Ihr dann noch einmal gesagt, dass ich nicht mehr weitere Themen besprechen möchte. Sie versucht dann immer weiter die Diskussion krampfhaft am Leben zu erhalten. Ich fange dann einfach an zu schweigen und starre auf den Boden (sicherlich nicht die beste Reaktion, aber wer das Jahre lang durchlebt entwickelt seine eigene Reaktion). Sie sagt dann immer ich wäre respektlos weil ich nicht mehr reden würde und sie ignoriere (dabei respektiert sie auch nicht meinen Wunsch nicht mehr weiter Diskutieren zu wollen). Das heißt Sie darf machen was sie will und ich muss mir alles gefallen lassen.

Wenn Land A anfängt Land B zu beleidigen und Land B darauf hin die Diplomatischen Beziehungen beendet, dann ist das Land B doch nicht respektlos oder sehe ich das falsch?

Ich spule mal etwas vor, damit der Text nicht noch länger wird. Ich war dann plötzlich am Weinen (ja auch Männer weinen) und sie sagte daraufhin sie würde zum Selbstschutz Respekt und Gefühle ablegen. Was dann passierte erinnert an einen Horrorfilm. Da war plötzlich eine andere Personen mit mir im Raum. Es war wie eine gespaltene Persönlichkeit. Sie machte sich lustig fing an zu singen, redete schlecht über mich, als meine Tränen auf den Boden tropften holte sie eine Küchenrolle und wickelte sie mir um meinen Kopf wie bei einer Mumie, sie verließ den Raum und drohte wieder zu kommen und weiter zu machen (wie in Folterszenen in Filmen [bloß da kann sich der Darsteller meistens in der Abwesenheit befreien und fliehen]), so ging das für 1,5 Stunden.

Sie rechtfertigt ihr Handeln damit, dass sie bei mir eine Reaktion erzeugen möchte. Was für eine Reaktion möchte sie bei mir erzeugen? Eine "Vater erstach Mutter von einem Kind mit 47 Messerstichen" Reaktion? Was möchte man sonst mit einem solchen diabolischen Verhalten bezwecken? Ich dachte mir nur die ganze Zeit "Sie muss in die Psychiatrie". So kann kein Mensch handeln. Wie kann man sich über einen Menschen lustig machen der am Boden liegt, wie kann man sich über seinen Partner lustig machen wenn er am Boden liegt? Wie kann man seine Gefühle komplett so lange ausschalten.

Ich bin total ratlos. Meine Freundin ist überhaupt keine Bereicherung für mein Lieben. Da ist keine Harmonie, kein Support, keine Liebe, kein Sex, keine Freundlichkeit, kein Respekt.
 
Dabei
10 Nov 2016
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#2
Ich war dann plötzlich am Weinen (ja auch Männer weinen) und sie sagte daraufhin sie würde zum Selbstschutz Respekt und Gefühle ablegen. Was dann passierte erinnert an einen Horrorfilm. Da war plötzlich eine andere Personen mit mir im Raum. Es war wie eine gespaltene Persönlichkeit. Sie machte sich lustig fing an zu singen, redete schlecht über mich, als meine Tränen auf den Boden tropften holte sie eine Küchenrolle und wickelte sie mir um meinen Kopf wie bei einer Mumie, sie verließ den Raum und drohte wieder zu kommen und weiter zu machen (wie in Folterszenen in Filmen [bloß da kann sich der Darsteller meistens in der Abwesenheit befreien und fliehen]), so ging das für 1,5 Stunden.

Ich bin total ratlos. Meine Freundin ist überhaupt keine Bereicherung für mein Lieben. Da ist keine Harmonie, kein Support, keine Liebe, kein Sex, keine Freundlichkeit, kein Respekt.
Sie scheint deine Gefühlslage nicht ernstgenommen zu haben. Nach so einer Nummer könnte ich persönlich keine Bindung mehr zu einer Person aufbauen, die sich über meine Gefühle so dermaßen lustig macht.

Falls dein letzter Satz eure gesamte Beziehung betrift und nicht nur die 2 Stunden von gestern, weißt du glaube ich selber was zu tun ist. Haus und Kind hin oder her (ist zwar schade drum aber du musst auch an dich denken).
 
Dabei
27 Aug 2012
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#3
Wow that escalated quickly...

Ich bin noch ein wenig verwirrt offen gestanden. Der Anfang klang eigentlich recht normal (halt bissl unterschiedliche Typen bei Planung), kleiner Streit, harmlos im Kern. Doch dann ist das Ganze irgendwie immer mehr entgleist. Ihre generelle Art, Dinge einzugehen, scheint ja nicht neu zu sein, deutest du ja auch an -> "wenn man jahrelang das durchlebt". War das schon immer so? Hat sich das entwickelt? Habt ihr darüber mal ernsthaft gesprochen? Was sind denn ihre guten Seiten, die dich bewogen haben so weit mir ihr zu gehen (Haus, Kind)? Was findest oder fandest du toll an ihr, wie siehts mit den Gefühlen aus? Übrigens ist es auch leicht verwunderlich, dass ihr gemeinsames Eigentum schafft, ein Kind habt, aber doch nicht verheiratet seid? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Und jetzt zum zweiten Abschnitt - ab da wirkt es fast wie ein ganz neuer Fall, sie demütigt dich auf ne ziemliche kranke Psycho-Art. Und auch hier die Frage - ist das was komplett Neues oder auch ein wiederkehrendes Verhalten? Und weinst du häufiger während eurer Streits? Wieso wirst du so behandelt?

Ohne mehr Informationen ist es schwierig die Lage einzuschätzen. Wenn ich einen Schnellschuss machen müsste, würde der lauten -> kein Respekt dir gegenüber, es fehlt Augenhöhe -> Respekt muss auf deutliche Art eingefordert werden, es braucht ein klärendes Gespräch -> bei Nichtbeachtung raus aus der Nummer, oder aber wenn du sagst, du hast eigentlich auch schon heute (warum auch immer) keine Gefühle mehr für deine Freundin -> ebenfalls beenden. Oder aber sie sieht ein, dass sie dich nicht wie Scheiße behandeln kann und ihr rauft euch zusammen.

Mehr Input bitte^^
 
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27 Mrz 2012
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#4
Also dein Text ist wirklich erschreckend zu lesen... aber es ist auch leicht zu erkennen, dass du gerne dramatisierst und übertreibst ("NASA, Raketenwissenschaft, Atomkraftwerksbetreiber, Folterszene").

Und du bist 3.5 Jahre mit ih zusammen und hast dich nach 2 Jahren sogar entschlossen, ein Kind mit ihr zu bekommen. Ergo MUSS sie ja etwas haben, was du an ihr liebst und dich dazu veranlasste. All das jetzt wegen eines Streites über die zukünftige Küche plötzlich in Frage zu stellen, erscheint mir ironisch.

Dein letzter Abschnitt:
Ich bin total ratlos. Meine Freundin ist überhaupt keine Bereicherung für mein Lieben. Da ist keine Harmonie, kein Support, keine Liebe, kein Sex, keine Freundlichkeit, kein Respekt.
...passt auch nicht zum Rest des Textes. Denn es macht dir Spass zu schreiben und zu erzählen. Aber die ganze Geschichte ging um die Küche und dieser eine Abend.
Und dann von 0 auf 100 wird in den letzten 2 Zeilen plötzlich ALLES negiert und in Frage gestellt, was irgendeine und jede menschliche Interaktion benötigt. Dramatisiert und übertrieben. Es ist doch sehr ironisch, erst (sehr) viele Worte über diesen einen Abend zu verlieren, und dann noch schnell, kurz und bündig ein solches Ausmass nachzuliefern...


=> Ich nehme dir das Ganze nicht so einfach ab.
Klar, du willst deinen Frust loswerden. Aber was willst du hier erreichen? Nur etwas über deine Freundin wettern? Dich mitteilen? Oder eine Absolution bekommen, dich trennen zu dürfen?

Da fehlen Informationen. Wieso schreibst du das Schlimmste in den letzten 2 Zeilen ("keine Liebe, Sex, Freundlichkeit oder Respekt"), und deinen Streit thematisierst du so sehr. Warum übertreibst du so und gibst keine Details zu diesen 2 Zeilen?
Wieso heultest du plötzlich während des Streits? Und es gibt keine Dämonen. Auch das Verhalten deiner Freundin hat seine Gründe. Purer Hass oder Folterlust sicherlich nicht, sonst wäre sie nicht deine Freundin (siehe oben).

Du scheinst aus dem Affekt zu schreiben. Es handelt sich hier wahrscheinlich nur um ein Kommunikationsproblem..
 
Dabei
23 Nov 2016
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#5
Jaime,

was du da beschreibst, kann ich total gut nachvollziehen, denn ich hatte mit meinem Ex-Mann ein ähnliches Erlebnis.

Da war plötzlich eine andere Personen mit mir im Raum. Es war wie eine gespaltene Persönlichkeit.
Genau das gleiche ist mir auch passiert. Ich war mit meinem Ex 12 Jahre lang verheiratet (wir haben auch 2 Kinder) und dachte, ich kenne ihn. Doch dann kam es zu diesem plötzlichen Ereignis, an dem er zu einer - wie mir schien - komplett anderen Person wurde. Ich dachte, ich bin im falschen Film. Oder in einem Albtraum, aus dem man doch erwachen müsste. Aber es gab kein Aufwachen.

An den Tagen danach war ich mega verzweifelt, weil ich die ganze Zeit nur dachte: das kann doch nicht wahr sein. Das ist nicht wirklich passiert! Ich wollte den Mann, in den ich mich mal verliebt hatte zurück und nicht diese andere Person, die mir nur Angst gemacht hat.

Obwohl dieser Tag jetzt 3,5 Jahre zurück liegt, erinnere ich mich immer noch wie gestern daran. Das liegt wohl daran, dass er so einschneidend war und alles verändert hat.

Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich begriffen habe, dass er wirklich persönlichkeitsgestört ist. Und das im Grunde auch immer war, nur habe ich es nicht bemerkt bzw. wollte es wohl nicht wahrhaben und erst dieser Tag hat mir die Augen geöffnet.

Ab diesem Zeitpunkt, gab es kein Zurück mehr: es war klar, dass die Ehe zerbrechen würde. Denn es ist etwas in mir zerbrochen, was sich nicht mehr rückgängig machen ließ (auch nicht durch Paarberatung o.ä.). Mein Vertrauen in ihn ist komplett zerbrochen und auch nicht wieder zurückgekehrt.

Zurück zu dir:

Sie rechtfertigt ihr Handeln damit, dass sie bei mir eine Reaktion erzeugen möchte. Was für eine Reaktion möchte sie bei mir erzeugen? Eine "Vater erstach Mutter von einem Kind mit 47 Messerstichen" Reaktion? Was möchte man sonst mit einem solchen diabolischen Verhalten bezwecken?
Deine Freundin ist krankhaft perfektionistisch. Und sie hat es genossen, Macht über dich zu haben und dich zu demütigen.

Ein Partner, der so weit geht, ist untragbar, denn es würde deine Persönlichkeit zerstören, wenn du bei dieser Frau bleiben würdest. Weil es jeden Rest von Selbstwertgefühl untergräbt. Das ist ihr Ziel: sie untergräbt dein Selbstwertgefühl, sie respektiert deine Grenzen nicht, tyrannisiert dich mit ihrem vermeintlich hohen Anspruch (ihrem Perfektionswahn) und hat damit Macht über dich.

Wenn du das mitmachst, wird es dich zerstören.

Tu das auch deiner Tochter nicht an, denn sie braucht einen starken Vater.

Die Trennung von solch einer Person ist allerdings mega schwer, denn sie wird dich nicht so leicht aufgeben, sondern das vielmehr als Angriff auf ihre Person und persönliche Demütigung empfinden.

Ich hoffe sehr für dich, dass ich deine Situation aufgrund deiner kurzen Umschreibung falsch einschätze. Falls nicht, wünsche ich dir ganz, ganz viel Kraft und Mut und alles Liebe!
 
Dabei
23 Nov 2016
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#6
@Insomnius:

Wie gesagt, ich kann mich täuschen, weil die Infos spärlich sind.

Falls ich mich nicht täuschen sollte, kann ich nur sagen: wenn man sowas nicht selbst erlebt hat, ist das einfach unvorstellbar und daher nimmst du ihm das nicht ab.

Bin gespannt, was Jaime noch darauf antworten wird.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#7
wenn man sowas nicht selbst erlebt hat, ist das einfach unvorstellbar und daher nimmst du ihm das nicht ab.
Nein nein, ich nehme ihm schon die Story ab. Warum sollte er sie erfinden und hier erzählen?

Was ich ihm nicht abnehme sind seine Dramatisierungen. Er schriebt ewig über den einen Abend / Streit... und dann wirft er noch schnell hinterher, dass alles, wirklich ALLES ("keine Liebe, Sex, Freundlichkeit oder Respekt") Mist ist? Na wenn es so wäre, wieso ist er noch mit ihr zusammen?

Diese Punkte treiben den ganzen Streit wegen einer
Küche(!) also ad absurdum... Das macht keinen Sinn.
 
Dabei
23 Jun 2016
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#8
Am Hausbau sind schon manche Beziehungen gescheitert, weil es eine echte Stresssituation ist...
Da zeigt sich dann, wie man miteinander klar kommt. ei euch klappt es offenbar nicht.

Am wenigsten verstehe ich aber, wieso Du Dir Küchenpapier um den Kopf wickeln lässt.

Wer ist Eigentümer des Hauses? Iher beide zu 50%?
 
Dabei
6 Feb 2017
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#10
Interessant, dass du dir Jaime Lannister als Namen gewählt hast... Aus dieser Geschichte jetzt, scheint ihr charakterlich nicht soooo viel gemeinsam zu haben, aber die Beschreibung deiner Freundin passt zu Cercei finde ich (intelligent, manipulativ und sehr ehrgeizig). Wie dem auch sei.

JaimeLannister hat gesagt.:
Da war plötzlich eine andere Personen mit mir im Raum.
Das hier passiert nicht nur Menschen mit tatsächlicher Persönlichkeitsstörung. Es kommt auch bei sehr stark überforderten Menschen vor, dass die an einem gewissen Punkt einen Switch umlegen. Vielleicht habt ihr euch gegenseitig hochgeschaukelt und innerlich ist sie genauso verzweifelt wie du.

JaimeLannister hat gesagt.:
Ich fange dann einfach an zu schweigen und starre auf den Boden (sicherlich nicht die beste Reaktion, aber wer das Jahre lang durchlebt entwickelt seine eigene Reaktion).
Aha, aber deine Reaktion ist DIE? Ich kenne deine Freundin noch nichtmal und dachte direkt beim Lesen, dass das bestimmt genau das ist, was sie zum Ausrasten bringen wird. Und du weißt sowas mit Sicherheit auch, schreibst ja selbst "sicherlich nicht die beste Reaktion"..

Alles ist eigentlich immer Aktion und Reaktion.
Sie ist in ihre Täterrolle mutiert und du hast dich ein deine Opferrolle eingefühlt und dann wunderst du dich, dass DAS dabei rauskam (Nagut, war schon ein Extrem, aber trotzdem).
Du sagst sie macht alles wie ein Schachspiel, aber ehrlich gesagt klingst du ganz genau so. Ich glaube nicht, dass irgendetwas von deinem Verhalten nicht genauso berechnend war wie ihres. So wie ich das gelesen hab, spielt ihr beide Rollen und geht beide darin auf - als wäre es ein Spiel.

Korrigier mich ruhig, wenn falsch.

Das alles klingt einfach nur ungesund für mich..
Und das Kind - War das denn ein Wunschkind? Würde mich auch noch interessieren.
 
Dabei
17 Mrz 2017
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#11
@YouKnowMyName

Ich würde sagen nach der Geburt hat es sich verschlimmert. Sie hält mir bis heute vor, dass ich ihr während der Geburt und in der Zeit danach zu wenig geholfen habe. Ich glaube aber das wäre zu viel wenn ich jetzt die Einzelheiten zu diesem Thema hier niederschreiben würde. Wir sind beide nicht so die Heiratstypen. Wir werden es wohl nur wegen den Finanziellen und Bürokratischen Vorteile machen. In den letzten Jahren hatten wir aber durch die Schwangerschaft / Geburt und Hausplanung und Bau mehr als genug zu tun. Hier hat wohl jedes Paar andere Prioritäten. Wir planen aber im kleinen Kreis zu heiraten. Wir haben schon oft darüber geredet wie wir miteinander reden und wie wir streiten. Es sind oftmals keine großen Dinge worüber wir streiten, sondern viel mehr wie wir streiten.

@Insomnius

Ich bin wohl einer der wenigen User der die Foren Regeln ließt bevor er schreibt. Dort steht, dass man keine Romane schreiben soll, schon gar nicht als Eingangspost. Dem bin ich nachgekommen. Ich habe versucht die Ursache für den Streit so ausführlich zu beschreiben damit die Frage nach dem Warum deutlich geklärt ist. Zudem tauchen ja in der letzten Zeile einige Dinge auf die der Text ja auch schon wieder gibt (Kein Respekt, keine Freundlichkeit, keine Liebe).

Warum übertreibe ich so? Ich versuche nur deutlich zu visualisieren wie schlimm das Problem ist. Sie könnte über Küchen eine Masterarbeit schreiben. Wäre auch nicht das Problem wenn wir nicht noch einen Haufen anderer Themen offen hätten. Bei einem Hausbau ist es auch mal notwendig etwa abzugeben. Man hat Deadlines einzuhalten. Man kann sich nicht Jahre mit einer Küche befassen nur weil man befürchtet etwas zu vergessen. Egal wie gut man etwas durch plant, es wird immer ein Restrisiko bleiben.

Sie sagt immer ich mit dem Spatz in der Hand zu Frieden, ich habe keine Ambitionen, sie wäre die Taube welche immer das Maximum will.

Es handelt sich nur um ein "Kommunikationsproblem" nachdem Sie mich so behandelt hat? Wie kannst du so etwas sagen. Ich quäle ein Tier und dann sage ich einfach wie hätten ein Kommunikationsproblem? Wie kann ein Mensch den anderen so behandeln, da muss doch irgendwas nicht stimmen.

@unbeleidigteLeberwur

Warum lasse ich mir Küchenpapier um den Kopf wickeln? Eine gute Frage. War ich machtlos weil ich im Heulkrampf war? War ich im Schock weil meine Partnerin ein anderer Mensch war? Wollte ich ihr nicht das Erfolgserlebnis gönnen, dass sie eine Reaktion bei mir bewirkt hat?

@idontknowaboutthis

Ich kann dir nicht ganz folgen. Laut deiner Logik dürfte es das Prinzip der Selbstverteidigung gar nicht geben. Die andere Person macht doch etwas als erstes auf welches ich reagiere entweder aktiv oder passiv. Sie ist dem Wunsch an diesem Abend keine weiteren Themen durch zu sprechen nicht nachgekommen.

Ich habe Ihr diesen Wunsch ja auch noch erklärt. Hier war ein respektvolles Verhalten von meiner Seite gegeben. Sie hat diesen Wunsch ignoriert und wollte das Ding durchziehen. Daraufhin habe ich erneut erklärt, dass ich nicht mehr an diesem Abend über die Themen sprechen möchte. Respektloses Verhalten bringt sie zum Ausrasten, was ich noch im gewissen Maße verstehen kann. Ich habe aber nicht geschwiegen, habe sie angeschaut und ihr erklärt warum ich an diesem Abend nicht mehr darüber sprechen möchte. Die erste Person die dann respektlos war, war sie.

Jetzt beantworte mir bitte dir Frage, wie lange muss man respektvoll bleiben und ist man wirklich respektlos wenn man schweigt. Wenn dir die andere Person immer und immer wieder wie eine kaputte Schallplatte die gleiche Frage stellt, wie oft beantwortest du diese. Wenn du dich dann als intelligenter Mensch (der auch nicht den Respekt vor sich selber verlieren will) dazu entscheidest, dass gegen eine Wand zu reden nicht so schön ist, dann bekommst du sobald du schweigst den Vorwurf das du respektlos bist.

Wie heißt es so schön "Der klügere gibt nach". Sie hat einfach eine verkorkste Ansicht was respektlos ist und was nicht.

Wenn du weißt, dass sie alles durchplant und ich laut deiner Aussage wohl auch, dann liegt es wohl auf der Hand, dass es ein Wunschkind war.

 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
6 Feb 2017
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#12
Jaime, ich beziehe mich mal nur auf das, was auch an mich adressiert war..

Ich habe zu keinem Zeitpunkt von respektvoll oder respektlos geredet. Ich finde es normal, wenn im Streit auch mal emotional und nicht respektvoll agiert wird, das ist für mich also kein Kritierium.

Ich habe auch nicht gemeint, dass du alles bewusst gemacht hast, um sie zu provozieren..
Was ich meinte, war, dass meine Interpretation - und ich war weder dabei, noch kenne ich euch, sie kann also natürlich fernab der Realität liegen - diese wäre:
Sie hat Stress und will unbedingt das mit der Küche regeln (was weiß ich, was vorher war, bevor du die Tochter ins Bett gebracht hast).. Vielleicht ist diese Küche ihr Ventil.
Du willst da nicht mitmachen - begründet - aber sie will noch ihr Ventil rauslassen, ihr diskutiert also ums Prinzip.
In dieser Diskussion merkt sie, dass sie in der Verliererposition ist, weil du dich (laut eigenen Angaben) sachlich verhältst und sie nicht.
Sie könnte an dieser Stelle nachgeben und ihre Position akzeptieren, sich bei dir entschuldigen und es normal klären... Aber so ist sie wohl nicht, sie will halt nicht "verlieren".
Aus dieser Position will sie also raus, aber es geht nicht, weil du dann einfach aufhörst zu sprechen und die Sache nicht mehr mitmachst.
Sie schaukelt sich immer mehr hoch, aber du gibst auch nicht nach, du bleibst in der Rolle in der man dir nichts vorwerfen kann, weil du ihr ja nichts tust.
Irgendwann kippt sie und dreht komplett am Rad, in der Hoffnung, dass du in irgendeiner Form eskalierst und wieder irgendeine Form von Gleichgewicht hergestellt werden kann, aber es passiert nicht. Du weinst. Sie ist die Böse, sie kann dir nichts vorwerfen und ihr seid beide schockiert wie weit dieses "Spiel" letztendlich gegangen ist.

Dass du ihre Demütigungen 1,5 Stunden lang ertragen hast und nichts gemacht hast, außer zu weinen, sagt das für mich aus. Keiner wollte nachgeben, so sehe ich das.

edit: Und nochmal: Ich glaube nicht, dass es bewusst war. Ich glaube ihr habt euch da wirklich beide total reingelebt und eingefühlt in dieser Situation.
 
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27 Mrz 2012
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#13
Zudem tauchen ja in der letzten Zeile einige Dinge auf die der Text ja auch schon wieder gibt (Kein Respekt, keine Freundlichkeit, keine Liebe).
Jaja, alles schoen und gut. Du hast nicht verstanden. Dein Text gibt nur einen Streit auf Grund einer Kleinigkeit wieder. Ja sie mag total verrückt reagiert haben, aber du hast sie a) so handeln lassen bzw dich so behandeln lassen (wie soll sie Respekt haben, wenn du dich so demütigen laesst?) und b) warum hast du denn geheult (Kopfweh und ihre Penetranz auf eine Diskussion der Kueche... das war alles?).

Verstehst du, das hat immer 2 Seiten und sie ist nicht so simpel der Dämon, wie du sie zeichnest. Was willst du jetzt hier erreichen? Nur ihr Verhalten verstehen, wie du im Eingangsthread schreibst? Dann musst du schon Fragen beantworten, wie warum du heultest (siehe #3) oder wieso du Küchenpapier um den Kopf wickeln lässt (siehe #8).

Und wenn sie ein Dämon wäre... oder wenn diese 3 Punkte stimmen: "Kein Respekt, keine Freundlichkeit, keine Liebe". Wieso bist du dann noch mit ihr zusammen und planst ein Haus?
Niemand würde mit einem Partner bleiben, der einen weder respektiert, noch liebt, noch auch nur freundlich zu einem ist.


=> Du machst noch keinen Sinn. Die wichtigsten Fragen beantwortest du nicht.
 
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17 Mrz 2017
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#14
@Insomnius

Die Frage mit dem Küchenpapier habe ich in #11 bereits @unbeleidigteLeberwur beantwortet.

Natürlich gibt es immer zwei Seiten und wahrscheinlich hat sie auch ihre Grunde oder redet sich zu mindestens dies ein. Aber passt die Reaktion zur Aktion? Gibt es für Falschparken die Todesstrafe? Hier sehe ich keine Verhältnismäßigkeit

Warum ich geheult habe, habe ich auch bereits geschrieben. Sie ist auf meinen Wunsch die Diskussion zu verschieben nicht eingegangen, sie wird aggressiv, geht nicht mehr auf gesagtes ein, wirft mit Vorwürfen um sich. Ich ziehe mich dann in solchen Situationen in meine Höhle zurück um weiteren Schaden von mir abzuwenden. Sie sagt oft "wenn ich am schlimmsten bin, dann brauche ich dich am meisten". Ich bin ein Mensch der so etwas überhaupt nicht umsetzen kann. Das ist so als würde ich jemanden in einer Gasse abstechen und dann eine Umarmung verlangen und wenn ich diese nicht bekomme dann mache ich weiter und bin sauer auf das Opfer. Was ist das für eine kranke Denkweise.

Wenn sie einen Hund hätte und der stirbt dann bin ich für sie da. Das verstehe ich für jemanden da sein wenn es Ihm ganz schlecht geht. Wenn sie mich aber verletzt, dann kann ich schlecht für sie da sein, dann bin ich selber verwundet und kämpfe überspitzt gesagt ums überleben. Dann kann ich nicht noch jemanden Tragen.

Sie muss selber lernen aus diesem Kreislauf raus zu kommen, wahrscheinlich nur durch professionelle Hilfe durch einen Psychiater. Ich kann ihr schlecht eine Hilfe sein wenn ich das Ziel ihrer Attacken bin. Zudem habe ich ihr schon so oft gesagt, dass sie bei mir keine Reaktion bewirkt wenn sie so ekelhaft zu mir ist, naja nicht ganz zwei mal wurde ich handgreiflich (nicht was man vielleicht aus so einem Forum hier gewohnt ist, ich habe sie nicht grün und blau geschlagen) weil ich mich so in eine Ecke gedrückt gefühlt habe. Wer mich kennt, weiß das ich der netteste und liebste Mensch bin den man sich nur vorstellen kann. Aber auch ich habe meine Grenzen. Ich habe mich auch dann 1000mal entschuldigt und ihr gesagt, dass das nicht ich gewesen bin.
 
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27 Mrz 2012
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#15
Also sie ist eine Dämonin, weil sie so eine abartige und seltene Reaktion (=Demütigung) auf dein Heulen macht. Und jetzt erzählst du uns, dass auch du 2 Mal eine so abartige und seltene Reaktion (=Handgreiflichkeit) auf Sticheleien von ihr zeigtest. Sehr interessant.

In #11 schreibst du nur Fragen. Du warst also in Schock und wolltest ihr kein Erfolgserlebnis gönnen? Na welches denn? Das Eine klingt, als hättest du keine so schnelle Entscheidung treffen können, das Andere, als hättest du doch ein Motiv gehabt.

Zudem sagst du, dass du dich "zurückziehst um weiteren Schaden zu vermeiden". Aber inwiefern vermeidest du Schaden, wenn du sitzen bleibst, mehr Emotionen zeigst (=heulst) und dich einfach weiter demütigen lässt? Das ist keine Schadensvermeidung, sondern das Gegenteil: Zielscheibe aufbauen zum Abschiessen.
Wieso haust du nicht ab — im Zorn oder wie ein verwundetes Tier? Wieso zeigst du keine Grenzen — auf gesunde und legale Art und Weise? So wie du reagiertest, verliert sie nur an Respekt vor dir...

Sie sagt oft "wenn ich am schlimmsten bin, dann brauche ich dich am meisten"
Vielleicht meint sie auch das so: Sie braucht dich da am meisten... als ruhiger Gegenpol. Als gestandener Partner, der sie in ihre Schranken weist. Nicht per Gewalt (körperlich oder verbal), sondern als ruhiger aber konsequenter Gesprächspartner. Weisst du, wenn du Gefühle direkt und offen ansprichst (z.B. wie du dich jetzt gerade fühlst, was sie gerade mit ihren Worten bewirkt, was gerade abgeht), dann halten Personen oft inne und denken darüber nach.
Denn du greifst nicht zurück an, du gibst dich auch nicht in die passive Opferrolle, sondern du entkräftest durch ruhige und gezielt nachdenklich machende Worte. Solche Worte ausserhalb des Themas wirken dann kontrastreich und erwirken ein Nachdenken.


=> Du hast immer noch nicht beantwortet, was du mit diesem Thread erreichen willst. Denn wie du siehst, wird hier ihre Aktion als total daneben empfunden. Aber laut dir war diese Aktion ja nur ein Beispiel, ergo kommt das schwächerer Form immer wieder vor.
Wenn ihr laut deinen eigenen Angaben also keinerlei "Liebe, Sex, Respekt und Freundlichkeit" in der Beziehung habt, dann fehlt mir deine Antwort, wieso ihr dann überhaupt noch eine Beziehung gehabt habt? Wenn es so wäre, dann bräuchte es doch keinen Thread, kein Beispiel, nur eine Trennung. Allein ohne Sex ist die Beziehung sinnlos.

Noch einmal: Wer würde mit einem Partner bleiben, der einen weder respektiert, noch Sex mit einem hat, noch liebt, noch auch nur freundlich zu einem ist?
 
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27 Aug 2012
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#16
Ich kann die Fragen von Insominus nur bekräftigen. Worum geht es denn jetzt hier eigentlich und nochmal: Bitte mehr Informationen.

Ich bin total ratlos. Meine Freundin ist überhaupt keine Bereicherung für mein Lieben. Da ist keine Harmonie, kein Support, keine Liebe, kein Sex, keine Freundlichkeit, kein Respekt.
Gerade das hier ist nochmal so eine krasse Steigerung im Vergleich zum Vorangegangenen, das du schreibst - und dabei haust du diesen Satz einfach mal so völlig beiläufig zum Schluss raus.

Vielleicht meint sie auch das so: Sie braucht dich da am meisten... als ruhiger Gegenpol. Als gestandener Partner, der sie in ihre Schranken weist. Nicht per Gewalt (körperlich oder verbal), sondern als ruhiger aber konsequenter Gesprächspartner.
So hätte ich es jetzt auch verstanden.
 
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23 Nov 2016
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#17
Wenn ich das hier lese, entsteht bei mir der Eindruck, als wäre der TE selbst Schuld an der überzogenen Reaktion seiner Freundin. Das finde ich persönlich bedenklich, denn schließlich sucht er hier Hilfe und leidet offensichtlich unter der häuslichen Situation.

Ich gebe meinen Vorrednern Recht, der ein oder andere Vergleich ("Todesstrafe") seltsam wirken. Und dass du, Jaime, nicht genügend Infos lieferst. Außerdem irritiert es mich, dass du davon sprichst, dass "ihr heiraten werdet", aus finanziellen Gründen. Schätze, du hast dich noch nicht darüber informiert, wie nervenaufreibend und teuer eine Scheidung ist. Und die scheint ja vorprogrammiert, wenn es bereits vor der Heirat solche Szenen gibt!

Aber für mich gehen solche Szenen in einem Streit gar nicht!!

Da kann ich auch Idkats Argumentation und Erklärungsversuche für das Verhalten deiner Freundin überhaupt nicht nachvollziehen. Es gibt einfach Grenzen, die auch im Streit nicht überschritten werden dürfen! Dazu gehört das physische Angehen des anderen (auch wenn es keine blauen Flecken erzeugt).

Dazu gehört es auch, aufzuhören, wenn der andere am Boden liegt und - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr kann, egal ob Mann oder Frau.

Ihr beiden seid auch keine 15 mehr, sondern erwachsene Menschen und Eltern. Eine solche Eskalation ist nicht normal.

Ich finde es wegen meiner persönlichen Erfahrungen auch sehr, sehr unangemessen, dem TE quasi eine Mitschuld an der Eskalation zuzuschreiben, nur weil er sich ab einem gewissen Punkt zurückgezogen und dicht gemacht hat. Das war sein Recht, denn es ging ihm nicht gut und er wollte die Küchendiskussion an dem besagten Abend nicht. Sowas hat man doch zu respektieren. Das Gespräch war aufgezwungen.

Ich weiß, dass es auch die sogenannte "passive Aggression" gibt, aber der Schilderung nach zu urteilen, war das hier nicht der Fall, sodass das Küchengespräch zu einem anderen Zeitpunkt hätte nachgeholt werden können.

Bei den Streits mit meinem Ex-Mann hatte ich oft das Gefühl, dass er streiten wollte um mich als Ventil benutzt hat. Egal wieviel Geduld ich aufbrachte, egal wie sehr ich mich um konstruktive Lösungsansätze, eine Ich- oder Metakommunikation bemühte: er schaffte es immer, dass es eskalierte. Weil ich die Situtation nicht verlassen konnte (er kam dann z.B. hinter mir her), weil er genau meine emotionalen Schwachpunkte kannte und sie ausnutzte (er war hochgradig manipulativ) und weil ich schlicht zu schwach war (emotional, aber ihm natürlich auch physisch unterlegen).

Und ich habe oft die Schuld bei mir selbst gesucht und dachte, es muss doch besser werden, wenn ich nur anders agiere.

Hätte ich damals solche Beiträge wie hier gelesen, wären meine Selbstzweifel gewachsen und es hätte in die Hände dieses Mannes gespielt.

Ich bin daher an dieser Stelle auch raus.
 
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6 Feb 2017
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1.961
#18
Badesalz, ich finds wirklich schade, wenn du jetzt hier raus bist - gerade wenn du der Ansicht bist, dass wir dem TE mit unseren Beiträgen schaden, weil wir kein ausreichendes Verständnis zeigen.

Ich hatte nicht vor seine Freundin zu rechtfertigen oder von jeglicher Schuld freizusprechen, ich wollte nur eine mögliche Interpretation liefern. Ich halte es für wichtig, bei Streitsituationen beide Seiten zu beleuchten.

In dem Sinne finde ich es auch okay eine Mitschuld anzusprechen, denn alleinige Schuld gibt es bei sowas in der Regel nicht. Er hat sich 1,5 Stunden lang von ihr verspotten und verhöhnen lassen, während er weinend am Boden lag. Das ist genauso eine Entscheidung, die er getroffen hat, wie es ihre Entscheidung war, zu eskalieren und ihn zu demütigen. Soetwas passiert nicht einfach so, das sind alles immernoch aktive Handlungen.
Der TE kann nur an seinem eigenen Verhalten arbeiten, also versuchen wir hier das zu reflektieren. Wir können ihm auch sagen "Die ist verrückt, verzieh dich da schnell", aber wäre ihm damit geholfen? Er hat doch dann immernoch nicht überwunden was ihn hier in dieser konkreten Situation zurückgehalten hat sich für sich selbst einzusetzen.

Ich kann verstehen, dass du emotional bist bei dieser Debatte. Aber wenn du davon ausgehst, dass du hier die Einzige bist, die innerhalb einer Beziehung körperlich attackiert wurde, liegst du damit auch falsch - Ich mag nicht, dass hier das Bild aufgeworfen wird, als wüsste ich nicht wovon ich rede, nur weil ich meine Erfahrungen in diesem Bezug nicht extra ausschreibe.

Mir persönlich hat es noch nie geholfen mich als Opfer zu fühlen. Es hat mich nur kleiner gemacht. In meinem Freundeskreis haben alle immer die gesamte Schuld bei meinem Freund gesehen und mich bemitleidet und ich hatte nichts davon.
Im allgemeinen ist daher meine Meinung, dass vor allem Frauen nicht immer direkt Recht gegeben werden sollte, nur weil sie objektiv in der schwächeren Position sind, weil die das innerlich nur bestätigt, dass man tatsächlich schwach ist und nichts ausrichten kann. Ziel sollte doch aber sein sie aufzubauen und stark zu machen. Dazu ist erstmal wichtig zu erkennen, warum man in konkreter Situation war, warum man es da nicht rausgeschafft hat. Jeder Mensch kann sich wehren. Wenn man daran selbst nicht glaubt, dann ist doch alles verloren.....
Was deine konkrete Situation angeht, will ich hier aber gar keine Aussage treffen, ich weiß darüber ja auch gar nichts. Du sprichst aus deinen Erfahrungen, ich aus meinen. Ich finde beide Meinungen in diesem Thread hier wichtig für eine Diskussion.. Also bitte klinke dich nicht einfach aus.
 
Dabei
30 Nov 2014
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#19
Er hat sich 1,5 Stunden lang von ihr verspotten und verhöhnen lassen, während er weinend am Boden lag. Das ist genauso eine Entscheidung, die er getroffen hat, wie es ihre Entscheidung war, zu eskalieren und ihn zu demütigen. Soetwas passiert nicht einfach so, das sind alles immernoch aktive Handlungen.
Das sehe ich anders. Anstatt aktiv zu handeln, sprich eine vernünftige Entscheidung zu treffen wie z.B. das Zimmer oder notfalls das Haus zu verlassen ist er aus meiner Sicht eher in eine Art Schockstarre gefallen und hat es wie ein Vergewaltigungsopfer über sich ergehen lassen. Das ist also eher das Gegenteil von "Entscheidung treffen" - nämlich keine Entscheidung treffen und einfach in der unangenehmen Situation verharren.

Ansonsten sehe ich es ähnlich wie die Vorredner, es fehlen wichtige Informationen. Der Streit scheint mir das Fass der Unzufriedenheiten zum Überlaufen gebracht zu haben.

Sie sagt oft "wenn ich am schlimmsten bin, dann brauche ich dich am meisten". Ich bin ein Mensch der so etwas überhaupt nicht umsetzen kann. Das ist so als würde ich jemanden in einer Gasse abstechen und dann eine Umarmung verlangen und wenn ich diese nicht bekomme dann mache ich weiter und bin sauer auf das Opfer. Was ist das für eine kranke Denkweise.
So etwas habe ich auch mal in einer Beziehung erlebt. Gemeint ist damit, dass sich die Frau über ihr emotionales und impulsives Verhalten im Klaren ist und sich einen starken Mann an ihrer Seite wünscht, der ihre Provokationen wegstecken kann ohne direkt verletzt zu reagieren und sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Mit anderen Worten: Sie will emotional abgeholt werden. Im Prinzip müsste man es also an sich abprallen lassen sobald man merkt, dass die Frau irrational reagiert. Das in einer Streitsituation umzusetzen ist aber meiner Erfahrung nach sehr schwer, man braucht schon starke Nerven und sollte mit sich selber im Reinen sein.

Letztendlich ist die Frage, wieviele schwerwiegende Probleme es gibt. Der Streit und ihr gestörtes Verhalten war sicherlich schlimm aber aus meiner Sicht kein Grund für eine Trennung. Eine funktionierende Beziehung macht ja auch aus, dass man solche Krisen gemeinsam überwindet. Sie war zweifellos total überfordert mit der Situation. Dass sie sich schon fast zwanghaft auf die Küchenplanung konzentriert scheint mir ein Indiz dafür zu sein, dass sie damit irgendetwas zu kompensieren versucht.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#20
als wäre der TE selbst Schuld an der überzogenen Reaktion seiner Freundin. (...) sucht er hier Hilfe und leidet offensichtlich unter der häuslichen Situation.
Ich kann deinen Eindruck logisch nicht nachvollziehen und schätze deswegen, dass du durch deine eigene Erfahrung emotional hierauf schaust. Niemand gibt ihm die Schuld fuer die Reaktion seiner Freundin. Im Gegenteil wurde ja mehrmals diese verurteilt (siehe #2, #3, #5, #10, #15).

Dennoch ist das hier kein "sie ist der Teufel, renn"-Fall (wie es bei dir mal war). Hier muss aus verschiedenen Gründen differenziert werden.

1) Der letzte Satz des Eingangsthreads #1 entkräftet ja den ganzen zuvor beschriebenen Streit. Noch einmal: Wenn dieser war ist, dann braucht es keinen Thread, dann ist eine Trennung die einzige Lösung. Ich zitiere kurz aus #1:
Wie kann man sich über einen Menschen lustig machen der am Boden liegt (...)? Wie kann man seine Gefühle komplett so lange ausschalten? (...) Da ist keine Harmonie, kein Support, keine Liebe, kein Sex, keine Freundlichkeit, kein Respekt
Wenn dieser letze Satz wahr ist, beantwortet er ja seine eigenen Fragen. Was also will er mit diesem Thread erreichen? Und wieso ist er dann überhaupt noch mit ihr zusammen?

2) Er flüchtet sich in die Opferrolle, was idontknowaboutthis thematisierte. Und das ist insofern korrekt, weil
– a) es ihm die Moeglichkeit bietet zu reflektieren und sich fuer die Zukunft zu entwickeln, um so etwas noch einmal zu entgehen
– b) er keinen Grund nannte, sondern nur mit Fragen antwortete. Und eine davon ("Wollte ich ihr nicht das Erfolgserlebnis gönnen, dass sie eine Reaktion bei mir bewirkt hat?") laesst auf ein "sich bewusst entschlossenes Motiv" erahnen, was einer Schockstarre widerspricht. Dazu noch:

3) Er begründet sein Heulen mit einem Rückzug und Schadensvermeidung wegen ihrer aufgezwungenen Diskussion, Aggressivität und Vorwürfen. Während ich das Heulen nicht direkt nachvollziehen kann, ist das Zeigen von Emotionen auch keine Schadensvermeidung. Eine Flucht wäre kaeme "Rückzug und Schadensvermeidung" schon näher.


=> Es fehlt an Informationen und Logik hier um ein simples Urteil "sie ist ein Dämon" zu fällen. Besonders der völlig beiläufige letzte Satz von #1 lässt mehr erahnen. Mal abwarten, ob der TE uns jetzt endlich mal genügend aufklärt...
 
Dabei
5 Jun 2015
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#21
""Zudem habe ich ihr schon so oft gesagt, dass sie bei mir keine Reaktion bewirkt wenn sie so ekelhaft zu mir ist,

naja nicht ganz ???????????

zwei mal wurde ich handgreiflich
(nicht was man vielleicht aus so einem Forum hier gewohnt ist, ??????????


ich habe sie nicht grün und blau geschlagen)

weil ich mich so in eine Ecke gedrückt gefühlt habe.

Wer mich kennt, weiß das ich der netteste und liebste Mensch bin den man sich nur vorstellen kann. ?????????????????????
Aber auch ich habe meine Grenzen.

Ich habe mich auch dann 1000mal entschuldigt und ihr gesagt,
dass das nicht ich gewesen bin.
"



wenn das die übliche Art der Kommunikation ist,
dann frage ich mich, ob man nicht erst einmal ein Training für gewaltfreie und zugewandte Kommunikation für BEIDE vorschlagen soll.
da scheinen die Basics einfach zu fehlen.
 
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Dabei
27 Mrz 2012
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#22
Offtopic:

Ach genau, danke Cybele. Das wäre Punkt 4), den ich in #20 jetzt ganz vergessen haben noch einmal zu nennen.
 
Dabei
17 Mrz 2017
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#23
@Insomnius

Vielleicht sollte man hier einmal die Forumsregeln anpassen. Man kann nicht auf der einen Seite sagen man soll den Posts kurz halten und auf der anderen Seite sich über fehlende Informationen beschweren. Wenn ich den letzten Satz in meinem Eingangsposts detailliert erklären sollte, dann müsste ich das alleine in 4 separate Topics auslagern die dann jeweils länger sind als dieser Eingangspost. Weit entfernt von "kurz und bündig" halten.

Alleine zu erklären warum ich nicht den Raum verlassen würde alleine 1 Stunde an Text schreiben und Länge bedeuten. Nur so viel unsere Tochter war im Nebenzimmer wenn ich jetzt in einen anderen Raum (Küche / Badezimmer) geflüchtet wäre, dann wäre sie mir lautstark gefolgt und die Wahrscheinlichkeit das unsere Tochter aufwacht, wäre sehr hoch gewesen. Ich will solche Streits nicht auf dem Rücken unserer Tochter austragen. Das gleiche gilt wenn ich die Wohnung verlassen hätte.

Meine Frau hat unsere Tochter schon einmal in einem Supermarkt und auf einer Straße (in einem Ferienpark, also kaum befahren aber im Kinderwagen) stehen lassen als ich geflüchtet bin. Wie kann ein Mensch so handeln? Wie kann man seine eigen Tochter zurück lassen. Ich habe sie angefleht zu unserer Tochter zurück zu gehen, aber sie hat unsere Tochter nur als Druckmittel genutzt. Wie geht so etwas? Mir geht das nicht in den Kopf, ich könnte so etwas NIEMALS machen. Wie kann man so stark rationales denken, ja selbst Urinstinkte ausschalten? Das sind Dinge die mich Wochenlang danach beschäftigen, wie eine Mutter so handeln kann.

Wenn Sie eine Reaktion bei mir bezwecken will, dann schaltet sie alles anderes aus. Alles andere ist unwichtig, dass Haus um uns herum könnte am brennen sein, dass ist egal Hauptsache ich reagiere. Dabei habe ich mein Streitverhalten schon ordentlich optimiert. Vorher bin ich direkt ins Schweigen verfallen, wo Ihr jetzt sagen werdet das ist psychische Gewalt. Mit dem Schweigen würde ich sie auch bestrafen und das wäre teilweise schlimmer als körperliche Gewalt.

Zum Thema Sex. Die Geburt war alles andere als einfach. Sie hatte einen Dammriss und sehr viel Blut verloren und musste 2 Wochen im Krankenhaus bleiben. Danach brauchten wir eine Haushaltshilfe und Sie ist seit der Geburt auch in psychologischer Betreuung. Durch die Narbe die entstanden ist hat sie noch weniger Lust auf Sex als vor der Geburt (und da war es schon nicht viel). Da hat man als Partner kaum Möglichkeiten außer verständnisvoll zu sein. Das ist wahrscheinlich so als wenn die Freundin in einen schweren Unfall verwickelt war und im Rollstuhl sitzt. Da gibt es auch viele Männer die an der Situation zerbrechen und die Frau verlassen auch wenn man sie lieb.

Man muss dann abwägen wie wichtig ist Sex für mich und wie stark liebe ich die andere Person und ist die Liebe größer als meine eigenen Bedürfnisse. Man verbiegt sich natürlich und dass ist nie gut für ein Beziehung (z.B. kann ich mir vorstellen, dass das Risiko fürs Fremdgehen stark ansteigt weil man sich vielleicht am Anfang noch einredet, dass einem Sex nicht so wichtig ist).

@80.237.132.162

Groß und Kleinschreibung, Satzzeichen und das zitieren über die Zitat Funktion würden deine Antwort um einiges einfacher zu lesen machen.

Ich denke es ist einfach zu sagen "Was für ein A-loch der hat seine Frau geschlagen" ohne die genauen Umstände zu kennen. Ihr ist ungefähr schon 20 mal die Hand ausgerutscht. Mein ganze Oberarm wurde zerkratzt, so dass ich im Hochsommer dunkle langärmlige Hemden tragen musste. Mir wurden Gegenstände an den Kopf geworfen, obwohl ich einen Tag zuvor mir eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Dagegen war meine zwei Ausrutscher wie ein Klapps auf den Po.

Ich verstehe auch nicht warum hier nicht auf das Kernthema eingegangen wird. Gerade Insomnius weicht gekonnt dem Elefanten im Raum aus. Warum ich mit meiner Partnerin noch zusammen bin muss ich mit mir ausmachen und ist ja nicht Gegenstand der Diskussion.

Die Frage ist doch, wie kann ein Mensch alles abschalten nur um beim Partner eine Reaktion zu bewirken. Wie extrem soll das denn noch werden? Wie kann man rationales Denken, Führsorge, Liebe, Emotionen, Respekt usw. einfach ausschalten. Man ist doch keine Maschine wo mit einem Schalter so etwas deaktiviert werden kann.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#24
Mich macht es einfach wütend, wenn hier mit "Logik" argumentiert wird, als gäbe es eine Objektivität in solchen Dingen, das ist doch völliger Quatsch. Es gibt keine Objektivität. Nirgendwo. Alles ist ein Konstrukt, das wir aus unserer persönlichen Wahrnehmung heraus sehen. Und die kann per definitionem nicht objektiv oder logisch sein. Niemals.

Was der TE hier schildert ist aus meiner Sicht psychische Gewalt vonseiten der Frau. Und die hat einen ebenso hohen Stellenwert wie physische Gewalt. Beides darf in einer Beziehung nicht vorkommen.

Psychische Gewalt kann dort stattfinden, wo es Abhängigkeiten gibt, d.h. einer der beiden Partner dominiert - in welcher Form auch immer - den anderen. Ein Haus, Kinder, eine Heirat kann dieses Abhängigkeitskonstrukt noch verfestigen, sodass es für den "unterlegenen" bzw. Co-abhängigen noch schwieriger wird, sich aus dieser Konstellation zu lösen. Das ist hier offensichtlich der Fall, so wie es bei mir der Fall war.

Es geht auch nicht um "Täter- oder Opferrolle". Oft entwickeln sich solche Abhängigkeitsstrukturen über einen längeren Zeitraum, sodass es dem Co-Abhängigen lange Zeit nicht bewusst ist, dass die Situation schon völlig aus den Fugen gerät. Soll heißen: Man klammert sich sehr lange an eine Vorstellung, die man eigentlich vom Leben und seinem Partner hatte. Diese Vorstellung bricht plötzlich zusammen und wird zur existenziellen Bedrohung.

Für Leute, die das noch nicht erlebt haben, ist es eben schwer vorstellbar, welch psychischer Druck sich da aufbaut, weil ja wirklich so vieles dran hängt: Gesellschaftlicher Stand, materielle Existenz, Kinder!

Ich will damit nicht deine Erfahrungen abwerten, Idkat. Ich weiß nicht, warum das aus meinen Ausführungen herausgelesen wird. Dir hat in deiner Lebenssituation etwas anderes geholfen, als mir in meiner Lebenssituation. Ich denke, weil unsere Situationen unterschiedlich waren und wir unterschiedliche Persönlichkeiten sind.

Ich habe meinen Ex-Mann auch 2 x "gehauen" bzw. geschubst. Ich bin eine zierliche Frau, ohne dad ich die geringste Chance gegen meinen Ex gehabt hätte. Natürlich hatte er keine Verletzungen davon. Warum habe ich das getan, obwohl ich Gewalt in jeder Form verabscheue? Obwohl ich zuvor noch nie irgendwem irgendwas getan habe? Obwohl ich von meinen Mitmenschen ganz oft als schon "zu lieb" und sehr ausgeglichen wahrgenommen werde? Ich habe in meinem Leben noch niemandem sonst irgendwas getan. Obwohl der Paartherapeut, bei dem wir beide waren, zu mir meinte, dass er selten jemanden in der Therapie habe, der so deeskalierend agieren würde wie ich. Warum also? Aus purer Verzweiflung. Aus Notwehr, weil ich nicht wusste, wie ich ein weiteres Eindringen meines Ex-Mannes über meine Grenzen hinweg hätte verhindern können.

Aber das ist keine Entschuldigung. Ich wollte so nicht weiterleben. Weil es meinem Selbstbild, meinen Überzeugungen und meinem eigentlichen Wesen völlig zuwiderlief.

Diese Beziehung hätte mich kaputt gemacht. Sie hätte mit der Zeit meine Persönlichkeit zerstört, weil sie mich zu einer völligen Selbstaufgabe und Anpassung an den Willen meines Ex-Mannes gezwungen hätte.

Natürlich habe ich eine Mitschuld getragen. Ich habe es so weit kommen lassen, weil ich meine Grenzen nicht ausreichend und konsequent verteidigt habe. Weil och sowas wie ein Helfersyndrom hatte / habe.

Habe ich auch eine Mitschuld daran, dass er mich fast erwürgt hat, vor unserem Sohn? An den vielen Demütigungen?

Es gibt immer einen Grund, warum man co-abhängig oder süchtig oder gewaltbereit oder persönlichkeitsgestört ist. Mein Ex war Borderliner. Vermutlich ist er aufgrund seiner Kindheitstraumata (er hat als Kind Krieg erlebt, Zerstörung, Tod und Hunger) so geworden.

Wer hat da jetzt Schuld? Er, ich, keiner?

Puuuhh, jetzt habe ich so viel über mich erzählt, das wollte ich nicht. Vielleicht passt es ja auch überhaupt nicht zum Thema.

Ich würde dem TE raten, mal etwas zum Borderline-Syndrom zu lesen. Auch wenn seine Freundin das nicht haben sollte (ich bin ja keine Psychologin, die solch eine Diagnose stellen könnte) würde es weiterhelfen, bestimmte Ausraster von ihr zu verstehen.

Deswegen verabschiede ich mich an dieser Stelle nun endgültig. Es kann ja gut sein, dass meine Sicht der Dinge hier gar nicht weiterhilft. Es ist eben alles subjektiv, es gibt keine Objektivität.
 
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Dabei
23 Nov 2016
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#25
P.S.: Ich habe auch immer versucht meine Kinder zu schützen. Deshalb habe ich mehr ertragen,,sonst wäre ich viel schneller weg gewesen. Wenn Kinder im Spiel sind, wird alles 1000x schwieriger. Ich wünsche dir alles Gute, Jaime ! (Auch wenn du auf meine Posts irgendwie nie eingehst...)
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#26
Ihr ist ungefähr schon 20 mal die Hand ausgerutscht. Mein ganze Oberarm wurde zerkratzt, so dass ich im Hochsommer dunkle langärmlige Hemden tragen musste. Mir wurden Gegenstände an den Kopf geworfen, obwohl ich einen Tag zuvor mir eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Dagegen war meine zwei Ausrutscher wie ein Klapps auf den Po.
Meine Frau hat unsere Tochter schon einmal in einem Supermarkt und auf einer Straße (in einem Ferienpark, also kaum befahren aber im Kinderwagen) stehen lassen als ich geflüchtet bin.
Warum ich mit meiner Partnerin noch zusammen bin muss ich mit mir ausmachen und ist ja nicht Gegenstand der Diskussion.
Wenn deine Geschichte echt ist, ist das für mich die zentrale Frage, zumal hier auch Dritte (deine Tochter) in Gefahr sind. Du selbst hast diese Frage ja schon in deinem Eingangsbeitrag angetippt:
wenn man sich fragt, ob die Beziehung noch Sinn hat.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#27
@Badesalz
Natürlich ist absolute Objektivität ein Ideal und nicht möglich. Aber dennoch können User hier unabhängiger (=objektiver) schauen als die Hilfe suchende Person selbst. Gemessen wird das immer anhand Methoden oder Standards um maximale Objektivität zu bieten. Ergo gibt es doch eine Logik in diesen Strukturen bzw "maximale Logik". Aber was hat das hier zur Sache?

Es wäre vermessen immer den Partner des Threaderstellers zu verfluchen, nur weil der "jammert", zudem muss erst die gesamte Lage analysiert werden, bevor ein "maximal objektives Urteil eines jeden Users" gefaellt werden kann. Und dafür fehlten einfach zu viele Informationen, und das ist hier 4 Usern aufgefallen.

Übrigens geht es nicht um Schuld. Aber es geht darum, zu verstehen, zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Jeder Mensch handelt in jedem Moment zu seinem besten, ergo gibt es immer eine Ursache fuer ein Verhalten.


@TE
Jeder definiert "kurz und bündig" eben immer subjektiv unterschiedlich. Gut, dass du noch Informationen nachlieferst. Warum wurde nicht auf deine direkte Fragestellung eingegangen? Weil auch hier im Vergleich zu Standards gemessen wird, und dein Beispiel deswegen sehr abstrus klingt. Als Beispiel: Ich kenne dir Antwort zu deiner Frage nicht, und mehr Informationen sind notwendig um die Situation verstehen zu können und dann dadurch eine Antwort zu finden. Zudem gibt es manchmal keine Antwort und es ist nur ein Richtungsweiss möglich.

Thema Sex:
Verstehe. Du zeigst also Verständnis. In einer Partnerschaft auf Augenhöhe ist aber immer ein Kompromiss notwenig, in dem Fall ein Verständnis von beiden Seiten. Du verstehst, dass sie nicht will, und sie versteht, dass du aber willst. Wenn der Standard physische Schmerzen bereitet, könnte sie dir ja auch anders abhelfen. Denn andernfalls wird immer ein Teil frustriert und die Beziehung funktioniert nicht, wie du ja selbst sagst.


=> Deine Antwort ist jetzt einfach, dass dein Aufrechterhalten der Beziehung nicht Gegenstand der Diskussion ist. Und ich frage mich weiterhin:
Wieso stellst du dir die Frage, dass sie solche Reaktionen zeigt, wenn sie dir laut eigener Angaben keine Freundlichkeit, Harmonie, Liebe oder Respekt entgegenbringt und dich sogar physisch angeht.

Denn mit diesen Stichpunkten im Hinterkopf: Wie sollte ihr Verhalten dann sonst aussehen? Zudem: Willst du nicht einen Gedanken an deine Tochter verwenden, die unter diesen Umständen der Eltern aufwachsen muss?!
 
Dabei
6 Feb 2017
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#28
1)
JaimeLannister hat gesagt.:
Meine Freundin ist überhaupt keine Bereicherung für mein Leben. Da ist keine Harmonie, kein Support, keine Liebe, kein Sex, keine Freundlichkeit, kein Respekt.
2)
JaimeLannister hat gesagt.:
Warum ich mit meiner Partnerin noch zusammen bin muss ich mit mir ausmachen und ist ja nicht Gegenstand der Diskussion.
==> Ohne Sinn.

Jaime, du bist das, was bei mir normaler Weise in Kategorie "Dramaqueen" fällt.
Für keine Vorschläge oder Perspektiven zu haben, nur auf der Suche nach Bestätigung, um das persönliche Drama fortführen zu können.

Du beschreibst uns eine Beziehung.
Wir gehen darauf ein, wir sprechen die komische Dynamik an und dass da wohl einiges falsch läuft - von beiden Seiten. Wir raten dir aus dem Kreis auszubrechen, indem du ir-gend-was machst. An deinem Verhalten arbeitest, an der Beziehung arbeitest oder dich trennst und gehst. Alles wurde dir in diesem Thread schon vorgeschlagen. Du warst mit nichts davon einverstanden, du bist auf das meisten nichtmal eingegangen.
Alles thematisiert nicht das, worum es angeblich wirklich geht:
WIE kann ein Mensch nur so sein?
Naja, ich könnte dir jetzt nochmal mögliche Erklärungen liefern, die ihr Verhalten zwar nicht rechtfertigen, aber zumindest menschlich statt dämonisch erscheinen lassen würden, aber das würdest du ja auch wieder ignorieren.
Ich interpretiere die Frage inzwischen also eher als "Jetzt sagt doch endlich, dass sie ein Dämon ist, ich bin hier einzig allein für Bestätigung hergekommen und anstatt euch mit mir zu verbünden, analysiert ihr die Sache!"
Von mir aus sage ich dir, dass sie ein Dämon ist, wenn es das einzige ist, womit du dich zufrieden gibst.
Was machst du dann? Hast du einen Plan?
Verlässt du sie dann? Oder gehst du dann nur mit neuem Selbstbewusstsein durch die Bestätigung von außen nach Hause und führst den Streit weiter.

---

Angeblich kannst du nichts ändern, hast ja schon alles versucht. Nagut. Aber was du über eine Trennung denkst, oder warum sie noch nicht erfolgt ist, ist unklar - dazu hast du ja bisher alles Geschriebene mehr oder weniger ignoriert.
==> Dann mach mal dein Ding und guck, wo es dich hinführt. Du wirst dann übrigens auch sehen, wo es dein Kind hinführt. Geniale Idee also.
Ich kann dich nicht mehr ernst nehmen.
 
Dabei
5 Jun 2015
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2.220
#29
Offtopic:

Hallo idontknow
das ist wieder ein super Betrag
( wie immer:))

und ich stimme dir in allen Punkten zu....
 

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