A
Alles fing damit an, das eine neue Kollegin auftauchte. Sie machte von vornherein einen verschlossenen Eindruck, spricht mit niemanden und wenn doch, dann auch nur sehr wenig. Und sie macht immerzu ein beinahe trauriges Gesicht. Alle einschließlich mir haben sich darüber amüsiert.
Dann wurde sie mir zugeteilt. Am Anfang hab ich es als Herausforderung betrachtet, mit ihr zu kommunizieren und ihr vielleicht ein Lachen zu entlocken. Das hat erstaunlicherweise sogar recht gut funktioniert, und das obwohl ich beim Anbaggern total schüchtern bin. Im normalen Umgang mit Menschen aber überhaupt nicht und Anbaggern war anfänglich auch überhaupt nicht meine Absicht.
Ich habe sie also zum Sprechen gebracht und sie hat mehrfach und dauerhaft gelächelt. Und sogar, als andere Kollegen dabei waren. Normalerweise ist sie dann komplett stumm. Es ist aber sehr schwierig, sie auf dem Level zu halten. Der harmloseste Machospruch wird da zum totalen Rückschlag. Motto "ein Schritt nach vorn, dann fünf zurück".
Z.B. hab ich die restliche männliche Kollegenschaft, die in der Pause geschlossen aufstand um Rauchen zu gehen, als elendes Raucherpack bezeichnet. Natürlich weiß ich nicht, ob sie deswegen wieder komplett dicht gemacht hat und schlimmer, aber möglich wärs, denn sie raucht auch, was ich aber nicht wusste. Sie sprach mich dann nur noch mit "Sie" an. Daraufhin hab ich den Rest des Tages auch komplett dicht gemacht.
Seitdem ist quasi wieder der Status ihres Aufschlagens hier hergestellt. Kein Wort zuviel, die Mundwinkel auf den Knien. Allerdings schlägt sie in allen vier Pausen nach der Zigarette im kleinen Pauseneckchen meines Kollegenkumpels und mir auf, setzt sich neben mich und wartet bis die Pause rum ist. Auch wenns bloß noch 3 Minuten sind. Ich unterhalte mich mit meinem Kumpel, sie schweigt und ist wie immer auf direktes Ansprechen recht wortkarg.
Dieses "ich komm selbst für drei mickrige Minuten noch dahin, wo du bist" hat mich schwer beeindruckt. Da hab ich sie mal eine Schicht lang beobachtet. Sie dreht sich bis auf wenige Ausnahmen immer in meine Richtung (wir machen 200 mal in einer Schicht dieselbe Tätigkeit) und guckt auch immer wieder. Sie guckt auch aus dem Augenwinkel in meine Richtung. Und dabei fast immer eine offene Haltung mit den Armen hinterm Rückenoder auf den Hüften Brust raus, nestelt sich die Haare, rückt ihre Klamotten zurecht. Außerdem nimmt sie so langsam mein Verhalten an, geht z.B. wenn mal nichts zu tun ist ein paar Meter weg oder (was ich ja ganz putzig finde) macht meine Versteckspielchen nach. Da geh ich dann, wenn sie mal nicht guckt, schnell hinter irgendein Regal und beobachte, wie sie reagiert. Und das macht sie jetzt auch.
Und heute dann hab ich mal zurückgeguckt. Kurzes Blickekreuzen, mal ne Sekunde, mal zwei, mal wieder nur im Kopfdrehen die Augen gegenseitig fixiert. Und sie hat dabei permanent zwei Stunden am Stück ein klitzekleines Lächeln auf dem Gesicht. Der Mund kann lügen, die Augen nicht, die schauten auch freudig. Und auch sonst wieder sehr offene Körperhaltung. Ich also zuversichtlich, das ich sie, die wirklich hübsch ist und eine angenehme Stimme hat, näher kennenlernen darf. Das eine Mal muss das Gucken aber wohl ne Sekunde zu lang gewesen sein. Sie schaut mich zuerst an, ich schau ihr direkt in die Augen. Als ich grad mein liebenswertestes Lächeln aufsetzen will, fragt sie mich, ob mit mir alles in Ordnung sei, ich wusste gar nicht, was ich sagen soll, weil das ja doch eher ne untypische Reaktion auf Blicke austauschen ist und hab geantwortet "alles klar" und sie setzt wieder das Trauergesicht auf. Hätt ich auch gleich noch "Herr Kaleu" anhängen können. Natürlich war ich dann auch bissel mieslaunig über meine Trampeligkeit und über ihre Erstreaktion.
Ich hab dann weiter "unauffällig" ihre Haltung und Gesichtsausdruck beobachtet. Gelegentlich verschränkte sie die Arme vorm Körper, drehte sich bei ihrer Arbeit aber immernoch in meine Richtung (muss sie nicht, das kann sie richtungsmäßig tun wie sie möchte), aber die Guckerei wurde weniger, hat aber nicht aufgehört. Und sie kommt immer noch in meine Pausenecke.
Nur ein Rückschlag? Abgeblitzt? Komplett falsch gedeutet? Ich finde nicht wirklich einen kommunikativen Zugang zu ihr, bin aber dennoch schon Lichtjahre weiter als die Aufreißertypen, die es natürlich wie immer auch bei diesem hübschen Mädel probiert haben. Und mir gehts dabei nicht um irgendein Machoding á la wer knackt sie als erster, denn ich meide die lästernden Kollegen, um ihr zu zeigen, das ich sie trotz und erst recht wegen ihrer Art respektiere. Ich denke mal, Geduld wird wohl da mein bester Freund sein müssen.
Dann wurde sie mir zugeteilt. Am Anfang hab ich es als Herausforderung betrachtet, mit ihr zu kommunizieren und ihr vielleicht ein Lachen zu entlocken. Das hat erstaunlicherweise sogar recht gut funktioniert, und das obwohl ich beim Anbaggern total schüchtern bin. Im normalen Umgang mit Menschen aber überhaupt nicht und Anbaggern war anfänglich auch überhaupt nicht meine Absicht.
Ich habe sie also zum Sprechen gebracht und sie hat mehrfach und dauerhaft gelächelt. Und sogar, als andere Kollegen dabei waren. Normalerweise ist sie dann komplett stumm. Es ist aber sehr schwierig, sie auf dem Level zu halten. Der harmloseste Machospruch wird da zum totalen Rückschlag. Motto "ein Schritt nach vorn, dann fünf zurück".
Z.B. hab ich die restliche männliche Kollegenschaft, die in der Pause geschlossen aufstand um Rauchen zu gehen, als elendes Raucherpack bezeichnet. Natürlich weiß ich nicht, ob sie deswegen wieder komplett dicht gemacht hat und schlimmer, aber möglich wärs, denn sie raucht auch, was ich aber nicht wusste. Sie sprach mich dann nur noch mit "Sie" an. Daraufhin hab ich den Rest des Tages auch komplett dicht gemacht.
Seitdem ist quasi wieder der Status ihres Aufschlagens hier hergestellt. Kein Wort zuviel, die Mundwinkel auf den Knien. Allerdings schlägt sie in allen vier Pausen nach der Zigarette im kleinen Pauseneckchen meines Kollegenkumpels und mir auf, setzt sich neben mich und wartet bis die Pause rum ist. Auch wenns bloß noch 3 Minuten sind. Ich unterhalte mich mit meinem Kumpel, sie schweigt und ist wie immer auf direktes Ansprechen recht wortkarg.
Dieses "ich komm selbst für drei mickrige Minuten noch dahin, wo du bist" hat mich schwer beeindruckt. Da hab ich sie mal eine Schicht lang beobachtet. Sie dreht sich bis auf wenige Ausnahmen immer in meine Richtung (wir machen 200 mal in einer Schicht dieselbe Tätigkeit) und guckt auch immer wieder. Sie guckt auch aus dem Augenwinkel in meine Richtung. Und dabei fast immer eine offene Haltung mit den Armen hinterm Rückenoder auf den Hüften Brust raus, nestelt sich die Haare, rückt ihre Klamotten zurecht. Außerdem nimmt sie so langsam mein Verhalten an, geht z.B. wenn mal nichts zu tun ist ein paar Meter weg oder (was ich ja ganz putzig finde) macht meine Versteckspielchen nach. Da geh ich dann, wenn sie mal nicht guckt, schnell hinter irgendein Regal und beobachte, wie sie reagiert. Und das macht sie jetzt auch.
Und heute dann hab ich mal zurückgeguckt. Kurzes Blickekreuzen, mal ne Sekunde, mal zwei, mal wieder nur im Kopfdrehen die Augen gegenseitig fixiert. Und sie hat dabei permanent zwei Stunden am Stück ein klitzekleines Lächeln auf dem Gesicht. Der Mund kann lügen, die Augen nicht, die schauten auch freudig. Und auch sonst wieder sehr offene Körperhaltung. Ich also zuversichtlich, das ich sie, die wirklich hübsch ist und eine angenehme Stimme hat, näher kennenlernen darf. Das eine Mal muss das Gucken aber wohl ne Sekunde zu lang gewesen sein. Sie schaut mich zuerst an, ich schau ihr direkt in die Augen. Als ich grad mein liebenswertestes Lächeln aufsetzen will, fragt sie mich, ob mit mir alles in Ordnung sei, ich wusste gar nicht, was ich sagen soll, weil das ja doch eher ne untypische Reaktion auf Blicke austauschen ist und hab geantwortet "alles klar" und sie setzt wieder das Trauergesicht auf. Hätt ich auch gleich noch "Herr Kaleu" anhängen können. Natürlich war ich dann auch bissel mieslaunig über meine Trampeligkeit und über ihre Erstreaktion.
Ich hab dann weiter "unauffällig" ihre Haltung und Gesichtsausdruck beobachtet. Gelegentlich verschränkte sie die Arme vorm Körper, drehte sich bei ihrer Arbeit aber immernoch in meine Richtung (muss sie nicht, das kann sie richtungsmäßig tun wie sie möchte), aber die Guckerei wurde weniger, hat aber nicht aufgehört. Und sie kommt immer noch in meine Pausenecke.
Nur ein Rückschlag? Abgeblitzt? Komplett falsch gedeutet? Ich finde nicht wirklich einen kommunikativen Zugang zu ihr, bin aber dennoch schon Lichtjahre weiter als die Aufreißertypen, die es natürlich wie immer auch bei diesem hübschen Mädel probiert haben. Und mir gehts dabei nicht um irgendein Machoding á la wer knackt sie als erster, denn ich meide die lästernden Kollegen, um ihr zu zeigen, das ich sie trotz und erst recht wegen ihrer Art respektiere. Ich denke mal, Geduld wird wohl da mein bester Freund sein müssen.