Hi,
ich brauche Rat!! Meinungen. Und ich versuche mich kurz zu fassen:
Ich kenne meinen Mann seit 3 Jahren, seit knapp 2 Jahren sind wir verheiratet. Er ist 28, ich 35. Als wir zusammengezogen sind und geheiratet haben, hatte er eine Examensarbeit geschrieben, die durchgefallen war! D.h. Studium in Gefahr, von seiner Seite aus keinen großen Dunst, wie ein neuer Versuch und damit eine neue Examensarbeit angegangen und ausgearbeitet werden sollte und viele Zukunftsängste...Da ich das gleiche wie er studiert habe, konnte ich natürlich helfen.
Habe ich mit vollen Kräften gemacht. Das bedeutet: Das gesamte letzte Jahr habe ich eine komplette Examensarbeit mitgeschrieben - große Teile davon habe ich fertiggestellt. Prüfungsanmeldungen. 2 Schriftliche Prüfungen mit umfangreicher Literatur. Habe ich mitgelesen, zusammengefasst, Strukturen zum Lernen für ihn erstellt - er mit vielen Ängsten, wie er das alles schaffen soll usw. Er: Viel Computerspielen, Computerspielen, Computerspielen, nachts fernsehen, auf der Couch schlafen, nichts im Haushalt helfen, alles in der Wohnung fährt rum, immer wieder muss ich ihn aufbauen, habe Verständnis, ich weiß, es ist eine schwierige Situation, Misserfolg, der so grundlegend die Zukunft gefährdet, wegzustecken.
Anschließend 7 mündliche Prüfungen. Wieder selbst mit in die gesamte Literatur eingelesen, die Hälfte der Themen habe ich so für ihn vorbereitet, dass er sie relativ schnell lernen konnte. Er weiter lethargisch, große Ängste, ich fühlte mich mit vielem alleine. Vor den Prüfungsterminen regelmäßig 2 bis 3 durchgemachte Nächte für mich, natürlich auch Streit, Vorwürfe von ihm, die ich als sehr sehr unfair empfinge,d ich würde ihm nicht gendügend helfen, vollkommener Schlafmangel, weiterhin volle Arbeitsstelle für mich, Haushalt, keine Freizeit mehr, die Kräfte ließen nach.
ABER: Wir haben alles erfolgreich durchgestanden
und im November gab`s Examen!
Nächster Knaller: Schwierige Knie-OP meines Mannes stand an - konnte ja während des gesamten Jahres wegen Examen nicht gemacht werden. Er sucht sich eine Klinik, die 3 Autostunden von uns entfernt ist.
Das sieht dann so aus: Ich fahre ihn MO nachmittag, nach meiner Arbeit hin, fahre am gleichen Tag wieder zu mir nach Hause zurück, muss ja DI arbeiten. 6 Stunden Autofahrt.
OP verläuft zwar gut, aber sehr kompliziert, lange Narkose.
Also fahre ich MI, nach meiner Arbeit wieder hin, weil ich mir Sorgen mache, ob das alles so richtig war mit der OP, es geht ihm nicht so gut. Und wieder zurück. 6 Stunden Autofahrt.
SA muss er wieder nach Hause, ich war aber auf einer Fortbildung, die nicht zu verschieben war. Eine noch weitere Fahrt für mich. Insgesamt an dem Tag 8 Stunden Autofahrt.
Anschließend 3 Monate einen nicht gehfähigen Mann zu Hause, ich bin inzwischen mit meinen Kräften am Ende, er kann mir ja auch gar nichts mehr helfen, nichts in die Wohnung tragen.
Mitte Dezember die erlösende Nachricht: Er hat eine Arbeitsstelle!!
Weihnaten war ich dann völlig am Ende. Mit meinen Kräften, mit meinen Nerven, mit allem. :-(
Seine Eltern - mit denen hat er Streit. Oder sie mit ihm, ganz genau weiß ich es auch nicht. D.h. hier war die ganzen Monate über keinerlei Entlastung oder Hilfe zu erwarten.
Seit dem sind jetzt 4 Monate vergangen. Es geht mir inzwischen wieder gut, nur Ohrendruck ist noch geblieben, aber meine massiven Schlafstörungen sind weg.
Wir haben auch schöne Momente im vergangenen Jahr gehabt und er liebt mich, also nicht nur ich ihn ;-), es ist nicht alles so schwarz, wie es sich hier vielleicht gerade anhört, aber insgesamt war es für mich ein Alptraum, der endlich vorbei ist. Trotzdem fühle ich mich manchmal nicht genug von ihm gewürdigt, in dem, was ich so geleistet habe. Ich bin ans absolute Limit meiner Kräfte für das ganze gegangen, habe oft meine anspruchsvolle Arbeitsstelle anlügen müssen, wegen irgendwelcher Panikattaken von ihm, die ich dann ausbaden musste usw. Ich liebe ihn, und er muss mir nicht die Füße küssen, ich habe das alles ja auch freiwillig mitgetragen! Aber ich komme langsam an Punkte, mit denen ich nicht zurechtkomme.
Was mich massiv nervt, ist seine Schlampigkeit, Unordentlichkeit im Haushalt. Er lässt alles liegen, findet nichts wieder, er räumt die Spülmaschine ein oder aus, das war`s. Wenn ich von der Arbeit komme, sieht die Küche wie ein Saustall aus, d.h. ich muss erstmal aufräumen, bevor ich mir nach einem stressigen langen Arbeitstag was zu Essen machen kann, Kleider von ihm liegen im Bad herum, ich muss mich bücken und die aufheben und drüberstolpern, offensichtilich er wohl nicht (?), Handtücher auf dem Boden, Deo u.a. auf dem Waschbecken verteilt, ich kann da nix abstellen, wenn er kocht, ist das eine riesen Sauerrei, der ganze Herd verschmiert, der Boden verschmiert, keine Arbeitsplatte mal richtig saubergemacht, kein Bett gelüftet. Ich habe das Gefühl, er benutzt diese Wohnung nur und bewohnt sie aber nicht! Oder es ist ihm scheißegal, ob es mir wichtig ist, hier nicht wie in einem runtergekommenen Studentenwohnheim wohnen zu wollen, ich weiß es nicht. Ich empfinde es als Missachtung meinerseits, wenn ich versuche, mir Mühe zu geben und hier alles einigermaßen in Ordnung zu halten und er lässte einfach sein Zeug herumfahren, tagelang, wochenlang. Er sitzt am Computer im eigenen Dreck. Chips, Brotreste, Boden verschmiert, das Übliche eben, habe alles auch schon liegen lassen und nichts gemacht, das liegt dann lange......
Ich habe die Nase davon voll! Und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Ich habe auch schon öfter mit ihm darüber gesprochen, dass es für mich wichtig ist, dass es einigermaßen aufgeräumt ist. Kein Erfolg.
Frage: Was kann ich tun - außer eine Putzfrau zu engagieren, was ich nicht möchte, weil die ja auch nicht morgens vor mir im Bad ist und seine Klamotten aufhebt - damit er hier wenigstens die grundlegenden Regeln von Aufräumen lernt, die es braucht, wenn man mit einem anderen Menschen zusammen wohnt?
Danke für`s Lesen!!
marie
ich brauche Rat!! Meinungen. Und ich versuche mich kurz zu fassen:
Ich kenne meinen Mann seit 3 Jahren, seit knapp 2 Jahren sind wir verheiratet. Er ist 28, ich 35. Als wir zusammengezogen sind und geheiratet haben, hatte er eine Examensarbeit geschrieben, die durchgefallen war! D.h. Studium in Gefahr, von seiner Seite aus keinen großen Dunst, wie ein neuer Versuch und damit eine neue Examensarbeit angegangen und ausgearbeitet werden sollte und viele Zukunftsängste...Da ich das gleiche wie er studiert habe, konnte ich natürlich helfen.
Habe ich mit vollen Kräften gemacht. Das bedeutet: Das gesamte letzte Jahr habe ich eine komplette Examensarbeit mitgeschrieben - große Teile davon habe ich fertiggestellt. Prüfungsanmeldungen. 2 Schriftliche Prüfungen mit umfangreicher Literatur. Habe ich mitgelesen, zusammengefasst, Strukturen zum Lernen für ihn erstellt - er mit vielen Ängsten, wie er das alles schaffen soll usw. Er: Viel Computerspielen, Computerspielen, Computerspielen, nachts fernsehen, auf der Couch schlafen, nichts im Haushalt helfen, alles in der Wohnung fährt rum, immer wieder muss ich ihn aufbauen, habe Verständnis, ich weiß, es ist eine schwierige Situation, Misserfolg, der so grundlegend die Zukunft gefährdet, wegzustecken.
Anschließend 7 mündliche Prüfungen. Wieder selbst mit in die gesamte Literatur eingelesen, die Hälfte der Themen habe ich so für ihn vorbereitet, dass er sie relativ schnell lernen konnte. Er weiter lethargisch, große Ängste, ich fühlte mich mit vielem alleine. Vor den Prüfungsterminen regelmäßig 2 bis 3 durchgemachte Nächte für mich, natürlich auch Streit, Vorwürfe von ihm, die ich als sehr sehr unfair empfinge,d ich würde ihm nicht gendügend helfen, vollkommener Schlafmangel, weiterhin volle Arbeitsstelle für mich, Haushalt, keine Freizeit mehr, die Kräfte ließen nach.
ABER: Wir haben alles erfolgreich durchgestanden

Nächster Knaller: Schwierige Knie-OP meines Mannes stand an - konnte ja während des gesamten Jahres wegen Examen nicht gemacht werden. Er sucht sich eine Klinik, die 3 Autostunden von uns entfernt ist.
Das sieht dann so aus: Ich fahre ihn MO nachmittag, nach meiner Arbeit hin, fahre am gleichen Tag wieder zu mir nach Hause zurück, muss ja DI arbeiten. 6 Stunden Autofahrt.
OP verläuft zwar gut, aber sehr kompliziert, lange Narkose.
Also fahre ich MI, nach meiner Arbeit wieder hin, weil ich mir Sorgen mache, ob das alles so richtig war mit der OP, es geht ihm nicht so gut. Und wieder zurück. 6 Stunden Autofahrt.
SA muss er wieder nach Hause, ich war aber auf einer Fortbildung, die nicht zu verschieben war. Eine noch weitere Fahrt für mich. Insgesamt an dem Tag 8 Stunden Autofahrt.
Anschließend 3 Monate einen nicht gehfähigen Mann zu Hause, ich bin inzwischen mit meinen Kräften am Ende, er kann mir ja auch gar nichts mehr helfen, nichts in die Wohnung tragen.
Mitte Dezember die erlösende Nachricht: Er hat eine Arbeitsstelle!!
Weihnaten war ich dann völlig am Ende. Mit meinen Kräften, mit meinen Nerven, mit allem. :-(
Seine Eltern - mit denen hat er Streit. Oder sie mit ihm, ganz genau weiß ich es auch nicht. D.h. hier war die ganzen Monate über keinerlei Entlastung oder Hilfe zu erwarten.
Seit dem sind jetzt 4 Monate vergangen. Es geht mir inzwischen wieder gut, nur Ohrendruck ist noch geblieben, aber meine massiven Schlafstörungen sind weg.
Wir haben auch schöne Momente im vergangenen Jahr gehabt und er liebt mich, also nicht nur ich ihn ;-), es ist nicht alles so schwarz, wie es sich hier vielleicht gerade anhört, aber insgesamt war es für mich ein Alptraum, der endlich vorbei ist. Trotzdem fühle ich mich manchmal nicht genug von ihm gewürdigt, in dem, was ich so geleistet habe. Ich bin ans absolute Limit meiner Kräfte für das ganze gegangen, habe oft meine anspruchsvolle Arbeitsstelle anlügen müssen, wegen irgendwelcher Panikattaken von ihm, die ich dann ausbaden musste usw. Ich liebe ihn, und er muss mir nicht die Füße küssen, ich habe das alles ja auch freiwillig mitgetragen! Aber ich komme langsam an Punkte, mit denen ich nicht zurechtkomme.
Was mich massiv nervt, ist seine Schlampigkeit, Unordentlichkeit im Haushalt. Er lässt alles liegen, findet nichts wieder, er räumt die Spülmaschine ein oder aus, das war`s. Wenn ich von der Arbeit komme, sieht die Küche wie ein Saustall aus, d.h. ich muss erstmal aufräumen, bevor ich mir nach einem stressigen langen Arbeitstag was zu Essen machen kann, Kleider von ihm liegen im Bad herum, ich muss mich bücken und die aufheben und drüberstolpern, offensichtilich er wohl nicht (?), Handtücher auf dem Boden, Deo u.a. auf dem Waschbecken verteilt, ich kann da nix abstellen, wenn er kocht, ist das eine riesen Sauerrei, der ganze Herd verschmiert, der Boden verschmiert, keine Arbeitsplatte mal richtig saubergemacht, kein Bett gelüftet. Ich habe das Gefühl, er benutzt diese Wohnung nur und bewohnt sie aber nicht! Oder es ist ihm scheißegal, ob es mir wichtig ist, hier nicht wie in einem runtergekommenen Studentenwohnheim wohnen zu wollen, ich weiß es nicht. Ich empfinde es als Missachtung meinerseits, wenn ich versuche, mir Mühe zu geben und hier alles einigermaßen in Ordnung zu halten und er lässte einfach sein Zeug herumfahren, tagelang, wochenlang. Er sitzt am Computer im eigenen Dreck. Chips, Brotreste, Boden verschmiert, das Übliche eben, habe alles auch schon liegen lassen und nichts gemacht, das liegt dann lange......
Ich habe die Nase davon voll! Und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Ich habe auch schon öfter mit ihm darüber gesprochen, dass es für mich wichtig ist, dass es einigermaßen aufgeräumt ist. Kein Erfolg.
Frage: Was kann ich tun - außer eine Putzfrau zu engagieren, was ich nicht möchte, weil die ja auch nicht morgens vor mir im Bad ist und seine Klamotten aufhebt - damit er hier wenigstens die grundlegenden Regeln von Aufräumen lernt, die es braucht, wenn man mit einem anderen Menschen zusammen wohnt?
Danke für`s Lesen!!
marie