Freiheitsdrang und Treue

Dabei
18 Okt 2020
Beiträge
1
#1
Hallo liebes Forum,

ich bin mit meinem Partner nun drei Jahre zusammen, wir leben auch genauso lange zusammen (bin mehr der Typ ins kalte Wasser springen..).
Nun habe ich in letzter Zeit sehr viel über mich selbst, mein Leben, meine Werte und wie ich wirklich bin und auch sein will nachgedacht. Ich habe festgestellt, dass unsere Beziehung ein Ende finden wird. Wenn wir meinen Wert nach Freiheit und Ausleben dieser nicht in Einklang mit seinem Wert nach Treue und Exklusivität in Einklang bringen. Ich habe daher einen Brief verfasst, den ich jetzt abtippen werde und bitte euch um Feedback. Habe ich mich verständlich ausgedruckt? Kann ich die Verletzung mit diesen Worten auf ein Minimum eingrenzen?

Danke im Voraus euch allen!

Ich mache mir Gedanken, Gedanken um uns. Isch stehe zu dir, voll und ganz. Und ich möchte mein Leben mit dir verbringen.
Aber so, wie es jetzt ist, werde ich nie vollständig ich sein können. Ich werde immer einen Teil meiner selbst unterdrücken. Und ich fürchte die Konsequenzen.
Aber wir müssen uns ihr stellen. Besser jetzt als Jahre später.

Ich bin glücklich mit dir, ich mag dich und deiner Gänze, ich liebe dich voll umfänglich - auch deine Macken. Dass du so viel übersiehst und manchmal alles Unschöne vor dir herschiebst, drückt eigentlich nur aus, dass du das Leben genießen willst und tust - und das ist etwas wunderbares.

Ich weiß, dass die Konsequenz aus diesem Brief, die Trennung sein könnte. Ich hoffe aber, dass sie sich als Entwicklung entpuppt. Von dir, von mir und von uns gemeinsam.
Wir haben unterschiedliche Wertvorstellungen einer Partnerschaft. Für mich bedeutet es, immer für dich da zu sein, dich zu unterstützen, wo eich kann, dir Unangenehmes abzunehmen, dir zu ermöglichen, was du dir wünscht. Unser Unterschied liegt in dem Anspruch auf Exklusivität und deren Ausprägung. Ich kann dir zusagen, exklusiv mit dir zu leben, exklusiv alles was ich besitze und was ich bin, zu teilen.
Aber ich brauche anderen Menschen in meine, Leben. Um an mir selbst zu wachsen, um neue Seiten an mir zu entdecken. Sonst verfalle ich in Stillstand. Und das widerstrebt mir, es macht mich unzufrieden.
Letztlich wird das der Grund sein. weshalb wir scheitern werden.

Du weißt, dass ich viel reflektiere und retrospektiv meine Probleme aufdecke. In letzer Zeit habe ich mich sehr mit mir selbst beschäftigt. Weswegen ich zu diesem Schluss komme.

Es tut mir leid, dass ich diese Selbsterkenntnis nicht vor drei Jahren schon vorhanden war. Vermutlich wären wir keine Beziehung eingegangen und ich würde dir die Last der Entscheidung, ob es ein Wir noch geben kann, nicht überlassen.
Doch bevor wir weiter gehen, Entscheidungen treffen, müssen wir darüber sprechen.

Es tut mir unendlich Leid, dir diesen Schmerz anzutun.
Aber er wäre früher oder später sowieso gekommen.

ich kann dir nicht versprechen, dass immer alles gut sein wird. Aber ich kann dir versprechen, dass ich immer alles dafür tun werde. dass es wieder gut wird. Ich werde immer an deiner Seite stehen, wenn du das willst.
Du bist mein bester Freund, mein Partner, mein Geliebter. Und ein Leben ohne dich, ist nur schwer vorstellbar. Und ich will es nicht.
Aber die Entscheidung obliegt dir.

In aller Liebe und Aufrichtigkeit,

x
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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7.536
#3
Beim Lesen dachte ich mir dasselbe wie Izzy. Ein „Ich will mit anderen Männern vögeln, und wenn dir das nicht passt, dann trenn dich“ kann man nicht ohne den anderen zu verletzen rüberbringen
Deine Liebesbekundungen wird er als scheinheilig empfinden, wenn du ihn gleichzeitig vor so eine „Entscheidung„ stellst.
Ausserdem finde ich deinen Brief widersprüchlich. Du schreibst dass ihr an euren unterschiedlichen Vorstellungen scheitern werdet. Wozu dann überhaupt das Ganze?

Ich finde es feige, so zu tun als hätte der andere hier noch eine Entscheidungsmöglichkeit. Einen Brief schreiben finde ich ebenfalls feige.

Werde dir erst mal klar darüber was du willst. Wenn dir deine Freiheit oder was immer es ist, so viel wert ist - das ist vollkommen legitim - dann trenn dich von ihm und erkläre ihm das. Wenn das erst mal nur so Gedankenspiele von dir sind, dann sprich mit ihm darüber - aber ergebnisoffen nur, wenn es für dich wirklich ergebnisoffen ist.
 
Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.536
#5
Ist das nicht offensichtlich!? Wenn sie "fertig" ist und keine bessere "Option" gefunden hat, geht's wieder zurück zu Beta-Peter ins gemachte Nest.
Die Sicherheitsoption möchte sie nicht aufgeben.
Das finde ich nicht offensichtlich, sondern eine Unterstellung. Auf mich macht die TE den Eindruck als wüsste sie noch nicht genau was sie will. Ich kann das schon verstehen (auch wenn ich selbst es noch nie so empfunden habe), dass man einerseits gern mit jemandem zusammen sein möchte, andererseits aber (ggf parallel dazu) weitere Erfarungen machen möchte. Und es soll tatsächlich Menschen geben, die mit Liebe keine sexuelle Exklusivität verbinden (auch wenn ich nicht dazu gehöre) :002:
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.785
#6
Ich kann dir zusagen, exklusiv mit dir zu leben, exklusiv alles was ich besitze und was ich bin, zu teilen.
Aber ich brauche anderen Menschen in meine, Leben. Um an mir selbst zu wachsen, um neue Seiten an mir zu entdecken.
Du eierst herum. Drück Dich klar aus: was genau willst/wirst Du mit diesen "anderen Menschen" machen? Schriftlicher Gedankenaustausch? Gemeinsame Unternehmungen? Freundschaft? Liebe? Kuscheln? Sex? Parallelbeziehung? Gemeinsamer Urlaub zu zweit/dritt? Wie oft? Wie viele? Welches Geschlecht?

Oder willst Du einfach einen universellen Freibrief?

Du schreibst ganz viele schöne Sätze - aber Dein Partner will keinen literarischen Hochgenuss, sondern einfach wissen, was Du willst. Und genau das schreibst Du nicht.
 
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