Feierwütiger angehender Alkoholiker

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Gast
#1
Hallo,

ich bin seit ein paar Jahren mit meinem Freund (beide Mitte 20) zusammen. Seit neuestem wohnen wir zusammen. Schon öfter habe ich beobachtet, dass er absolut keine Kontrolle über sich hat, wenn es um Alkohol geht.
Er geht mit seinen Freunden ein Bier trinken, ist laut eigenen Angaben um 10 Uhr abends zurück, spätestens aber um 12. Tatsächlich taucht er aber um 8 Uhr in der Früh auf. Das hatten wir schon oft.

Ein mal ist er nach so einem Abend sogar fast an eigener Kotze erstickt, aber ich habe das zufällig bemerkt und ihn noch schnell umdrehen können. Durchschnittlich -da sind wir uns einig- taucht er mit ca. 2 Promille wieder auf. Nur findet er das im Gegensatz zu mir unbedenklich. Passiert ja schließlich nicht immer wöchentlich. Gerne aber auch mal, wenn er am nächsten Tag arbeiten muss. Und manchmal auch mehrmals wöchentlich. Manchmal sind aber tatsächlich auch mehrere Wochen Pausen dazwischen.

Früher habe ich mir da echt Sorgen gemacht, aber bei seiner letzten Aktion habe ich ihm eigentlich nur das gewünscht, wovor ich sonst immer Angst hatte. Er lernt einfach nie daraus.

Ich finde das absolut widerlich und ekelhaft. So sehe ich keine Zukunft mit ihm. Aber es fällt mir so schwer, die Beziehung aufzugeben, wenn es doch abgesehen davon eigentlich gut läuft. Nur sehe ich bei ihm Null Einsicht und Null Bereitschaft, sich überhaupt irgendwie um eine Lösung zu bemühen.
Ich habe ihm vorgeschlagen,eine wirklich großzügige Grenze zu setzen (1,5 Promille - für wen was nicht möglich ist, der hat doch wirklich ein Alkoholproblem). Im Gegenzug wäre ich zu vielem bereit. Ich würde auf Süßigkeiten verzichten, was mir ähnlich schwer fallen würde...ansonsten bin ich offen für andere Vorschläge. Aber er wirkt so als ob ich völlig übertreibe in der Bewertung seines Verhaltens. Wir haben eine ähnliche Version zu dem Sachverhalt, aber wir scheinen ihn völlig unterschiedlich zu bewerten.Generell scheint es ihm am Arsch vorbeizugehen, dass mich dieses Thema belastet. Vielleicht ist es nicht nur das Thema, sondern ich selbst.

Es wäre eine große Hilfe, wenn ihr zu folgenden Fragen eine Einschätzung hättet:
Ist sein Alkoholkonsum bedenklich oder übertreibe ich?
Welche Lösungswege fallen euch für das Problem ein?
 
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Dabei
1 Sep 2010
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#2
Ist sein Alkoholkonsum bedenklich oder übertreibe ich?
Er ist bereits ein Alkoholiker.

Welche Lösungswege fallen euch für das Problem ein?
Trenn dich von ihm. Er zeigt das typische Verhalten Suchtkranker und hat keinerlei Problembewußtsein. Vielleicht wacht er auf und sieht Handlungsbedarf, wenn du ihn knallhart verlässt. Vielleicht ist es auch schon zu spät für ihn. DU kannst nichts machen, ER muss es selbst wollen.
 
Dabei
18 Okt 2012
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#3
Hallo, um antworten zu können musst du dich kostenlos anmelden.

Ist dein Freund Alkoholiker? Nein. Wobei das immer Ansichtssache ist. Jeder hat da ein anderes Empfinden dazu und es kommt auch immer auf seine Erfahrungen und sein Umfeld an.

Ich denke dein Freund ist einfach noch etwas "unreif" bzw. einfach noch in der Blühte seiner Jugend. Er geht mit Freunden weg und da kommt es nun bei Kerlen auch immer mal zum "Abschuss".

Er wirkt wie ein Student in seiner Studienzeit, die er mit allem, was da so dazugehört genießt.

Ich glaube nicht, dass er irgendwie süchtig ist, sondern es halt ab und an iwi einfach übertreibt.

Problem ist, dass man das natürlich immer mal machen kann aber dennoch vorsichtig sein sollte.

Ebenfalls stellt es ein Problem für die Beziehung da, denn Party, Saufen vs. Partner ist sehr schwierig und anstrengend.
 
Dabei
18 Okt 2012
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#7
Will jetzt keine Alkoholdebatte lostreten. Aber ich hab auch schon mal einen Draufgemacht, wo ich Schwierigkeiten hatte mich noch auf den Beinen zu halten und in meinen Zwanzigern war ich mit Sicherheit kein Unschuldslamm. Meine Freunde auch nicht. Wir sind auch ständig um die Häuser und von Party zu Party gezogen und weißt du was? Es war ne geile Zeit und hat mich menschlich zu dem gemacht, was ich heute bin.

Deine Schlussfolgerung kann ich leider nicht auf die Allgemeinheit bestätigen. Das finde ich engstirnig und auch sehr theoretisch bzw. weltfremd.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#12
Als Alkoholiker würde ich ihn jetzt auch nicht bezeichnen. Er trinkt ja nicht regelmäßig.

Er kann mit Alkohol einfach nicht umgehen oder lässt sich von seinen Freunden zu übertriebenem Saufen animieren. Wahrscheinlich beides.

Wie lange geht das schon so? Natürlich ist es nicht attraktiv, seinen Freund quasi in Kotze liegend zu sehen und ihm noch helfen zu müssen.

Vielleicht würde es helfen, wenn du ihn dabei filmst und ihm im nüchternen Zustand zeigst, was du ansehen musst und wie unattraktiv du das findest. Weil meist kann sich der Betrunkene selber an nichts mehr erinnern, deswegen findet ers selber ja auch nicht schlimm.
 
Dabei
5 Jun 2015
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#13
Also, wenn ich meinen Freund filmen müßte, um ihm zu zeigen, wie gruselig er in einigen Situationen ist,
um ihn darauf Aufmersam zu machen......
da wäre ich längst ausgestiegen.
ich hab nix gegen Männerdinger,
aber dann möchte ich nicht mit unangenehmen Folgen konfrontiert werden.
das ist mir echt zu unästhetisch.
etweder es gibt eine Lösung,
wo ich dann was anderes mache und woanders bin
oder ich suche mir jemanden,
der mich nicht derartig abtörnt.
 
Dabei
12 Dez 2010
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1.144
#14
Als Alkoholiker würde ich ihn jetzt auch nicht bezeichnen. Er trinkt ja nicht regelmäßig.
Es gibt verschiedene Arten von Alkoholikern. Man nennt sie u.a. auch Quartalstrinker. Er gehört eben nicht zu dem weit verbreiteten, das der Mensch erkennt - weil er nicht jeden Tag einen gewissen Pegel haben muss - dennoch fällt sein Suchtverhalten - sich jedes mal besinnungslos zu trinken unter Alkoholiker.

An die TE:
Es ist bestimmt nicht förderlich für die Beziehung, wenn man weiß, der Freund trifft sich mit seinen Freunden und kommt jedes Mal nach Hause und ist sturzbetrunken. Bei mir dürfte er dann auf der Couch übernachten und ich würde das auch nicht dulden.
Er hat natürlich kein Einsehen, weil es für ihn normal ist. Alkohol ist übrigens eine Sucht - die muss der Mensch selber erkennen, auf sein Umfeld reagiert er nicht - das macht die Vogel Strauß Theorie. Das Verweigern um das anzuerkennen, ist ein langer Weg. Die Einsicht muss von ihm selber kommen.

Dass da keine Freude aufkommt, wenn man weiß, er kommt nicht um 22 Uhr sondern erst frühmorgens und ist hackedicht verwundert mich nicht . Eng siehst du das nicht - ich würde das nicht dulden . Zwischen stark alkoholisiert, alkoholisiert und angetrunken herrscht ein großer Unterschied.
 
Dabei
27 Mai 2016
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52
#15
Ich finde seinen Alkoholkonsum auch bedenklich. Finde mit Mittezwanzig sollte man sein Trinkverhalten etwas im Griff haben.
Du hast ihm ja gesagt, dass dich das stört und wenn er daran nix ändert ist es vllt echt besser die Beziehung zu beenden.
 
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