Ethnische Beziehungsgrenzen?

Dabei
26 Okt 2017
Beiträge
28
#1
Hallo,


ich wohne in einer ethnisch buntgemischten Region. Selber bin ich vom Typ her ein Biodeutscher. Hier leben aber auch sehr viele Menschen aus arabischen, türkischen und persischen Familien. Nun ist mir aufgefallen, dass die Gruppen jeweils „unter sich“ bleiben. Woran liegt das? Besteht eine Abneigung der jeweiligen anderen Gruppen gegenüber?

Ich habe schon öfter überlegt, eine hübsche Frau anzusprechen. Daher meine Frage: Lohnt sich das überhaupt oder fällt man per se als „Biodeutscher“ schon aus dem Beuteschema? Mich würde vor allem die Meinung von „Betroffenen“ interessieren.


Und um gleich die Gegenfrage zu beantworten. Nein, überhaupt nicht (Wie ja meine Frage schon impliziert).
 
Dabei
27 Feb 2013
Beiträge
5.263
#2
Was ist denn ein Biodeutscher?? Den Ausdruck hab ich noch nie gehört.

Und welche Gegenfrage meinst du, die du verneinst?
 
Dabei
22 Mai 2010
Beiträge
1.184
#3
Natürlich können da Beziehungen entstehen. Gibt doch genug Beispiele auf der Straße. Wichtig ist, dass Gemeinsamkeiten da sind. Was ich nicht machen würde: Mich als Biodeutscher vorstellen...
 
Dabei
26 Okt 2017
Beiträge
28
#4
Ein Biodeutscher ist ein Deutscher ohne Migrationshintergrund. Allerdings muss man sich so nicht vorstellen, da sieht man einem ja an.
Ich sehe aber vor allem die Gegenbeispiele. Deswegen meine Verwirrung. Da ich keine derartigen Leute in meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe, denen ich solche intimen Fragen stellen kann (was ich sehr bedauere), stelle ich sie hier.
 
Dabei
27 Feb 2013
Beiträge
5.263
#5
Na den Ausdruck "Biodeutscher" finde ich aber krass. Was soll das denn? Bist du etwas Besseres, weil du es so hervorhebst? Das irritiert mich jetzt wirklich sehr!

Nö, so einen Mann würde ich nicht kennenlernen wollen, der mit solchen Ausdrücken um sich wirft.
 
Dabei
26 Okt 2017
Beiträge
28
#6
Nein auf gar keinen Fall besser, da verstehst du mich falsch. Es ist auch nicht mein Begriff, sondern der ist allgemein gebräuchlich.
 
Dabei
27 Feb 2013
Beiträge
5.263
#7
Du hast ihn aber für dich angenommen, weil du ihn gut und passend findest.

Hätte nicht einfach "Deutscher" gereicht? Gibt es jetzt auch schon Abstufungen, wie "echt" ein Deutscher ist? Wie heißt denn der, der in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland lebt? Und wie, der in der fünften Generation oder länger in Deutschland lebt und nur allein sein Nachname Andeutungen aufweist, dass seine Ahnen irgendwann mal eingewandert sind?

Ich finde das sehr bedenklich.
 
Dabei
26 Okt 2017
Beiträge
28
#8
Naja, ob ich diesen Begriff gut finde, sei dahingestellt. Er beschreibt aber eine angenommene Unterscheidung, die hier relevant ist. Ich habe den Begriff deswegen gewählt, weil klarer wird, was ich meine. "Deutscher" ist ja zunächst eine Frage der Staatsbürgerschaft, die mir aber egal ist. Einen "unechten Deutschen" gibt es nicht, entweder man ist einer (BesitzerIn einer deutschen Staatsbürgerschaft) oder man ist keiner. Dies ist keine Wertung, sondern ausschließlich eine Beschreibung und hat auch nichts mit dem Nachnamen zu tun. Das vorausgesesetzt wäre ich auch kein "echter Deutscher".
Hier geht es ja mehr um Gruppenzugehörigkeit nach ethnischen Merkmalen und da ist eine Unterscheidung durchaus wichtig, damit wir über dasselbe reden.

Jetzt zu deiner Frage: Der Begriff "biodeutsch" ist ja eine ironische Antwort auf den Begriff "mit Migrationshintergrund", der sich wiederum nach einer Definition des Bamf orientiert. Die aktuelle Definition lautet:

"Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Im Einzelnen umfasst diese Definition zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländerinnen und Ausländer, zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte, (Spät-) Aussiedlerinnen und (Spät-) Aussiedler sowie die als Deutsche geborenen Nachkommen dieser Gruppen."

Diese wurde geändert, früher war sogar die Staatbürgerschaft der Großeltern relevant. Somit sind Menschen frühsten in der dritten Generation "Biodeutsche".

Aber ich teile deine Bedenken, weniger wegen des Begriffs, sondern eher, weil es zu ganz konkreten Benachteiligungen kommt.
 
Dabei
27 Feb 2013
Beiträge
5.263
#9
Danke agenor, dass du mir das so sachlich und freundlich erklärst ;)

Zu deiner Eingangsfrage bezüglich Frauen aus arabischen, türkischen und persischen Familien.

Das Problem von so weit entfernt zugereisten ist die Mentalität. Menschen aus Nachbarländern haben eine ähnliche Mentalität/Religion, sodass es da zu weniger Reibungspunkten kommt.

Die von weiter weg Zugereisten aus dem arabischen Raum zum Beispiel haben einfach ganz andere Weltanschauungen. Deswegen ist es gar nicht so ungefährlich, sich da eine Frau anzulachen. Die wollen oft nicht, dass sie fremde Nationalitäten heiraten und schon gar nicht "daten". Das ist nun mal so.

Die Gruppierungen finde ich auch sehr schlimm. In den 70/80er Jahren waren sie immer gemischt. Ich kann mich aus meiner Kindheit erinnern, dass wir ganz normal mit türkischen und jugoslawischen Kindern gespielt haben, das war ganz normal. Da gab es keine Gruppierungen, keine Unterscheidungen. Deswegen haben auch alle gut Deutsch können, weil das eben die Sprache war, in der man sich unterhielt. Aber damals waren auch weniger Ausländer da.

Ich finde es auch schade, dass sich so wenig durchmischt. Die damaligen Kinder, die heute erwachsen sind unterscheiden sich auch maßgeblich von den heutigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, obwohl die oftmals eh schon die dritte Generation sind.

Ich finde wie gesagt diese Entwicklung auch schade und sie beunruhigt mich auch etwas.
 
P

Papatom

Gast
#10
Moin,
es klappt, wenn der kulturelle Hintergrund ein "aufgeschlossener" ist. Partnerschaftlich sind neben der Attraktivität nun mal für die Dauer soziale und Kulturelle Gemeinsamkeiten relevant. Völlig losgelöst ob katholischer Bayer mit atheistischer Hamburgerin oder Death Metal Finne mit hardcore Moslem.....

Du weißt ja selber am Besten, welche das "eher" sind und welche eben nicht.

Versuchen kannst Du es natürlich trotzdem. Musst aber eventuell mit Brüdern, Vätern oder sonsitgen "Bekannten" rechnen

Grüße
 
Oben