Hallo Zusammen!!
Ich bin mehr oder weniger zufällig auf diese Seite geraten. Ich mein, ich war natürlich schon in Sachen Liebe und dem dazugehörigen Kummer im Netz unterwegs, aber hier bin ich zufällig gelandet...
Ich hab hier einige Beiträge gelesen und mir gedacht, dass es auch für mich vielleicht gut wäre, einfach mal alles aufzuschreiben was mich zurzeit beschäftigt...
Es geht darum, dass ich mich vor einiger Zeit von meiner Freundin getrennt habe und heute unheimlich daran zu knabbern hab.
Ich fange mal ganz vorne an. Vor mittlerweile über sechs Jahren hab ich bei meiner damals besten Freundin das Mädchen kennengelernt, das mein Leben völlig verändern sollte. Ich war damals genau wie sie gerade mal 16 Jahre alt. Ich hatte sie nur ein paar Minuten gesehen und weil ich von Natur aus ein eher schüchterner Kerl war, blieb es auch zunächst dabei.
Über ein halbes Jahr später feierte ich meinen 17. Geburtstag und einer meiner Gäste sagte kurzfristig ab. Also hab ich das Mädchen eingeladen, das mir bis dahin nicht mehr aus dem Kopf gegangen war.
Gefeiert hab ich im Dezember 2000. Sie war da. Und wie es das Schicksal so wollte, sind wir uns tatsächlich näher gekommen und ein Paar geworden. Ich war mir sicher dass sie diejenige ist, mit der ich mein ganzes Leben verbringen wollte...
Kurz nachdem wir zusammen waren kam der Schulabschluss auf mich zu, und gleichzeitig der Beginn meiner Ausbildung.
(Ich hole kurz mal etwas weiter aus...)
Bis dato bin ich mit meinen Eltern mehrfach umgezogen und musste mir mehrfach neue Freundeskreise aufbauen. Das war für mich nie leicht... Dazu kam noch, dass ich mit meinem Stiefvater nie so recht klar kam oder besser gesagt, er nicht mit mir. Ich war IMMER das Ventil, wenn ihm was nicht passte. Ich musste immer herhalten, wenn er seine Wutausbrüche nicht unter Kontrolle hatte. Kurz gesagt war meine Kindheit kein Zuckerschlecken. Sehr gelegen kam mir da die Tatsache, dass ich meine Ausbildung in einer Art Kaserne, ähnlich wie bei der Bundeswehr, verbringen durfte. Ich war also die ganze Woche über weg, so kam ich, wie ich heute feststelle, noch früh genug aus dem Theater zu Hause raus.
(Ich merke kurz an, dass sich das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern inzwischen um einiges gebessert hat und wir auf einem guten Weg sind)
Am Wochenende bin ich nie, bzw. nur sehr selten bei meinen Eltern gewesen. Stattdessen war ich die gesamten drei Jahre meiner Ausbildung immer bei meiner Freundin, sprich bei ihren Eltern zu Hause. Ich wurde dort "aufgenommen" wie ein drittes Kind und habe dort "Familieleben" kennen gelernt, wie ich es sonst wirklich nur aus Filmen kannte.
Um es noch deutlicher zu machen, ich habe 3 Jahre lang jedes Wochenende dort geschlafen, gefrühstückt, Mittag gegessen. Ich habe mit ihrem Vater im Garten und im Haus gearbeitet, ich fühlte mich also wirklich als Familienmitglied. Mir sind alle sehr ans Herz gewachsen, nicht nur die Eltern, sondern auch die große Schwester meiner (Ex-) Freundin.
In der Ausbildung war ich im ersten Jahr ein sehr schlechter Schüler. Für mich waren Partys und ähnliche Dinge einfach wichtiger, aber meine Freundin hat es geschafft, mir irgendwann die Augen zu öffnen und mir den richtigen Weg zu weisen. Auch ihre Eltern haben auf eine gewisse Art und Weise dazu beigetragen, dass ich heute das bin was ich bin...
Schon während der Ausbildung haben meine Freundin und ich über Zusammenziehen geredet, selbst über die Zukunft, über Dinge wie Hochzeit und Kinder wurde geredet. So kam es dann auch, dass wir nach Ende meiner Ausbildung endlich in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind. Bis hierher war die Beziehung mit ihr das Beste, was mir je passiert ist, und so sollte es auch erstmal bleiben.
Ich war mit ihr der wohl glücklichste Mensch auf der Welt, alles war so perfekt. So machte es mir auch nichts, jeden Tag 70km zu Arbeit und wieder zurück zu fahren. Auch wenn das oft an meinen Nerven gezerrt hat, so hab ich es trotzdem immer gern getan weil ich wusste, dass ich es auch für sie tue.
Insgesamt haben wir aber nur etwas mehr als 1 ½ Jahre zusammen gewohnt. Innerhalb dieser Zeit haben wir sehr viele, sehr schöne Dinge erlebt, sind wie man so schön sagt durch Höhen und Tiefen gegangen. Leider hat sich herausgestellt, dass ich ein unheimlich faules Schwein bin. Ich persönlich habe das erst jetzt festgestellt, wo ich einen Haushalt alleine führe.
In der Zeit mit meiner ExFreundin habe ich das nicht gemerkt, sie dafür umso mehr. Wenn ich heute darüber nachdenke tut es mir unendlich leid, dass ich sie ständig mit allen Pflichten allein gelassen hab. Egal ob es um sauber machen ging, ums Wäsche waschen oder bügeln, ums Müll rausbringen oder selbst ums einkaufen, immer blieb alles an ihr hängen.
So oft war das alles Streitthema bei uns, immer wieder hat sie auf mich eingeredet, aber ich hab es nicht kapiert.
Ich hab ihr ständig das blaue vom Himmel versprochen und ihr gesagt, dass ich mich ändern werde. Es ging dann auch jedesmal ein paar Tage gut, aber dann kam wieder alles wie gehabt.
Zu diesen Streiterein kamen dann noch die eigentlich unwesentlichen Dinge hinzu, wegen welchen man sich in einer Beziehung schonmal streitet. Aber gerade diese unwesentlichen Dinge haben bei mir dazu beigetragen, dass ich es irgendwann nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe mir eingebildet, dass meine Gefühle für sie nicht mehr die sind, die es mal waren. Dadurch dass wir uns nur noch gestritten haben, hab ich in ihr nur noch meinen Streitpartner gesehen und nicht mehr die Person, die ich liebe...
So kam es dann, dass ich mich Anfang Dezember 2005 von ihr getrennt habe. Ich glaubte das Richtige zu tun, und war mir in meiner Sache absolut sicher. Wir hatten dann erstmal Funkstille, aber nur einige Stunden. Wir haben uns immer wieder hingesetzt und tagelang geredet, wieso es so weit kommen musste. Aber ich hab immer nur alles auf meine Gefühle geschoben, hab gesagt, dass meine Gefühle für sie "verschwunden sind"...
Irgendwann hat sie es so akzeptiert und versucht damit klarzukommen.
Ich habe von da an nach Wohnungen gesucht. Wohnungen im Bereich meiner Arbeitsstelle. Das hat sich als ziemlich schwer herausgestellt, weil ich was eine Wohnung anging sehr wählerisch war. So kam es dann, dass wir noch bis Anfang Mai 2006 zusammen in unserer Wohnung gewohnt haben. Wir waren also 6 Monate in unserer Wohnung, obwohl wir nicht mehr zusammen waren.
Das Interessante ist, dass wir uns in dieser Zeit besser verstanden haben, als das gesamte vergangene Jahr davor. Im Prinzip lief zwischen uns -fast- alles so weiter wie früher. Wir haben im selben Bett geschlafen, wir haben Abends zusammen TV gesehen, wir waren zusammen weg (in Musicals oder auf einem Konzert). Ja, wir hatten sogar Sex... meiner Meinung nach den schönsten und besten Sex den wir bis dato hatten...
Und obwohl alles war wie immer, war es doch nicht dasselbe. Wir wussten natürlich beide, dass es so nicht auf Dauer weitergehen kann. Spätestens wenn ich ausgezogen bin, musste das aufhören. Und so kam es auch.
Ich bin dann also Anfang Mai ausgezogen und unser Kontakt war dann nur noch der von besten Freunden.
Kurz vor meinem Auszug lernte sie auf ihrer Arbeitsstelle jemanden kennen, den sie sehr nett fand. Sie erzählte mir immer alles, wenn sie mit ihm frühstücken oder er bei ihr war. Ich fand das alles auch relativ ok bis zu dem Tag an dem sie mich anrief und sagte: "Wir haben uns geküsst!"
Jetzt werdet ihr sagen: "Na wieso sagt sie dir das auch so einfach?!"
Naja, wir hatten abgemacht, dass wir versuchen werden, das "Beste-Freunde"- Verhältnis beizubehalten. Dazu gehört auch, dass man sich alles erzählen kann, also haben wir das versucht. Es ist auch bis jetzt dabei geblieben, wir reden über alles.
Mittlerweile sind die beiden auch zusammen und das nun schon knapp 5 Monate. Bei ihnen lief es von Anfang an schlecht, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Ich habe immer das Gefühl, dass er sie ausnutzt, dass er alles nicht ernst meint. Sie ruft mich oft an und weint, weil er wieder irgendetwas blödes gesagt oder getan hat.
Es tut mir jedes Mal so weh sie am Telefon weinen zu hören. Oder selbst wenn sie nur erzählt, dass es ihr schlecht geht, dann fühl auch ich mich nur mies!!
Und das alles stecke ich nicht so einfach weg wie ich anfangs gedacht habe….
Wenn ich mit Freunden darüber rede höre ich immer dasselbe: „Nimm Abstand von ihr, geh diesem Druck aus dem Weg!“
Aber genau das will ich nicht.
Sie ist ein Bestandteil meines Lebens geworden. Sie war immer da, egal was mit bevorstand, sie war immer da.
Wir haben so viele Dinge zusammen erlebt. Das fängt an bei unserem gemeinsamen ersten Mal (also für beide DAS erste Mal), geht weiter bei Urlaubsreisen und anderen Unternehmungen, die sich hier alle gar nicht aufzählen ließen. Mal ganz abgesehen von all den anderen Dingen, die man in einer so langen Zeit erlebt.
Ich habe seit Mai, seitdem ich nun nicht mehr bei ihr wohne, Tag für Tag festgestellt, was ich da eigentlich abgegeben habe. Ich mein, sie war über 5 Jahre lang immer für mich da. Sie hat mir durch die schwierigsten Zeiten meines Lebens geholfen, hat mir während der Ausbildung den Rücken gestärkt, stand mir immer bei wenn es wieder mal Probleme mit meiner Familie gab (was es ja wie oben beschrieben sehr oft gab).
Ich schau mir heute fast täglich alte Bilder an. Bilder auf denen ich immer wieder feststelle, wie einzigartig sie eigentlich ist. Es ist völlig egal in welcher Hinsicht.
Ob es nun einfach nur ihre „Kleinkind- Art“ ist, mit dieser süß verstellten Stimme und der gerunzelten Stirn, wenn sie mal wieder Blödsinn redet. Ob das ihre Haare sind, die immer so gut gerochen haben. Ihre großen Augen, in die ich die ganzen Jahre so gerne gesehen hab. Ihre weiche Haut, die ich so gern gefühlt hab. Ihre Wärme, die sie mir in jeder Lage gespendet hat. Ihre kleinen Hände, die ich so gern gehalten hab. Ja selbst ihre Füße, die ich so gern massiert hab (und ich bin kein Fuß- Mensch
)
Ihre weichen Wangen und die Lippen, die ich so gern geküsst hab… ganz zu schweigen vom Rest ihres wunderschönen Körpers.
Das alles klingt so nach Hollywood, aber es beschreibt nun mal genau das, wie ich sie sehe!!!
Ihr offene Art, ihre Art und Weise mit Menschen umzugehen. Ihre Art und Weise, Pläne auf die Beine zu stellen und zu verwirklichen. Ihr Ergeiz, ihre Hilfsbereitschaft jedem gegenüber. Ihre unglaubliche Warmherzigkeit…. ich hab oft das Gefühl, dass sie niemand so gut kennt wie ich.
Ich glaube, einen Menschen wie sie gibt es nicht noch einmal.....
Unser Verhältnis sieht zur Zeit so aus, dass wir fast täglich telefonieren. Wir sind so gesehen also tatsächlich sowas wie "beste Freunde". Wenn ich Probleme hab ist sie diejenige, die ich zuerst anrufe. Dasselbe sagt sie von mir. Sie weiß, dass ich auf eine gewisse Art und Weise noch an ihr hänge, sie weiß aber nicht, wie ernst meine Gefühle für sie doch sind... Ich habe Angst ihr das alles so mitzuteilen, wie ich es hier beschrieben hab. Ich habe Angst davor, dass das alles etwas an unserem jetzigen Verhältnis ändern könnte. Sie hat mir mal zu verstehen gegeben, dass sie sich auf keinen Fall vorstellen kann, noch einmal mit mir zusammen zu sein.
Das zu wissen, tut so unglaublich weh. Vor allem wenn ich mir vor Augen halte, dass ICH derjenige war, der das Ende unserer Beziehung beschlossen hat. Dafür könnte ich mir heute selbst in den Hintern treten.
Ich frag mich oft, ob ICH denn überhaupt in der Lage wäre, mich im Falle eines Neuanfangs zu ändern. Ich weiß es nicht, aber ich weiß dass ich für eben diese zweite Chance alles geben würde. Wenn es einen Menschen gibt, für den ich mein Leben lassen würde, dann ist SIE es. Das klingt so dahergeredet, aber jedes Wort entspricht der Wahrheit.
Heute frage ich mich wirlklich, welches Krokodil mich gebissen hat, dass ich so doof war den größten Schatz auf Erden herzugeben....
Leute, wenn ihr euch bei euren Gefühlen mal nicht mehr sicher seit, dann überstürtzt bloß nix. Geht euch lieber mal ein paar Wochen aus dem Weg und versucht festzustellen, wieviel euch noch am Partner liegt.
Es tut höllisch weg, diesen Fehler heute zu bemerken und zu wissen, dass es sich wohl nie wieder richten lassen wird.....
Lieben Gruß und danke für euer Ohr (und eure Augen
)
Skampi
Ich bin mehr oder weniger zufällig auf diese Seite geraten. Ich mein, ich war natürlich schon in Sachen Liebe und dem dazugehörigen Kummer im Netz unterwegs, aber hier bin ich zufällig gelandet...
Ich hab hier einige Beiträge gelesen und mir gedacht, dass es auch für mich vielleicht gut wäre, einfach mal alles aufzuschreiben was mich zurzeit beschäftigt...
Es geht darum, dass ich mich vor einiger Zeit von meiner Freundin getrennt habe und heute unheimlich daran zu knabbern hab.
Ich fange mal ganz vorne an. Vor mittlerweile über sechs Jahren hab ich bei meiner damals besten Freundin das Mädchen kennengelernt, das mein Leben völlig verändern sollte. Ich war damals genau wie sie gerade mal 16 Jahre alt. Ich hatte sie nur ein paar Minuten gesehen und weil ich von Natur aus ein eher schüchterner Kerl war, blieb es auch zunächst dabei.
Über ein halbes Jahr später feierte ich meinen 17. Geburtstag und einer meiner Gäste sagte kurzfristig ab. Also hab ich das Mädchen eingeladen, das mir bis dahin nicht mehr aus dem Kopf gegangen war.
Gefeiert hab ich im Dezember 2000. Sie war da. Und wie es das Schicksal so wollte, sind wir uns tatsächlich näher gekommen und ein Paar geworden. Ich war mir sicher dass sie diejenige ist, mit der ich mein ganzes Leben verbringen wollte...
Kurz nachdem wir zusammen waren kam der Schulabschluss auf mich zu, und gleichzeitig der Beginn meiner Ausbildung.
(Ich hole kurz mal etwas weiter aus...)
Bis dato bin ich mit meinen Eltern mehrfach umgezogen und musste mir mehrfach neue Freundeskreise aufbauen. Das war für mich nie leicht... Dazu kam noch, dass ich mit meinem Stiefvater nie so recht klar kam oder besser gesagt, er nicht mit mir. Ich war IMMER das Ventil, wenn ihm was nicht passte. Ich musste immer herhalten, wenn er seine Wutausbrüche nicht unter Kontrolle hatte. Kurz gesagt war meine Kindheit kein Zuckerschlecken. Sehr gelegen kam mir da die Tatsache, dass ich meine Ausbildung in einer Art Kaserne, ähnlich wie bei der Bundeswehr, verbringen durfte. Ich war also die ganze Woche über weg, so kam ich, wie ich heute feststelle, noch früh genug aus dem Theater zu Hause raus.
(Ich merke kurz an, dass sich das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern inzwischen um einiges gebessert hat und wir auf einem guten Weg sind)
Am Wochenende bin ich nie, bzw. nur sehr selten bei meinen Eltern gewesen. Stattdessen war ich die gesamten drei Jahre meiner Ausbildung immer bei meiner Freundin, sprich bei ihren Eltern zu Hause. Ich wurde dort "aufgenommen" wie ein drittes Kind und habe dort "Familieleben" kennen gelernt, wie ich es sonst wirklich nur aus Filmen kannte.
Um es noch deutlicher zu machen, ich habe 3 Jahre lang jedes Wochenende dort geschlafen, gefrühstückt, Mittag gegessen. Ich habe mit ihrem Vater im Garten und im Haus gearbeitet, ich fühlte mich also wirklich als Familienmitglied. Mir sind alle sehr ans Herz gewachsen, nicht nur die Eltern, sondern auch die große Schwester meiner (Ex-) Freundin.
In der Ausbildung war ich im ersten Jahr ein sehr schlechter Schüler. Für mich waren Partys und ähnliche Dinge einfach wichtiger, aber meine Freundin hat es geschafft, mir irgendwann die Augen zu öffnen und mir den richtigen Weg zu weisen. Auch ihre Eltern haben auf eine gewisse Art und Weise dazu beigetragen, dass ich heute das bin was ich bin...
Schon während der Ausbildung haben meine Freundin und ich über Zusammenziehen geredet, selbst über die Zukunft, über Dinge wie Hochzeit und Kinder wurde geredet. So kam es dann auch, dass wir nach Ende meiner Ausbildung endlich in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind. Bis hierher war die Beziehung mit ihr das Beste, was mir je passiert ist, und so sollte es auch erstmal bleiben.
Ich war mit ihr der wohl glücklichste Mensch auf der Welt, alles war so perfekt. So machte es mir auch nichts, jeden Tag 70km zu Arbeit und wieder zurück zu fahren. Auch wenn das oft an meinen Nerven gezerrt hat, so hab ich es trotzdem immer gern getan weil ich wusste, dass ich es auch für sie tue.
Insgesamt haben wir aber nur etwas mehr als 1 ½ Jahre zusammen gewohnt. Innerhalb dieser Zeit haben wir sehr viele, sehr schöne Dinge erlebt, sind wie man so schön sagt durch Höhen und Tiefen gegangen. Leider hat sich herausgestellt, dass ich ein unheimlich faules Schwein bin. Ich persönlich habe das erst jetzt festgestellt, wo ich einen Haushalt alleine führe.
In der Zeit mit meiner ExFreundin habe ich das nicht gemerkt, sie dafür umso mehr. Wenn ich heute darüber nachdenke tut es mir unendlich leid, dass ich sie ständig mit allen Pflichten allein gelassen hab. Egal ob es um sauber machen ging, ums Wäsche waschen oder bügeln, ums Müll rausbringen oder selbst ums einkaufen, immer blieb alles an ihr hängen.
So oft war das alles Streitthema bei uns, immer wieder hat sie auf mich eingeredet, aber ich hab es nicht kapiert.
Ich hab ihr ständig das blaue vom Himmel versprochen und ihr gesagt, dass ich mich ändern werde. Es ging dann auch jedesmal ein paar Tage gut, aber dann kam wieder alles wie gehabt.
Zu diesen Streiterein kamen dann noch die eigentlich unwesentlichen Dinge hinzu, wegen welchen man sich in einer Beziehung schonmal streitet. Aber gerade diese unwesentlichen Dinge haben bei mir dazu beigetragen, dass ich es irgendwann nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe mir eingebildet, dass meine Gefühle für sie nicht mehr die sind, die es mal waren. Dadurch dass wir uns nur noch gestritten haben, hab ich in ihr nur noch meinen Streitpartner gesehen und nicht mehr die Person, die ich liebe...
So kam es dann, dass ich mich Anfang Dezember 2005 von ihr getrennt habe. Ich glaubte das Richtige zu tun, und war mir in meiner Sache absolut sicher. Wir hatten dann erstmal Funkstille, aber nur einige Stunden. Wir haben uns immer wieder hingesetzt und tagelang geredet, wieso es so weit kommen musste. Aber ich hab immer nur alles auf meine Gefühle geschoben, hab gesagt, dass meine Gefühle für sie "verschwunden sind"...
Irgendwann hat sie es so akzeptiert und versucht damit klarzukommen.
Ich habe von da an nach Wohnungen gesucht. Wohnungen im Bereich meiner Arbeitsstelle. Das hat sich als ziemlich schwer herausgestellt, weil ich was eine Wohnung anging sehr wählerisch war. So kam es dann, dass wir noch bis Anfang Mai 2006 zusammen in unserer Wohnung gewohnt haben. Wir waren also 6 Monate in unserer Wohnung, obwohl wir nicht mehr zusammen waren.
Das Interessante ist, dass wir uns in dieser Zeit besser verstanden haben, als das gesamte vergangene Jahr davor. Im Prinzip lief zwischen uns -fast- alles so weiter wie früher. Wir haben im selben Bett geschlafen, wir haben Abends zusammen TV gesehen, wir waren zusammen weg (in Musicals oder auf einem Konzert). Ja, wir hatten sogar Sex... meiner Meinung nach den schönsten und besten Sex den wir bis dato hatten...
Und obwohl alles war wie immer, war es doch nicht dasselbe. Wir wussten natürlich beide, dass es so nicht auf Dauer weitergehen kann. Spätestens wenn ich ausgezogen bin, musste das aufhören. Und so kam es auch.
Ich bin dann also Anfang Mai ausgezogen und unser Kontakt war dann nur noch der von besten Freunden.
Kurz vor meinem Auszug lernte sie auf ihrer Arbeitsstelle jemanden kennen, den sie sehr nett fand. Sie erzählte mir immer alles, wenn sie mit ihm frühstücken oder er bei ihr war. Ich fand das alles auch relativ ok bis zu dem Tag an dem sie mich anrief und sagte: "Wir haben uns geküsst!"
Jetzt werdet ihr sagen: "Na wieso sagt sie dir das auch so einfach?!"
Naja, wir hatten abgemacht, dass wir versuchen werden, das "Beste-Freunde"- Verhältnis beizubehalten. Dazu gehört auch, dass man sich alles erzählen kann, also haben wir das versucht. Es ist auch bis jetzt dabei geblieben, wir reden über alles.
Mittlerweile sind die beiden auch zusammen und das nun schon knapp 5 Monate. Bei ihnen lief es von Anfang an schlecht, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Ich habe immer das Gefühl, dass er sie ausnutzt, dass er alles nicht ernst meint. Sie ruft mich oft an und weint, weil er wieder irgendetwas blödes gesagt oder getan hat.
Es tut mir jedes Mal so weh sie am Telefon weinen zu hören. Oder selbst wenn sie nur erzählt, dass es ihr schlecht geht, dann fühl auch ich mich nur mies!!
Und das alles stecke ich nicht so einfach weg wie ich anfangs gedacht habe….
Wenn ich mit Freunden darüber rede höre ich immer dasselbe: „Nimm Abstand von ihr, geh diesem Druck aus dem Weg!“
Aber genau das will ich nicht.
Sie ist ein Bestandteil meines Lebens geworden. Sie war immer da, egal was mit bevorstand, sie war immer da.
Wir haben so viele Dinge zusammen erlebt. Das fängt an bei unserem gemeinsamen ersten Mal (also für beide DAS erste Mal), geht weiter bei Urlaubsreisen und anderen Unternehmungen, die sich hier alle gar nicht aufzählen ließen. Mal ganz abgesehen von all den anderen Dingen, die man in einer so langen Zeit erlebt.
Ich habe seit Mai, seitdem ich nun nicht mehr bei ihr wohne, Tag für Tag festgestellt, was ich da eigentlich abgegeben habe. Ich mein, sie war über 5 Jahre lang immer für mich da. Sie hat mir durch die schwierigsten Zeiten meines Lebens geholfen, hat mir während der Ausbildung den Rücken gestärkt, stand mir immer bei wenn es wieder mal Probleme mit meiner Familie gab (was es ja wie oben beschrieben sehr oft gab).
Ich schau mir heute fast täglich alte Bilder an. Bilder auf denen ich immer wieder feststelle, wie einzigartig sie eigentlich ist. Es ist völlig egal in welcher Hinsicht.
Ob es nun einfach nur ihre „Kleinkind- Art“ ist, mit dieser süß verstellten Stimme und der gerunzelten Stirn, wenn sie mal wieder Blödsinn redet. Ob das ihre Haare sind, die immer so gut gerochen haben. Ihre großen Augen, in die ich die ganzen Jahre so gerne gesehen hab. Ihre weiche Haut, die ich so gern gefühlt hab. Ihre Wärme, die sie mir in jeder Lage gespendet hat. Ihre kleinen Hände, die ich so gern gehalten hab. Ja selbst ihre Füße, die ich so gern massiert hab (und ich bin kein Fuß- Mensch
Ihre weichen Wangen und die Lippen, die ich so gern geküsst hab… ganz zu schweigen vom Rest ihres wunderschönen Körpers.
Das alles klingt so nach Hollywood, aber es beschreibt nun mal genau das, wie ich sie sehe!!!
Ihr offene Art, ihre Art und Weise mit Menschen umzugehen. Ihre Art und Weise, Pläne auf die Beine zu stellen und zu verwirklichen. Ihr Ergeiz, ihre Hilfsbereitschaft jedem gegenüber. Ihre unglaubliche Warmherzigkeit…. ich hab oft das Gefühl, dass sie niemand so gut kennt wie ich.
Ich glaube, einen Menschen wie sie gibt es nicht noch einmal.....
Unser Verhältnis sieht zur Zeit so aus, dass wir fast täglich telefonieren. Wir sind so gesehen also tatsächlich sowas wie "beste Freunde". Wenn ich Probleme hab ist sie diejenige, die ich zuerst anrufe. Dasselbe sagt sie von mir. Sie weiß, dass ich auf eine gewisse Art und Weise noch an ihr hänge, sie weiß aber nicht, wie ernst meine Gefühle für sie doch sind... Ich habe Angst ihr das alles so mitzuteilen, wie ich es hier beschrieben hab. Ich habe Angst davor, dass das alles etwas an unserem jetzigen Verhältnis ändern könnte. Sie hat mir mal zu verstehen gegeben, dass sie sich auf keinen Fall vorstellen kann, noch einmal mit mir zusammen zu sein.
Das zu wissen, tut so unglaublich weh. Vor allem wenn ich mir vor Augen halte, dass ICH derjenige war, der das Ende unserer Beziehung beschlossen hat. Dafür könnte ich mir heute selbst in den Hintern treten.
Ich frag mich oft, ob ICH denn überhaupt in der Lage wäre, mich im Falle eines Neuanfangs zu ändern. Ich weiß es nicht, aber ich weiß dass ich für eben diese zweite Chance alles geben würde. Wenn es einen Menschen gibt, für den ich mein Leben lassen würde, dann ist SIE es. Das klingt so dahergeredet, aber jedes Wort entspricht der Wahrheit.
Heute frage ich mich wirlklich, welches Krokodil mich gebissen hat, dass ich so doof war den größten Schatz auf Erden herzugeben....
Leute, wenn ihr euch bei euren Gefühlen mal nicht mehr sicher seit, dann überstürtzt bloß nix. Geht euch lieber mal ein paar Wochen aus dem Weg und versucht festzustellen, wieviel euch noch am Partner liegt.
Es tut höllisch weg, diesen Fehler heute zu bemerken und zu wissen, dass es sich wohl nie wieder richten lassen wird.....
Lieben Gruß und danke für euer Ohr (und eure Augen
Skampi