Das bekannte zweifeln an der Liebe

Dabei
25 Jan 2013
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#1
Hey ihr Lieben :)

Heute fürt mich etwas anderes hierher, als meine Beziehungsprobleme :)
Eher etwas allgemeines, was sehr sehr oft vorkommt und was jeder sicher schon erlebt hat.

In jeder (das behaupte ich einfach mal) Beziehung gibt es irgendwann, nach einigen Monaten schöner Erfahrungen und viel Liebäugeln den Punkt an dem sich beide Parteien der Partnerschaft, die eine früher, die andere später, Gedanken machen.

Gedanken wie: "Ist er/sie der/die Richtige?", "Liebe ich überhaupt oder lüge ich mir selbst etwas vor?" "Habe ich mir meine Zukunft mit so jemandem vorgestellt?" "Will ich das so?" sind dort keine Seltenheit.

Nun, woran liegt diese Phase? Wieso zweifelt man denn, wo die Partnerschaft schon so schön war und gut läuft?

Und was mich persönlich interessiert... wenn ich weiß, mein Partner macht gerade diese Phase durch und redet offen darüber: Wie kann ich ihm oder ihr zeigen, dass die Person mich liebt? Oder eher helfen zu erfahren, ob Sie mich liebt?

Ich würde gerne etwas über eure Erfahrungen wissen, wie ihr damit umgegangen seid. Was hat euch gestört? Was hätte euer Partner besser machen können? Habt ihr die Beziehung eben wegen solch einer Phase aufgegeben? Wie wart ihr gegenüber eurem Partner als ihr in dieser Phase wart? Gab es Zärtlichkeiten? Abstand?

Es ist ein schwieriges Thema für beide Parteien. Und jede Beziehung wird einmal diesen Punkt erreichen - ob mit diesem oder einem anderen Partner.

Es wäre schön von euch zu hören :)

Liebe Grüße
 
Dabei
22 Aug 2011
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#2
Wenn diese Phase nach einigen Monaten auftritt, ist es das übliche Verlieren der rosaroten Brille und die Rückkehr der vollen Funktionsfähigkeit des Gehirns. In dieser Phase entscheidet sich, ob es eben nur eine hormonelle Verwirrung war, oder ob man es tatsächlich den Rest seines Lebens miteinander aushalten könnte. Ich würde da nicht versuchen, den anderen zu beeinflussen - entweder, man entscheidet sich aus völlig freiem Willen füreinander, oder man lässt es eben.

Tritt das Phänomen aber Jahre später auf, kann es tatsächlich nur eine kleine Midlife Crisis sein - oder aber ein zeichen dafür, dass die Liebe weg ist. Dann heisst es eben reden, reden, reden ... Beziehungsarbeit eben.

Meine persönlichen Erfahrungen würden Dir nicht viel nützen. Die erste Variante hab ich eigentlich bisher nur bei meinem Partner erlebt - ich selbst weiß komischerweise meist schon nach wenigen Gesprächen, ob es passt, und breche das Ganze dann im Negativfall frühzeitig ab. Verliebtheit hin oder her. Die zweite Variante ... hmm, entweder hat das Reden geholfen und man blieb zusammen, oder aber es half alles nix und die Beziehung war zu Ende. Wobei die "Phase" in letzterem Fall immer länger als 1 Jahr war ...
 
Dabei
9 Nov 2012
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#3
Bin der gleichen Meinung:
Es ist nachweisbar, dass in der ersten Phase der Beziehung, der Frisch-Verliebtheits-Phase, andere Hirnereale angesprochen werden, als in einer Partnerschaft, die diese Phase bereits hinter sich hat. Hier entscheidet sich dann, wie Nixe schon sagte, ob die Beziehung auf Dauer für dich geeignet ist, oder eben nicht.
Das kann man nicht beeinflussen und es ist ja auch Normal, Dinge zu hinterfragen.
 
Dabei
25 Jan 2013
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#4
Oh, ich bin auch eurer Meinung, keine Frage.

Dennoch gibt es immer wieder Fälle, ich kenne ein paar aus engstem Freundeskreis, da hatte ein Partner genau wegen dieser Phase die Beziehung beendet. In solchen Fällen finde ich dann diese "abwarten wie der Partner sich entscheidet"-Systematik doch nicht gut. Hätte der Partner also einwenig... ich sage mal... Beihilfe geleistet, wäre aus beiden Personen doch noch ein tolles Paar geworden, dass für die Ewigkeit bestimmt ist.

Ich meine, selbstverständlich, manipulation und den Partner unter Druck zu setzen, sich für die Beziehung zu entscheiden ist im Regelfall falsch. Das führt nur zu noch mehr Problemen. Mehr Druck, wie ich finde. Ist auch kontraproduktiv.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#5
DIe Leute, die sich einen Kopf machen, über Zukunft etc., tiun dies deswegen, weil sie sich einbilden, sie hätten Kontrolle darüber. Haben sie aber nicht. Ebenso kann man sich einen Kopf darum machen, ob ein Hurricane herkommt und das Haus verwüstet. Das Denken darpber bringt nichts. und wenn er kommt, dann kommt er eben. Kontrolle hat man nicht.

Ich mache es weitaus einfach: Ich genieße das JETZT. Verusche jeden Moment bestmöglich zu genießen, wenn ich mit einer Partnerin zusammen bin. Die Vergangenheit ist nur ein Schatten, die Zukunft ist nur ein Hirngespinst. Beides ist irrelevant. Das einzig Reale ist die Gegenwart. Hört man auf, zu kontrollieren und verlernt man nicht, sich wirklich wahrzunehmen und sich nie zu übersehen oder für selbstverständlich zu nehmen, dann lösen sich auch all diese Problemchen in Luft auf.

Ergo: Kontrolle ist eine Illusion. Je eher man davon ablässt, desto glücklicher wird man.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#6
Hätte der Partner also einwenig... ich sage mal... Beihilfe geleistet, wäre aus beiden Personen doch noch ein tolles Paar geworden, dass für die Ewigkeit bestimmt ist.
Nein.

Wie nixe schon sagte: Fällt der rosarote Schleier, zeigt sich, ob aus Verknalltheit Liebe geworden ist oder wird. Würde der Partner sein Verhalten so ändern, dass dieser Effekt wahrscheinlicher ist, würde er also Eigenschaften suggerieren, die grundsätzlich gar nicht existieren, würde das dennoch irgendwann zum Scheitern der Beziehung führen.

Zumal doch die wichtigsten Parameter für das Führen einer langfristigen Beziehung schon früh geklärt sein sollten.
 
P

Papatom

Gast
#7
Moin,
tja, ich denke, Verhalten in einer Beziehung ist nicht zwingend in Stein gemeißelt sondern beruht auf der Summer der Erfahrungen, gewonnen aus Erlebnissen alter Beziehungen und der Anwendung persönlicher Prinzipien/ Lebensvorstellungen auf eben diese.

Der erste Part kann durchaus durch das Nutzen des eigenen Gehirns beeinflusst werden. Bisschen eher weg vom übertriebene Egoismus hin zu einem kontruktiven, ehrliche, offenen Kommunikationsverhalten im Sinne des gemeinsamen Zieles "Erhalt der Partnerschaft".

Dafür muss man natürlich auch über seinen Tellerrand schauen, kritikfähig sein, konstruktiv kritisieren können und eine positive Konliktkultur entwicklen.

Man könnte es ntürlich auch einfach Beziehungsarbeit nennen...;)

Dann geht es aber...

Grüße
 
Dabei
5 Nov 2007
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#8
.......Gedanken wie: "Ist er/sie der/die Richtige?", "Liebe ich überhaupt oder lüge ich mir selbst etwas vor?" "Habe ich mir meine Zukunft mit so jemandem vorgestellt?" "Will ich das so?" sind dort keine Seltenheit.

Nun, woran liegt diese Phase? Wieso zweifelt man denn, wo die Partnerschaft schon so schön war und gut läuft? ......
Ich denke auch, dass solche Gedanken natürlich sind. Auch (wie schon gesagt wurde), dass die Phase dess verliebt seins, die berühmte rosa Brille, nicht ewig dauern kann.

Und ich meine auch, dass das individuell verschieden ist. Menschen sind unterschiedlich. Auch, wie sie Liebe empfinden. Ich zum Beispiel hab das in jungen Jahren anders gesehen, wie in mittleren Jahren oder jetzt im Alter. Aber ich glaube, dass folgendes weit verbreitet ist: Menschen haben oft eine falsche Vorstellung von der Liebe. Die falsche Vorstellung, Liebe sei etwas, das in Form einer Person von außen auf und zukommt. Und dadurch werde ich glücklich. Aber das finde ich falsch. Für mich ist Liebe das, was wir nach der Phase des verliebt seins aus der Beziehung machen, wie sich dann die Liebe im Alltag bewährt.

Die Erfüllung liegt in der Fähigkeit zu geben, nicht zu erwarten. Und eine wichtige Voraussetzung dazu ist, mich erst mal selber zu lieben. Dann bin ich auch beziehungsfähig. Wenn uns das gelingt, aus egoistischen Motiven, bekommen wir Wertschätzung und Anerkennung. Und das macht uns glücklich und zufrieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
15 Mai 2011
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#9
Die Erfüllung liegt in der Fähigkeit zu geben, nicht zu erwarten.
Genau umgekehrt ist es. Hier kommen genug Frauen rein, die sich im Geben perfektioniert haben und als Dank dafür wie Dreck behandelt werden und dann hier ihr Leid schildern. Das kann wohl kaum als Liebe definiert werden. Wichtig ist, was man erhält. Das Geben ist nur Mittel zum Zweck. Man gibt, weil man erwartet, zu erhalten. Erst wenn der Handel für einen profitabel ist, ist man erfüllt. Es geht letztendlich immer um das eigene Glück.
 

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