Beziehungsspringen - Altlasten

Dabei
27 Mrz 2012
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#1
Ich bin interessiert an dem Thema das im Titel steht: Das Beziehungshuepfen - und die damit verbundenen Altlasten.

Ich habe es noch nie erlebt und nur ueber das Forum gehoert: Die Altlasten, die man nicht in eine neue Beziehung mitschleppen sollte. Das, was die zweite Beziehung angeblich nicht moeglich macht, weil man noch Altlasten mit sich schleppt.
Diese Lasten sind der Grund, wieso das Springen von einer in die naechste Beziehung hier abgetan wird.

Stimmt das alles so genau? Wie lange haelt ein solcher Effekt an? Was ist das genau? Und was steckt dahinter - aus der psychologischen (?) Sichtweise?
 
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Dabei
31 Jan 2013
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#2
da gibts ja ganz verschiedene lasten, mir fallen nur 3 grade ein:
1. man hängt gefühlsmäßig noch an dem ex und will ihn wieder zurück
2. man wurde so enttäuscht, dass man ne art schutzmauer aufbaut, und sich nicht mehr traut, sich auf eine person einzulassen, aus angst, das vertrauen wird wieder gebrochen.
3. das selbstbewusstsein hat nen knick abbekommen, man fühlt sich nicht mehr begehrenswert und wertlos. dadurch hat man negative ausstrahlung und das führt zu unsicherheiten in der nächsten beziehung.
sowas hängt stark von der person ab, wie lange man braucht um solche lasten wieder zu überwinden. frauen im besonderen neigen oft zu punkt 3, wie ich es bisher miterlebt habe. und solche punkte hindern einen natürlich eine beziehung zu einer neuen person aufzubauen. natürlich kann einem der neue partner in gewisser weise dabei helfen, doch ist es ne starke belastung, man fordert sehr viel von seinem gegenüber und ist nicht ganz fair.

daher sollten beide partner unbelastet und mit sich selbst zufrieden in die neue beziehung eingehen.
 
Dabei
11 Aug 2011
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#3
Eine Altlast ist immer das was man in eine neue Beziehung "mit nimmt" und beziehungsrelevant sein kann und dementsprechend durchaus ein Ausschusskriterium darstellen kann:

Primäre Gründe:

- Der Ex-Partner der noch Regressansprüche stellt, in welcher Art auch immer, und/oder eine emotionale Bindung an solchen.
- Psychologische Probleme/Krankheiten.
- Schulden.


Sekundäre Gründe:
- Kind (Obwohl das differenziert zu sehen ist,da ein Kind selbstverständlich nicht im eigentlichen Sinne eine "Altlast" darstellt.Jedoch könnten damit Probleme verbunden sein, die bei dem Partner festzustellen sind)
- Vergangender Lebenswandel (Partnerfrequenz, Drogen etc)
- Soziale Schicht

Die Listen erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.Sondern sind als Beispiele zu verstehen.


Wie lange der Effekt (Das Empfinden das etwas störendes in die Beziehung mitgebracht wird) anhält ist nur subjektiv zu erklären.Der eine hat kein Problem mit dem Kontakt des Ex-Partners, der andere sieht es als Altlast, vielleicht nur am Anfang der Beziehung, vielleicht sogar als Ausschlusskriterium.

Psychologisch betrachtet ist es einfach ein empfinden von Unbehagen, längefristigen Verlustängsten und Zukunftszweifeln, stigmatisierung und Klischeedenken gehört sicherlich auch dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
27 Mrz 2012
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#4
Das heißt also, solange es einem gut geht, man optimistisch ist und sich all dieser Dinge bewusst ist, kann man von einer (sagen wir mal) 5 Jahres Beziehung 2-3 Wochen nach der Trennung sich die nächste Person krallen und mit dieser erwartungsvoll eine Beziehung anfangen? Ist das möglich - oder bereits zur Verurteilung verdammt?
Also eine Pauschalisierung will ich jetzt gar nicht erzwingen, aber bei dem "du solltest nicht mit Altlasten gleich in eine neue Beziehung hüpfen" und "nimm dir erst mal wieder Zeit für dich selbst" kann ich mir denken, dass das Sinn macht, aber ich kenne den Grund dafür nicht.

Oftmals lese ich auch, dass Fragesteller sagen, dass sie "nicht mehr konnten", "die Gefühle nicht genug waren", sie sich "nicht mehr auf den Neuen einlassen konnten" oder Ähnliches. Es muss ja also etwas dran sein..
 
Dabei
31 Jan 2013
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#5
naja, in ner beziehung ist man abhängig von einer person, all deine entscheidungen betreffen auch deinen parner. dadurch ist ne beziehung ist ja auch irgendwo anstrengend, grad kurz vorm schluss machen, gibts oft noch ein hin und her, man macht ja nicht einfach so schluss gerade wenn die beziehung länger war. da isses doch klar, dass man erst mal seine ruhe haben will später und erst mal genießen will, dass man wieder unabhängig ist.
und wenn du so lange an einer person hingst, dauerts eben, bis du wieder gefühle für jemand neues entwickeln kannst.
 
P

Papatom

Gast
#6
Moin,
ich würde das andersherum angehen. Meiner Meinung nach hängt es davon ab, wie selbstkritisch jemand ist. Kann er reflektieren? Will er sich entwickeln? Ist er emotional? Dann sind Altlasten ein Thema. Es gibt aber auch sehr viele Leute, die sich wenig Gedanken über sich und ihre Fehler in Beziehungen machen und diese immer nur "angehen", wenn unbedingt nötig.
Habe so einen Freund. Seid ich ihn kenne (+/- 30 Jahre) war der seit seiner ersten Freundin nie Singel. Immer schon während einer Beziehung, wenn es kriselte, den "Ersatz" gesucht und nahtlos übergegangen. Für ihn ok, der hat sich nie groß nen Kopf gemacht.

Ich persönlich kann das nicht, da ich mir recht viele Gedanken mache. Während und auch nach einer Beziehung und gefühlsmäßig auch immer völlig drin hänge. Ich brauche dann erstmal Abstand und will sehen, woran lag es, was ist passiert. Wieder erstmal die Gefühlswogen glätten lassen. Sonst wäre ich nie bereit für was "neues".

Also: Eher emotionale, reflektierende Menschen haben "Altlasten". Die "schlichten" teilweise weniger....

Richtige Altlasten sehe ich wie Reak. Direkte, nicht "abwendbare" Faktoren wie Kinder, Schulden, Rechtsstreitigkeiten, Unterhalt, Umgangsprobleme. Aus der alten Beziehung her rührende seelische Defizite/ Erkrankungen, die von alleine nicht "bewältigt" werden können....

Gruß
 
Dabei
22 Aug 2011
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#7
Ich persönlich kann das nicht, da ich mir recht viele Gedanken mache. Während und auch nach einer Beziehung und gefühlsmäßig auch immer völlig drin hänge. Ich brauche dann erstmal Abstand und will sehen, woran lag es, was ist passiert. Wieder erstmal die Gefühlswogen glätten lassen. Sonst wäre ich nie bereit für was "neues".
Ist bei mir bei echten Beziehungen etwas anders - ich mach mir, wenn es krieselt, erstmal Gedanken, woran es liegt, versuche, Gegenmaßnahmen zu finden, Kompromisse zu schließen, einiges zu akzeptieren und damit glücklich zu werden ... und beende die Beziehung wirklich erst, wenn klar ist, dass es nicht mehr funktioniert, dass uns beiden kein Weg einfällt, das wieder hinzukriegen, und dass die Gefühle nicht mehr vorhanden sind. Bin dann folglich auch recht schnell bereit für was Neues - die "Aufarbeitung" hat ja schon in den Monaten, teilweise Jahren vor der Trennung stattgefunden.

Wenn es natürlich so ein 3-Monats-Ding ist, wo ich mich dummerweise verliebt habe, der Herr dann aber mehr oder weniger kommentarlos entschwindet - ja, dann stimme ich Dir zu, dann brauch ich auch paar Wochen, in denen ich mich auf nix Neues einlassen könnte. Sowas wäre aber auch die einzige "Altlast", die ich als beziehungsrelevant bezeichnen würde. Alles andere - Kinder, Exmann, Verpflichtungen, Umgang - sind MEINE Probleme. Und die löse ich allein, ein neuer Partner muss sich nicht damit belasten. Darf natürlich gern, wenns ihm Spass macht, aber ansonsten wäre das Maximum, das ich erwarten würde, dass ich mich vielleicht ab und zu mal auskotzen darf.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#8
naja, in ner beziehung ist man abhängig von einer person,
Abhängig? Du meine Güte! So etwas bezeichne ich allerhöchstens als ungesunde Art von Beziehung.

all deine entscheidungen betreffen auch deinen parner.
Das wusste ich noch gar nicht! Ich treffe meine Entscheidungen weiterhin allein und ohne Rücksprache mit meinem Partner, solange sie gar nichts mit ihm zu tun haben. Wann ich mich bspw. mit Freunden treffe, wann und was ich mir kaufe...

dadurch ist ne beziehung ist ja auch irgendwo anstrengend, grad kurz vorm schluss machen, gibts oft noch ein hin und her, man macht ja nicht einfach so schluss gerade wenn die beziehung länger war.
Länger, ja. Aber ab wann ist denn eine Beziehung länger? Nach einem halben Jahr? Nach einem halben Jahrzehnt? Grundsätzlich macht wohl kaum jemand "einfach so" Schluss, wenn er oder sie emotional stärker involviert ist.

und wenn du so lange an einer person hingst, dauerts eben, bis du wieder gefühle für jemand neues entwickeln kannst.
Auch das ist ganz unterschiedlich.

Ich konnte eigentlich immer etwa 3 bis 4 Monate nach einer Trennung eine neue Beziehung eingehen - unabhängig davon, wie lange die Beziehung andauerte. Grundsätzlich habe ich mich in den ersten Wochen erst einmal nur um mich gekümmert und im Anschluss wieder geflirtet. Ich muss allerdings dazu sagen, dass die Trennungen, die ich erlebt habe, wohldurchdacht waren und ich zum Zeitpunkt der Trennung emotional nicht mehr sonderlich mit meinen Partnern verbunden war.

Sofort von einer in die nächste Beziehung zu springen, halte ich aber grundsätzlich für unklug. Trotzdem tun viele Menschen das, als ob sie Angst vor dem Alleinsein hätten.
 
Dabei
31 Jan 2013
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#9
ohje, mit abhängig meine ich nur nicht mehr ganz so entscheidungsfrei, natürlich, es gibt viele entscheidungen im leben, die nichts mit dem partner zu tun haben. doch gerade junge menschen krempeln ihr leben oft noch mal komplett um, und das geht nicht so einfach in einer beziehung. man kann nicht so einfach entscheiden, mal ein auslandsjahr einzulegen, ohne es mit dem partner wenigstens zu besprechen, ich meine hier schwerwiegender entscheidungen, nicht wann und wo du deine freunde triffst.
als single ist man immer unabhängig, was in jungen jahren oft von vorteil ist.
und da has du wohl recht, wenn die trennung wohldurchdacht ist und auf deinen wunsch hin geschieht, ist man schneller wieder bereit für was neues. ich hingegen musste ne beziehung quasi gegen meinen willen beenden, weils so einfach nicht mehr weiter ging. die liebe war noch da, die restlichen bedingungen waren katastrophal. hat sehr lange gedauert, bis ich drüber hinweggekommen bin und ich liebe ihn auf ne gewisse art immer noch. aber liebe allein ist nicht alles.
 
Dabei
10 Feb 2013
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#10
jeder partner ist neu und anders. wenn es richtig paßt, dann wird man sich kaum mehr mit den altlasten beschäftigen, weil es keinen grund dafür gibt. ausnahmen wären hier z.b. kinder, schulden, krankheiten oder sonst. schwerwiegende gründe, die man nicht einfach so unter den teppich kehren kann. aber wenn man sich liebt, dann wird man das zusammen meistern. voraussetzung ist natürlich immer, dass beide partner tiefe gefühle füreinander haben und nicht nur oberflächliche, denn dann sind probleme vorprogrammiert und in der regel halten solche beziehungen aufgrund der reibungen nicht sehr lange.
 
Dabei
10 Feb 2013
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#12
allerdings halten gewisse altlasten einen davon ab, sich überhaupt zu verlieben ...
kann ich mir nicht vorstellen. dafür müßte man sich in den keller einsperren und die umwelt meiden. das ist ein chemischer prozeß, dem man sich nicht widersetzen kann. allerdings kommt es schon darauf an, ob man sich oberflächlich ein wenig verguckt oder ob es richtig scheppert im karton... manchmal braucht man auch ein wenig zeit um zu merken, dass man sich verliebt hat, aber es passiert meiner ansicht nach "einfach so" - wenn es passsiert... aber wir wissen ja auch, dass die liebe nicht hinter jeder ecke steht.... :)
 
Dabei
31 Jan 2013
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#13
da ist jeder mensch wohl anders, bei mir wars so, habe meinen ex noch geliebt und hab die anderen männer nicht mal gesehen. aber das ist natürlich ein extremfall. um mich neu zu verlieben, muss das alte abgeschlossen sein, in jeder hinsicht.
verliebt sein ist so ein schönes unbeschwertes gefühl, das kommt bei mir nur auf wenn ich selbst unbeschwert bin.
 
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